Dataquest befragte Unternehmen in England, Frankreich und Deutschland

Ein Drittel der Anwender arbeitet an Data-Warehousing

27.03.1998

Rund ein Drittel der befragten Firmen setzen bereits ein Data-Warehouse ein oder werden das spätestens in zwei Jahren tun. Laut Dataquest liegen die Europäer damit weit hinter den Amerikanern zurück. Dieser Schluß ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Analysten keine vergleichbaren Daten anbieten können.

So verweist Dataquest vage auf eine Erhebung unter den 500 umsatzstärksten US-Firmen, die bereits mehrheitlich Warehousing betreiben sollen. In Europa wurde dagegen die Unternehmensgröße an der Mitarbeiterzahl gemessen. Entsprechend der Verhältnisse diesseits des großen Teiches beschäftigen mehr als ein Drittel der in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragten Firmen weniger als 500 Mitarbeiter. Von welcher Bedeutung dieser Unterschied ist, zeigt die Studie selbst. So ist in England, wo der Anteil der Großunternehmen am höchsten ist, auch die Akzeptanz für Warehousing am größten.

Ein weiterer Mangel der Studie liegt darin, daß nicht nach den Gründen gefragt wurde, warum zwei Drittel der Befragten keine konkreten Warehousing-Pläne verfolgen.

Das soll nicht heißen, daß die Studie unbrauchbar wäre. Sie vermittelt einen guten Eindruck davon, auf welche Weise Unternehmen verschiedener Wirtschaftsbereiche in den drei untersuchten Ländern die Warehouse-Technik nutzen. Die drei zentralen Branchen Handel, Telecom-Industrie sowie Finanz- und Versicherungsbereich werden bald flächendeckend Warehousing einsetzen. Rund die Hälfte von ihnen verwenden diese Informationssysteme bereits, weitere rund 40 Prozent der Befragten planen die Einführung in den kommenden zwei Jahren. Allerdings liegt hier der Handelsbereich mit 38,9 Prozent etwas unter dem Durchschnittt.

Interessant ist auch, daß die Finanzdienstleister und Versicherungen mit 31 Prozent beim Einsatz von Data-Marts führen, während von den beiden anderen Branchen nur jeweils 22,2 Prozent diese aufgabenspezifische Warehouse-Variante einsetzen.

Generell steht für die Anwender die entscheidungsunterstützende Funktion der Warehouses im Vordergrund. Dabei halten sich Ad-hoc-Abfragen (36 Prozent) und der Einsatz von spezifischen Executive Information Systems (34 Prozent) etwa die Waage. Ebenfalls ungefähr ein Drittel der Firmen entwickelt mit Hilfe der Warehouse-Informationen Marketing-Kampagnen. Die Möglichkeit, mit Data-Mining bislang unbekannte Zusammenhänge und neue Geschäftsfelder zu entdecken, sehen 19 Prozent.