Die Zukunft des mobilen Fernsehens

10.11.2006
Eine im Auftrag von Nokia angefertigte Studie wirft einen Blick auf das mobile TV-Programm der Zukunft. Mobiles Fernsehen hat darin nur noch wenig mit dem klassischen Ferseher im Wohnzimmer gemeinsam. In der neuen Fersehwelt wird das Internet eine Schlüsselrolle spielen.

Individualität und Interaktivität sind die Schlüsselbegriffe, die das mobile Fernsehen der Zukunft prägen werden. Dies legt eine Studie nahe, die von der London School of Economics im Auftrag von Nokia erstellt wurde.

Die Studie konstatiert, dass mit der Entwicklung des mobilen Fersehens das Tor zu einer ganz neuen Fernsehwelt aufgestoßen wurde. Diese neue Welt unterscheidet sich fundamental vom klassischen Wohnzimmer-Fernsehen und eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Nutzer sowie für Inhalte- und Werbeanbieter. Der Nutzer kann zukünftig orts- und zeitunabhängig Fernsehen, er kann das Angebot gezielt nach seinen Interessen wählen - und er kann seine eigenen selbstproduzierten Clips hochladen. Inhalte- und Werbeanbieter wiederum können dem Nutzer maßgeschneiderte spezifische Angebote unterbreiten.

"Mobiles Fernsehen wird ein multimediales Erlebnis, mit dem Schwerpunkt auf der Personalisierung, auf Interaktivität und auf vom Nutzer selbst generierten Inhalten.", sagt Dr. Shani Orgad, einer der Verfasser der Studie. Die Parallelen zum Internet und der aktuellen Web 2.0-Euphorie sind unübersehbar. Dementsprechend werden prominente Beispiele aus dem Internet heran gezogen: der phänomenale Aufstieg von YouTube, so die Studie, offenbart auch einen der Schlüsselinhalte des zukünftigen mobilen Fernsehens. Schon allein die vielfach in Handys verbaute Kamerakomponente legt nahe, dass der Nutzer seine eigenen Fernsehinhalte produziert. Damit ist wiederum das Entstehen neuer Sendeplattformen, die diese Inhalte zur Verfügung stellen, verbunden. Als weiteres Beispiel wird der amerikanische Fernsehsender Current TV genannt, dessen Programm bereits zu 30 Prozent aus von Nutzern generierten Inhalten besteht.

Bei diesen Prognosen schimmert der finnische Auftraggeber durch. Schließlich hat Nokia vor kurzem eine eine interaktive Community für mobile Filme eröffnet, auf der Nutzer ihre selbstgedrehten Clips in YouTube-Manier hochladen oder die Werke anderer betrachten und kommentieren können. Im Ernst: möchte jemand ständig Amateurfilme auf seinem mobilen Endgerät betrachten? Die Studie bleibt hier glücklicherweise nicht stehen, sondern geht darüber hinaus: mobile TV-Programme werden eine Kombination aus traditionellen Fersehinhalten und neuen, speziell auf den kleinen Bildschirm eines Mobilgerätes zugeschnittenen Sendungen sein. In der Summe unterscheidet sich mobiles Fersehen durch folgende Merkmale vom klassischen TV-Programm:

Nachrichtensendungen werden kürzer und prägnanterRealitysendungen und Spieleshows können interaktiv durch den Betrachter beeinflusst werdenvom Nutzer generierte Inhalte spielen eine herausragende Rolleneue Distributionsformen entstehen, etwa durch das Aufsplitten von Spielfilmen in U-Bahn-taugliche Kurzepisodenbedingt durch den kleinen Bildschirm werden mobile Sendungen von Nah- und Großaufnahmen dominiertneue Hauptsendezeiten entstehen, etwa zu Berufsverkehrszeiten in den Morgen- bzw. Abendstunden

Anzeichen für das in der Studie prognostizierte neue mobile Fernseherlebnis sind bereits heute sichtbar. Nokia bietet das Multimedia-Flagschiff N93 in verbindung mit einer Speicherkarte an, auf der sich der komplette Streifen Mission Impossible III befindet. Die Zukunft klopft bereits an der Tür.

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