Dräger Medical

Dräger Medical: Technik im Dienst des Menschen

03.12.2001 von Holger Eriksdotter
Die Anforderungen an junge Informatiker und Ingenieure gehen bei Dräger Medical in Lübeck über Examensnote, Praktika oder Berufserfahrung hinaus: Bei der Entwicklung und Herstellung von medizinischen Geräten, von deren zuverlässiger Funktion später Menschenleben abhängen, gehören neben der fachlichen Qualifikation auch Sorgfalt und Verantwortungsgefühl zu den unerlässlichen Voraussetzungen für die Mitarbeiter.

"Für mich macht es schon einen Unterschied, ob ich an lebensrettenden Systemen oder in der Programmierung von Unterhaltungselektronik oder TK-Anlagen tätig bin", sagt Diplom-Ingenieur Bernd Kaufmann, der seit September 2000 bei Dräger in der Entwicklung tätig ist. Für den 28-Jährigen liegt gerade in der großen Verantwortung auch eine besondere Befriedigung.

Dirk Lehmann

Nicht zuletzt das Gefühl, seine Arbeitszeit mit einer sinnvollen Aufgabe zu verbringen, und zumindest mittelbar zum medizinischen Fortschritt beizutragen, hat bei ihm den Ausschlag für Dräger Medical gegeben. Dafür, und weil ihm Atmosphäre und Umfeld bei seinem jetzigen Arbeitgeber überzeugt haben, hat der junge Ingenieur sogar Angebote mit höheren Einstiegsgehältern ausgeschlagen.

Als E-Ingenieur der Fachrichtung Nachrichtentechnik mit dem Schwerpunkt industrieller Informatik gehörte er zu den begehrten Kandidaten, als er im September 2000 bei Dräger anheuerte. Nach dem Examen konnte er zwischen mehreren Angeboten wählen; sein Studium hat der 28-Jährige an der Fachhochschule Osnabrück mit einem Jahr Auslandsstudium an der Universität Amiens in Frankreich absolviert. "Herr Kaufmann hat sich trotz Sprachschwierigkeiten, unterschiedlicher Ausbildungssysteme und hoher fachlicher Anforderung in einer fremden Umgebung behauptet und erfolgreich studiert; wer das schafft, dem trauen wir auch die Flexibilität zu, die für unsere Projektarbeit unerlässlich ist", erklärt Stephan Simons, Projektleiter in der Anästhesie Entwicklung und Konstruktion, in dessen Bereich Kaufmann tätig war.

Die hohen Erwartungen seines Chefs hat der junge Elektroingenieur erfüllt. Zur Zeit arbeitet er an der Entwicklung eines vollkommen neuen Anästhesie- Arbeitsplatzes, bei dem nicht nur wie gewohnt gasförmige, sondern auch intravenöse Narkosemittel verabreicht werden. Kaufmann programmiert sowohl die Steuerung der Infusionstechnik als auch die Benutzeroberfläche mit. In die medizinische Fachbegriffe und Aufgabenstellungen hat er sich problemlos eingearbeitet. Bei diesem Projekt weiß er sich bei Dräger Medical, einem der weltweit führenden Anbieter in diesem Gerätesegment, an der Spitze der internationalen Entwicklung. Dass seine eigenen Ideen in die Konstruktion einer Weltneuheit einfließen macht ihn auch ein bisschen stolz und bestätigt ihn in seiner Einschätzung, etwas Sinnvolles zu leisten.

Stephan Simons: "Flexibilität ist in unserer Projektarbeit unerlässlich."

"Es gibt bei uns eigentlich keine wirklich kleinen Projekte", erläutert Simons, "weil in unserem sensiblen Bereich die notwendige Gewissenhaftigkeit und die gesetzlichen Auflagen immer einen erheblichen Mindestaufwand bedingen." Selbst bei der kleinsten Änderung an einem Gerät wird durch die Dokumentationspflicht und die umfangreichen Testverfahren fast nie eine Projektdauer von sechs Monaten unterschritten. Bei der Entwicklung neuer Geräte und Systeme liegen die Projektlaufzeiten im Bereich von zwei bis vier Jahren, die Mannschaft besteht aus fünf bis fünfzig Fachleuten der unterschiedlichsten Disziplinen. Die Produktpalette bei Dräger Medical reicht von Anästhesie- und Notfall Beatmungsgeräten für die Intensiv- und Rettungsmedizin, medizinische Geräte für Hubschrauber und Flugzeuge, über Inkubatoren für Kleinstkinder und Intensiv-Medizin bis hin zu Patientendaten-Managementsystemen und kompletten Integrationslösungen für

Krankenhäuser.

Ebenso vielfältig wie die Produkte sind die fachlichen Anforderungen in der Entwicklung. Nicht nur E-Ingenieure wie Kaufmann bringen gute Voraussetzungen für die Projektarbeit mit - auch auf Basis vieler anderer Ausbildungsgänge ist der Einstieg in die Medizintechnik möglich. Dirk Lehmann, Referatsleiter Personalmanagement: "Die Projektaufgaben lassen sich nur lösen, wenn Fähigkeiten und Qualifikationen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenkommen." Deswegen rangieren in seiner Werteskala Team- und Kommunikationsfähigkeit ganz weit oben; gerade bei der Entwicklung mechatronischer Geräte treffen Spezialisten aus unterschiedlichsten Disziplinen zusammen: Informatiker und Ingenieure, Mechaniker und Experten für Pneumatik und Sensorik.

Vorkenntnisse sind nicht notwendig

"Bei der Entwicklung unserer komplexen Systeme ist es unbedingte Voraussetzung, dass die Verständigung auch über die Grenzen des eigenen Fachgebiets hinaus klappt ", erklärt der Personalexperte. Für ihn kommen eine ganze Reihe von Studienabschlüssen für die vielfältigen Aufgaben in Betracht: Wirtschafts- und Diplom-Informatiker, Physiker und andere Naturwissenschaftler sowie Maschinenbau-Ingenieure und Regelungstechniker. Hinzukommen sollten allerdings in allen Fällen gute analytische Fähigkeiten, selbstorganisiertes Arbeiten und Flexibilität, ausbaufähiges Englisch sowie eine gewisse Affinität zur Medizin - Vorkenntnisse erwartet er in diesem Bereich aber nicht.

Quelle: Dräger Medical

Dass Absolventen informationstechnischer Studiengänge gute Kenntnisse mindestens einer Programmiersprache mitbringen, ist für ihn selbstverständlich. Sie muss aber nicht unbedingt - heute wohl eher die Ausnahme - objektorientiert sein. "Wir programmieren auch Mikroprozessoren, die ausschließlich für prozedurale Programmierung ausgelegt sind", erläutert Projektleiter Simons. Im Bereich der Mensch-Maschine-Schnittstelle - von der Einknopf-Bedienung bis zum 21 Zoll Farbmonitor oder Touchscreen - halten aber zunehmend moderne objektorientierte Verfahren Einzug, ebenso wie bei den Patientendaten-Management-Systemen.

 Affinität zur Medizin ist unerlässlich 

Die Aufgaben reichen von der Entwicklung technischer Schaltungen bis zur Fertigung der kompletten Geräte und Systeme, entsprechend einem Projektzyklus, der mit der Skizze des neuen Systems beginnt und erst bei der klinischen Erprobung im Krankenhaus endet. Der Einstieg für IT-Experten im Bereich Entwicklung und Fertigung vollzieht sich meist als eine Kombination aus Projektarbeit und individuellen Aufgaben, wobei die Einweisung in Arbeitsumgebung und Softwaretools im Vordergrund steht. Ein Gruppen- oder Teilprojektleiter steht als Mentor immer für Fragen zur Verfügung. „Aber das Lernen kann einem natürlich keiner abnehmen“, fasst Kaufmann seine Erfahrungen zusammen.

Schon während des Studiums bietet Dräger die Möglichkeit, im Rahmen eines Praktikums oder einer Studien- oder Diplomarbeit Unternehmen und Tätigkeitsfelder kennen zu lernen. 150 Praktikanten machen jährlich von diesem Angebot Gebrauch, etwa 100 wissenschaftliche Arbeiten werden zu medizintechnischen Themen geschrieben. Für Ingenieure, die den Berufseinstieg in Vertrieb, Marketing oder Produktmanagement suchen, besteht auch die Möglichkeit, an einem internationalen Traineeprogramm teilzunehmen.

Hochschulabsolventen können mit einem Einstiegsgehalt von 76 000 bis 86 000 Tausend Mark rechnen - bei flexiblen Verträgen zwischen 35 und 40 Stunden pro Woche. Für viele besonders reizvoll: Die Arbeitszeit kann von Montag bis Freitag von 6 bis 20 Uhr bei flexibler Einteilung abgeleistet werden - mit einem Arbeitszeitkonto bis zu 150 Stunden plus oder minus. Auch die Sozialleistungen, betriebliche Altersvorsorge und kostenlose Fortbildung - intern „LUNA" (Lust und Neugier auf ...) genannt - können sich sehen lassen.

Der IG-Metall-Tarifvertrag ist bei dem Traditionsunternehmen ebenso selbstverständlich wie ein Betriebsrat. Und die Aufstiegschancen, so verspricht Personalexperte Lehmann, sind ausgezeichnet: „Es ist ein Grundsatz unserer Personalpolitik, wann immer möglich die Führungspositionen aus den eigenen Reihen zu besetzen -die qualifizierte Förderung hat bei uns deshalb einen besonderen Stellenwert.“

Dräger Medical AG & Co. KGaA

Moislinger Allee 53-55, 23542 Lübeck, Tel.: 0451/882-3574 Internet: www.draeger.com

Ansprechpartner für Bewerber: Dirk Lehmann, Personal-Management, Tel.: 0451/882-3030

E-Mail: personalmanagement.mt@draeger.com

Mitarbeiterzahl Dräger Gesamtkonzern: 9376

Dräger Medical: 4868 Dräger Medical am Standort Lübeck: etwa 1500, davon knapp 300 im IT-Bereich (Informatiker/Ingenieure)

Umsatz Gesamtkonzern 2000: 2,2 Milliarden Mark, davon Medical 1,4 Milliarden Mark

Einstellungsbedarf: Gesamtkonzern: 100 bis 120 Hochschulabsolventen, davon etwa 50 Prozent im IT-Bereich

Gesuchte Fachrichtungen: Diplombetriebswirte, verschiedene Ingenieurs- und Informatikstudiengänge

Geforderte Qualifikationen: im IT-Bereich: Programmiersprache C oder C++

Einstiegsgehälter: 76 000 bis 86 000 Mark für Hochschulabsolventen. 65 Prozent der Mitarbeiter sind länger als elf Jahre im Unternehmen.