Elektronischer Datenaustausch

Edeka integriert Geschäftspartner

11.01.2011
Die Edeka-Gruppe steuert den elektronischen Datenaustausch mit ihren Partnern künftig mit der Gemeinschaftslösung "SAP Information Interchange by Crossgate".

Die von Crossgate, einem Experten im Bereich der Business-to-Business (B2B)-Integration, und SAP entwickelte Software "SAP Information Interchange by Crossgate" soll künftig den elektronischen Datenaustausch (Electronic Data Interchange, EDI) zwischen Edeka und den Geschäftspartnern des Handelskonzerns herstellen. Die Partner sollen sich damit schnell und effizient in das Geschäftsnetzwerk der Edeka-Gruppe einklinken können, so die Hoffnung der Konzernverantwortlichen. Die Einführung von SAP Information Interchange steht in engem Zusammenhang mit Edekas "Lunar"-Programm. Im Rahmen dieses Vorhabens will die Handelsgruppe gemeinsam mit SAP ihre IT-Prozessstruktur harmonisieren und modernisieren.

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Edeka-Vorstand Reinhard Schuette verspricht sich von der neuen Lösung eine effizientere Integration der Geschäftspartner.
Foto: Edeka

"Die effiziente Integration unserer Geschäftspartner ist ein wesentlicher Faktor für mehr Wettbewerbsfähigkeit", sagt Reinhard Schütte, Vorstandsmitglied Edeka AG sowie verantwortlich für die Ressorts Finanzen und IT. Mit SAP Information Interchange könne man nahezu in Echtzeit mit Geschäftspartnern kommunizieren, erhalte mehr Prozess-Transparenz und könne schneller auf die Anforderungen der Kunden reagieren, beschreibt der Manager seine Erwartungen.

Information Interchange soll für die Integration der Geschäftspartner sorgen, indem die Anwendung die relevanten Inhalte zur Datenverarbeitung liefert, welche die Grundlage für den Informationsaustausch zwischen Edeka und ihren Geschäftspartnern bilden. Dabei nutzt die Software für den elektronischen Datenaustausch die Crossgate B2B-Transaktionsplattform, das so genannte Business-Ready Network.

Zentrale Geschäftsprozesse elektronisch verfügbar machen

In einem ersten Schritt wollen Crossgate und SAP mit ihrer gemeinsamen Lösung zentrale Geschäftsprozesse wie die Abwicklung von Bestellungen, Lieferavisen und Rechnungen durchgängig elektronisch verfügbar machen, heißt es in einer offiziellen Mitteilung zum Projekt. Mit der Lösung beabsichtigen die Edeka-Verantwortlichen, ihre Prozesse weiter zu standardisieren und Abhängigkeiten von EDI-Standards zu beseitigen. Außerdem soll es künftig leichter fallen, auf Änderungen im Geschäftspartnernetzwerk zu reagieren beispielsweise durch neue rechtliche Vorgaben bei der Rechnungserstellung.

Darüber hinaus plant der Handelskonzern, die Lösung auch in anderen Bereichen einzusetzen. Demnach sollen sich damit neben den Kerngeschäftsprozessen zukünftig auch weitere IT-gestützte Handelsprozesse im Bereich der Logistik schnell und flexibel umsetzen lassen. Dies könne beispielsweise dabei helfen, komplexe Lieferprozesse abzuwickeln.

Den aktuellen Plänen der EDEKA-Gruppe zufolge wird Crossgate die Anwendung SAP Information Interchange als Managed-Services-Modell betreiben. Experten von Crossgate übernehmen dabei in Abstimmung mit der IT-Abteilung von Edeka die Einrichtung, den Betrieb sowie nötige Anpassungen der Geschäftspartnerprofile über den Lebenszyklus der Anwendung hinweg. Der Konzern erhofft sich mit diesem Modell ein höheres Maß an Flexibilität, Prozesse zu gestalten, anzupassen und umzusetzen. Zudem werde man unabhängig von anfallenden Änderungen auf Geschäftspartnerseite, hieß es.

"Leuchtturmprojekt für den Einzelhandel"

SAPs Deutschland-Chef Michael Kleinemeier bezeichnete das Edeka-Vorhaben als Leuchtturmprojekt.
Foto: Ronald Wiltscheck

"Wir freuen uns sehr, dass mit der Edeka-Gruppe der führende deutsche Lebensmitteleinzelhändler bei der Geschäftspartnerintegration auf unser Partnermodell mit Crossgate setzt", kommentiert Michael Kleinemeier, Geschäftsführer von SAP in Deutschland, die Entscheidung. Aus SAP-Sicht sei dies ein Leuchtturmprojekt für den Einzelhandel.

Vergangenheit abstreifen

Gerade diese Branche hatte es in der Vergangenheit meist nicht leicht mit seiner IT. Heterogene Anwendungslandschaften mit einem Mix aus Eigenentwicklungen und Standardsoftware bildeten oft eine große Barriere für die Standardisierung von Geschäftsprozessen und den elektronischen Austausch mit Geschäftspartnern. Medienbrüche in den Prozessen sowie viele individuell entwickelte Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit den IT-Systemen der Partner führten zu langen Anbindungszeiten und hohen Pflegekosten. Insgesamt behinderten diese Faktoren die Händler oft dabei, effiziente Netzwerke mit ihren Geschäftspartnern aufzubauen.