Albany Door Systems

Durchlaufzeiten verringert

01.06.2011 von Andreas Schaffry
Albany Door Systems führte SAP ERP an vier europäischen Standorten ein und schafft so durchgängige und transparente Geschäftsprozesse. Zugleich verkürzt die Produktkonfiguration von SAP Durchlaufzeiten bei der Auftragsabwicklung.

Ob Fertigungsunternehmen, Pharmahersteller oder fleischverarbeitender Betrieb: Firmen aus diesen und anderen Branchen müssen für reibungslose Materialflüsse und Arbeitsprozesse Innen- und Außenbereiche, etwa in Produktionshallen, schnell und sicher voneinander abtrennen können. Dadurch bleibt das Raumklima konstant, was Energiekosten reduziert. Ebenso wird Zugluft verhindert, was wiederum die Arbeitsbedingungen verbessert. Auch strenge Hygienevorschriften lassen sich auf diese Weise einhalten.

Millionenfachen Lastwechsel meistern

Laut Ulrich Lange von albany Door Systems harmonisiert und optimiert die neue SAP-Lösung Material- und Informationsflüsse zwischen den einzelnen Standorten. Prozesse laufen so schneller und effektiver.
Foto: Albany Door Systems

Möglich ist das schnelle Öffnen und Schließen durch den Einsatz von Schnelllauf-Toren. Diese erreichen Geschwindigkeiten von mehreren Metern pro Sekunde und lassen sich bei Bedarf mehr als hundert Mal pro Stunde öffnen und schließen. Bis zum Ende ihres Lebenszyklus bewältigen solche Tore oft mehrere Millionen Lastwechsel.

Erfinder der Schnelllauf-Rolltore ist Albany Door Systems. Dank der hohen Entwicklungs- und Technologiekompetenz bei der Fertigung innovativer und kundenindividueller Torlösungen hat sich das weltweit agierende Unternehmen eine führende Stellung am Markt erarbeitet.

Prozesse am Kunden orientieren

Der Hersteller von Schnellauf-Rolltoren will im Rahmen einer langfristigen Wachstumsstrategie seine Marktposition stärken und ausbauen. Dazu richtet das Unternehmen seine Arbeitsabläufe in den Bereichen Vertrieb, Entwicklung, Produktion und After-Sales-Service konsequent an Kundenanforderungen aus. "Hierfür brauchen wir eine effektive IT-Unterstützung", berichtet Ulrich Lange, Projektleiter der SAP-Einführung bei der Albany Door Systems GmbH.

Mit dem Variantenkonfigurator von SAP lassen sich die technische Machbarkeit einer Modellvariante sowie deren Preis und das Datum der möglichen Auslieferung bestimmen.
Foto: Albany Door Systems

Diese konnten die bislang eingesetzten nicht integrierten Lösungen unterschiedlicher Software-Hersteller für ERP, CRM sowie die Produktkonfiguration nicht mehr bieten. Zudem hatten die IT-Systeme ihre Leistungsgrenzen erreicht, wie das Ergebnis einer Wertstromanalyse aufzeigte.

Neue ERP-Lösung integriert Betriebsabläufe

Der Umstieg auf eine integrierte, zukunftsorientierte und international einsetzbare ERP-Software war deshalb zwingend erforderlich. Heute bildet Albany Door Systems Geschäftsprozesse integriert und einheitlich mit SAP ERP ab. Als Beratungs- und Einführungspartner fungierte Dell Services.

"Mit der neuen ERP-Lösung können wir unsere Geschäftsvision am Besten umsetzen", ist Ulrich Lange überzeugt. Bereits kurz nach dem Produktivstart machten sich deren Vorzüge für die insgesamt rund 100 Endanwender bemerkbar. Albany Door Systems bündelt auf der ERP-Plattform standortübergreifend Daten- und Informationsflüsse - von der Angebotserstellung und der Bestellung über die Produktion bis zur Auslieferung an Kunden.

Kundenaufträge wirtschaftlich steuern

"So schaffen wir eine klare Sicht auf alle Geschäftsvorgänge und erhöhen unsere Auskunftsfähigkeit gegenüber Kunden", verdeutlicht Ulrich Lange. Zudem kann das Unternehmen nun Materialbedarfsplanungen für die Produktion und die damit verbundenen Beschaffungs-, Fertigungs- sowie Lagerprozesse bedarfsgerecht und wirtschaftlich steuern.

Dank der jetzt konsolidierten Datenbasis können beispielsweise Mitarbeiter in Lippstadt die mit einem Kundenauftrag verbundenen Termin-, Personal- und Materialplanungen einsehen. Das gleiche gilt auch für Lagerbewegungen und Arbeitsfortschritte in der Produktion. Für den Zugriff auf die hierfür benötigten Materialstammdaten und Stücklisteninformationen genügen wenige Mausklicks.

Wunsch-Tore direkt aus dem ERP

Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und wichtiger Bestandteil im Vertriebsprozess von Albany Door Systems ist, dass Kunden "ihre" Wunsch-Tore zusammenstellen können. Grundlagen für die kundenindividuelle Fertigung sind ein intelligentes Konstruktionsprinzip sowie ein modulares Baukastensystem. Darin sind viele Baugruppen enthalten, die sich vielfältig miteinander zu neuen Produktvarianten kombinieren lassen.

Daher gibt es schon bei Standardausführungen der einzelnen Tor-Typen - je nach Kundenwunsch - eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten und damit von Varianten. Mit der in SAP ERP integrierten Variantenkonfiguration (LO-VC) kann der Vertriebsinnendienst heute sofort die technische Machbarkeit einer Modellvariante bestimmen wie auch deren Preis und das Datum der möglichen Auslieferung.

Eine Wissensbasis ohne Redundanzen

Technisch gesehen bildet der SAP-Variantenkonfigurator sämtliche Merkmale der verschiedenen Varianten eines Produktes mit ihren wechselseitigen Beziehungen ab. So entsteht eine einheitliche Wissensbasis mit überschaubarer Datenstruktur. Zugleich unterstützt das Werkzeug auch Prozesse in der Beschaffung sowie der Produktionsplanung und -steuerung.

Damit gehören Redundanzen im Informationsfluss zwischen Vertrieb, Einkauf, Konstruktion und Produktion der Vergangenheit an. Früher mussten die Daten zeitaufwändig manuell zwischen dem Produktkonfigurator sowie dem CRM- und ERP-System übertragen werden. Das barg die Gefahr von Übertragungsfehlern.

Verkäufe genauer analysieren

Für die gezielte Umsetzung des geplanten Marktwachstums benötigt der Tore-Hersteller außerdem möglichst genaue Absatz- und Vertriebsplanungen für seine einzelnen Produkte. Die hierzu erforderlichen Auswertungen von Ist-Daten aus der ERP-Software liefert SAP NetWeaver Business Warehouse (SAP NetWeaver BW). "Dadurch wissen wir genau, welche Umsätze wir im letzten Monat in Deutschland, Frankreich Norwegen oder Schweden mit der Serie RapidRoll 3000 oder dem RapidRoll 300 gemacht haben", berichtet Ulrich Lange.

Erforderliche Abfragen, etwa die Zuordnung der Verkaufszahlen zu Produkten, Produktgruppen und Märkten, führt das Management komfortabel mit SAPs BEx Analyzer als Berichtswerkzeug durch. Die Unternehmensleitung wertet damit auch weitere Unternehmenskennzahlen aus - etwa Angebote und Kundenaufträge sowie Wartungskosten. Im Ergebnis liefern die detaillierten Analysen wichtige Informationen, um Produkte und Services noch besser an der Marktentwicklung und dem Kundenverhalten auszurichten.

Service-Techniker mobil machen

Reporting-Anforderungen in der Finanzbuchhaltung und im Controlling deckt der Hersteller mit dem Konsolidierungs-Tool SAP BCS (SAP Business Consolidation System) ab. Es liefert unter anderem Berichte zu finanziellen Ergebnissen, zur Liquidität sowie zu Beständen im Lager.

Sukzessive will das Unternehmen in den nächsten Jahren die restlichen Niederlassungen in Europa an das ERP-System anbinden. Darüber hinaus sollen Servicetechniker über eine mobile Anwendung direkten Zugriff auf die in der ERP-Lösung hinterlegten Servicedaten erhalten.