Open Source

Die Linux-Woche im Rückblick

27.02.2012 von Jürgen Donauer
Red Hat Enterprise Linux 5.8 ist verfügbar. Ebenso gibt es zwei kostenlose Datenretter und eine erste Beta-Version des Mandriva-Abkömmlings Mageia ist verfügbar.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in KW 8 in Sachen Linux. Die Entwickler von PCLinuxOS haben der Phoenix-Edition ein Update spendiert. Beim Mageia-Projekt läuft es gut und es gibt eine erste Beta-Version.

Parted Magic und die SystemRescueCd sind seit Jahren angesehene Distributionen in Sachen mobile Datenrettung. Bei beiden gibt es unter anderem neue Kernels.

Linux-Rückblick KW 8
Datenretter
SystemRescueCd lässt sich auch in einem grafischen Modus starten.
KDE oder GNOME
Per Standard lässt Mageia dem Anwender die Wahl zwischen den beiden großen Desktop-Umgebungen.
KDE-Ausgabe
Mageia bietet eine etwas klassischere Form von KDE 4.x an.
Kontrollzentrum
Wer Mandriva kennt, dem dürfte das Kontrollzentrum vertraut vorkommen.
Gebürstetes Metall
PCLinuxOS mit neuem Look in der Phoenix-Edition.
Anwendungen
PCLinunxOS bietet eine gute Vorauswahl an Software.
Kontrollzentrum
Die Mandriva-Wurzeln sind zu sehen, auch wenn PCLinuxOS mittlerweile komplett eigene Repositories hat.
Synaptic
Software-Pakete können Sie auch mit diesem Paket-Manager einspielen.

Red Hat Enterprise Linux 5.8

RHEL 5.8 verspricht laut offizieller Ankündigung höhere Geschwindigkeit und verbesserte Funktionalität. Die neue iotop-Unterstützung erlaubt das Überwachen von E/A-Quellen. Damit sind zum Beispiel Speicher-Geräte oder Prozesse gemeint. Diese Funktion soll zum Aufspüren von Flaschenhälsen führen.

Des Weiteren wir PCI-e 3.0 unterstützt. Wie üblich in Wartungs-Versionen gibt es neue Treiber für aktuellere Netzwerk-Geräte, Massenspeicher und Grafikkarten. Die Konfiguration der Adapter IP over Infiniband (IPoIB) wird nun vom System-Installer unterstützt.

In Sachen Virtualisierung ist zu vermelden, dass KVM Gästen nun 256 statt 128 virtuelle CPUs bereitstellen kann. Ebenso wurde die Real Time Clock (RTC) aktualisiert, um die Geschwindigkeit bei RHEL-6-Gästen zu verbessern.

Sie finden alle Neuerungen und Änderungen detailgenau im sehr ausführlichen Handbuch von RHEL 5.8. Abonnenten können die neueste Version der 5.x-Serie aus dem Red Hat Network beziehen.

Parted Magic 2012_2_19

Patrick Verner hat eine neue Version seiner Datenrettungs-Distribution Parted Magic ausgegeben. Er deklariert sie zwar als Wartungs-Ausgabe, dennoch gibt es nennenswerte Änderungen. Es befinden sich zum Beispiel aktuelle Software-Pakete an sich. Dazu gehören Firefox 10.0.1, TrueCrypt 7.1, Clonezilla 1.2.12-10 und Linux-Kernel 3.2.6. Bei letzterem wurde in der Vorgänger-Version das bnep-Modul vergessen. Diesen Misstand haben die Entwickler ausgebügelt.

Parted Magic kann mit sehr vielen Dateisystemen nativ umgehen. Dazu gehören btrfs, ext2, ext3, ext4, fat16, fat32, hfs, hfs+, jfs, linux-swap, ntfs, reiserfs und xfs. Neben den bereits genannten Software-Produkten befinden sich außerdem SuperGrubDisk, ddrescue, G4L (Ghost for Linux), TestDisk und Partimage an Bord.

Sie können sich zwischen drei ISO-Abbildern entscheiden: Neben der Standard-Version, die für die meisten Anwender in Frage kommen sollte, gibt es auch eine spezielle Ausgabe, die auf älteren Rechnern (Pentium II / i486) läuft. Ebenso ist eine Edition verfügbar, die für x86_64 maßgeschneidert ist. Damit können Sie auch via chroot auf eine 64-Bit-Maschine zugreifen. Wenn Sie mindestens eine i586-CPU und 312 MByte RAM haben, lässt sich Parted Magic komplett in den Arbeitsspeicher laden. Somit können Sie zum Beispiel die CD aus dem Laufwerk nehmen und Daten auf DVD brennen.

SystemRescueCd 2.5.0

Die SystemRescueCd basiert auf Gentoo Linux und wird auch speziell für Datenrettung entwickelt. Diese Distribution bringt Kernel für x86 und x86_64 auf einem Medium mit sich. Es stehen sogar zwei verschiedene Kernel-Versionen zu Verfügung. Als Standard setzen die Entwickler auf 3.0.21 und alternativ können Sie 3.2.6 starten.

Neben diversen Software-Updates wurde Firefox aus Platzgründen durch Midori ersetzt. Für das Finden von Duplikaten ist das Programm fdupes zuständig. Sie finden es unter app-misc. SystemRescueCd 2.5.0 können Sie kostenlos im Download-Bereich der Projektseite herunterladen.

Mageia 2 Beta 1

Bekanntlich geht Mageia aus Mandriva hervor. Wegen Querelen mit der offiziellen Mandriva-Führung hatten sich einige Entwickler abgespalten und einen ganzen Schwung Programmierer gleich mit in das Projekt nehmen können. Nun gibt es eine erste Beta-Ausgabe der zweiten Mageia-Version. Diese eignet sich nach eigenen Aussagen nicht für den produktiven Einsatz. Anwender sollten sich vor Gebrauch über die derzeit bekannten Fehler informieren.

Diese Test-Version benutzt Linux-Kernel 3.2.6 und bringt glibc 2.14.1 mit sich. Statt den init-Scripten benutzt Mageia auch systemd. Des Weiteren bringt die Distribution diverse Desktop-Umgebungen mit sich. Derzeit sind als Standard KDE 4.8.0 und GNOME 3.3.x enthalten. In der finalen Version möchte man GNOME 3.4 ausliefern. Alternativ können Anwender auch leichtgewichtigere Optionen wie LXDE, Sugar, IceWM oder Enlightenment 17 verwenden.

DVD-Abbilder gibt es im Download-Bereich der Projektseite oder von einem der zahlreichen Spiegel-Server. Live-Versionen sind derzeit noch keine vorhanden. Diese sollen in Kürze nachgeliefert werden.

PCLinuxOS 2012-02 "Phoenix"

Die Phoenix-Edition von PCLinuxOS bringt im Gegensatz zur Standard-Ausgabe, die mit KDE kommt, Xfce 4.8.3 als Desktop-Umgebung mit sich. Diese Version liefern die Entwickler nur als 32-Bit-Ausgabe mit Kernel 2.6.38.8 aus. In den Repositories befindet sich allerdings ein PAE-Kernel. Dieser ist für Rechner mit mehr als vier GByte Arbeitsspeicher gedacht. Auf den Live-CDs befinden

Neben diversen Software-Updates bringt PCLinuxOS 2012-02 "Phoenix" ein komplett neues Theme mit sich - gebürstetes Metall. Das gilt nicht nur für den Desktop, sondern auch für den Bootloader GRUB. Aus einem modifizierten PCLinuxOS lässt sich mittels mylivecd sehr leicht eine individuelle Live-Version erschaffen. Einen Download-Link finden Sie in der offiziellen Ankündigung. (ph)

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.