Internet of Things

Die mächtigsten IoT-Unternehmen

15.04.2016 von Florian Maier
Das Internet of Things (IoT) ist das Wachstumsfeld der Tech-Branche. Immer mehr Unternehmen bringen sich auf dem Markt in Stellung. Wir zeigen Ihnen die mächtigsten IoT-Player.

Das Internet der Dinge beflügelt die Phantasien von Anwendern, Unternehmen und Technikanbietern. Die ungezählten Möglichkeiten, Menschen, Dinge und Abläufe in unserer physikalischen Welt mit Hilfe elektronischer und digitaler Systeme laufend zu überwachen und zu vermessen, haben eine regelrechte Innovationseuphorie losgetreten.

Unternehmen im IoT-Goldrausch

Das Internet of Things (IoT) eröffnet völlig neue Horizonte, wie Unternehmen mit ihren Assets umgehen und Prozesse steuern, wie Konsumenten Fitness und Gesundheit besser im Auge behalten und wie Versorger und Kommunen Ressourcen effizienter verwalten und das Leben der Menschen besser organisieren können. Obwohl der Hype bereits groß sei, werde das Potenzial von IoT vielleicht sogar noch unterbewertet, glauben die Experten von McKinsey.

Spannend ist dieser Markt jedoch auch - und insbesondere - deswegen, weil neben IT-Unternehmen auch klassische Industriekonzerne wie Bosch oder General Electric ein Stück vom Kuchen abhaben möchten. In der Digitalisierung klassischer Fertigungs- und Produktionsanlagen spielt das Internet of Things nämlich eine entscheidende Rolle - Stichwort Industrie 4.0. Vor allem die Optimierung und Automatisierung von Abläufen versprechen hohe Effizienzgewinne.

Kein Wunder also, das nahezu alle großen Unternehmen ihre Finger auch beim Thema Internet of Things in irgendeiner Weise im Spiel haben. In unserer Bildergalerie haben wir die derzeit mächtigsten IoT-Unternehmen für Sie zusammengetragen.

Internet of Things: Die mächtigsten Unternehmen
Amazon Web Services
Cloud Computing wird innerhalb des IoT eine bedeutende Rolle einnehmen. Der größte Cloud-Provider heißt aktuell Amazon Web Services und baut sein Portfolio immer weiter aus - auch um die Daten für analytische Zwecke verwenden zu können. Im Jahr 2015 hat AWS seine Internetof-Things-Plattform an den Start gebracht, die auf Tools wie Kinesis (Echtzeit-Streaming), S3 (Simple Storage Service) und DynamoDB (NoSQL-Datenbank) setzt.
AT&T
AT&T sieht sich als einer der weltweit größten Netzwerkbetreiber ebenfalls als Key Enabler für das IoT. Inzwischen hat AT&T auch seinen Cloud-Storage-Service M2X sowie die IoT-Entwicklungs-Plattform Data Flow gestartet. Der Konzern rechnet damit, dass bis zum Jahr 2017 rund 10 Millionen vernetzte Fahrzeuge mit ihrem Netzwerk verbunden sind.
Bosch
Das deutsche Traditionsunternehmen Bosch ist weltweit als Automobilzulieferer bekannt, bietet aber auch sonst alle nur möglichen Produkte an - vom Haushaltsgerät bis hin zur Business Software. Bosch will sein Produktportfolio komplett in das Internet of Things integrieren, um Wartung und Überwachung von Devices zu erleichtern. Zu diesem Zweck hat auch die Robert Bosch AG eine Cloud eingerichtet und zählt zu den mächtigsten IoT-Unternehmen.
Cisco
Bei Cisco rechnet man bis zum Jahr 2020 mit rund 50 Millionen vernetzten IoT-Devices - und nutzt daher den Begriff "Internet of Everything". Der Netzwerkausrüster baut darauf, dass viele dieser Devices über Cisco-Equipment ihren Weg ins IoT finden. Und das Unternehmen hat bereits zahlreiche IoT-Services, beispielsweise aus den Bereichen Netzwerk-Connectivity, Data Analytics, Security und Automatisierung, im Angebot.
Dell
Als klassischer Hardware-Hersteller im Enterprise-Umfeld bereitet Dell seine Infrastruktur-Komponenten auf den IoT-Einsatz vor. Dazu bietet das US-Unternehmen zum Beispiel eine Analytics-Plattform zum Management von IoT-Daten an. Bereits im Jahr 2014 eröffnete Dell in Kooperation mit Intel ein Internet-of-Things-Labor im Silicon Valley.
General Electric
Dem Energie-Riesen General Electric wird gemeinhin der Begriff "Industrial Internet of Things" zugeschrieben, der die Idee von vernetzten Devices in der Industrie beschreibt und eine Abgrenzung zu IoT-Consumer-Themen schafft. Bei GE rechnet man fest damit, selbst ein großes Stück vom IoT-Kuchen abzubekommen. Das soll unter anderem die "Asset Performance Management"-Plattform gewährleisten, die auf Grundlage von Echtzeit-Datenanalysen unvorhergesehenen Ausfällen entgegenwirken will. Eine weitere Säule der IoT-Strategie von GE: das cloudbasierte Analytics-Service Predix.
Google
Die IoT-Ambitionen des Alphabet-Konzerns sind breit gefächert: Sowohl Consumer- als auch Enterprise-Umfeld sollen ins Visier genommen werden. Zu diesem Zweck hat Google sich etwa den Smart-Thermostat-Hersteller Nest einverleibt. Dass aus dieser Übernahme demnächst ein hauseigenes Smart-Home-System ersteht, ist durchaus denkbar. Was das Unternehmensumfeld angeht, sieht man sich bei Google dank einer Kombination aus modernem Back-End-Netzwerk und riesiger Public Cloud in einer guten Position, maßgeblich zur Verbreitung des Internet of Things beitragen zu können.
Hitachi Data Systems
Hitachi Data Systems heißt der Technologie-Arm des japanischen Industrie-Konglomerats Hitachi. Und der Konzern ist für den IoT-Markt aus zweierlei Gründen wichtig. Einserseits wegen einer strategischen Partnerschaft mit Intel, die sich auf die Bereiche Machine-to-Machine-Kommunikation und Industrie 4.0 im Allgemeinen bezieht, andererseits wegen der von HDS kürzlich ausgerollten, cloudbasierten IoT-Plattform. Die Kombination aus Hands-On-Equipment für den Industrie-Sektor und Services im Backend-Bereich sollen Hitachi zu einem IoT-Powerhouse heranreifen lassen.
Huawei
Der chinesische Mobilfunk-Provider und Netzausrüster hat mit dem Release von LiteOS, einem Mikro-Betriebssystem für IoT-Devices, im vergangenen Jahr ein Ausrufezeichen im Internet-of-Things-Markt gesetzt. Zudem wurde Unternehmen Mitglied der Cloud Foundry Open-Source-Community, um die Entwicklung einer offenen IoT-Entwicklungsumgebung voranzutreiben. Huawei will insbesondere im IoT-Markt Asiens und der USA etablieren und hofft dabei zeitgleich auch auf neue Möglichkeiten, seine Kern-Produkte zu vermarkten.
IBM
IBM pusht schon seit geraumer Zeit diverse smarte Produkte mit Watson-Technologie und baut darauf, seine KI-Expertise mit IoT-Services verknüpfen zu können. Die Watson-IoT-Plattform kombiniert eine cloudbasierte Entwicklungs- und Produktionsumgebung für Applikationen, Software und Services mit maßgeschneiderten, branchenspezifischen Dienstleistungen und Analytics.
Intel
Die Devices einer vernetzten Welt brauchen Prozessoren. Der US-Chip-Gigant Intel will das Unternehmen sein, dass diese Nachfrage bedient. Zu diesem Zweck hat der Konzern bereits eine ganze Reihe von IoT-Produkten vorgestellt - unter anderem die Low-Power-Prozessorenfamilie Quark oder die speziell auf Rendering ausgelegten Atom-Prozessoren.
Microsoft
Die Redmonder haben eine IoT-Suite für ihre Public-Cloud-Umgebung im Programm, die auch ein IoT-Hub beinhaltet. Ebenfalls Teil von Microsofts IoT-Portfolio: ein Service der Echtzeit-Analytics und Machine Learning kombiniert, ein Nachrichten-Service und Power BI. Um der Kundschaft den Einstieg ins Internet der Dinge zu erleichtern, bietet Microsoft auch einige vorkonfigurierte Templates an - beispielsweise zur Remote-Überwachung von IoT-Devices.
Oracle
Geht es nach Oracle, werden Daten aus dem Internet of Things künftig mit den hauseigenen Datenbanken und Applikationen gemanagt und analysiert. Das Unternehmen schafft zudem Schnittstellen zu seinen SQL-, NoSQL- und Hadoop-Datenbanken, um die IoT-Daten aufnehmen und künftig auch in seine Applikationen integrieren zu können (Sales Cloud, Service Cloud und CRM). Oracle bietet auch IoT-Services und eine -Cloud an, die diese Workflows zu einem Produkt verschmelzen.
PTC
Bisher war PTC insbesondere für seine 3D-Design-Software und PLM-Tools bekannt. Inzwischen befindet sich das Unternehmen auf dem Weg zu einem wichtigen IoT-Player. In erster Linie verdankt man das einer mitunter aggressiven Übernahmestrategie: Mit ThingWorx hat man eine Entwicklungs-Plattform für IoT-Applikationen übernommen; mit Axeda einen cloudbasierten Service für das Management von vernetzten Devices und das Handling von M2M-Daten; und mit Coldlight eine KI-Plattform zur Datenanalyse.
Qualcomm
Der Halbleiter-Riese Qualcomm hat wirklich fast immer seiner Finger im Spiel, wenn es um das Internet der Dinge geht. Das Unternehmen engagiert sich in zahlreichen Initiativen, etwa im Rahmen des AllJoyn-Projekts, dass das Ziel hat ein Open-Source-Protokoll für IoT-Devices zu etablieren. Daneben hat die Company selbstredend auch IoT-optimierte Mikrochips (Snapdragon) und eine Vielzahl an IoT-Services und -Plattformen im Angebot.
Salesforce
Während viele andere Unternehmen in dieser Auflistung über die Vernetzung von Devices den Markt durchdringen wollen, fährt man bei Salesforce eine ganz andere Strategie. Das Unternehmen sieht im Internet of Things nämlich vor allem für den Marketing-Bereich neue Chancen, mehr Informationen und Daten über ihre Kunden erheben zu können. So sollen vernetzte Devices beispielsweise dem CMO eines Unternehmens dabei helfen, zu verstehen, wie ihre Produkte bewertet und genutzt werden und welche Faktoren das Kaufverhalten beeinflussen. Salesforce hat ebenfalls eine IoT-Cloud-Umgebung in Betrieb.
Samsung
Samsung will seine gesamte Produktpalette bis zum Jahr 2020 auf IoT trimmen. Als einer der weltweit größten Hersteller von Smartphones, TV- und Haushalts-Geräten sowie Robotern, will Samsung zu den führenden Unternehmen gehören, wenn es um Connected Devices geht. Die Koreaner entwickeln derzeit nicht nur eine Reihe von ARM-Prozessoren für ihre Produkte, sondern auch entsprechende Schnittstellen, die den Kunden erlauben sollen, ihre Devices mit allen möglichen Plattformen zu vernetzen.
Siemens
Siemens besitzt eine breit gefächerte Produktpalette, die in weiten Teilen an das IoT angebunden werden kann - egal ob Waschmaschine oder Magnetresonanztomograph. Und der Konzern arbeitet bereits fieberhaft an der Vernetzung seiner Produkte. Zu diesem Zweck hat man sich auch mit SAP zusammengeschlossen, die ihre Expertise in Sachen Analytics beisteuern soll. Zudem entsteht bei Siemens auch Software für Endverbraucher: das sogenannte "Web of Systems".

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Networkworld.com.