Scharfe Urlaubsbilder

Digitalkameras für Strand und Meer im Test

14.05.2009 von Verena Ottmann
Kompakte Digitalkameras für den Urlaub müssen einiges aushalten. Unser Test verrät, welche Modelle bruchsicher und wasserdicht sind - damit die Urlaubsbilder vom nächsten Last-Minute-Trip ein Erfolg werden.

Trotz Schleuderpreisen ist jede Beschädigung und Zerstörung einer Digitalkamera ärgerlich - und gerade im Urlaub kommen schädliche Einflüsse wie Wassertropfen, Sandkörner und Abstürze häufiger vor. Deshalb ist es gerade hier wichtig, robuste und wasserdichte Digitalkameras zu haben, die zudem auch staub-, kälte- und hitzeresistent sind.

Doch nicht alle als robust und wasserfest gekennzeichneten Modelle verdienen diese Gütesiegel auch - allein bei der Wasserfestigkeit gibt es große Unterschiede: "Spritzwassergeschützt" bedeutet lediglich, dass eine Kamera einen leichten Regenguss überlebt - in der Badewanne oder gar unter Wasser im Korallenriff nutzen lässt sie sich damit noch lange nicht. Auch bei der Kälteresistenz gibt es Differenzen: Es gibt Modelle mit einer Frostschutz-Norm von bis zu -5 Grad Celsius, andere Geräte halten bis zu -10 Grad Celsius aus. Jeder Käufer sollte sicht tunlichst mit den detaillierten Angaben beschäftigen, die auf der Packung zu finden sein müssen.

Die PC-Welt hat die besten Urlaubskameras daraufhin getestet und sich der Einfachheit halber auf die wirklich wasserdichten Modelle beschränkt. Die verlinkten Tests verweisen auf die ausführlichen Produktbeschreibungen der PC-Welt, können hinsichtlich der angegebenen Einzelwertungen und Preisen unter Umständen aber bereits veraltet sein. Die aktuellen Rankings und Testergebnisse in Kurzform sowie Links zu aktuellen Preisvergleichen finden Sie ausschließlich in diesem Artikel.

Der Testsieger: Panasonic DMC-FT1

Die DMC-FT1 ist die erste Outdoor-Kamera von Panasonic - wasserdicht bis in drei Metern Tiefe und sturzfest für bis zu einem Fall aus 1,5 Metern Höhe. Die gelieferte Bildqualität ist gut, die Ausstattung üppig: Neben einem Weitwinkelobjektiv von Leica bringt die DMC-FT1 eine HD-Videofunktion, eine HDMI-Schnittstelle und auf den Urlaubseinsatz zugeschnittene Motivprogramme wie "Schnee" und "Strand & Surfen" gleich mit.

Die Extra-Robuste: Olympus Mju Tough-8000

Die 12-Megapixel-Kamera ist der Klassenprimus der Allwetter-Kameras. Sie ist wasserfest bis zehn Meter Tauchtiefe, hält einen Sturz aus zwei Metern Höhe sowie ein Gewicht von bis zu 100 Kilogramm aus und trotzt Temperaturen bis -10 Grad Celsius. Des Weiteren ist sie mit einem Manometer (Druckmessgerät) ausgestattet und lässt sich dank der innovativen Tap-Control-Technologie auch mit Handschuhen bedienen, in dem Sie an die Gehäuseseiten klopfen.

Die beste Bildqualität: Olympus Mju 1030 SW

Die 10-Megapixel-Kamera produzierte selbst bei hohen ISO-Werten kaum Bildrauschen. Die Eingangsdynamik war sehr hoch, die Helligkeit relativ gleichmäßig über das gesamte Bild verteilt. Kritisieren mussten wir dagegen die ungleichmäßige Auflösung und die zu niedrige Ausgangsdynamik (Anzahl der Helligkeitsstufen zwischen hellen und dunklen Bildbereichen), die besonders bei kontrastreichen Motiven zu Problemen führen kann.

Das Superschnäppchen: Hyundai S800

Mit nur 135 Euro kostet das Hyundai-Modell rund 70 Euro deutlich weniger als seine Mitstreiter. Allerdings macht sich das auch bei der Bildqualität und der Ausstattung bemerkbar - die Kamera erzeugte deutliches Bildrauschen, obwohl sie "nur" mit 8 Megapixeln arbeitet. Das Display ist 2,5 Zoll groß, der Brennweitenbereich beginnt bei 38 Millimetern - unterdurchschnittlich. Außerdem setzt sie einen elektronischen Bildstabilisator ein.

Platz 1: Panasonic DMC-FT1

Panasonic startet die Urlaubssaison! Die erste wasser- und sturzfeste Kamera des Herstellers wartet mit tollen technischen Daten auf - 4,6fach-Zoom, Weitwinkelobjektiv und optischem Bildstabilisator. Hinzu kommt, dass sich die wichtigsten Outdoor-Motivprogramme "Sport", "Schnee" und "Strand & Surfen" gleich über das Moduswählrad einstellen lassen. Weitere Belichtungsautomatiken finden Sie im Scene-Modus (SCN).

Ausstattung: Die Kamera ist mit der so genannten "Clipboard"-Funktion ausgestattet. Ist sie über das Moduswählrad aktiviert, lassen sich Texte, Grafiken und Bilder mit Bildstabilisator aufnehmen und im 40 MB großen internen Speicher ablegen. Die Aufnahmen sind nur mit 1 oder 2 Megapixeln möglich, nehmen dafür aber nicht viel Platz ein. Um an die Bilder zu kommen, verbinden Sie die Kamera entweder per USB mit dem PC. Sie meldet sich als Wechseldatenträger an, die Bilder finden Sie im Ordner "Private". Oder Sie kopieren die Clipboard-Aufnahmen auf die Speicherkarte. Die entsprechende Funktion finden Sie in den Bearbeitungsoptionen der Bilder, die Sie über die Menütaste im Wiedergabemodus erreichen.

Die FT1 macht auch HD-Videos mit 1280 x 720 Pixeln und 25 Bildern pro Sekunde. Als Kompressionsformat setzt Panasonic auf AVCHD Lite (Advanced Video Codec High Definition), das der Hersteller zusammen mit Sony entwickelt hat und auch in den hauseigenen Camcordern einsetzt. Es basiert auf dem H.264-Codec und nutzt Dolby AC-3 für die Tonaufnahme. Standard-Videos werden im Motion-Jpeg-Format aufgezeichnet. Die HD-Videoqualität war sehr gut, auch schnelle Schwenks gelangen ohne Ruckler. Lobenswert: Sie können während der Filmaufnahme den Autofokus, die Gesichtserkennung und das Zoom nutzen.

Handhabung: Die USB- und die HDMI-Buchse liegen unter einer separaten, wasserundurchlässigen Klappe an der Gehäuseseite. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten, deren USB-Anschluss neben dem Akkufach an der Gehäuseunterseite platziert ist, gefiel uns diese Lösung besser. So müssen Sie die Kamera nicht aufs Objektiv oder Display legen, falls Sie die Daten per Kabel übertragen.

Einen Patzer hinsichtlich der Handhabung erlaubte sich Panasonic allerdings bei der Videofunktion. Denn es dauerte sehr lange, bis wir den Clip auf der Speicherkarte entdeckt hatten. Der Grund: Nach dem Formatieren legt die Kamera auf der SD-Karte ungewöhnlich viele Ordner und Unterordner an, von deren Namen wir nur selten auf den Inhalt schließen konnten. Erst nach einigem Stöbern konnten wir die MTS-Datei schließlich ausfindig machen. Ein weiteres kleines Problem ist die Wiedergabe der Datei, die Sie am besten der beiliegenden Software Foto Fun Studio überlassen - der Windows Media Player etwa kam mit der AVCHD-Datei nicht klar.

Bildqualität: Die 12-Megapixel-Kamera löste recht gleichmäßig auf. Lediglich bei kurzer Brennweite ließ der Messwert zum Bildrand hin stärker nach. Insgesamt ergab das einen befriedigenden mittleren Wirkungsgrad. Auch das Rauschverhalten der FT1 konnte uns überzeugen: Erst bei ISO 1600 fanden wir deutliche Bildfehler. Zudem verzeichnete das Objektiv im Weitwinkel nur minimal, wies jedoch einen Helligkeitsabfall um 0,9 Blenden zum Bildrand auf - noch akzeptabel. Der Dynamikumfang war hoch, vor allem die Messwerte der Eingangsdynamik lassen darauf schließen, dass die Kamera auch kontrastreichere Motive darstellen kann, ohne dass Lichter und Schatten absaufen.

Fazit: Panasonics "Sportler" begeisterte uns auf ganzer Linie. Zwar hatte die 12-Megapixel-Kamera leichte Probleme bei der Auflösung. Das super Rauschverhalten und die tolle Ausstattung machten das jedoch wieder wett. Hinzu kommt, dass die FT1 auch optisch ein Volltreffer ist. Allerdings dürfen Sie einiges dafür hinblättern.

Testergebnisse und technische Daten

Digitalkamera über 250 Euro

Panasonic DMC-FT1

Anbieter

Panasonic

Weblink

www.panasonic.de

Garantie

24 Monate

TESTERGEBNISSE

Gewicht

183 Gramm

DC Tau 4.0

Nettodateigröße (Mittelwert, KB)

13484

Wirkungsgrad (Mittelwert, %)

61.9; befriedigend

Max. Verzeichnung Weitwinkel (%)

-0.7; minimal tonnenförmig

Eingangsdynamik (Blendenstufen)

8.7; sehr gut

Ausgangsdynamik (Helligkeitsstufen)

248; befriedigend

Rauschen bei ISO 100

3.58; befriedigend

Scharfzeichnungsstufen

9.3; sehr gut

TECHNISCHE DATEN

Auflösung

12,0 Megapixel

Opt./dig. Zoom

4.6-/4fach

Brennweite

28 bis 128 mm

Speicher/-Typ

40 MB/intern

Optischer Sucher

nein

Displaygröße

2.7 Zoll

Platz 2: Olympus Mju Tough-8000

Wie alle Mitglieder der Tough- (vormals SW-)Reihe ist auch die Mju Tough-8000 wasser- und staubgeschützt und hält so manch andere klimatische Widrigkeit aus. Ihre Bildqualität konnte uns vor allem hinsichtlich des Rauschens überzeugen. Der Wirkungsgrad war dagegen nur ausreichend.

Ausführlicher Testbericht: Olympus Mju Tough-8000

Aktuelle Preise: Olympus Mju Tough-8000

Platz 3: Olympus Mju 1030 SW

Mit ihrem robusten Gehäuse eignet sich die Mju 1030 SW vor allem für Outdoor-Sportler. Besonders gefallen hat uns ihr Rauschverhalten, das selbst bei hohen ISO-Werten akzeptable Ergebnisse lieferte. Eher unzufrieden waren wir dagegen mit der Auflösung, die sehr ungleichmäßig verlief.

Ausführlicher Testbericht: Olympus Mju 1030 SW

Aktuelle Preise: Olympus Mju 1030 SW

Platz 4: Olympus Mju 850 SW

Olympus hat mit der Mju 850 SW eine Kamera im Sortiment, die sich vor allem für Outdoor-Aktivisten eignet. Zwar hatte die Bildqualität einige Mängel wie die etwas zu niedrige Auflösung. Das hervorragende Rauschverhalten und der im Schnitt ordentliche Dynamikumfang machen dies jedoch wieder wett.

Ausführlicher Testbericht: Olympus Mju 850 SW

Aktuelle Preise: Olympus Mju 850 SW

Platz 5: Canon Powershot D10

Das Design der Kamera erinnert an einen alten Taucherhelm - vermutlich beabsichtigt, denn die D10 ist bis zehn Meter wasserfest. Bei der Bildqualität ließ uns die Outdoor-Kamera etwas im Regen stehen. Vor allem die ungleichmäßige Auflösung und das starke Bildrauschen machen ihr zu schaffen.

Ausführlicher Testbericht: Canon Powershot D10

Aktuelle Preise: Canon Powershot D10

Platz 6: Olympus Mju Tough-6000

Olympus hat mit der Mju Tough-6000 eine weitere Kamera für Sportler und Outdoor-Begeisterte im Sortiment. Allerdings konnte uns die Bildqualität der wasser-, frost- und sturzfesten Kamera nicht ganz überzeugen. Vor allem das Rauschverhalten und die Auflösung lassen etwas zu wünschen übrig.

Ausführlicher Testbericht: Olympus Mju Tough-6000

Aktuelle Preise: Olympus Mju Tough-6000

Platz 7: Hyundai S800

Die Hyundai S800 rangiert im unteren Preissegment - da dürfen Sie von der Bildqualität keine Wunder erwarten. Vor allem das starke Bildrauschen und die zu niedrige Ausgangsdynamik mussten wir kritisieren. Die Ausstattung ist ebenfalls Mittelmaß, für Einsteiger jedoch durchaus ausreichend.

Ausführlicher Testbericht: Hyundai S800

Platz 8: Pentax Optio W60

Die Stärken der Kamera: 28-Millimeter-Weitwinkel, optisches 5fach-Zoom, wasser- und staubfestes Gehäuse und Panoramamodus. Hinsichtlich ihrer Bildqualität enttäuschte uns die W60 jedoch aufgrund ihres starken Bildrauschens, der nachlassenden Auflösung und der Verzeichnung.

Ausführlicher Testbericht: Pentax Optio W60

Aktuelle Preise: Pentax Optio W60

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (sh)