Droht das Aus für RFID?

05.07.2006
Die streitbare EU-Kommissarin Viviane Reding hat ein neues Schlachtfeld entdeckt: Sie will Auswirkungen der RFID-Technik auf den Datenschutz überprüfen.

Nachdem Reding hierzulande schon bei Politik und Telekom durch ihr resolutes Eintreten für die TK-Liberalisierung (Stichwort: keine Regulierungsferien, Kritik an deutscher Praxis) für Alpträume sorgte, hat sie nun mit RFID ein neues Thema im Visier, das womöglich im politischen Berlin für schlaflose Nächte sorgt. Sie will nämlich genauer untersuchen, inwieweit sich der RFID-Einsatz mit bestehenden Datenschutzbestimmungen vereinbaren lässt.

Sollte sich dabei herausstellen, dass die EU-Mitgliedsstaaten im Zusammenhang mit RFID den Schutz persönlicher Daten zu lax handhaben, könnte die EU am Ende regulierend eingreifen. Eine Regulierung zum Wohle der Bürger droht der allzu Datensammlungs-wütigen Industrie dann womöglich ab 2007.

Um das Thema noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen, hat die EU auf ihrer Web-Seite "Your Voice in Europe" eine Online-Befragung zum Thema RFID gestartet. Nach Abschluss der öffentlichen Online-Konsultation am 17. September ist für Oktober eine RFID-Konferenz geplant und im Dezember soll eine Expertenrunde folgen, um anschließend eine EU-weite Regelung zu verabschieden. (hi)