DirectX-10-Grafikkarten im Vergleichstest

15.01.2008 von Christian Helmiss
Sie wollen sich eine schnelle, neue Grafikkarte kaufen? Wir verraten in unserem ausfühlichen Test, welche Karte für Sie interessant ist.

Der Grafikchip auf der Grafikkarte entscheidet, welche Bildrate Ihr PC bei DirectX-9- und DirectX-10-Spielen schafft. Sie sollte immer deutlich über 25 Bilder pro Sekunde betragen, denn bei weniger als 30 Bildern pro Sekunde macht das Spielen aufgrund von Rucklern und langen Reaktionszeiten meist keinen Spaß mehr. Außerdem sind auch die Taktraten von Chip und Speicher dafür verantwortlich, wie schnell eine Grafikkarte im Spielealltag arbeitet. Manche Kartenanbieter halten sich dabei an die Spezifikationen der Grafikchiphersteller. Andere verkaufen ihre Modelle bereits übertaktet - das ist kein Problem, schließlich übernehmen sie die Garantie dafür, dass alles fehlerfrei läuft.

Wir testen ständig die neuesten Grafikkarten in unserem Testlabor. Um die 3D-Leistung einer Grafikkarte zu ermitteln, verwenden wir dazu einerseits aktuelle 3D-Spiele - auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wie die Grafikkarten in den DirectX-10-Titeln Company of Heroes, Lost Planet und World in Conflict abgeschnitten haben. Zudem verwenden wir den weit verbreiteten, aber synthetischen 3D-Benchmark 3D-Mark 06. Er ist sehr aussagekräftig, da Sie im Internet Werte von anderen Grafikkarten finden und daher gut vergleichen können. Auf der letzten Seite haben wir für Sie die fünf schnellsten Grafikkarten samt Kurzbeschreibung und aktuellem Preis aufgelistet.

DirectX-10-Kracher: Company of Heroes

DirectX 9 (links) und DirectX 10 (rechts): Während die Bildqualität stark verbessert wird, sinkt die Bildrate mit Einsteiger-Grafikkarten auf wenige Bilder/s

Kurzbeschreibung: Company of Heroes: Opposing Fronts ist ein Echtzeit-Strategiespiel. Dabei übernehmen Sie das Kommando über die Elitetruppen der deutschen Panzerverbände und stellen sich in der Schlacht um die Brücken von Arnheim („Operation Marketgarden") den heranrückenden alliierten Truppen.

Company of Heroes verlangt für beste DX10-Bildqualität zumindest eine gute Mittelklassegrafikkarte.

Testergebnisse: Im Diagramm sehen Sie auf den ersten Blick, dass für hohe Bildqualität bei diesem 3D-Spiel im DirectX-10-Modus eine Grafikkarte aus dem gehobenen Leistungssegment nötig ist. Eine Grafikkarte mit AMD-Grafikchip ATI Radeon HD3870 ist mindestens nötig oder alternativ eine Geforce 8800 GTS mit 256 MB Speicher. Diese sind auch noch flott genug, wenn Sie die Auflösung auf 1280 x 1024 Bildpunkte erhöhen wollen – Standard für die meisten 17- und 19-Zoll-TFT-Displays.

Anspruchvoller DX-10-Titel: World in Conflict

World in Conflict: Der integrierte Benchmark kann sogar High-End-Grafikkarten in die Knie zwingen.

Kurzbeschreibung: World in Conflict ist ein auf Multiplayer-Gefechte ausgelegtes Strategiespiel, das mit einer Solo-Kampagne auch Offline-Spieler fesseln kann - der Taktik-Hit des Jahres 2007!

Selbst bei der niedrigen Auflösung lieferten einige Grafikkarten ruckelnde Bilder (rote Balken)

Testergebnisse: Dieses Spiel können Sie nur dann mit höchster Bildqualität und DirectX-10-Rafinessen genießen, wenn Sie zumindest eine Grafikkarte mit ATI-Radeon-HD-3870- (AMD) oder Geforce-8800-GT-Chip (Nvidia) besitzen. Die 256-MB-Versionen der Geforce-8800-GTS-Karten basieren noch auf dem überholten Grafikchipdesign und lieferten weniger als 20 Bilder/s – das ist nicht spielbar.

DirectX-10-Spiel: Lost Planet

Eisige Stimmung: Auf dem Eisplaneten E.D.N. III treiben die Akriden ihr Unwesen.

Kurzbeschreibung von Lost Planet: Auf dem Eisplaneten E.D.N. III fällt der Vater des jungen Wayne Holden dem Ober-Alien der kriegerischen Rasse der Akriden zum Opfer. Wayne schwört Rache und ballert sich durch Außerirdische, so zahlreich wie Sterne am Himmel. Lost Planet war das erste Spiel, das die DirectX-10- Schnittstelle nutzte.

Besonders Anspruchsvoll: Der DirectX-10-Titel Lost Planet ist nichts für Einsteiger-Grafikkarten.

Testergebnisse: Lost Planet ist besonders anspruchsvoll - das sehen Sie auch daran, dass so viele Grafikkarten schon bei der 1024er-Auflösung unter 30 Bilder/s rutschen. DirectX-10-Qualität sehen Sie bei diesem grafisch sehr anspruchsvollen 3D-Spiel somit nur dann ruckelfrei, wenn Sie zumindest eine Mittelklassegrafikkarte besitzen – dies gilt insbesondere dann, wenn Sie die Auflösung auch mal auf 1280 x 1024 oder 1600 x 1200 Pixel hochschrauben wollen. Der Radeon-HD-3870-Chip lieferte bei der 1024er-Auflösung nur 27 Bilder/s – das ist für einen angenehm ruckelfreien Spielfluss etwas zu wenig.

Synthetischer Benchmark: 3D-Mark 06

Shader-Model 2.0 und 3.0, HDR und vieles mehr kommt bei Futuremarks bekanntem 3D-Benchmark zum Einsatz.

Kurzbeschreibung: Mit 3D-Mark 06 lassen sich Einkern- als auch Mehrkernprozessoren auf ihr Leistungsvermögen untersuchen. Außerdem kommen im 3D-Mark 06 Algorithmen zum Einsatz, die künstliche Intelligenz simulieren sollen. Insgesamt besteht der Benchmark aus zwei CPU- und vier Grafiktests. Daraus errechnet sich die Gesamtpunktzahl, die Auskunft über die Spiele-Performance des Rechners gibt und bei einem ansonsten identischem Test-PC über die Leistungsfähigkeit der jeweils eingesetzten Grafikkarte.

Grafikkarten mit Nvidia-Chip belegen die ersten Plätze.

Testergebnisse: Auf den ersten drei Plätzen befinden sich Grafikkarten mit Nvidia-Grafikchips. Leistungsmäßig die stärkste ist aber eigentlich die Geforce-8800-Ultra-Grafikkarte (3. Platz). Der Grund hierfür ist, dass die etwas schwächeren Grafikchips durch ihre brandneue Chiparchitektur punkten - sie sind auf weniger anspruchsvolle 3D-Titel optimiert. Und schließlich basiert 3D-Mark auf DirectX 9 und stellt die Mittelklassekarten nicht mehr vor größere Probleme.

Die fünf schnellsten Grafikkarten im Überblick

Point of View Geforce 8800 GTS 512 MB (Preis: ab 290 Euro)
Bisher gab es den abgespeckten High-End-Grafikchip Geforce 8800 GTS nur in Verbindung mit 320 oder 640 MB Speicher. Jetzt sind auch Grafikkarten mit 512 MB Speicher erhältlich! Doch das ist nicht alles, was sich verändert hat. Auch wenn der Markenname des Grafikchips mit "Geforce 8800 GTS" gleichgeblieben ist - unter der Haube werkelt eine komplett neue Chipgeneration. Die neue Chipgeneration erreichte in vielen Tests die Tempospitze.
Ausführlicher Testbericht: Point of View Geforce 8800 GTS 512 MB | Aktuelle Preise: Point of View Geforce 8800 GTS 512 MB

Zotac Geforce 8800 GT AMP! (Preis: ab 240 Euro)
Der Grafikchip Geforce 8800 GT ist dazu gedacht, DX9- und DX10-Titel bis zur Auflösung 1600 x 1200 Pixel zu betreiben. Nvidias aktuelle Grafikchiparchitektur und damit auch diese Grafikkarte von Zotac bieten ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Ausführlicher Testbericht: Zotac Geforce 8800 GT AMP! | Aktuelle Preise: Zotac Geforce 8800 GT AMP!

Asus EN8800Ultra (Preis: ab 530 Euro)
Hier handelt es sich um eine High-End-Grafikkarte mit der Mega-GPU Nvidia Geforce 88000 Ultra. Ihre hohe Leistung lässt sich unter anderem auf die mit 768 MB GDDR3-RAM sehr großzügige Ausstattung zurückführen. Fazit: Wahnsinnig schnelle, aber sündteure Grafikkarte für anspruchsvolle Direct-X-10-Spiele – für High-End-PCs mit hochauflösenden Bildschirmen ideal.
Ausführlicher Testbericht: Asus EN8800Ultra | Aktuelle Preise: Asus EN8800Ultra

HIS Radeon HD 3870 (Preis: ab 210 Euro)
Diese DirectX-10-Grafikkarte kommt mit AMDs aktuell schnellstem ATI-Grafikchip. Fazit: Radeon HD 3870 von HIS ist eine relativ günstige DirectX-10-Grafikkarte für Anwender, die höchste Bildqualität nur maximal bis zur Auflösung 1280 x 1024 Bildpunkte benötigen.
Ausführlicher Testbericht: HIS Radeon HD 3870 | Aktuelle Preise: HIS Radeon HD 3870

PNY Geforce 8800 GT (Preis: ab 220 Euro)
Empfehlenswerte Grafikkarte für DirectX-9- und -10-Spiele. Ihre Leistung genügte im DirectX-9-Modus oft über die 1600er-Auflösung hinaus. Bei DirectX 10 reichte es zumindest bis zu 1280 x 1024 Bildpunkten.
Ausführlicher Testbericht: PNY Geforce 8800 GT | Aktuelle Preise: PNY Geforce 8800 GT