Digitalkameras im Vergleichstest: 10 bis 12 Megapixel

05.02.2008 von Verena Ottmann
Sie haben vor sich eine hochauflösende Digitalkamera zu kaufen? Wir haben die in Frage kommenden Modelle für Sie getestet.

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind auf dem Konzert Ihrer Lieblingsband und haben Ihre 4-Megapixel-Kompaktkamera dabei, die Sie auch fleißig einsetzen. Doch dummerweise stehen Sie weit weg von der Bühne, so dass Sie später auf den Bildern nur mit viel Mühe die kleinen Männchen auf der Bühne identifizieren können. In genau solchen Situationen bewähren sich Kameras mit einer höheren Auflösung. Denn Sie können die vielen Bildpunkte später für Vergrößerungen nutzen, die bei Modellen mit geringerer Auflösung nicht möglich wären.

Doch Vorsicht: Mehr Megapixel produzieren auch mehr Bildrauschen. Der Grund: Eine größere Anzahl an Fotodioden muss meist auf der gleichen Bildsensor-Fläche unterkommen. Darum sitzen die Fotodioden näher beieinander und können sich gegenseitig stören. Die Konsequenz ist ein erhöhtes Bildrauschen.

Doch das alles ist kein Grund, Ihren Traum von der hochauflösenden Kamera gleich aufzugeben. Damit Sie Ihre Lieblingsband nicht nur riesengroß, sondern auch in guter Qualität bewundern können, haben wir uns aktuelle 10- bis 12-Megapixel-Kameras angesehen und in punkto Bildqualität untersucht.

Die Kameras mit der besten Bildqualität

Hier finden Sie die von uns getesteten Kameras ab 10 Megapixeln. Sie sind nach der Bewertung ihrer Bildqualität (maximal 100 Punkte) sortiert, die wir mit dem Testprogramm DC Tau bewerten. Auch bei der Handhabung und der Ausstattung gibt's maximal 100 Punkte.

Produkt

Auflösung (Megapixel)

Bildqualität

Handhabung

Ausstattung

Preis (Euro)

1

Casio Exilim EX-Z1080

10

76

74

34

190

2

Canon Powershot A650 IS

12

76

80

45

320

3

Samsung NV15

10

74

77

38

200

4

Canon Powershot G9

12

73

81

54

450

5

Canon Digital Ixus 960 IS

12

73

85

46

350

6

Casio Exilim EX-Z1200

12

71

78

38

230

7

Fujifilm Finepix F50fd

12

71

78

41

240

8

Olympus FE-300

12

69

81

42

250

9

Samsung NV20

12

68

66

39

220

10

Nikon Coolpix S700

12

68

56

34

270

11

Panasonic DMC-FX100

12

68

81

39

300

12

Kodak V1253

12

68

85

46

270

13

Kodak V1003

10

67

87

40

150

14

Nikon Coolpix P5100

12

66

77

45

300

15

Kodak Z1275

12

66

79

34

170

16

Olympus Mju 1200

12

65

76

44

290

17

Sony DSC-W200

12

61

80

35

280

PC-WELT-Empfehlungen

Die folgenden drei Modelle haben uns besonders gut gefallen: Jede hat ihren besonderen Vorteil - sei es wegen ihrer Ausstattung, der Leistung oder des Preises:

Geringes Bildrauschen
Die Casio Exilim EX-Z1200 produzierte im Test nur sehr wenig Bildrauschen - und arbeitet mit einem 12-Megapixel-Chip! Außerdem überzeugte uns die Kamera mit einem hohen Dynamikumfang und Ausstattungsschmankerln wie verschiedenen Blitzmodi und der H.264/AVC-Videofunktion.

Casio Exilim EX-Z1200: TestberichtTestergebnisseDatenblattGaleriePreiseBewertungen

Günstiger Preis
Besonders günstig ist die Kodak V1003. Mit nur 150 Euro ist die 10-Megapixel-Kamera ein Super-Schnäppchen. Die Kamera ist mit Blenden- und Zeitautomatik ausgestattet, hatte aber kleine Probleme bei der Bildqualität hinsichtlich Rauschen und Auflösung.

Kodak V1003: TestberichtTestergebnisseDatenblattGaleriePreiseBewertungen

Das Leichtgewicht
Mit 133 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte ist die Olympus FE-300 die leichteste 12-Megapixel-Kamera unseres Testfelds. Hinzu kommen das geringe Bildrauschen und die sogar im Weitwinkelbereich zu vernachlässigende Verzeichnung. Eine Gesichtserkennung mit Smile-Shot gibt's auch.

Olympus FE-300: TestberichtTestergebnisseDatenblattGaleriePreiseBewertungen

Fazit

Eine hohe Auflösung hat ihre Vor- und Nachteile. Während die tollen Möglichkeiten bei der Ausschnittsvergrößerung eindeutig für die vielen Pixel sprechen, nimmt uns das immer stärker werdende Bildrauschen die Freude an der Fotografie. Allerdings haben unsere Tests auch gezeigt, dass ein schlechtes Messergebnis im Bereich Bildrauschen nicht immer auf zu viele Megapixel hindeutet. Auch Kameras mit weniger Pixeln schneiden oft schlecht ab.

Bildrauschen ist demnach ein grundsätzliches Problem der Bildsensoren, das die Hersteller besser in den Griff bekommen müssen. Vor allem, da sie bei der Bildstabilisierung auf erhöhte ISO-Werte setzen. Die High-ISO-Stabilisierung nutzt höhere Lichtempfindlichkeiten, um kürzere Belichtungszeiten zu bekommen - was das Risiko des Verwackelns reduziert. Hohe ISO-Werte verstärken jedoch wiederum das Bildrauschen.

Wer also Wert auf möglicht geringes Bildrauschen legt, sollte sich bei den Modellen mit maximal acht Megapixeln umsehen, da hier das Verhältnis Fotodioden/Sensorgröße noch besser ist. Eine Garantie hat er damit jedoch nicht. Was das Fotografieren angeht, sollten Sie ISO 200 möglichst nicht überschreiten, wenn Sie wenig Bildfehler haben wollen.