Nackenschmerzen und Rückenprobleme

Die wichtigsten Symptome für Stress

07.06.2016 von Susanne Köppler
Ständige Erreichbarkeit und Termindruck hinterlassen bei vielen Arbeitnehmern Spuren. Viel Stress kann sich schnell auch auf das körperliche Wohlbefinden auswirken. Nacken- und Rückenschmerzen sind nur zwei der möglichen Folgen.

Die Studie "Betriebliches Gesundheitsmanagement 2016", die im Auftrag von pronova BKK im März 2016 durchgeführt wurde, zeigt, dass viele Arbeitnehmer in Deutschland unter Stressfaktoren am Arbeitsplatz leiden. Termindruck, schlechtes Arbeitsklima und emotionaler Stress sind Auswüchse der steigenden Anforderungen im Job.

86 Prozent leiden unter Stress

Laut der repräsentativen Online-Befragung fühlen sich in Deutschland 86 Prozent der Mitarbeiter im Job gestresst. 38 Prozent der Befragten leiden unter dem ständigen Termindruck, 37 Prozent fühlen sich auf Grund des schlechten Arbeitsklimas unwohl und 36 Prozent macht der emotionale Stress zu schaffen. Für jeden dritten Mitarbeiter ist die ständige Erreichbarkeit auch nach Feierabend zu viel.

Kopfschmerzen sind bei vielen Arbeitnehmern oft stressbedingt.
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Junge Arbeitnehmer sind hierbei besonders gefährdet. 91 Prozent der 18 bis 39-Jährigen fühlen sich in ihrem Beruf stark belastet. Der Arbeitsmediziner Gerd Herold von der pronova BKK sieht den Ehrgeiz der jüngeren Generation als ausschlaggebendes Kriterium, weil der Job für sie besonders identitätsstiftend sei und sie daher ihre Belastungsgrenzen häufig zu spät erkennen.

Wie wirkt sich der Stress auf den Körper aus?

Emotionaler Stress wirkt sich bei vielen Arbeitnehmern auch auf das körperliche Wohlbefinden und die Gesundheit aus. So klagen zwei Drittel der Befragten über Verspannungen im Nacken, 63 Prozent leiden unter Rückenschmerzen und gut jeder Zweite berichtet von Schmerzen in Schultern, Armen oder Händen. Andere stressbedingte Beschwerden der deutschen Arbeitnehmer sind Kopfschmerzen, Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und Depressionen bis hin zum Burnout.

Unter den befragten Frauen leiden noch etwas mehr unter den Auswirkungen von Stress. Fast 80 Prozent klagen über Nackenschmerzen, 70 Prozent leiden unter Rückenproblemen. Laut Herold sind Frauen nach wie vor aufgrund der schweren Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders von Stress betroffen. Daher sind auch Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erschöpfungserscheinungen und Schlafstörungen bei Frauen ausgeprägter als bei Männern.

Unternehmen dürften aber nicht den Fehler machen, Gesundheitsförderung nur an junge Mitarbeiter und Frauen mit Kindern zu richten, da sich auch Männer zunehmend an der Familienarbeit beteiligen und einen Spagat zwischen Karriere und Familie meistern müssen, erklärt Herold.

Die acht stressigsten Jobs der IT-Branche
Platz 8: Programmierer
Programmierer sehen sich ähnlichen Anforderungen ausgesetzt wie Software-Entwickler - allerdings schreiben, testen und codieren sie die Applikationen und Software, die von den Entwicklern erarbeitet wurde. Erstaunlicherweise werden am Markt laut dem amerikanischen Bureau of Labour Statistics (BLS) immer weniger Programmierer gesucht.
Platz 7: Software-Entwickler
Die Aufgabe eines Software-Entwicklers ist es, Computer-Programme zu entwickeln. Dabei sollte er im Idealfall seine Deadlines einhalten, Kunden zufriedenstellen und die Erwartungen seines Unternehmens an die Software-Entwicklung erfüllen. Die Nachfrage nach diesem Jobprofil wird sich bis 2024 laut BLS um 17 Prozent erhöhen. Auch das macht den Job als Software-Entwickler stressiger.
Platz 6: IT-Service-Techniker
Mit dem technologischen Aufschwung wächst der Bedarf an Service-Technikern, die Computer und andere Devices am Arbeitsplatz am Leben halten. Es ist also wenig überraschend, dass der Beruf des IT-Service-Technikers unter den acht stressigsten IT-Jobs vertreten ist.
Platz 5: Data Scientist
Die "Datenwut" greift ja bereits seit längerem um sich. Viele Unternehmen suchen daher händeringend nach Daten-Spezialisten, finden aber keine (oder nur wenige) geeigneten Kandidaten. Die wenigen, die bereits eine solche Position innehaben, haben entsprechend viel zu tun.
Platz 4: Netzwerk-Administrator
Der Job des Netzwerk- und System-Administrators erfreut sich zwar keiner wachsenden Beliebtheit (BLS: minus 8 Prozent bis 2024) - gehört aber trotzdem zu den stressigsten IT-Jobs. Kein Wunder, schließlich ist der arme Kerl mit diesem Titel auf der Visitenkarte für den gesamten Netzwerkverkehr eines Unternehmens verantwortlich.
Platz 3: IT-System-Analyst
System-Analysten sind dafür zuständig, die IT-Systeme und -Prozesse eines Unternehmens zu untersuchen. Ihr Ziel: maximale Effizienz. Der Job ist an sich schon mit einem ausgeprägtem Stress-Level gesegnet - durch den Technologie-Eifer der Digitalisierungs-Ära erhält der Stressfaktor allerdings noch einmal einen deutlichen Boost.
Platz 2: Technischer Redakteur
Der Beruf des technischen Redakteurs wird laut BLS im Laufe der nächsten acht Jahre zunehmend beliebt (Wachstum bis 2024: 27 Prozent). Die Hauptaufgabe des technischen Redakteurs besteht in der engen Zusammenarbeit mit Entwicklern, auf deren Basis technische Dokumentationen, Fachartikel, Tutorials oder Bedienungsanleitungen entstehen.
Platz 1: Web-Entwickler
Entwickler von Web-Anwendungen haben den stressigsten Job der IT-Branche. Aber auch den von den Unternehmen am meisten nachgefragten - mehr als jeder vierte Personaler ist laut BLS jetzt oder in den kommenden Jahren auf der Suche nach Fachkräften.

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