Projekt-Management

Die richtige Zertifizierung als Qualitätssiegel

23.03.2010 von Christophe Campana, Eric Schott und Matthias Müller
Projekt-Management-Kenntnisse gelten als Karrieregarant in der IT-Welt. Wir stellen die wichtigsten Zertifizierungen vor.
(Foto: Fotolia.com/Yvonne Prancl)
Foto: Fotolia, Yvonne Prancl

Nicht nur in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrise stehen Unternehmen unter Druck, Projektpläne und Kostenvorgaben bei gleich bleibender Qualität einzuhalten. Die Auswahl eines professionellen und geeigneten Projekt-Managers steigert die Chancen auf einen Projekterfolg erheblich. Zertifikate erleichtern auch die Auswahl externer Projektmitarbeiter und versprechen größere Sicherheit für den gesamten Ablauf.

Für den Mitarbeiter selbst bedeutet eine Zertifizierung einen erhöhten Marktwert. Karrierepfade, wie sie in klassischen Gebieten der Betriebswirtschaft selbstverständlich sind, entwickeln sich mit steigender Projektorientierung der Wertschöpfung auch für Projekt-Manager. Wie die Zahl der Zertifizierten steigt jedoch auch die Zahl der Zertifizierungsmöglichkeiten stetig an. Nicht für jeden IT-Profi eignet sich das gleiche Zertifikat. Drei wichtige Organisationen, die sich vornehmlich mit Projekt-Management beschäftigen und international anerkannte Zertifizierungen dazu anbieten, sind:

Kurse für Einsteiger

Aus der historischen Entwicklung haben sie unterschiedlichen Einfluss in bestimmten geografischen Regionen. Sie verfolgen das gleiche Ziel, ein professionelles Projekt-Management zu ermöglichen und zu zertifizieren, variieren aber auf dem Weg. Jede Organisation bietet Möglichkeiten der Zertifizierung für Einsteiger, Fortgeschrittene oder erfahrene Profis.

Das PMI wurde in den Vereinigten Staaten gegründet und ist amerikanisch geprägt. Der PMI Guide to the Project Management Body of Knowledge ist derzeit in der vierten Edition verfügbar und vermittelt die notwendigen Inhalte für die Zertifizierungsprüfung des PMI. Der Inhalt wurde von Projekt-Managern zusammengetragen und bildet anerkannte Beispiele ab. In den USA und großen Teilen Asiens gilt der PMI Guide als Standardwerk.

Soft Skills im Mittelpunkt

Die IPMA ist ein Zusammenschluss nationaler Organisationen des PM und wird in Deutschland durch die Gesellschaft für Projekt-Management (GPM) vertreten. Die IPMA Competence Baseline (ICB), die in der dritten Version vorliegt, ist die gemeinsame Grundlage für die nationalen, mit kulturellen Anpassungen versehenen National Competence Baselines (NCB), auf denen die nationale Zertifizierung aufbaut. Diese stellt im Gegensatz zu den prozessorientierten Standards des PMI und von Prince2 die Kompetenzen und Soft Skills des Projekt-Managers in den Mittelpunkt. Zertifizierungen des IPMA beziehungsweise seiner nationalen Verbandsmitglieder sind vorherrschend in Europa und China. In Deutschland werden sie durch die Zertifizierungsstelle PM-ZERT organisiert.

CW-Serie

Die Qualifizierung von Mitarbeitern für das Projekt-Management (PM) wird auch abteilungsübergreifend immer wichtiger. Führende Projekt-Management-Organisationen vergeben Zertifikate zum Nachweis des Erfahrungsschatzes und Methodenwissens. Welche Organisation was anbietet und welche Zertifizierung für wen die richtige ist, erklärt die CW.

  • Teil 1: Zertifizierung erhöht den Marktwert von Projektmanagern

Nicht nur in der IT-Branche

Das Vorgehensmodell Prince2 (PRojects IN Controlled Environments) des Office of Government Commerce ist der De-facto-Standard für Projekt-Management in Großbritannien und wird vom OGC weiterentwickelt. Zertifizierungen werden von der APM Group und anderen akkreditierten Organisationen angeboten.

Ursprünglich aus der IT stammend, wurde das Modell in der zweiten Version generalisiert und ist nun auch auf Projekte in anderen Branchen anwendbar. In Deutschland ist es bisher nicht so verbreitet wie die Methoden des PMI, findet aber immer mehr Anwendung. Das Prince2-Handbuch ist in der dritten Version von 2009 verfügbar.