Galaxy Tab, PlayBook, Xoom und Co.

Die iPad-Rivalen im Überblick

05.03.2011 von Thomas Pelkmann und Andrea König
Mit über 15.000.000 verkauften Exemplaren ist das iPad unbestritten das meistverkaufte Tablet auf dem Markt. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Wir bieten Ihnen einen Überblick über die aktuellen Modelle.

2010 war das Jahr der Tablets, daran besteht kaum ein Zweifel. Im ersten Vierteljahr ging das iPad bereits mehr als drei Millionen Mal über die Ladentheke. Danach steigerten sich die Verkaufszahlen sukzessive - auf heute insgesamt über 15 Millionen Stück.

Der gesamte Tablet-Markt dürfte im Jahr 2011 noch weiter wachsen, wie sich Experten einig sind. Apple ist hierfür jedoch nicht der alleinige Grund: Vielmehr ist es die Unzahl an Geräteherstellern, die nun ebenfalls ein Stückchen vom Tablet-Kuchen abhaben wollen. Allen voran die großen Netbook-Hersteller, die sich schwindenden Verkaufszahlen der kleinen Notebooks gegenübersehen.

Jedoch ist nicht jedem Unternehmen der Erfolg gegönnt. Bestes Beispiel für einen krassen Fehlstart ist das WeTab. Neben missglückten Präsentationen, Verschiebungen und einem Plattformwechsel kurz vor Erscheinen, konnte sich das Tablet zuletzt nur noch durch geschönte Amazon-Rezensionen des WeTab-Chefs ins Gespräch bringen.

In dieselbe Kerbe schlägt das SmartPad des deutschen Telekommunikationsunternehmens 1&1. Das Tablet-Experiment war kein Erfolg. 1&1 trägt das Gerät aktuell zu Grabe und nimmt es vom Markt.

Update: RIM arbeitet am Playbook

Die kanadische Firma RIM arbeitet ebenfalls an einem Tablet-PC. Das Blackberry Playbook soll noch im Jahr Frühjahr 2011 erscheinen und richtet sich klar an Business-Nutzer. In Sachen Hardware zählt es mit seinem 7-Zoll-Bildschirm zu den kompakteren Modellen unter den Tablets. Das spart jedoch Gewicht, macht es handlicher und erlaubt eine klarere Abgrenzung von Unterhaltungsgeräten à la iPad und Co.

Für einen möglichen Erfolg von RIM spricht vor allem der riesige Verkaufserfolg des BlackBerrys, heißt es bei den Kollegen von PC World, der sich auch positiv auf das Playbook auswirken könnte.

Zudem gebe es mit dem Enterprise Server 5 eines der besten Verwaltungs-Tools für mobile Endgeräte. Wenn es darüber gelänge, auch das Playbook zentral zu administrieren und zum Beispiel Firmen- von privaten Daten zu trennen, hätte RIM damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Apple. Der iPad-Hersteller bietet bisher überhaupt kein zentrales Verwaltungsprogramm an.

Wie andere Hersteller, könnte aber auch das Playbook unter dem unsicheren Markt leiden. Das iPad ist - nicht nur für Apple selber - vor allem ein Unterhaltungsgerät. Es druckt aktuell nur eingeschränkt, spielt keine Flash-Videos ab und ist in den Business-Funktionen eher schwachbrüstig entwickelt. Es bleibe unklar, so die PC World, in welchem Maße Business-Anwender Tablet-PCs für die Arbeit nutzen würden.

Auf dem Playbook kommt jedoch nicht Blackberry OS zum Einsatz, sondern ein Betriebssystem auf der Basis von QNX. Trotzdem soll das Playbook auch BlackBerry-Apps nutzen können. Trotzdem könnte der Tablet-PC unter der nur geringen Anzahl an verfügbaren Apps leiden: Laut RIM gibt es derzeit für den BlackBerry nur rund 8000 Anwendungen. Verglichen mit den 350.000 von Apple und auch schon deutlich über 100.000 für Googles Android ist das eine niedrige Zahl.

Neu: Die gegenwärtigen Konkurrenten

Einer der vielversprechendsten iPad-Rivalen ist das Samsung Galaxy Tab. Das Samsung-Tablet besitzt von Haus aus einige Ausstattungsmerkmale, die dem Gerät von Apple fehlen, kopiert es jedoch nicht plump. Die iPad-Alternative ist vor allem kompakter, besitzt das Galaxy Tab doch nur ein 7-Zoll-Display. Ansonsten gefallen die Front- und Rückkamera sowie die Option den Speicherplatz des Tablets mit microSD-Karten zu erweitern. Aktuell ist es mit Android 2.2 bespielt. Gerüchte sprechen jedoch bereits von einem baldigen Update auf Version 2.3 "Gingerbread".

Samsung Galaxy Tab
Samsung Galaxy Tab P1000
Das Tablet besitzt einen 7-Zoll-Bildschirm und nutzt Android 2.2 als Betriebssystem.
Samsung Galaxy Tab P1000
Nach dem Entsperren präsentiert sich die "typische" Android-Oberfläche.
Samsung Galaxy Tab P1000
Hoch- und Querformat sind für das Tablet kein Problem. In den Einstellung lässt sich die automatische Displayrotation auch sperren.
Samsung Galaxy Tab P1000
Über einen proprietären USB-Anschluss erfolgt die Kommunikation mit dem PC.
Samsung Galaxy Tab P1000
Links oben am Gehäuse befindet sich das integrierte Mikrophon.
Samsung Galaxy Tab P1000
Auf der rechten Gehäuseseite sind der Ein-/Ausschalter sowie die Wipptaste für die Lautstärkenregelung plaziert.
Samsung Galaxy Tab P1000
Oben gibt es noch den Anschluss für den Kopfhörer.
Samsung Galaxy Tab P1000
Auf der Rückseite, die aus sehr glattem Kunsstoff besteht, hat Samsung eine 3-Megapixel-Kamera integriert.
Samsung Galaxy Tab P1000
Beim Tipp auf die Menütaste des Startbildschirms werden die Apps angezeigt.
Samsung Galaxy Tab P1000
Die virtuelle Tastatur des Tablets im Querformat...
Samsung Galaxy Tab P1000
... und Hochformat.
Samsung Galaxy Tab P1000
Apples iPad mit 9,7-Zoll-Display ist deutlich größer als das Galaxy Tab mit 7-Zoll-Bildschirm.
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)
Samsung Galaxy Tab (Quelle: Samsung)

Das Toshiba Folio 100 war eigentlich auf einem interessanten Weg. Es bietet ein großes 10.1-Zoll-Display mit hoher Auflösung, leistungsfähige Mobilhardware rund um die Tegra-2-Plattform sowie einen Preispunkt unterhalb des iPads. Doch das extrem blickwinkelabhängige Display lässt die Lesbarkeit deutlich leiden; die Bedienung ist von Mängeln behaftet. Obendrein fehlt jedweder Zugang zum Android Market, wodurch die Software-Erweiterbarkeit des Folio 100 extrem eingeschränkt ist. Über den Preis jedoch - das Galaxy Tab kostet rund doppelt so viel - behält der Tablet-Erstling von Toshiba seine Existenzberechtigung.

Toshiba Folio 100
Toshiba Folio 100
Toshiba Folio 100
Toshiba Folio 100
Toshiba Folio 100
Toshiba Folio 100
Toshiba Folio 100
Toshiba Folio 100

Neu: Ausblick auf Android 3.0

Aktuelle Android-Tablets haben vor allem ein Problem: Das Mobilbetriebssystem ist nicht für die neuzeitlichen Touch-Computer gedacht. Die Mängelliste fängt bei Googles Politik an, eigene Dienste wie Google Maps und Mail nur auf solchen Geräten zu erlauben, die auch eine integrierte Mobilfunkverbindung besitzen, und endet bei der unklaren Deklaration Tablet-optimierter Apps im Market.

Google ist sich dieser Probleme jedoch bewusst und will Android 3.0 "Honeycomb" speziell den Tablet-PCs widmen. Das neue Betriebssystem soll von der gesamten Displaygröße eines Tablets Gebrauch machen; breite und über mehrere Fenster verteilte Anwendungen sind denkbar. Auch die tiefe Integration von Google eBooks soll eine Stärke von Android 3.0 werden und dem Angebot von Apples iBook-Store in nichts nachstehen. Die gesamte Bedienung wirkt neuartig und hat kaum mehr etwas mit den Vorgängerversionen gemein - wir sind gespannt.

Erste Hersteller haben bereits eigene Geräte auf Basis von Android 3.0 angekündigt. Das Motorola Xoom war das Gerät auf dem man das neue Mobilbetriebssystem bestaunen konnte. Auch Asus hat mit dem Asus Eee Pad MeMO ein kompaktes Tablet in der Entwicklung.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.