T-Systems und Nfon gewinnen europaweites DFN-Projekt

Eine Million Forscher des DFN können künftig aus der Cloud telefonieren

13.11.2014 von Jürgen Hill
Der Verein zur Förderung des deutschen Forschungsnetzes (DFN-Verein) setzt bei der Telefonie künftig auf eine virtuelle Lösung aus der Cloud. Mit der Realisierung des Projektes betraute der DFN T-Systems und die Münchner Nfon.

Schienen bislang lediglich die Tage der klassischen TK-Anlagenbauer gezählt, so drohen nun auch den Anbietern von VoIP-Lösungen die Felle davon zu schwimmen. Immer mehr Anwender wie etwa der ADAC, die R+V BKK, Finance Scout 24 oder die Lebensmittelkette tegut kehren der klassischen VoIP-PBX, die on premise installiert ist, den Rücken zu und setzen auf TK-Lösungen aus der Cloud. Jüngstes und wohl größtes Beispiel für diesen Trend ist der DFN: Bis zu einer Million Nebenstellen können hier künftig aus der Cloud telefonieren. Im Rahmen des Projekts haben die am DFN angeschlossenen Institutionen wie Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen, Forschungsgesellschaften (beispielsweise Fraunhofer-Gesellschaft oder Max-Planck-Gesellschaft) die Möglichkeit, sich für eine VoIP-Centrex-Lösung zu entscheiden.

Die am DFN angeschlossenen Institutionen können künftig die Telefonie aus der Cloud beziehen.
Foto: DFN

Die europaweite DFN-Ausschreibung "DFNFernsprechen 2014" gewannen T-Systems und die Münchner Nfon. Auf Basis eines Rahmenvertrages werden die beiden Unternehmen künftig für die Wissenschaftler die Telefonie aus der Cloud bereitstellen. Punkten konnten die beiden Unternehmen unter anderem damit, dass sie IT-Produkte und -Services "Made in Germany" liefern. So befinden sich die Rechenzentren der Nfon ausschließlich in Deutschland und die strikte Einhaltung deutscher Datenschutzrichtlinien (BDSG, TKG) sowie elementare Sicherheitsfeatures gehören bei beiden Partnern zu Unternehmensphilosophie.

Während Nfon die virtuelle TK-Anlage aus der Cloud betreibt, ist T-Systems im Rahmen des Projekts für Festnetz und Mobilfunk zuständig. Rainer Koppitz, CEO bei Nfon, ist überzeugt, dass in den ersten zwei Jahren des Projektes zwischen 150.000 und 200.000 Telefonanschlüsse beim DFN auf die Cloud-Lösung migrieren werden. Zumal sich der Wechsel auf die IP-Centrx-Anlage für die DFN-Mitglieder auch rechnet: Über den Daumen gepeilt wird von Kosteneinsparungen um die 50 Prozent ausgegangen. Zudem hat er Rahmenvertrag für die DFN-Mitglieder noch einen weiteren Vorteil: Sie müssen im Falle einer Migration nicht selbst eine neue TK-Anlage öffentlich ausschreiben, sondern können den Telefoniedienst direkt als Serviceleistung des DFN beziehen.

Die Geschichte der Telekom
Die Geschichte der Telekom
Aufstieg, Krisen und Skandale. Wie sich die Telekom vom verkrusteten Staatsbetrieb zum internationalen ITK-Player entwickelte.
2015
Den Sponsoring-Vertrag mit dem FC Bayern München hat die Telekom bis 2017 verlängert.
Vectoring statt Glasfaser
Den Netzausbau treibt die Telekom nicht, wie viele wünschen, vor allem mit Glasfaser voran, sondern auch mit Vectoring, einer Technologie, die mehr aus den vorhandenen Kupferadern holen soll, aber auch beim Endkunden viel Strom verbraucht.
All-IP und IPTV
Mit dem IPTV-Service Entertain bringt die Telekom eine stetig steigende Programmflut nach überall.
November 2015
Das neue Twin-Core-Rechenzentrum der Telekom in Biere realisiert mit seinem unweit gelegenen Zwilling eine hochsichere Public Cloud.
Connected Car
Die Connected Cars, in deren Entwicklung die Telekom beträchtlich investiert, sind untereinander und stets auch mit einer (Telekom-)Cloud verbunden.
Smart Home
Mit Qivicon lassen sich alle vernetzten Systeme in Haushalten zentral steuern.
Smart City
In der mit Sensor- und M2M-Technik gespickten Smart City werden Autofahrer bei der Parkplatzsuche unterstützt.
Innovationen sollen die ...
... Telekom endlich dauerhaft aus der Defensive bringen. Zuständig dafür: der Leiter des P&I-Bereichs, Thomas Kiessling
Timotheus Höttges, ...
... muss sich unter anderem mit Altlasten aus dem US-Markteinstieg von T-Mobile herumschlagen. Zudem steht ein großer personeller Aderlass an mehreren Standorten bevor.
Neue Frauen für den Telekom-Vorstand:
Ex-McKinsey-Beraterin Claudia Nemat übernimmt den Bereich EMEA, Ex-Hochschulchefin Marion Schick die Personalleitung.
Noch Wüstenei, ...
... bald Deutschlands größtes Rechenzentrum: Bei Magdeburg baut die Telekom neue Ressourcen fürs Cloud-Geschäft
Noch-Telekom-Boss ...
... und der inzwischen verstorbene Apple-CES Steve Jobs feiern zusammen 20 Jahre Mobilfunk, natürlich mit dem iPhone
Mit neuen Anwendungen ...
... wie Smart Meters (siehe Bild) oder Remote-Gesundheitskontrolle versucht die Telekom, noch mehr Verkehr auf die Mobilnetze zu bringen und gleichzeitig neuartige Endgeräte zu verkaufen
Zur Mobile World 2011 ...
... präsentiert die Telekom ihren ersten LTE-Stick.
2008:
Fehltritt mit Folgen – Manfred Balz tritt als erster Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance der Telekom sein Amt an.
Anja Feldmann:
Feldmann leitet seit 2006 den Lehrstuhl für „Intelligent Networks“ und „Management of Distributed Systems“ der Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin. Sie erhält den Leibnitz-Preis für ihre Konzepte eines Internet 2.
2007:
Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, Ferdinand Tempel, Leiter T-City Repräsentanz und Bereichvorstand Technik T-Home Friedrich Fuß freuen sich über die Auswahl von Friedrichshafen als T-City.
2006:
Nach Kai-Uwe Ricke soll der ehemalige T-Online-Manager René Obermann Ordnung in das Telekom-Geschäft bringen.
Am 1. Januar 2005 ...
startete die LKW-Maut, an deren Realisierung T-Systems maßgeblich beteiligt war.
Von 2002 bis 2006 ...
steuerte Kai-Uwe Ricke als Telekom-Vorstand die Geschicke des Unternehmens.
2000:
Der schicke Robert T-Online wirbt für den Börsengang des gleichnamigen Telekom-Ablegers. Für die Anleger am Ende eine Pleite. Insofern wäre ein Pleitegeier wohl das bessere Symbol gewesen.
1998:
Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation – heute Bundesnetzagentur – die in diesem Gebäude in der Bonner Tulpenallee residiert, nimmt ihre Arbeit auf und sollte der Telekom noch viel Ärger bereiten.
1996:
28,50-DM-Mann (so hoch war der Aktienpreis für Privatanleger) Ron Sommer zieht als CEO den ersten Börsengang der Telekom durch.
Tim Berners Lee:
Der Erfinder des World Wide Web, das ab Anfang der 90er seinen Siegeszug antrat und auch das Geschäft der Telekom mit DSL-Anschlüssen beflügelte.
Start des D1-Netzes 1992:
Dieser Chip machte es möglich, über D1 zu telefonieren
Erst 1966 ...
wurde die letzte Handvermittlungsstelle auf automatisierten Betrieb umgestellt. Das Fräulein vom Amt starb aus.
1965:
Telefonieren auch in die USA über den Satelliten Early Bird.
1961:
Für heutige Verhältnisse gigantisch mutete das erste Telefon für das A-Netz an, das 1958 startete.
1904 ...
installierte Quante in Berlin die erste Telefonzelle
1877 ...
funktionierte in Berlin das erste Telefon, hergestellt von Siemens.