Vorsicht Vorstellungsgespräch

Die fiesesten Fangfragen für Bewerber

08.06.2013 von Alexandra Mesmer
Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat die erste Hürde geschafft. Doch hier lauern viele Fettnäpfchen, in die geschulte Personaler Bewerber locken. In einem Ratgeber verrät das Autorenduo Lüdemann, wie man Fangfragen souverän meistert.

Für Carolin und Heiko Lüdemann gleicht das Vorstellungsgespräch mitunter einem Judokampf: Schwierige Fragen bringen Bewerber in die Klemme, aus der sie sich am besten auf sympathische und charmante Weise befreien sollten. Die Lüdemanns arbeiten als Karriereexperten und Trainer und geben ihre Erfahrungen aus zahlreichen Coachings in ihrem Buch "Fangfragen in Vorstellungsgespräch souverän meistern" weiter.

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Ihr Tenor: Bewerber sollen sich vorher auf das Gespräch nicht nur gut vorbereiten, sondern dann auch den Mut für außergewöhnliche Antworten aufbringen und so punkten. Hier acht typische (Fang-) Fragen und Tipps für die besseren Antworten.

Warum wollen Sie das Unternehmen, für das Sie arbeiten, verlassen?

Sie sollten nie schlecht über ihren bisherigen Arbeitgeber sprechen. Erwecken Sie nicht den Eindruck, dass Sie wechseln müssen. Wenn Sie etwa zugeben, dass Sie mit dem Führungsstil bei ihrem bisherigen Arbeitgeber unzufrieden sind, könnte ihr Gesprächspartner denken, dass Sie mit Vorgesetzten Probleme haben oder Fehler bei anderen suchen.

Vorsicht vor Ausrutschern im Vorstellungsgespräch...
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Außergewöhnliche Antwort: "Ich schätze meinen Arbeitgeber und bin dankbar für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. In den vergangenen Monaten hat sich aber herausgestellt, dass meine internen Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt sind, und deshalb möchte ich mich neu orientieren. Das ist zwar schade, aber ich lasse deshalb meinen Kopf nicht hängen. Ich möchte meine Stärken und mein Können in einem anderen Umfeld einsetzen."

Wie stehen Sie zu Überstunden?

Sagen Sie nicht, dass Sie daran gewöhnt sind und dass Sie auch in ihrem letzten Job immer wieder Überstunden gemacht haben. Das könnte heißen, dass sie entweder mit ihrer Zeit nicht zu recht kommen oder für ihren Job auf Privatleben verzichten können. Beides wäre schlecht und letzteres auch unglaubwürdig.

Außergewöhnliche Antwort: "Grundsätzlich bin ich bestrebt, meine Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu erledigen. Das Prozedere im Vorfeld sauber zu planen und Prioritäten zu erkennen sind dafür wichtige Voraussetzungen. (Pause) Wissen Sie, ich suche eine Herausforderung, bei der ich mich einbringen und entwickeln kann, und so, wie es sich anhört, bieten Sie mir hier eine sehr interessante Aufgabe an. Ich weiß aber auch, dass man nicht jeden Arbeitstag von neun bis 17 Uhr im Voraus planen kann und deshalb flexibel sein muss. Ich habe mich im Vorfeld mit meiner Frau (Mann, Freund, etc) über diese Aufgabe unterhalten und uns ist beiden klar, dass eine wirkliche Herausforderung im Beruf genauso wichtig ist wie gute Beziehungen und sinnvoll gestaltete Freizeit."

Warum haben Sie so lange studiert?

Wer ohne erkennbaren und nachvollziehbaren Grund lange studiert hat, wird oft als wenig zielstrebig und zu wenig motiviert angesehen. Prüfen Sie, ob Sie der überdurchschnittlich langen Studiendauer nicht etwas Positives abgewinnen können. Ein gutes Argument ist es, wenn man sich den Unterhalt für das Studium selbst finanzieren musste.

Warum waren Sie in den letzten zehn Jahren in der gleichen Position im gleichen Unternehmen beschäftigt?

Hintergrund dieser Frage ist, ob es keine Entwicklungsmöglichkeiten für den Bewerber gab und warum er bei Beförderungen vielleicht übergangen worden ist. Der Bewerber sollte seine Entwicklungsfähigkeit aufzeigen und mit Beispielen belegen, wie sich seine Aufgabengebiet im Laufe der Jahre verändert beziehungsweise erweitert hat.

Warum haben Sie Ihre letzte Stelle verloren?

Der Grund, warum man arbeitslos wurde, spielt immer noch eine Rolle. Akzeptiert sind Wirtschaftliche Gründe wie Konkurs, Umstrukturierung und Rationalisierung. Gab es Probleme mit dem früheren Arbeitgeber oder Kollegen beziehungsweise hatte die Kündigung einen verhaltensbedingten Grund, sieht die Sache anders aus. Der Tipp der Karrierecoaches lautet: "Bleiben Sie bei der Wahrheit. Halten Sie Ihre Schilderungen kurz und sachlich. Und sprechen Sie keinesfalls schlecht über Ihren alten Arbeitgeber und Kollegen."

Lügen im Bewerbungsgespräch oder im Lebenslauf sollten übrigens tunlichst vermieden werden, denn einem gewieften Personalprofi entgeht selten etwas:

Die Lügen der Bewerber
Lügen im Lebenslauf
Papier ist geduldig, Personaler nicht. Wer seinen Lebenslauf frisiert, hat meist keine Chance auf den Job.
Auf den jungen Bill Gates ...
... sollte man sich lieber nicht beziehen, wenn man seine PC-Kenntnisse beweisen will. Ein Bewerber behauptete, er arbeite seit 1970 mit Microsoft Windows.
Internationalität ist bei Personalern gefragt
Wer aber behauptet, zwei verschiedene Praktika zur gleichen Zeit in zwei Ländern absolviert zu haben, hat schlechte Karten.
Der glücklichste Tag im Leben ...
... hat nichts in einer Bewerbung zu suchen. Entsprechend überrascht war ein Personaler, als er das Hochzeitsfoto des Bewerbes auf dem Lebenslauf sah.
Gefälschte Diplome ...
... gibt es wahrscheinlich genug. Wenn dann das gefälschte Zertifikat noch einen Rechtschreibfehler enthält, fliegt der Täter schnell auf.
Treffpunkt Aufzug
Personalmanager müssen nicht Aufzug fahren, um zu wissen, wer im Unternehmen arbeitet. Pech für den Bewerber, der fälschlicherweise angibt, in der Firma gearbeitet zu haben, in der zum selben Zeitraum auch der Personaler beschäftigt war.
Wer einmal im Gefängnis sitzt ...
... und nachher diese Zeit als "Stellensuche" deklariert, hat keine Chance auf einen Wiedereinstieg.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

Diese Frage ist offiziell nicht zulässig, aber wird häufig gestellt. Geben Sie ein, zwei Aktivitäten an und wählen Sie diese sorgfältig aus. Also keine unfallträchtigen Sportarten oder Aktivitäten wie Motorradfahren. Die Hobbys sollten nicht im Widerspruch zum Job stehen und auch nicht so zeitaufwändig sein, dass Sie etwa keinerlei Überstunden oder Geschäftsreisen machen könnten. Pluspunkte kann man mit Freizeitbeschäftigungen sammeln, die der Regeneration und der Pflege sozialer Kontakte dienen.

Wie gehen Sie mit Kritik um?

Wer hier antwortet, dass er sich über Kritik freut und Sie gern annimmt, stellt sich als Musterschüler dar und ist wenig glaubwürdig.

Außergewöhnliche Antwort: "Grundsätzlich freut mich Kritik nicht besonders, schließlich bedeutet sie ja, dass etwas besser hätte laufen können. Ich habe aber gelernt, dass Kritik sehr hilfreich und lehrreich ist und dadurch künftige Fehler vermieden werden können. (Pause) Vielleicht sollte man das Wort Kritik gegen Feedback tauschen. Jeder braucht die Information, ob die Dinge in Ordnung sind und ob in Zukunft etwas anders getan werden muss."

Kritikfähigkeit gehört übrigens mit zu den wichtigsten Soft Skills, auf die Personaler achten. Weitere wichtige weiche Fähigkeiten sind:

Die elft wichtigsten Soft Skills
1. Kommunikative Kompetenz
Ihre Kommunikationsfähigkeit hilft Ihnen, Konsens herzustellen und Verständnis für Ihre Ziele und Wünsche zu erzeugen.
2. Selbstbewusstsein
Selbstbewusst bedeutet unter anderem, sich selbst bewusst wahrzunehmen, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen.
3. Einfühlungsvermögen
Wer empathisch ist, kann andere leichter von seiner Sache überzeugen.
4. Teamfähigkeit
In jeder Stellenanzeige ist Teamfähigkeit gefordert. Teamfähig zu sein bedeutet unter anderem, seine Rolle im Team zu erkennen und sich entsprechend der an diese geknüpften Erwartungen zu verhalten.
5. Kritikfähigkeit
Kritikfähig zu sein bedeutet nicht nur, Kritik zu üben (fair, sachlich), sondern auch Kritik annehmen, reflektieren und entsprechend umsetzen zu können. Besonders in Teams, Projekten und in Führungssituationen spielt der Umgang mit Kritik eine entscheidende Rolle.
6. Analytische Kompetenz
Wenn Sie Ihre analytischen Fähigkeiten trainieren, sind Sie in der Lage, Situationen rasch zu erfassen und entsprechend schnell zu reagieren.
7. Vertrauenswürdigkeit
Vertrauen ist die Erwartung, sich in kritischen Situationen auf den anderen verlassen zu können.
8. Selbstdisziplin/Selbstbeherrschung
Wer sich nicht selbst beherrscht, bleibt immer Knecht. Nur wer sich selbst im Griff hat, kann andere überzeugen.
9. Neugierde
Neugierde ist die Voraussetzung für Kreativität.
10. Konfliktfähigkeit
Nur wenn Sie andere Auffassungen akzeptieren können und sich offen mit Ihren Mitmenschen auseinander setzen, leben Sie ein selbstbestimmtes Leben.
11. Durchsetzungsvermögen
Sich angemessen durchzusetzen bedeutet zu überzeugen, statt zu überreden - oder zu zwingen. Überzeugt folgen Ihnen andere gern auf Ihrem Weg.
Mehr zum Thema Soft Skills ...
... finden Interessierte im gleichnamigen Buch von Gabriele Peters-Kühlinger und Friedel John - erschienen bei Haufe im praktischen "TaschenGuide"-Format (passt in jede Hosentasche).

Erzählen Sie mal von Ihren Schwächen.

Die Frage nach den Schwächen ist in Wirklichkeit eine Frage nach dem Umgang mit den Schwächen. Wie nehmen Sie sie wahr? Wie wirken sie sich auf das Tagesgeschäft aus?

Außergewöhnliche Antwort: "Ich stecke mir selbst gern hohe Ziele und erwarte das auch von anderen. Ich weiß aber auch, dass es Situationen geben kann, in denen diese Eigenschaft zu einer Schwäche wird und Misserfolg oder unnötiges Warten mich dann enttäuschen. Heute gewinne ich erst einmal etwas Abstand und erledige eine andere kleine Aufgabe. Gestärkt durch das Erfolgsgefühl kann ich mich dann wieder dem aktuellen Projekt widmen. Mit dieser Strategie erledige ich in der zeit, in der ich früher nicht so produktiv gewesen wäre, eine ganz andere Aufgabe nebenbei."

CW-Karriere-Wiki

Mehr zum Thema Karriere finden Sie im Karriere-Wiki der COMPUTERWOCHE. Es ist ein Projekt zum Aufbau einer Wissensdatenbank rundum das Thema Karriere. Jeder kann mit seinem Wissen anderen helfen. Gute Autorinnen und Autoren sind stets willkommen.

Das finden Sie bereits im Wiki:

Was wollen Sie verdienen?

Carolin Lüdemann rät davon ab, eine zu breite Geahltsspanne zu nennen.
Foto: Carolin Lüdemann

Stellen Sie nicht nur ein paar Zahlen in den Raum und warten dann auf die Reaktion des Personalers. Carolin und Heiko Lüdemann empfehlen, statt einen groben Gehaltsrahmen eine konkrete Gehaltsforderung zu nennen. Bei einem groben Rahmen kann sich der Personaler nämlich auch an der niedrigsten Zahl orientieren, und der Bewerber hat keine Verhandlungsmöglichkeit mehr. Wichtig ist, nicht gleich im ersten Antwortsatz die Summe anzugeben, sondern auf die Anforderungen der Stelle einzugehen und deutlich zu machen, dass man sich an diesen Anforderungen gern messen lassen will.

Außergewöhnliche Antwort: "Ich habe im Vorfeld viel über die Anforderungen der Stelle nachgedacht. Jetzt, da wir über die Aufgaben gesprochen haben, habe ich ein noch klareres Bild gewonnen und bin sicher, dass ich den Anforderungen gewachsen bin. Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 52.000 und 56.000 Euro im Jahr, Ich weiß, dass das viel Geld ist. Ich bin aber auch bereit, mich daran messen zu lassen."

Haben Sie zum Abschluss noch Fragen?

Hier zeigt sich, wie gut der Kandidat vorbereitet ist und ob ihm die Stelle interessiert. Nutzen Sie die Frage als Chance, ganz nach dem Motto: Der erste Eindruck ist entscheidend, der letzte Eindruck bleibt. Wie soll Sie Ihr gesprächspartner in Erinnerung behalten? Als jemand, der seinen Urlaubsanspruch klärt? Besser ist es, etwa nach der konkreten Einarbeitung zu fragen.

Unzulässige Fragen im Vorstellungsgespräch

Prinzipiell sind alle Fragen, die den Privatbereich des Bewerbers betreffen und nichts mit seiner beruflichen Aufgabe zu tun haben, unzulässig. Dazu gehören Fragen nach

Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) darf auch niemand aufgrund seiner ethnischen Herkunft, seiner Religion, des Geschlechts, einer Behinderung oder seines Alters benachteiligt werden.

In der Praxis werden viele dieser Fragen allerdings gestellt. Bewerber dürften in dem Fall lügen oder schweigen. Allerdings sollten sie genau abwägen, ob sie so reagieren, schreiben die Coaches Carolin und Heiko Lüdemann, denn: "Unzulässige Fragen sind meist nicht das Ergebnis mangelnder Sensibilität, sondern zeugen von Interesse an Ihrer Person." Die Personaler wollen mehr über den Bewerber wissen. Darum empfehlen die Bewerbungsexperten, auch hier souverän und freundlich zu antworten - wobei aber der Bewerber selbst entscheidet, wie viel er verrät und was er lieber für sich behält.

Das Buch zum Thema

Carolin und Heiko Lüdemann: Fangfragen im Vorstellungsgespräch souverän meistern, München 2008, Redline Wirtschaft, ISBN 978-3-636-01578-5, 17,90 Euro.

Wir empfehlen Ihnen auch folgenden Artikel: "Warum sollen wir gerade Sie einstellen? - 10 Tipps für Bewerber" und:

Bewerben in der Krise
1. Wie findet man eine offene Stelle?
<b>Gabriele Eilers, IhrPersonal</b>: "Optimieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen. Identifizieren Sie die für Sie relevanten Stellenmärkte in den Medien und nutzen Sie deren vielfältige Möglichkeiten. Finden Sie die Firmen, für die Sie gerne arbeiten wollen und starten Sie individuell zugeschnittene Initiativbewerbungen."
2. Es gibt mehr als einen Weg zum Job
<b>Cornelia Riechers, Quality Outplacement</b>: "Der erfolgreiche Bewerber kennt mehr als einen Weg zum neuen Job. Er reagiert auf <b>Angebote in Printmedien</b> und durchforstet dazu sowohl regionale und überregionale Tageszeitungen als auch relevante Fachzeitschriften. In den <b>Internet-Jobbörsen und entsprechenden Suchmaschinen</b> kennt er sich aus. Er schaltet auch ein eigenes Stellengesuch und trägt sein Profil in solche <b>Internet-Portale</b> ein, wo potenzielle Arbeitgeber es finden. Die Möglichkeiten der Agentur für Arbeit schöpft er aus, einschließlich der angeschlossenen Institutionen wie ZAV. Er geht von selbst auf Firmen zu, nicht nur per Telefon, Brief und E-Mail, sondern auch persönlich. Außerdem wendet er sich an die <b>Personalberater</b> und Vermittler in seinem Fachbereich. Sein berufliches und privates Kontakt-Netzwerk nutzt er, um seinen Aktionsradius zu erweitern. Und er optimiert seinen Auftritt mit der Unterstützung eines Outplacement- oder Karriereberaters."
3. Und noch ein Tipp zur Jobsuche:
<b>Susanne G. Rausch, act value</b>: "Neben dem offenen Stellenmarkt, sollten Bewerber auch den verdeckten Stellenmarkt ins Visier nehmen. Der "verdeckte Stellenmarkt" zeichnet sich dadurch aus, dass es einen potenziellen Bedarf an qualifizierten Kandidaten gibt, die diesbezüglichen Stellen jedoch zu einem bestimmten Zeitpunkt aus bestimmten Gründen noch nicht beschrieben, geschaffen oder ausgeschrieben wurden."
4. Wie sollte eine Bewerbung aussehen, damit sie Erfolg hat?
<b>Matthias Busold, Kienbaum</b>: "Während in Boomzeiten mangels adäquater Personalangebote Positionen oftmals mit Kandidaten besetzt werden, die nur anteilig das geforderte Profil mitbringen, kann in Krisenzeiten der hundertprozentig passende Kandidat gefunden werden. Um Absagen und damit Frust zu vermeiden, sollten sich Aspiranten auf Positionen bewerben, die ihrem Profil nahezu in Gänze entsprechen, statt wild Bewerbungen auf alle möglichen Positionen zu versenden."
5. Worüber sollten sich Bewerber im Vorfeld informieren?
<b>Gerhard Humbert, HSC Personalmanagement</b>: "Vor allem darüber, ob Firma und Position zu ihm passen und umgekehrt. Dann die Stellenbeschreibung, die Anforderungen und welche Kommunikationsform vorgesehen ist (E-Mail, Online, normale Post, Telefon). Bei der Stellenbeschreibung und den Anforderungen sollte der Bewerber versuchen, sich ein möglichst gutes Bild von der Person zu machen, die das Unternehmen sucht. Nicht nur, um es mit dem Selbstbild zu vergleichen, sondern auch um einzuschätzen, welche der aufgeführten Tätigkeitsmerkmale, Erfahrungen, Kenntnisse und anderen Kriterien die wichtigsten sind, die ein Kandidat unbedingt mitbringen muss."
6. Was muss man im Vorstellungsgespräch beachten?
<b>Thomas Leibfried, Computacenter:</b> "Grundsätzlich sollten Bewerber sich nicht anders verhalten als sonst auch. Empfehlen würde ich jedoch, zusätzliche Fragen zu stellen, die die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und die mittelfristigen Aussichten betreffen, um die Gefahren bei einem Arbeitsplatzwechsel besser einschätzen zu können."
7. Und noch ein Tipp zum Vorstellungsgespräch:
<b>Nicole Mamier, Realtech:</b> "In Krisenzeiten ist es wichtig, dass der Bewerber im Vorstellungsgespräch die Ernsthaftigkeit seines Interesses an einem Arbeitgeberwechsel vermittelt. Natürlich muss der Bewerber auch das Unternehmen besonders auf Herz und Nieren prüfen. Wen sucht das Unternehmen und warum, was wird in der Position erwartet und geboten und bin ich tatsächlich bereit, für den beschriebenen Job zu wechseln? Also, eigentlich wie immer - aber auf beiden Seiten aktuell sicher mit einer Extraportion Skepsis gewürzt."
8. Und noch einer:
<b>Daniela Kudell, IhrPersonal:</b> "Bereiten Sie sich auf das Unternehmen, die Gesprächsinhalte, die Rahmenbedingungen und die Gesprächspartner vor. Seien Sie professionell, verstellen Sie sich aber nicht. Nutzen Sie die Gelegenheit zu prüfen, ob Sie, die Aufgabe und das Unternehmen langfristig zueinander passen."