Ein fettes Jahr macht noch kein fettes IT-Budget

14.07.2006
Die Entwicklung von IT-Budgets und Unternehmensumsätzen stehen in engem Zusammenhang. Allerdings wirken sich Umsatzeinbußen gravierender auf die IT-Ausgaben aus als starke Einnahmensteigerungen.

Eine Gartner-Untersuchung unter 900 Firmen in mehr als 20 verschiedenen Branchen weltweit hat ergeben, dass Umsatzzuwächse von zehn Prozent durchschnittlich IT-Budgetsteigerungen von unter fünf Prozent zur Folge haben. Dort wo die Einnahmen aber um zehn Prozent zurückgingen, brachen die Budgets um immerhin sieben oder acht Prozent ein. "Diese Analyse bestätigt, dass Unternehmen ihre Investitionen in IT nicht in einer mit dem Umsatzwachstum vergleichbaren Größenordnung steigern", erläutert Jed Rubin, Director of Consulting bei Gartner. "Die Ergebnisse zeigen aber auch das Ausmaß, um das IT-Ausgaben reduziert werden, wenn der Umsatz einbricht."

Lesebeispiel: Eine Bank steigert den Umsatz um zehn Prozent, das IT-Budget aber nur um 4,19 Prozent.

Der Studie zufolge nähern sich Umsatzentwicklung und IT-Budgets dort am meisten an, wo IT- und Business-Verantwortliche eng zusammenarbeiten und das Budget in regelmäßigen, relativ kurzen Abständen überprüft wird. In solchen Fällen kann die IT auf veränderte Marktbedingungen schnell reagieren. Am wenigsten ist das in Behörden der Fall, am meisten in den IT-Unternehmen selbst.

Gartner gibt auch Tipps für CIOs, die ihre Budgetvorstellungen durchsetzen möchten. In Unternehmen, die solide wachsen, sollte die Argumentation demnach auf Benchmark-Daten und Zahlen wie dem Mitarbeiterwachstum und den operativen Ausgaben basieren. In Firmen, die Wachstumsprobleme haben oder einer Reorganisation unterworfen sind, sollten CIO nicht versuchen, unrealistische Budgetforderungen durchzusetzen. Sinnvoller sei es, Benchmark-Daten des Wettbewerbs zu nutzen, um zu antizipieren, wohin die Reise geht und mit welchen Budgets künftig vernünftigerweise kalkuliert werden kann. (hv)