Kaufberatung

Digitalkamera und Camcorder für jeden Anspruch

12.12.2012 von Verena Ottmann
Weihnachten steht vor der Tür, und auch dieses Jahr werden wieder jede Menge Digitalkameras unter dem Christbaum liegen. Wir geben Ihnen Tipps zum Kauf, damit Sie auch für jeden das passende Modell finden.

Mit Fujifilm und Canon sind dieses Jahr die letzten großen Kamerahersteller in den Systemkameramarkt eingestiegen. Auch das Interesse der Anwender hat sich zugunsten dieser Produktgruppe verschoben. Kompaktkameras und Spiegelreflexmodelle müssen um ihre Marktanteile kämpfen. Hier hat nur noch Erfolg, was durch Qualität überzeugt. PC-WELT sagt Ihnen, wie Sie diese Qualität erkennen.

Darauf kommt es an

Die Fujifilm XF1 ist eine anspruchsvolle Kompaktkamera im klassischen Metallgehäuse mit Leder-Look. Ihr Preis beträgt 449 Euro.
Foto: Fujifilm

Aktuelle Digitalkameras aus der Kompaktklasse arbeiten in der Regel mit 16 Megapixeln. Das reicht, um Fotos zu vergrößern oder Bildausschnitte herauszustellen. Der Brennweitenbereich des Objektivs sollte bei 28 Millimetern oder weniger beginnen, damit Sie auch ausladende Landschaften, Gebäude oder Menschengruppen möglichst weitwinklig abbilden können. Möchten Sie Motive nahe heranholen, ist ein Superzoom-Objektiv ab 10facher Vergrößerung das richtige. Dann sollte die Kamera jedoch auch über einen optischen oder mechanischen Bildstabilisator gegen Verwackler verfügen. Sonst müssen Sie auf ein Stativ zurückgreifen, damit die Aufnahmen bei langer Brennweite nicht unscharf werden.

Möchten Sie beim Fotografieren alle Einstellungen der Kamera überlassen, finden Sie in der Preisklasse bis 200 Euro Einsteigermodelle mit verschiedenen Automatikmodi. Passen Sie die Bildparameter lieber selbst an, um die optimale Belichtung zu erzielen, sollten Sie sich bei Kameras um die 300 Euro umsehen. Die Modelle sind mit manuellen Einstellmöglichkeiten für Blende, Verschlusszeit und weiteren Parametern ausgestattet. Auch exotischere Ausstattungsmerkmale wie eine Highspeed- Serienbildfunktion, Full-HD-Videoaufnahmen, ein GPS-Empfänger, Reiseführerinfos oder ein wasser- und stoßfestes Gehäuse sind in dieser Preisklasse vertreten.

Camcorder sind für Leute die bessere Wahl, die vor allem Videos aufzeichnen wollen. Optimal sind hoch auflösende Geräte mit mindestens 720p-Auflösung, die auf SD-Karte oder Festplatte speichern. Der Zoomfaktor des Objektivs sollte bei 10fach oder mehr liegen und von einem optischen Bildstabilisator unterstützt werden. Ob der Camcorder besser im Hoch- oder Längsformat filmt, ist Geschmacksache: „Pistolen“-Camcorder sind zwar kompakter, verwackeln dadurch aber schneller die Aufnahme. Preispunkt: ab 150 Euro.

Das braucht der Technik-Fan

Die beste Bildqualität bieten Digitalkameras mit Wechselobjektiven, also Systemkameras oder Spiegelreflexmodelle (DSLRs), die Sie ab etwa 500 respektive 400 Euro bekommen. Systemkameras sind im Gegensatz zu DSLRs aufgrund des fehlenden Spiegelkastens kompakter und leichter. Dafür besitzen Spiegelreflexkameras einen optischen oder elektronischen Sucher, der bei Systemmodellen aus Platzgründen meist verschwunden ist. Gemein haben beide Gerätetypen die vielen Einstellmöglichkeiten: Blenden- und Verschlusszeitautomatik sind ebenso Standard wie ein manueller Weißabgleich und verschiedene Belichtungsmessmodi. Die Betriebsgeschwindigkeit hängt unter anderem von der Arbeitsweise des Autofokus (AF) ab: Hier ist ein schneller Phasenvergleichs-Autofokus dem Kontrast-AF vorzuziehen. Einige Systemkameras setzen hier mittlerweile eine Hybridlösung ein.

PC-WELT-Tipp: Die Pentax Q10 bekommen Sie ab 360 Euro. Die Systemkamera arbeitet mit 12 Megapixeln und mechanischem Bildstabilisator in einem besonders kompakten Gehäuse.
Foto: Pentax

Ob der Bildstabilisator einer System- oder Spiegelreflexkamera im Gehäuse (mechanisch) oder im Objektiv sitzt (optisch), hängt in erster Linie vom Hersteller ab: Olympus, Pentax und Sony packen den Stabilisator ins Gehäuse. Bei Canon, Nikon, Samsung und Panasonic ist der Verwacklungsschutz ins Objektiv verlegt. Qualitativ hochwertig sind beide Lösungen. Möchten Sie auch Bewegtbilder aufnehmen, sollte Ihre zukünftige Wechselobjektiv-Kamera Videos in Full-HD mit 1920 x 1080 Bildpunkte und optimalerweise 50 Vollbildern pro Sekunde arbeitet (50p). Hier liefern die meisten Modelle lediglich 25 Vollbilder.

Ein Camcorder macht dann Sinn, wenn Ihr Hauptfokus auf Filmen liegt. Wie bei Digitalkameras gilt: Full-HD-Auflösung ist ein Muss. Zudem hilft eine manuelle Fokussierung – am besten über den Objektivring – und das manuelle Einstellen von Blende und Verschlusszeit für optimale Ergebnisse. Hier beginnen gute Geräte bei etwa 400 Euro. Und wer das Nonplusultra will, sollte sich einen Camcorder mit Wechselobjektiv kaufen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt.