Gehaltszuwächse für Manager deutlich unter vier Prozent:

DV bringt Gehaltsplanungssystem auf Trab

15.07.1983

GUMMERSBACH (nw) - Mit ihren Gehaltszuwächsen werden leitende Mitarbeiter kaum noch zufrieden sein. Deutlich unter vier Prozent sollen diese nach den neuesten empirischen Feststellungen der Kienbaum Vergütungsberatung liegen. Allerdings zeigt sich den Personalberatern zufolge auch folgender Trend: Bei der Vergütung von Managern gehe es eindeutig in Richtung zielorientierter Tantiemensysteme.

Angesichts gestiegener Sozialaufwendungen, Inflation und Steuerprogression erwächst nach Berechnungen der Unternehmensberater den Managern in diesem Jahr ein realer Einkommensverlust. Damit verdienten leitende Angestellte unterm Strich eindeutig weniger als noch im Vorjahr.

Die Personalverantwortlichen scheinen deshalb leistungs- und ergebnisorientierte Vergütungskomponenten stärker ausbauen zu wollen. Damit sei den Unternehmen die Möglichkeit gegeben, trotz sinkender Erträge das Risiko steigender Personalkosten zu mindern. Andererseits erwachse den Führungskräften die Chance, bei Anstieg der Erträge angemessen zu partizipieren. Voraussetzung aber, daß diese Rechnung aufgeht, ist Kienbaum zufolge ein funktionierendes Planungssystem. Dazu sei in jüngster Vergangenheit verstärkt der Einsatz von Datenverarbeitung auch in kleineren Unternehmen zu beobachten.

Schließlich habe sich auch die Diskussion um Kapitalbeteiligungsmodelle für Mitarbeiter in der Wirtschaft stark belebt. So sollen bei einer Reihe von Großunternehmen bereits Investivlohnmodelle als Schubladenlösung durchgerechnet sein. Nach Meinung der Personalberater sehen die Arbeitnehmer darin eine angemessene Gegenleistung für die Reduzierung ihrer Gehaltsansprüche; den Unternehmen erwachse daraus eine verbesserte Eigenfinanzierung. Einzig bedauerlich sei indessen noch, daß der Gesetzgeber zu dieser neuen Art von Tarifpolitik noch keinen angemessenen Beitrag geleistet habe.

_AU: