Chef werden

Die ersten Schritte als Führungskraft

13.01.2012 von Ingrid  Weidner
Die einen planen akribisch, die anderen vertrauen auf Eigeninitiative: Lesen Sie, wie Unternehmen ihre Hoffnungsträger auf Führungsaufgaben vorbereiten.
Los geht's! Die erste Phase als neuer Chef bedeutet für viele "learning by doing".
Foto: bofotolux - Fotolia.com

Dirk Bingler übernahm schon früh Führungsaufgaben. Während seines Wirtschaftsinformatikstudiums in Erlangen jobbte er als freiberuflicher Softwareentwickler bei Siemens: "Mit 24 Jahren habe ich innerhalb des Konzerns ein Internet-Startup aufgebaut." Ein firmeninternes Förderprogramm bereitete ihn zwar auf die Aufgaben vor, doch am Ende lautete das Motto doch: Learning by Doing.

Führungstipp
Gut geführt - Tipps von Profis
Wir haben Manager und Trainer gefragt, wie sie tägliche Führungsprobleme lösen. Hier unsere Tipps aus der Praxis.
Mitarbeiter einbinden - Ziele erreichen
Wenn Unternehmen ihre Ziele für das neue Geschäftsjahr festsetzen, sollten die Mitarbeiter von Beginn an eingebunden werden. Wie das funktioniert weiß Jean Tabaka von Rally Software.
Zauderer überzeugen
In einem Change-Projekt soll man sich nicht mit den Gegnern aufhalten, sondern die Unentschlossenen zu überzeugen versuchen, rät Hans-Peter Machwürth.
Übervoller Schreibisch und voller Terminkalender...
...und trotzdem an einem neuen Projekt mitarbeiten? Wie man diesen Spagat bewältigen kann, verrät Coach Friederike Frey:
Ständige Kritik am Chef
Wie sollen Führungskräfte mit Mitarbeitern umgehen, die sie immer wieder kritisieren? Georg Kraus hat da einige Tipps.
Was tun gegen Zeitknappheit?
Wenn die Arbeitszeit nie ausreicht, hilft dann ein Zeit-Management-Seminar? Bernd Wiest von der eLearning AG gibt darauf eine Antwort.
Virtuelle Teams und entfernte Mitarbeiter führen
Uwe Klatt, Regional Director Central and Northern Europe bei Lifesize, gibt folgende Tipps zur Zusammenarbeit in virtuellen Teams.
Immer diese Duzerei
Ein neuer Mitarbeiter in einem Web-Unternehmen duzt jüngere Kunden oft und spricht mit ihnen in einem sehr kumpelhaften Ton. Das passt seinem Chef nicht. Coach Julia Voss weiß Rat.
Wenn die Firmenkultur krankt
Wer trotz guter Bezahlung Mitarbeiter an die Konkurrenz verliert, sollte seine Unternehmenskultur hinterfragen, sagt Hubert Hölzl.
Stimmungspflege im Projekt
Projekterfolg hängt viel von der Qualifikation und dem Engagement der Mitarbeiter ab. Adesso-Manager Nikolas Mehnert gibt Projektleitern Tipps.
Wie Gründer die passenden Mitarbeiter einstellen
"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in der Gründungsphase andere Mitarbeiter benötigt als in späteren. Wann sollte man nun welche Mitarbeiter einstellen?" Christian Laase ist Managing Director und Mitgründer des Berliner Internet-Unternehmens Plista hat folgenden Tipp:
Wenn Manager gehen müssen...
...sollte man nicht bloß an die Abfindung denken, sagt Karriereberater Jürgen Nebel.
Fehlstart in der Probezeit
Immer wieder kommt es vor, dass gute Mitarbeiter, auch Führungskräfte, ihr Unternehmen schon in der Probezeit wieder verlassen. Das muss nicht sein, sagt Gudrun Happich.
Loben ist eine Kunst...
...weiß Oliver Belikan, Geschäftsführer des Beratungs- und Softwarehaus doubleSlash in Friedrichshafen. Nur wer richtig lobt, motviert seine Mitarbeiter dauerhaft.
Arbeiten in interkulturellen Teams
Christoph Hagmann, Partner von Infosys in Deutschland, weiß aus eigener Erfahrung, worauf es bei der Zusammenstellung eines interkulturellen Teams ankommt,
Entwickler in Scrum fit machen
Ayse Gül, Personalchefin der Sage Software GmbH, berichtet, wie die Softwareentwickler des Unternehmens die agile Methode Scrum gelernt haben.
Vorsicht vor Gegenangeboten...
...des alten Arbeitgeber, meint Marcel Hirt, Leiter des internen Recruitings bei der Ciber AG:
Wie entwickelt man Führungsnachwuchs?
Hanne Kreher, Personalexpertin von AutoScout24, gibt dazu einige Tipps.
Wenn Entwickler zu viele Fehler machen
Johannes Bohnet, Geschäftsführer der Software Diagnostics GmbH in Potsdam, sagt, wie man mehr Qaulität in die Entwicklung bekommt.
Einzelkämpfer im Top-Management...
...gibt es viele. Coach Martina Stauch verrät, wie man am besten damit umgehen sollte.
Wenn Neueinsteiger mehr verdienen als die Kollegen...
...kann der Betriebsfrieden schnell gestört sein. Klaus Eberhardt, Chef des IT-Dienstleisters Iteratec, weiß Rat.
Datenschutz interessiert mich nicht
Olaf Rohstock, Direktor des IT-Dienstleisters Governikus KG, sagt, wie sorglose Mitarbeiter für IT-Sicherheit sensibilisieren kann.
Wenn Offliner online kommunizieren...
...kann das schnelll zu Missverständnissen und Ärger führen. Coach Christoph Burger hat ein paar Tipps dazu.
Selbständig, überlastet, keine Hilfe in Sicht?
Delegieren kann man lernen, ist Führungskräftecoach Kai Hoffmann überzeugt.
Teamleiter in der Klemme
Ein Teamleiter will eine straffere Organisation und mehr Kontrolle. Ist das der richtige Weg? Coach Ulrike Rheinberger meint nein.....
Vom Umgang mit selbstbewussten Bewerbern
Warum sollte ich eigentlich zu Ihnen kommen? HSC-Personalberater Gerhard Humbert verrät, wie Führungskräfte auf solche Fragen und allzu selbstbewusste Bewerber reagieren sollten.
Neue Mitarbeiter nach der Übernahme integrieren
Stefan Krauß, Chief Operating Officer SAP Deutschland & COO Region DACH, war jüngst bei der Integration der Sybase in die SAP mit dieser Herausforderung konfrontiert:
Was tun bei Überlastung?
Beraterin Sabine Prohaska gibt Tipps zum Schutz vor Burnout.
Was ein E-Commerce-Leiter können muss
Die Suche nach einem E-Commerce-Leiter fällt schwer, entweder fehlt den Kandidaten aus dem Vertrieb der E-Commerce-Bezug oder sie kamen aus kleinen Startups. Kaan Bludau von der Hager Unternehmensberatung in Frankfurt am Main gibt Hilfestellung.
Vom Entwickler zum Chef
Ein ausgewiesener Teamplayer wird zum Chef seiner bisherigen Kollegen. Personalexperte Martin Krill kennt die Fettnäpfchen.
Lieber weiterbilden als Traumkandidaten suchen
Fachkräftemangel: Soll die Suche nach dem Traumkandidaten einer realistischeren Strategie weichen? Josef Mago, Vorstandsvorsitzender der Reply Deutschland AG, hat dieses Problem gelöst.
Wenn der Chef die Kontrolle zu verlieren glaubt...
Ein Chef hat das Gefühl, dass die Mitarbeiter versuchen, sich seiner Kontrolle zu entziehen. Systrade-Geschäftsführer Shahram Rokni weiß die Lösung: mehr Vertrauen.
Die Ungeduld der Digital Natives
Führungskräfte sind gelegentlich vom Auftreten der Generation der unter 30-Jährigen irritiert, weiß der Braunschweiger Unternehmensberater Joachim Simon.
Wie trete ich als Chef aus dem Schatten meines Vorgängers?
Dorothee Schwarz von der Hager Unternehmensberatung weiß Abhilfe.
Mitarbeiter binden statt rekrutieren
Qualifizierte Mitarbeiter stehen im Fokus von Headhuntern. Lothar Hoss, Vorsitzender im Bundesverband Selbständiger Personalleiter, sagt, wie sich Firmen gegen Abwerbeversuche schützen können.
Darf ein Chef autoritär auftreten?
Ja, meint Stefan Bald, Geschäftsführer der Beratung Dr. Kraus & Partner . Allerdings kommt es auf die Situation an.
Weniger Leistung im Home Office?
Carsten Leurath, CEO von BT Germany, kann nicht verstehen, warum Home Office in Führungsetagen immer noch ein schlechtes Image hat.
Comeback in der alten Firma?
Soll man einen ehemaligen Mitarbeiter erneut einstellen? Christian Umbs vom Personaldienstleister Robert Half empfiehlt eine pragmatische Lösung.
Mitarbeiter richtig kritisieren
Wie soll ein Abteilungsleiter einem Server-Administrator sagen, was ihn stört? Professorin und Beraterin Elisabeth Heinemann weiß Rat.
Wenn sich zwei Mitarbeiter streiten,...
... können Sie erfolgreich schlichten, meint Klaus Kissel, Geschäftsführer beim ifsm Institut für Salesmanagement.
Jobwechsler dürfen nicht nachtreten
Das empfiehlt Personalberaterin Hilde Freund aus München.
Erst Sonderbonus, dann Rauswurf?
Was soll ein Manager tun, wenn er einem leistungsstarken Mitarbeiter kündigen muss? Susanne Rausch, Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK), meint dazu:
Wann unter Unternehmern die Freundschaft aufhört
Eine Freundschaft darf kein Grund sein, den Preis immer weiter zu drücken, sagt Rainer Flake, Geschäftsführer WSFB-Beratergruppe.
Kunden mit wenig Geld gewinnen?
Das funktioniert, Bernhard Kuntz, Geschäftsführer der Profilberater GmbH in Darmstadt, gibt Selbständigen die richtigen Tipps.
Meine Mitarbeiter kündigen - was mache ich falsch?
Frank Adensam von Die Personalberater spricht Klartext. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1929629/"_blank">Zum Beitrag</a>
Warum Manager richtig zuhören müssen
Ein Abteilungsleiter spricht jede Woche mit seinen Entwicklern, dennoch liefern sie nicht die gewünschten Ergebnisse. Personaltrainerin Eva Link weiß warum.
Lassen Sie im Urlaub Ihr Handy zuhause...
rät Grigor Nussbaumer, Leiter des Instituts Mental Power aus Thalwil (Schweiz).
Fettnäpfchen für Neueinsteiger...
... kennt Dieter Schoon, Personalleiter des SAP-Dienstleisters Itelligence AG, einige. Hier seine Tipps für einen guten Start beim neuen Arbeitgeber.
Wenn Mitabeiter abgeworben werden
Shahram Rokni, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Systrade, probiert es mit folgenden Rezepten, gute Mitarbeiter zu halten.
Warum kriege ich keine Aufträge?
Auf Ursachenforschung geht Uwe Reusche vom Institut für Salesmanagement.
Wenn Sitzungen aus dem Ruder laufen...
Peter Schöner, Geschäftsführer des E-Learning-Dienstleisters Memoray, fand ein Gegenmittel für chaotische Sitzungen.
Hilfe, wie führe ich ein Team?
Ein IT-Mitarbeiter wird zum Teamleiter befördert und hat Startschwierigkeiten. Diplompsychologin und Trainerin Christa Beyrer hilft.
Verliebter Teamleiter - was tun?
Hier der Rat von Susanne Rausch, Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK). <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1904327/"_blank">Zum Beitrag</a>
So werden Vertriebler besser
Tipps von Andreas Schwarze, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Onventis. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=3149&pk=2503352">Zum Beitrag</a>
Für neue Ideen brauchen Chefs eine Auszeit
Davon ist Stefan Bald, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal, überzeugt: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=541&pk=2350781">Zum Beitrag</a>
Was tun, wenn Mitarbeiter den lockeren Führungsstil ihres Chefs ausnutzen?
Diese Frage beantwortet Roland Jäger von rj management consulting <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1902491/index.html" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Kritik an der Person ist tabu
Sie haben einen tüchtigen Mitarbeiter, der aber viele Flüchtigkeitsfehler macht. Personalberaterin Julia Voss verrät, wie man ihn am besten kritisiert.
Der Chef als Coach - geht das überhaupt?
Ja, meint, Björn Schneider, Geschäftsführer der oose Innovative Informatik GmbH, <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=3149&pk=1934123"_blank">Zum Beitrag</a>
Krank oder faul?
Die Mitarbeiterin in der Verwaltung einer IT-Beratung fehlt auffällig oft wegen Krankheit. Stefan Bald, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, weiß Rat: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1926738/"_blank">Zum Beitrag</a>
Fehlende Anerkennung als Fachkraft?
Eine Führungskraft ist überzeugter IT-Fachexperte und stellt fest, dass die Leistungen der IT-Fachleute zu wenig Wertschätzung erfahren. Christa Beyrer, Beraterin und Coach, antwortet: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1927906/" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Wie begegne ich Unzufriedenheiten im Unternehmen?
Diese Frage stellten wir Wolfgang Klimt, Bereichsleiter Softwareentwicklung bei Consol Software GmbH in München.<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/job_karriere/personal_management/1880607/" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Wie sollten Manager Mitarbeiter kritisieren?
Die Ravensburger Kommunikationstrainierin Anita Hermann-Ruess weiß Rat. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/job_karriere/personal_management/1897927/" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Was tun, wenn die Spesenrechnung zu hoch ausfällt?
Susanne Rausch, Vorstand Deutsche Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK), hat Verständnis, aber nicht uneingeschränkt: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1907146/">Zum Beitrag</a>
Expandieren oder nicht?
Sabine Grüner, Geschäftsführerin der Unternehmungsberatung EQ Dynamics, antwortet: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/freiberufler/1910965/">Zum Beitrag</a>
Was Chefs in Bewerbungsgesprächen beachten sollten...
...weiß Jörg Stegemann von der Unternehmensberatung Robert Half.
Wenn einer der besten Mitarbeiter gehen will
Diese Frage stellten wir Michael May, Vorstand der IT-Beratung Syngenio AG in München.
Private und berufliche Interessen im Widerstreit
Was machen Sie mit einem Mitarbeiter, der ein Projekt im Ausland betreut, und nun aus familiären Gründen nach Hause muss? Frank Mang von Accenture antwortet: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/job_karriere/1900459/" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Wie Sie erfolgreich den Pro-Kopf-Umsatz Ihres Unternehmens steigern...
... verrät Christian Herlan, Geschäftsführer von Dr. Kraus und Partner. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/freiberufler/1929756/" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Muss ein Berater sich als Alleskönner vermarkten?
In den Augen von Bernhard Kuntz, Profilberater GmbH, ist das der falsche Weg. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=3149&pk=2359832" target="_blank">Zum Beitrag</a>
Unternehmer sucht Nachfolger
Unternehmercoach Kurt-Georg Scheible empfiehlt folgendes:
Weiterbildung statt Freizeitausgleich?
Der Mitarbeiter soll auf Schulung und dafür Freizeitausgleich nehmen. Tipps dazu hat Rainer Flake, WSFB Beratergruppe Wiesbaden: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/2362950/">Zum Beitrag</a>
Worauf es in Kundenbriefen ankommt
...verrät Ingo Vogel, Inhaber des gleichnamigen Seminarveranstalters in Esslingen: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/index.cfm?pid=541&pk=2350781">Zum Beitrag</a>
Schwierige Suche nach dem passenden Mitarbeiter
Walter Kaltenbach, Inhaber von Kaltenbach Training in Böbingen, rät:<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/hp-young-professional/2500563/">Zum Beitrag</a>
Wenn gute Mitarbeiter gehen
Hubert Hölzl, Inhaber der Managementberatung Hölzl & Partner weiß Rat. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/2501935/">Zum Beitrag</a>
Stressfaktor Mitarbeitergespräch
Tipps von Susanne Rausch, Vorstand Deutsche Gesellschaft für Karriereberatung: <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1900886/" target="_blank">Zum Beitrag</a>

Nach zwei Jahren wurde dem Startup der Geldhahn zugedreht. Jetzt fiel dem jungen Manager die Aufgabe zu, das Unternehmen abzuwickeln. "Viele Mitarbeiter hatte ich selbst eingestellt", jetzt musste er sie wieder entlassen. "Diese Erfahrung hat mich dafür sensibilisiert, welche soziale Verantwortung ich gegenüber Mitarbeitern habe", erinnert er sich. Kurze Zeit später verließ Bingler den Konzern und wechselte zu einem mittelständischen Unternehmen in Weiden. Dort führte er als Bereichsleiter acht Jahre lang ein 30-köpfiges Softwareentwickler-Team, bevor er von der Oberpfalz ins Rheinland umzog. Im April 2011 ging er als Geschäftsführer zur GUS Deutschland GmbH nach Köln, seit August ist er dort Hauptgeschäftsführer.

Ohne Delegieren geht es nicht

Der GUS-Chefsessel war seit Monaten unbesetzt gewesen: "Die Mitarbeiter erwarteten klare Strategien und die Inhaber eine zukunftsorientierte, neue Aufstellung." In Gesprächen mit Mitarbeitern und Führungskräften verschaffte sich Bingler einen Überblick. "Nicht jeder hat die neue Ausrichtung mitgetragen. Wichtig ist, konsequent zu sein", lautet seine Devise. Er installierte eine neue Teamleiterebene, die er mit jüngeren Managern besetzte. Von einigen Mitarbeitern trennte er sich.

GUS-Geschäftsführer Dirk Bingler empfiehlt: Schnell delegieren lernen und rechtzeitig gegensteuern, wenn's mal schiefläuft.
Foto: Privat

Bingler kennt die Fallstricke des Arbeitsalltags. "Aufgaben delegieren und Verantwortung an die Mitarbeiter abgeben ist enorm wichtig", so der Manager. "Wenn es einmal nicht funktioniert, muss man frühzeitig gegensteuern." Mit regelmäßigen Besprechungen lasse sich das Risiko allerdings verringern. Natürliche Autorität, Erfahrung und eine Portion Management-Wissen nennt der neue GUS-Boss als wichtige Bausteine für eine Management-Karriere. Auch regelmäßige Coachings helfen ihm, den Arbeitsalltag aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Auch Torben Burba übernahm früh erste Führungsaufgaben. Der studierte Diplomkaufmann begann als Trainee bei der Volksfürsorge Lebensversicherung in Hamburg. Bereits zwei Jahre später stieg er zum Teamleiter auf. Viele seiner acht Mitarbeiter waren deutlich älter als der damals 26-Jährige, doch ein direkter Vorgesetzter traute ihm die Rolle als Führungskraft zu: "Ich hatte klar vorgegebene Kompetenzen sowie die Unterstützung meines Chefs", blickt Burba zurück.

Junger Chef - ältere Kollegen

Für Generali-Teamleiter Torben Burba ist es wichtig, die Informationsflut von oben nach unten und umgekehrt zu managen und auf diese Weise seinen Mitarbeitern den Rücken freizuhalten.
Foto: Privat

Mit jedem seiner Kollegen, deren Vorgesetzter Burba jetzt war, sprach er über die neue Situation. Auf seine neuen Aufgaben bereitete er sich über ein Coaching vor. Über eine interne Stellenausschreibung wechselte Burba dann 2010 zu Generali Deutschland Informatik Services GmbH, einem internen IT-Dienstleister des Konzerns. Auch im neuen Job sind viele Kollegen deutlich älter als der 32-Jährige. Gespräche mit jedem Mitarbeiter standen für Burba gleich zu Beginn auf der Agenda. "Dabei ging es um persönliche Stärken, Erwartungen und die bisherigen Aufgaben", erzählt Burba. "Es gibt für den Neuen zwar einen Vertrauensvorschuss, doch den Respekt der Kollegen muss man sich erarbeiten." Um Veränderungen anzustoßen und gegebenenfalls alte Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen, seien die ersten Monate besonders wichtig.

Angstfrei im Job: Chefs
1. Behandeln Sie Ihre Mitarbeiter ...
... freundlich - unabhängig von der Tagesform.
2. Respektieren Sie Ihre Mitarbeiter ...
... als Menschen mit eigenen Zielen und Wünschen, die Beruf und Privatleben in Einklang bringen müssen.
3. Kontrollieren Sie nur da, wo Kontrolle nötig ist.
Lassen Sie Verantwortung und Kompetenz beim Mitarbeiter.
4. "Deckeln" Sie Ihre Mitarbeiter nicht!
Seien Sie offen für konstruktive Kritik und schaffen Sie ein Forum für den fairen Meinungsaustausch.
5. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter wissen, woran sie sind.
Informieren Sie offen über die Lage des Unternehmens und im Einzelgespräch auch, wie Sie die Leistung des Einzelnen einschätzen.
6. Ein guter Chef ist ein gerechter Chef.
Verteilen Sie Aufgaben, Lob und Kritik gemäß nachvollziehbarer Maßstäbe.
7. Führen Sie Protokoll ...
... über Ihre Entscheidungen und Arbeitsaufträge. Nur konsistente Entscheidungen schaffen eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit.
8. Stören Sie Ihre Mitarbeiter nicht!
Sie haben Ihre Mitarbeiter ausgewählt, weil diese Experten für ihren jeweiligen Aufgabenbereich sind. Lassen Sie die Experten ihre Arbeit tun und beschränken Sie sich auf Unterstützung und Beratung.
9. Sorgen Sie für eine angstfreie Atmosphäre, . . .
... in der die Mitarbeiter Fehler und Probleme eingestehen können, ohne Angst vor Strafe zu haben.
10. Bleiben Sie menschlich!
Wer als Chef die Größe hat, einen beruflichen Fehler zuzugeben, wächst in der Achtung der Mitarbeiter und ist zugleich Vorbild.

Ein Workshop nach drei Monaten half, das Team auf die neuen gemeinsamen Ziele einzuschwören und die Aufgaben zu verteilen. Doch der Manager weiß auch, dass er sich immer wieder aufs Neue beweisen muss.

Auch Delegieren fiel ihm in seiner neuen Position zunächst nicht leicht: "Ich habe anfangs einen Monat gebraucht, bis ich realisiert habe, dass ich nicht alles wissen kann." Eine wichtige Aufgabe als Führungskraft ist für ihn, die Informationsflut von oben nach unten und umgekehrt zu managen und auf diese Weise seinen Mitarbeitern den Rücken freizuhalten. Ihm als Chef hilft es, sich regelmäßig mit seinen Vorgesetzten auszutauschen.

Neben einem Coaching nimmt Burba auch an einem Mentoring-Programm innerhalb des Generali-Konzerns teil. Inzwischen steht er selbst vor der Aufgabe, seine Mitarbeiter auf Führungsaufgaben vorzubereiten. "Ich denke intensiv darüber nach und möchte möglichst viel in die individuelle Einarbeitung investieren", wünscht sich der Manager.

Früh zeigt sich, wer geeignet ist

Diethelm Siebuhr leitet als Geschäftsführer Easynet. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt in Hamburg rund 160 Mitarbeiter. Inzwischen verfügt die Firma über ein umfangreiches Programm, um möglichst früh geeignete Mitarbeiter auf Führungsaufgaben vorzubereiten. "Wir haben vor sieben Jahren festgestellt, dass uns Nachwuchskräfte für das mittlere Management fehlen", berichtet Siebuhr. Fehlende Qualifikation und Erfahrung waren Gründe, weshalb nicht alle Mitarbeiter für die nächste Karrierestufe geeignet waren.

Diethelm Siebuhr, Easynet: " Eine frühe und individuelle Förderung der Mitarbeiter zeigt schnell, wer Führungsqualitäten hat."
Foto: Easynet

Inzwischen investiert das Unternehmen in Aus- und Weiterbildung. Um geeignete Mitarbeiter für Führungsaufgaben auszuwählen, nutzt Easynet unterschiedliche Wege. "Schon im Einstellungsgespräch achten wir genau darauf, ob der Bewerber auch das Potenzial für eine andere Position hat", kommentiert Siebuhr. Regelmäßige Mitarbeitergespräche, in denen Stärken und Schwächen besprochen werden, helfen den Vorgesetzten, sich ein genaues Bild zu verschaffen. Anschließend verschwinden diese Evaluationen keineswegs in den Personalakten, sondern werden im Management-Kreis diskutiert.

"In die Beurteilung fließt außerdem ein, wie sich jemand in Projekten bewährt, seinen Arbeitsablauf organisiert und mit Kollegen aus anderen Bereichen kommuniziert", so Siebuhr. Er ergänzt: "Geheim bleiben diese Beobachtungen keineswegs, sondern in zwei Mitarbeitergesprächen sprechen Vorgesetzte und Mitarbeiter über Stärken und Schwächen und vereinbaren einen persönlichen Entwicklungsplan."

Mehrere Möglichkeiten warten auf diejenigen, denen der nächste Karriereschritt zugetraut wird. "Die individuelle Förderung ist uns wichtig. Das kann eine Projektleitung sein oder auch ein Wechsel auf eine Position im Ausland", erläutert der Geschäftsführer. Seit zwei Jahren ergänzt die Methode des 360-Grad-Feedbacks den Kanon der Beurteilungs-Tools. Selbst wenn die erste Führungsposition noch in weiter Ferne liegt, profitieren die Mitarbeiter von der frühen Förderung; manche werden für ihre gute Arbeit mit einer Gehaltserhöhung belohnt.

Neben einzelnen Fördermaßnahmen existiert noch ein international angelegtes Leadership-Programm, das sich aus mehreren Weiterbildungskursen zusammensetzt. Die Lernblöcke dauern jeweils zwei bis fünf Tage und finden drei- bis viermal über ein ganzes Jahr verteilt statt. Wer es in dieses internationale Programm geschafft hat, dem stehen nach erfolgreichem Abschluss viele Wege offen. Neben einer Aufgabe mit Personalverantwortung bietet Easynet durchaus auch Fachkarrieren an. Ein individuelles Coaching unterstützt Mitarbeiter, die sich neuen Aufgaben stellen.

Das bisher Erreichte biete eine gute Ausgangsbasis, Siebuhr spricht von einer Erfolgsquote von 80 bis 90 Prozent. Auf den Lorbeeren ausruhen möchte sich der Geschäftsführer aber nicht: "Es kann trotzdem sein, dass wir das Potenzial des einen oder anderen Mitarbeiters verkennen."

Wenig Hierarchiedenken

Personalchef Uwe Kloos setzt bei Cirquent auf individuelle Förderung und eine firmeneigene Weiterbildungsakademie.
Foto: Uwe Kloos

Etwas andere Erwartungen haben IT-Beratungsunternehmen an ihre Führungskräfte. "Klassische Linienfunktionen ohne kundenfokussierte Kompetenzen gibt es bei uns nicht", klärt Uwe Kloos auf, Head of Human Resources von Cirquent in München. "Für uns steht das Know-how im Vordergrund. Unsere Berater nehmen beim Kunden immer eine fachliche Führungsrolle ein." In einem wissensbasierten Arbeitsumfeld spiele herkömmliches Hierarchiedenken deshalb nur eine untergeordnete Rolle, wie Kloos betont.

Tipps für Projekt-Manager
So kommen Sie groß raus ... oder?
Sie möchten, dass Ihre Projekte zäh verlaufen, weil Sie sich damit in der Firma profilieren können? Dann folgen Sie den Ratschlägen von Jürgen Rohr.
Tipp 1
Setzen Sie die Verantwortlichen unter Termindruck. Mit engen Terminen stellen Sie sicher, dass möglichst wenige Betroffene ins Boot geholt werden. Damit vermeiden Sie die sowieso unnötigen Diskussionen um Meinungs- sowie Wahrnehmungsunterschiede.
Tipp 2
Starten Sie mit einer problem-orientierten Ist-Analyse. Fragen Sie immer zuerst danach, was nicht gut läuft. Damit fokussieren Sie die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf die Schwächen der Organisation. Sie stellen sicher, dass niemand auf die Idee kommt, sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen.
Tipp 3
Geben Sie möglichst kein zusammenfassendes Feedback. Halten Sie die Betroffenen im Unklaren. Das fördert zwar die Gerüchteküche, hält aber den Änderungsaufwand für die Konzeptionierer gering. Sie erhalten schon mit dem ersten Wurf ein Konzept aus einem Guss - ohne lästige und zeitaufwändige Anpassung an unterschiedliche Wahrnehmungen der Beteiligten.
Tipp 4
Lassen Sie das Konzept ohne Beteiligung der Betroffenen ausarbeiten. Hier können Sie Aufwand und Budget einsparen. Jeder Betroffene wird mit seinen individuellen Ansichten sowieso nur das Konzept verwässern. Außerdem: Wenn ein Außenstehender den Sollzustand konzipiert, kommt endlich frischer Wind in die Organisation.
Tipp 5
Vermitteln Sie das Konzept frontal mit mindestens 100 PowerPoint Slides. Hier gilt: Je mehr Input, desto weniger lästige Rückfragen. Halten Sie das Präsentationstempo hoch. Planen Sie ja keine Zeit für die Diskussion ein. Das Konzept steht. Basta!
Tipp 6
Planen Sie keine Zeit für die Überarbeitung des Konzepts ein. Das wäre ja noch schöner: Sie planen knapp bei Budget und Terminen und wollen sich den Erfolg nicht durch unplanbare Überarbeitungsaufwände vermiesen lassen. Denn jede Überarbeitungsschleife würde den schönen Entwurf zerstören.
Tipp 7
Schränken Sie die Zugriffsrechte auf neue Tools möglichst stark ein. Ganz wichtig: Wenn Sie im Rahmen der Organisationsentwicklung neue Werkzeuge (zum Beispiel ein IT-System) einführen, achten Sie darauf, dass niemand außer den Konzeptionierern in der Lage ist, die Werkzeuge anzupassen.
Tipp 8
Lassen Sie die Betroffenen beim Umsetzen des Konzepts alleine. In diesem Punkt gilt das Motto: Die Leute werden sich schon umgewöhnen. Durch die Unterstützung während der Umsetzungsphase könnte wiederum das sorgfältig ausgearbeitete Konzept verwässert werden. Das ist unbedingt zu vermeiden.
Tipp 9
Vermeiden Sie persönlichen Kontakt zwischen den Beteiligten. Stellen Sie sich vor, was Sie hier an Reisekosten einsparen können. Diskussionen können auch per E-Mail geführt werden. Das spart richtig Geld.
Tipp 10
Betrachten Sie jegliches Feedback als persönliche Kritik. Wenn jemand mit einem Feedback zu Ihnen kommt, will er damit eigentlich sagen, dass Sie Ihre Arbeit nicht richtig gemacht haben. Das wirkt sich schlecht auf Ihr Selbstwertgefühl aus.

Cirquent fördert seine Berater durch individuelle Entwicklungspläne. Coachings sowie Trainings unterstützen sie dabei, sich auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Teil dieses Entwicklungsplans ist ein Training, das bis zu sechs Monate dauern kann. Neben fachlichen Themen stehen dort auch Kommunikations- und Präsentationskurse auf dem Programm, um den Beratern die Kompetenzen zu vermitteln, die sie gegenüber Kunden brauchen.

Mitarbeiter lernen die Führungsprinzipien des Unternehmens sowie Methoden des Beraterhandwerks in der firmeneigenen Academy kennen. "Diese Maßnahmen finden on the Job und auch davon losgelöst in separaten Kursen statt", erläutert der Personalchef. Wer bei Cirquent eine Führungsposition übernehmen möchte, muss sich über seine Projektarbeit beweisen, lautet die Vorgabe. (hk)

Ingrid Weidner ist freie Journalistin in München.

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