Open-Source

Die Linux-Woche im Rückblick

16.01.2012 von Jürgen Donauer
Die zweite Kalenderwoche im Jahre 2012 bringt in Sachen Linux einen bunten Mix aus Desktop, Sicherheit und Server.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in KW 2 in Sachen Linux. In dieser Woche gibt es nicht nur eine neue Ausgabe von Astaro Security Gateway und Funduntu. Auch der Mandriva-Abkömmling Mageia bietet eine neue Testversion. Außerdem gibt es in Sachen BSD gleich drei neue Distributionen.

Linux-Rückblick KW2
Fuduntu
In der Zwischenzeit eigene Repositories.
Einstellungen
Das System lässt sich an eigene Bedürfnisse anpassen.
Nur ein Browser
Die Hauptkomponente bei Webconverger ist Iceweasel 9.
Anwenderfreundlich
PC-BSD ist ein einfach zu bedienendes FreeBSD.
KDE
Internet-Sektion des Betriebssystems.
Midori
Der Browser lässt sich auch in einem Privatmodus starten.
Noch mehr Internet
Über das AppCafe können Sie unter anderem beliebte Browser nachinstallieren.

Astaro Security Gateway 8.3

ASG ist eine Spezial-Distribution für den Firewall- oder Gateway-Einsatz. Neu in Version 8.3 ist, dass Sie Astaro Security Gateway direkt in Amazons Elastic Computing Cloud (EC2) laufen lassen können. Ebenso gibt es einen Amazon Virtual Private Cloud Connector (VPC). Damit steht Ihnen eine dauerhafte und verschlüsselte Verbindung zur Verfügung.

In Kürze wird die Firma Astaro Wireless AP50 zur Verfügung stellen. Das Gerät bietet Bandbreiten von 5GHz und 2.4 GHz, Dual-High Gain-Antennen und Gigabit Ehternet. ASG 8.3 und höher ist damit kompatibel. Frühere Versionen können mit dem Gerät nicht kommunizieren.

Ebenfalls erwähnenswert ist die Unterstützung von Site-to-Site VPN über das RED-Protokoll. Diese Technologie funktioniert ähnlich zu Site-to-Site über SSL. Mit Border Gateway Protocol Routing (BGP4) kann das neue ASG ebenfalls umgehen.

Sie finden alle weiteren Informationen in der ausführlichen Ankündigung.

Fuduntu 2012.1

Fuduntu hat eigentlich als Experiment gestartet. Der Entwickler wollte ein auf Fedora-basiertes Betriebssystem erschaffe, das so Anwender-freundlich wie Ubuntu ist. In der Zwischenzeit hat das Projekt eigene Repositories und steht komplett auf eigenen Füßen.

Mit dieser Ausgabe ändert sich auch die Numerierun der Distribution. Künftig steht die Jahreszahl vorne und die Ausgabe hinter einem Punkt. Da die Entwickler einen Schnappschuss im Quartal ausgeben möchten, werden wir dieses Jahr als letzte Version 2012.4 sehen.

Es handelt sich hier außerdem um eine so genannte "Rolling Distribution". Bestehende Installationen sollten über das Online-Update automatisch die neuesten Pakete enthalten.

Zu den Aktualisierungen gehören laut eigener Aussage Linux-Kernel 3.1.6, Chromium 16 und Adobe Flash Player 11.1.102.55. Anwender können über die Repositories unter anderem LibreOffice 3.4.3, Firefox 9 und Thunderbird 9 nachinstallieren. Fuduntu steht für die Architekturen i686 und x86_64 als installierbare Live-DVDs zur Verfügung.

Webconverger 11.0

Diese Linux-Distribution wird speziell für den Einsatz in Internet-Cafes oder auf öffentlichen Surfstationen entwickelt. Das System startet direkt in einen Browser und das war es. Als Neuerung geben die Entwickler unter anderem Iceweasel 9.0.1 an. Des Weiteren wurden kleinere Anpassungen gegenüber der Vorgänger-Version eingepflegt.

Für eine Gebühr von zirka 115 Euro können sich Anwender auch eine spezielle Version erstellen lassen. Über das Bestellformular können Sie eine Startseite wählen und ob zum Beispiel Adobe Flash und Java enthalten sein sollen. Die Standard-Ausgabe ist frei verfügbar.

Mageia 2 Alpha 3

Um Mandriva steht es nicht gut. Diese Linux-Distribution scheint dem Untergang geweiht und derzeit riecht es stark nach Konkurs. Wesentlich besser gelaunt gibt sich der Mandriva-Abkömmling Mageia. Die Entwickler haben eine dritte Alpha-Version zu Mageia 2 zur Verfügung gestellt.

Die Hersteller warnen natürlich in den Ausgabe-Notizen, dass es sich hier um Testsoftware handelt, die man nicht auf einem produktiven System einsetzen soll.

Ansonsten stellen die Entwickler insgesamt zehn Live-CDs mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zur Verfügung. Im Prinzip sind es jeweils Versionen für i586 und x86_64 mit GNOME oder KDE. Diese ISO-Abbilder gibt es dann mit unterschiedlicher Sprachunterstützung.

Mageia 2 Alpha 3 bringt Linux-Kernel 3.2 mit sich. In der finalen Version soll aber 3.3 das Herzstück sein. Ebenso sollen in der endgültigen Ausgabe die Entwickler-Versionen von KDE und GNOME durch 4.8.0 beziehungsweise 3.4 ersetzt sein. Zusätzlich haben Anwender unter anderem Zugriff auf die Desktop-Umgebungen LXDE, Sugar, Openbox und IceWM. Die DVD-Abbilder sind über vier GByte groß und bringen natürlich die gesamte Prominenz der Open-Source-Welt mit sich.

Drei Mal BSD

BSD ist zwar nicht gleich Linux, darf aber ruhig in einem Distributions-Überblick zu Open-Source genannte werden. Die Entwickler von GhostBSD 2.5 haben einen dritten Release-Kandidaten zur Verfügung gestellt. Das Betriebssystem basiert auf FreeBSD 9.0-RC3 und bringt GNOME oder LXDE als Desktop-Umgebungen mit sich. ISO-Abbilder gibt es im Download-Bereich der Projektseite.

Auch PC-BSD ist als neue Ausgabe verfügbar. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Anwender-freundliche Ausgabe von FreeBSD. Bei PC-BSD 9.0 stehen dem Nutzer unter anderem KDE, GNOME, Xfce und LXDE als Arbeits-Umgebungen zur Verfügung. Das Betriebssystem basiert auf FreeBSD 9.0-RELEASE. Ein Highlight ist, dass sich PC-BSD nun direkt auf BootCamp-Partitionen von Macs installieren lässt. Sie finden weitere Informationen und Download-Links in der offiziellen Ankündigung.

Die Basis der beiden oben genannten, FreeBSD, hat in dieser Woche als Version 9.0 debütiert. Unter anderem gibt es neue Treiber für ATA/SATA und ZFS wurde ein Update auf Version 28 spendiert. Die Highlights finden Sie in der Ankündigung und in den Release-Notizen geht es ans Eingemachte. Sie können FreeBSD von einem der zahlreichen Spiegel-Server herunterladen. (ph)

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.