Benchmarking vor Strategic Planning

Die Top 10 Management-Tools

04.10.2011 von Kolja Kröger
Statt auf Downsizing und Outsourcing setzen Führungskräfte auf Umsatzsteigerung. Skeptisch sind sie bei Social Media, laut einer Bain-Studie.
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So wichtig war Umsatzsteigerung schon lange nicht mehr für die Manager dieser Welt. In einer Studie der Bostoner Strategieberatung "Bain & Company" sagt fast ein Drittel der weltweit befragten 1230 Manager, dass für ihre Firma Umsatzwachstum in den kommenden drei Jahren die größte Priorität habe. Auf den ersten Blick klingt das nicht überraschend, sind Firmen in der Regel doch per se auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Doch im Jahr zuvor hatten die meisten noch auf Downsizing und Outsourcing gesetzt - also Kostensenkungsinstrumente in Zeiten der Krise.

Der Aufschwung ist also in den Manager-Köpfen angekommen, folgert Bain. Auch deswegen, weil bei der Frage nach den zehn wichtigsten Management Tools Benchmarking weltweit ganz nach oben kletterte. Auf Platz zwei und drei folgen Strategic Planning und Mission and Vision Statement als bewährte Instrumente, die sich seit Jahren unter den Top 10 halten. Strategic Planning ist zudem das Tool, mit dem die Befragten sich am zufriedensten zeigten.

Kunden und Mitarbeiter wichtiger als Aktionäre

Abgeschrieben in Sachen Zufriedenheit sind hingegen die Krisen-Tools Downsizing, Outsourcing und Shared Service Centers. Bei ihnen geht es um Personal- und damit Kostenabbau. Mitarbeiter zu entlasten, das schmerzt offenbar. Dazu passt, dass über zwei Drittel der Betreuung von Kunden und Mitarbeitern größere Bedeutung zuweisen als der Betreuung von Aktionären. Und 80 Prozent glauben, dass Innovationen für den Erfolg des Unternehmens deutlich wichtiger seien als Sparen.

Die Top 10 - von Benchmarking zu Customer Segmentation.
Foto: Bain & Company

Die Top-10-Tools sind allerdings nicht unbedingt die, denen Business-Entscheider den stärksten Zuwachs an Bedeutung zumessen. So rechnen zwar 83 Prozent, dass Benchmarking im Jahr 2011 zunehmend eingesetzt wird - doch der Zuwachs liegt bei niedrigen 16 Prozent. Schließlich setzten schon zum Zeitpunkt der Umfrage, Ende 2010, 67 Prozent diese Methode ein. Die höchsten erwarteten Zuwächse für 2011 werden Tools wie Open Innovation (36), Scenario and Contingency Planning (35), Prize Optimization (34) und Satisfaction and Loyalty Management (32) zugerechnet - auch dies ein Zeichen des Aufschwungs.

"Dass gerade diese Instrumente, die Wachstum ankurbeln, den stärksten Anstieg in der prognostizierten Nutzung aufweisen, spiegelt die optimistische Einstellung der Unternehmenslenker wieder", urteilen die Autoren der Studie. Social Media als Instrument stehen die Manager allerdings noch skeptisch gegenüber - und probieren es nur zögerlich aus. 56 Prozent glauben zwar, dass Social Media in diesem Jahr an Bedeutung gewinnt - wissen aber oft nicht, wie sie die Wirksamkeit messen sollen.

Best of Open Source 2011 - Business-Tools
Best of Open Source 2011
Hier die Gewinner in der Kategorie Business-Tools...
Apache Lucene / Solr
Die Lucene-Suchengine und der dazugehörige Server Solr sind die richtigen Tools für professionelle Suchergebnisse. Lucene durchsucht Dokumente im Volltextmodus. In der aktuellen Version 3.3 wurden unter anderem die Rechtschreibprüfung und die Suchgeschwindigkeit weiter verbessert. Mittlerweile ist die Lösung derart ausgereift, dass beispielsweise Twitter viele seiner Keyword-Suchroutinen mit Lucene bewerkstelligt.
Bonita Open Solution
Der neue Prozess-Designer des BPM-Tools im Whiteboard-Stil sieht schick aus und ermöglicht schnelles Modellieren ganz ohne Programmierkenntnisse. Selbsterstellte Web-Apps lassen sich dank der eingebauten Simulators direkt im Programmfenster testen. Bonita unterstützt BPMN2- und BPEL-Workflows, die der Anwender automatisieren, überwachen und verbessern kann. Schnittstellen zu den gängigsten Datenbank- und Messaging-Lösungen sind vorhanden.
Drupal
Im Januar feierte das Drupal-Projekt den Release von Version 7, die viele HTML5-Features bietet. Die WYSIWYG-Editoren sind einfacher zu bedienen, die Administrationsmenüs "schweben" über dem Inhalt und nicht zuletzt wurde die Sicherheit verbessert – vieles, was in früheren Versionen als Add-on nachgebessert werden musste, ist nun direkt in Drupal eingebaut.
Openbravo ERP
Benutzeroberfläche und Arbeitsumgebungen von Openbravo wirken frisch und aufgeräumt, alle Datenquellen und Widgets sind noch besser miteinander verknüpft und die Arbeitsgeschwindigkeit hat sich auch verbessert. Das Framework für Finanz-, Warehouse- und Einkaufs-Funktionen ist da das beste Beispiel. Die neuen Features in der Benutzerverwaltung, gerade im Bereich des rollenbasierten Zugangs und der individuell gestalteten Dashboards, machen auch einen guten Eindruck. Verschiedene neue Ausgabewege (wie die Amazon Cloud) erleichtern den produktiven Start in Openbravo zudem enorm.
Pentaho BI Suite
Die Suite für Open Source Business Intelligence erlaubt es nun auch technisch unbeschlagenen Anwendern, professionelle Ad-Hoc-Reports zu erstellen. Die GUI für das web-basierende Reporting ist einfach zu erlernen und macht komplexe Daten grafisch anspruchsvoll darstellbar. Eine wohltuende Abwechslung von vielen Alternativen, die immer einen Hauch von "erstellt durch die IT-Abteilung" in sich tragen.
SugarCRM
Salesforce-Automatisierung und Kundensupport als Open-Source-Lösung? Na klar, da kommt nur SugarCRM in Frage! Der Dauergast in diesen Charts brachte es in den vergangenen Monaten zwar nur auf kleine Updates, aber die hatten es in sich. Der mobile Zugriff und die Social-Funktionen wurden um einiges verbessert, hinzu kam ein Plug-in für Lotus Notus. Damit waren sowohl Privat- als auch Enterprise-Kunden glücklich
WordPress
Lösungen für Content-Management, Blog-Verwaltung und Publishing gibt es viele. Joomla und Drupal gehören ebenso dazu wie WordPress. Keines ist jedoch so einfach zu bedienen und zu implementieren wie letztgenanntes WordPress – auch die Anpassungsmöglichkeiten suchen immer noch ihresgleichen. Ob nun Kalender- und Bildergaleriefunktionen oder Schnittstellen zu großen Shop-Portalen wie Amazon: WordPress macht einfach das, was man erwartet.

Zögern führt zu Fehlinvestitionen in Social Media

"Weitere Schritte werden nur gewagt, wenn man mit den Ergebnissen der Social-Media-Bemühungen zufrieden ist", heißt es - verbunden mit einer Warnung. "Diese Vorsicht vor dem Einsatz sozialer Medien führt aber zu einer geringeren Zufriedenheit mit den Ergebnissen und damit letztendlich zu Fehlinvestitionen in Social Media."

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)