Open-Source

Die Linux-Woche im Rückblick

06.02.2012 von Jürgen Donauer
Ubuntu 12.04 Alpha 2 ist da. Es gibt eine neue Wartungs-Version von Debian 6 "Squeeze" und die ownCloud wurde in Version 3 mit weiteren Funktionen ausgestattet.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in Sachen Linux der KW5. Technik-Interessierte und Tester dürfen sich über eine weitere Alpha-Version von Ubuntu 12.04 "Precise Pangolin" freuen.

Die Entwickler von Linux Mint haben Version 12 in der Geschmacksrichtung KDE zur Verfügung gestellt. Wartungs-Ausgaben gibt es bei Debian und dem kostenlosen Klon-System Clonezilla. TAILS kümmert sich um die Anonymität im Internet und wurde ebenfalls aktualisiert.

Linux-Rückblick KW5
ownCloud
Selbstkontrolle über die Daten in der Cloud.
Galerie
ownCloud 3 erzeugt Bildergalerien aus hochgeladenen Fotos.
Neue Geschmacksrichtung
Linux Mint 12 nun auch als KDE-Version verfügbar.
Internet
Das Betriebssystem bringt eine gute Vorauswahl in Sachen Software mit sich.
Widgets
Wie bei KDE üblich lässt sich der Desktop ganz nach Belieben erweitern.
Clonezilla
Kostenlos Klonen ist das Motto dieser Linux-Distribution.
Ziel
Clonezilla kann auch auf SSH-, Samba und NFS-Server sichern.
PCLinuxOS
Einfach zu bedienende Linux-Distribution mit KDE.
Kontrollzentrum
Auch Anfänger sollten sich hier schnell zurechtfinden.

Ubuntu 12.04 "Precise Pangolin" Alpha 2

Die größte Neuerung für Alpha 2 der beliebten Linux-Distribution ist, dass die Entwickler erstmals Abbilder für die Prozessor-Architektur ARM zur Verfügung stellen. Genau gesagt gibt es Unterstützung für ARM-CPUs mit Hard-Float ABI.

Ansonsten sind wie üblich Software-Updates eingeflossen. Darunter befinden sich Linux-Kernel 3.2.2, LibreOffice 3.5 Beta 2, Unity 5.0 und Upstart 1.4, um die wichtigsten zu nennen.

Wie üblich gibt es zeitgleich auch Alpha-2-Ausgaben diverser Ubuntu-Ableger, die offiziell unterstützt werden. Dazu gehören Ubuntu Cloud Server, Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Mythbuntu und Xubuntu. Sie finden entsprechenden Download-Links für alle Derivate im technischen Überblick zu Ubuntu 12.04 Alpha 2. Dort ist auch zu lesen, dass ein Upgrade von 10.04 derzeit nicht empfohlen ist. Es gibt laut eigener Aussage noch einige bekannte Probleme mit diesem Vorgang.

Debian 6.0.4 ist verfügbar

Die vierte Ausgabe von Debian Squeeze ist eine reine Wartungs-Version. Unter anderem haben die Entwickler Sicherheitslücken in OpenOffice.org, OpenJDK 6, PostgreSQL, OpenSSL und Wireshark ausgebessert.

Wer bereits ein bestehendes System hat und regelmäßig online aktualisiert, braucht natürlich nicht neu zu installieren. Ebenso müssen Sie keine Installations-Medien aus dem 6.x-Zweig wegwerfen. Sie können diese weiterhin zum Einspielen des Systems nehmen und danach gegen die aktuellen Debian-Repositories abgleichen.

Das Changelog der vierten Squeeze-Version ist lang. ISO-Abbilder für Debian 6.0.4 finden Sie auf einem der zahlreichen Spiegel-Server.

ownCloud: Die private Datenwolke in Version 3

Neu in ownCloud 3 sind ein Texteditor, ein PDF-Betrachter, der Application Store und eine Galerie-Funktion. Darüber hinaus wurden die früheren Applikationen verbessert.

Der Application Store dient sowohl Entwicklern als auch Nutzern. Programmierer können dort ihre Software oder Erweiterungen hochladen und Anwender haben darauf Zugriff.

Der Texteditor unterstützt Syntax-Highlighting für 35 Programmiersprachen. Mittels PDF-Betrachter können Anwender PDF-Dateien ansehen, ohne ein entsprechenden Plugin installiert zu haben. Hierfür wird die Bibliothek pdf.js zu Rate gezogen.

Die Galerie-Funktion erzeugt automatisch übersichtliche Bilder-Galerien aus den hochgeladenen Fotos.

Sie finden weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung. Die ownCloud können Sie recht einfach auf einem Linux-Server oder auch auf bei einem Webhoster installieren. Sie brauchen lediglich Apache, PHP 5.3 oder höher und MySQL oder SQLite.

Linux Mint 12 "KDE"

Das Highlight dieser Mint-Version sind die ISO-Hybriden. Damit müssen Sie nicht mehr unbedingt UNetbootin oder den Startmedienhersteller bemühen, um einen Live-USB-Stick zu erstellen. Dies lässt sich auch mittles dd durchführen. Allerdings haben Sie dann keine Möglichkeit, einen dauerhaften Speicherplatz einzurichten, wie das zum Beispiel der Startmedienhersteller tut. Wie auch bei der GNOME-Version ist Duck Duck Go nun die neue SStandard-Suchmaschine.

Dieses Mint-Derivat setzt auf KDE 4.7.4 und Kernel 3.0. Als Fundament dient Ubuntu 11.10. Allerdings scheint Linux Mint 12 "KDE" nicht ganz so ausgereift zu sein, wie der große GNOME-Bruder. Download-Links finden Sie in der offiziellen Ankündigung.

TAILS 0.10.1: The Amnesic Incognito Live System

Laut Entwickler ist TAILS 0.10.1 eine Wartungs- und Sicherheits-Ausgabe. Anwender sollten so schnell wie möglich aktualisieren. Mit von der Partie ist Kernel 3.2.1-2, wodurch die Linux-Distribution bessere Hardware-Unterstützung erhält. WhisperBack wurde auf Ausgabe 1.5.1 und MAT auf 0.2.2-2~bpo60+1 aktualisiert.

Claws Mail speichert keine Entwürfe mehr, weil PGP verschlüsselte E-Mails auf dem Server im Klartext hinterlegt werden. Die neueste Ausgabe ist im Download-Bereich der Projektseite verfügbar.

Clonezilla 1.2.12-10

Die Entwickler haben den kostenlosen Kloner mit den Debian-Sid-Repositories vom 27. Januar 2012 abgeglichen. Somit ist Linux-Kernel 3.2.1-2 der Motor dieses speziellen Linux-Derivats.

Neu ist die Option autoname. Damit lässt sich der Name für das Abbild automatisch erstellen. Mittels der Optionen z7|--lrzip-compress unterstützt Clonezilla nun auch das Kompressions-Format lrzip.

VMFS3 und VMFS5 behandelt das System getrennt. Die Unterstützunf für VMFS5 ist laut eigener Aussage noch nicht ganz ausgereift und partclone.fstype kann die beiden Dateisysteme nun unterscheiden. ISO-Abbilder für Clonezilla 1.2.12-10 gibt es im Download-Bereich der Projektseite.

PCLinuxOS KDE 2012.2

Texstar und seine Ripper-Gang haben eine aktualisierte Ausgabe der Anwender-freundlichen Distribution PCLinuxOS zur Verfügung gestellt. Das Betriebssystem bringt in erster Linie Software-Updates mit sich.

PCLinuxOS KDE gibt es in zwei Geschmacksrichtungen. Die eine bringt bereits eine gute Auswahl an prominenten Open-Source-Applikationen mit sich. MiniMe hingegen ist nur die Desktop-Software. Diese Ausgabe richtet sich an erfahrene Anwender, die lieber ihr eigenes System zusammenstellen. Sie finden hier Download-Links für die beiden ISO-Abbilder. PCLinuxOS bietet Unterstützung für über 60 Sprachen. Dazu gehört auch Deutsch.

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.