Freiberufler sind begehrt: Um ihre Fixkosten in Grenzen zu halten und Projekte flexibel abwickeln zu können, setzen kleine und große Unternehmen zunehmend auf selbständige IT-Experten. Der Vorteil: Die Freelancer verfügen über eine hohe Spezialisierung in ihrem Bereich und stehen nur für einen bestimmten Zeitraum auf der Gehaltsliste. Auch die IT-Selbständigen profitieren: Sie können die Projekte auswählen, die zu ihren Spezialisierungen passen, und sich in dieser Richtung fortbilden.
Dienstleister bevorzugt
Dass in IT-Projekten immer mehr Freelancer zum Zuge kommen, bestätigt auch die neueste Lünendonk-Studie, die den Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freiberuflicher IT-Experten in Deutschland unter die Lupe nimmt. Stieg die Zahl der Freelancer von 2009 auf 2010 noch moderat um 1000 auf 74.000, so waren es 2011 bereits 79.000 IT-Experten, die ihr Know-how als IT-Selbständige anboten und einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro erzielten.
Einen Teil der Projekte vergeben Unternehmen direkt an Freiberufler. Zunehmend jedoch setzen beide Seiten auf die Unterstützung von spezialisierten Dienstleistern. Als Gründe nennen die Vermittler:
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Der Auftraggeber bekommt einen festen Ansprechpartner, der aus einem Pool von Freelancern den passenden Kandidatenvermittelt.
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Die Freiberufler müssen sich nur noch in geringem Maß um die Projektakquise kümmern und steigern ihre Auslastung.
Ralf Freudenthal, Director Freelance im Geschäftsbereich IT der DIS AG, zieht denn auch eine positive Bilanz: "Wir beobachten seit einiger Zeit, dass Unternehmen zunehmend die Vorteile des flexiblen Einsatzes von IT-Fachkräften nutzen." Freelancer verfügten über fachliches Know-how und insbesondere Spezialwissen. Gleichzeitig könnten sie mit ihrem "Blick von außen" viele Betriebe deutlich voranbringen. Laut Freudenthal wissen die Unternehmen das zu schätzen.
Positive Prognosen
Der DIS-Manager geht davon aus, dass die Flexibilisierung im IT-Arbeitsmarkt noch nicht am Ende ist: "Besonders im Entwicklerumfeld, in dem viele zeitlich begrenzte Projekte stattfinden, ist noch eine Menge Potenzial vorhanden. Ich bin sicher, dass vor allem in dieser IT-Sparte die Zahl der Freelancer in den kommenden Jahren deutlich steigen wird." Eine Prognose, die sich auch mit der Lünendonk-Studie deckt. Diese geht nämlich davon aus, dass die großen Freelancer-Vermittlungsunternehmen mit einem jährlichen Marktwachstum von rund elf Prozent bis 2017 rechnen können.