Multiplikatoren Bildschirmtext und Schule:

Diebold prognostiziert Tischcomputer-Boom

21.03.1980

FRANKFURT (CW) - Eine gewaltige Ausweitung des Tischcomputerbestandes in der Bundesrepublik erwartet die Diebold Deutschland GmbH, Frankfurt Bis 1990 sollen rund 800 000 neue Anwender hinzukommen, von denen etwas mehr als 50 Prozent im privaten Bereich zu suchen sind. Ab der zweiten Hälfte der 80er Jahre werden sich Investitionen im Schulbereich als Multiplikator auswirken.

Tischcomputer im Werte von rund einer Million Mark werden 1990 laut Diebold installiert sein. Von dem gegenwärtigen Bestand in Höhe von etwa 20 000 Mark halten die privaten Haushalte in der Klasse Einplatinenrechner rund 55 Prozent, bei den besser ausgebauten Rechnern, die an den Fernseher anschließbar sind, zwischen 20 und 25 Prozent. Ein Zuwachs von über 400 000 Anwendern wird nach Einführung des Bildschirmtextes 1984 in Haushalten mit einem monatlichen Einkommen von über 3000 Mark erwartet.

In Unternehmen werden besonders Klein- und Mittelbetriebe Tischrechner im Wert zwischen 500 und 10 000 Mark anschaffen, aber auch technisch interessierte Ärzte. Besonders dann, wenn die Geräte billiger werden, beschaffen Fachabteilungen der Großbetriebe ihren Tischrechner aus eigenem Budget, ohne mit der zentralen EDV Rücksprache nehmen zu müssen. Im Schulbereich wird der Ausbildungsträger Tischrechner mit Unterstützung der Kultusbehörde und des Bundesbildungsministeriums kaufen, die auf die Beschaffung in den anderen Bereichen einen Multiplikatoreffekt haben dürften, erläuterte Thomas Centner, der die Studie für Diebold erstellte.

Die Verteilung der Marktanteile wird sich durch die Zahl der Wettbewerber in den kommenden Jahren ändern. Laut Diebold hält Commodore gegenwärtig 51 Prozent, gefolgt von Tandy/Radio Shack mit 35 Prozent und Apple mit 4 Prozent Auf den Markt drängen Hewlett-Pakkard, Texas Instruments und Triumph Adler. Für 3400 Mark ist die Studie bei Diebold zu kaufen.