Fachinformatiker

Eine zweite Chance für IT-Studienabbrecher

18.02.2014 von Karen Funk
Bundesweit brechen rund 30 Prozent der Studenten ihr IT-Studium ab. Das muss aber nicht das Aus für eine Karriere in der IT sein, wie das Nachqualifizierungs-Projekt "Finish IT" des Unternehmensnetzwerks Cyberforum beweist.

Alexander Wöhnl beschäftigte sich immer wieder ernsthaft mit dem Gedanken, das Informatikstudium einfach abzubrechen. Er bestand die Prüfungen aber doch noch, biss die Zähne zusammen und machte weiter. So zog sich das über 14 Semester hin. Er gab seine Bachelor-Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt ab - und fiel anschließend durch die letzte schriftliche Prüfung. Das war das Aus. "Für mich war es eine Befreiung", sagt der 28-jährige heute, "endlich konnte ich diesen Schwebezustand beenden."

Stolperstein Mathematik

Wöhnl steht nicht alleine da. Bundesweit brechen in IT-Fächern rund 30 Prozent ihr Studium ab. Warum? "Viele Studienanfänger haben falsche Vorstellungen", so Wöhnl, "und sind dann überrascht, dass man doch viel mit theoretischen Konstrukten und abstrakten Inhalten arbeitet. Und man hat extrem viel Mathematik - das war für mich persönlich das größte Hindernis."

Jetzt ist er Fachinformatiker: Finish-IT-Teilnehmer Alexander Wöhnl (li.) und sein Vorgesetzter Maik Trömel, EWC Weather Consult.
Foto: Cyberforum

Studienabbruch - und nun? Wöhnl entschied sich zunächst für eine duale Ausbildung als Mechatroniker. Bei der Bewerbung wurde er aber als überqualifiziert eingestuft - die Firma wollte ihn lieber als Studenten einer Dualen Hochschule einstellen. Ein weiteres Studium war für Wöhnl jedoch keine Option mehr.

Über Internet-Foren wurde Wöhnl dann auf "Finish IT" aufmerksam. Bei dem Nachqualifizierungsprojekt des in Karlsruhe ansässigen Unternehmernetzwerks Cyberforum können Studienabbrecher innerhalb eines Jahres einen Abschluss zum Fachinformatiker machen. Parallel arbeiten sie bei einem Unternehmen und verdienen von Anfang an. Wöhnl bewarb sich und erhielt im Juli 2013 einen Platz im Projekt. Er arbeitet heute bei dem Wetterdienstleister EWC Weather Consult in Karlsruhe, der an der Schnittstelle von Meteorologie und IT tätig ist. Wöhnls direkter Vorgesetzter ist Maik Trömel. Er weiß, welches Potenzial Studienabbrecher mitbringen - gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.

"Klar schaut man sich einen Studienabbrecher zunächst noch einmal genauer an", gibt er zu. "Ein Abschluss ist ja auch eine Sicherheit, dass der Bewerber das nötige Grundwissen mitbringt. Wenn es aber passt, so bieten Studienabbrecher für uns als kleine Firma viele Vorteile: Man muss sie nicht so sehr wie Auszubildende an die Hand nehmen. Sie haben gelernt, sich auch autodidaktisch Wissen anzueignen, und können schneller selbständig Projekte übernehmen."

Neue Perspektive

Zudem bringt Wöhnl schon praktische Arbeitserfahrung mit, da er bereits während des Studiums bei einer IT-Firma arbeitete. Diesen Pluspunkt kann auch Daniel Auth vorweisen. Der 36-jährige erwarb im Juli über Finish IT seinen Fachinformatiker-Abschluss. Auth hat ebenfalls lange Informatik studiert, an der Hochschule Fulda. Doch dann lief der Diplomstudiengang aus, und er hätte in den Bachelor wechseln müssen, was sein Studium zusätzlich verlängert hätte. Er entschied sich dagegen und brach ab. "Natürlich fällt man dann erst einmal in ein Loch und muss sich wieder herausziehen", meint Auth. Sein Bruder, der in Karlsruhe lebt, machte ihn auf die Nachqualifizierung zum Fachinformatiker aufmerksam. "Die Perspektive, durch diesen Abschluss neue Chancen zu haben, hat mir geholfen. Auch vom Gehalt her ist das ja was ganz anderes, wenn man einen Abschluss hat."

Auth arbeitete während der Nachqualifizierung bei der Appsphere AG in Ettlingen, die ihn nach seinem Fachinformatiker-Abschluss übernahm.

Die Chance ergreifen

Für Appsphere-Vorstand Frank Roth ist klar: "Ein Abschluss ist für die Qualifikation nicht allein ausschlaggebend. Trotzdem ist er wichtig, denn er zeigt, dass man strukturiert, konzentriert und zielgerichtet arbeitet, dass man sich auch auf den Punkt hin anstrengt, wenn es auf Prüfungen zugeht."

Wer schon einmal gescheitert ist, weiß eine zweite Chance angeblich oft besser zu nutzen - stimmt das auch? "Natürlich hatten wir auch schon Studienabbrecher bei uns, die wirklich Schlendriane waren", erinnert sich Roth, "da hat auch gutes Zureden nicht geholfen. Aber mit den anderen Studienabbrechern haben wir eben positive Erfahrungen gemacht: Sie sind lebenserfahren. Sie wissen um die Chance, die sie kriegen, und sie sagen: Ich zieh' das jetzt durch." (kf)

Motivation
SIE sind der Fahrer.
Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben. Jeder von uns braucht Unterstützung durch andere, aber lassen Sie nicht zu, dass die anderen auch die grundlegenden Entscheidungen für Sie treffen.
Ihre Reise: gesteuert durch Wunsch, Vision und Fokussierung.
Jeder von uns erlebt verschiedenste Krisen im Leben. Gerade dann sollten Sie sorgfältig auf Ihr Denken achten und im Blick behalten, was Sie eigentlich möchten.
Der richtige Brennstoff für Ihren Weg.
Machen wir uns nichts vor: keiner kann beeinflussen, welche Ereignisse uns das Leben beschert. Aber wir haben die Wahl, wie wir diese Momente wahrnehmen und darauf reagieren, gerade bei vermeintlich negativen Erlebnissen.
Sagen Sie Ihren Reisebegleitern, wo es lang geht.
Erzählen Sie Ihren Mitmenschen/Kollegen/Mitarbeitern von Ihren Vorstellungen, Wünschen und Ideen! Laden Sie sie ein, Ihre "Reisebegleiter" zu werden!
Fesseln Sie niemanden an sich, der nicht freiwillig mitgeht.
Viele Menschen werden Ihrer Einladung folgen, wenn sie interessant ist. Aber es wird auch immer welche mit anderen Reisezielen geben. Lassen Sie sie gehen! Keiner von uns möchte festgehalten werden und sich Zwängen beugen müssen.
Geben Sie Energie-Vampiren keine Chance!
Achtung, Energie-Vampire! Immer wieder werden Sie feststellen, dass Ihnen Menschen zwar folgen, aber insgeheim Sabotage betreiben und all Ihre Pläne zunichte machen. Wehren Sie sich! Fordern Sie von ihnen Veränderung ein oder haben Sie den Mut zur Trennung.
Begeisterung bringt weiter!
Besinnen Sie sich immer wieder auf das, was Sie inspiriert und begeistert! Was macht Ihnen am meisten SPASS in Ihrem Tun? Sobald Ihnen das klar ist, strahlen Sie es auch in Ihre Umgebung aus und stecken andere an mit Ihrem Enthusiamus.
Lieben Sie Ihre Kollegen!
Nein, das ist jetzt keine Aufforderung zu Sex im Büro :-) Hier geht es tatsächlich darum, einen liebevollen Blick für all die großartigen Potenziale in Ihren Kollegen zu entwickeln. Sorgen Sie dafür, dass diese sich entfalten können und Sie werden sehen, wie Business und Liebe auf sehr erfolgreiche Art und Weise zusammenpassen.
Das Ziel hinter dem Ziel.
Sie werden auf ihrem Weg immer wieder mit Aufgaben und Tätigkeiten konfrontiert werden, die Ihnen keinen Spass machen oder Sie sogar langweilen. Verlieren Sie trotzdem nie Ihr Ziel aus den Augen!
Haben Sie Spaß!
Und achten Sie auf Gelegenheiten, bei denen Sie Dankbarkeit empfinden. Das ist das beste Mittel gegen Stress und Burnout, das wir Ihnen empfehlen können!
Unser Lektüretipp für Sie
Jon Gordon: "Der Energy Bus". Steigen Sie ein und tanken Sie positive Energie für Beruf und Privatleben. Wiley 2011