Mehr Jobangebote

Die Erholung ist auf dem IT-Arbeitsmarkt angekommen

12.11.2010
Im dritten Quartal 2010 wurden 58 Prozent mehr IT-Stellen ausgeschrieben als im Vorjahr. Bayerische Arbeitgeber haben die Zahl der Jobofferten verdoppelt.
Es sind wieder deutlich mehr IT-Stellen ausgeschrieben.
Foto: Doreen Salcher - Fotolia.com

Die Bilanz kann sich sehen lassen: 45.865 IT-Arbeitsplätze schrieben deutsche Arbeitgeber im dritten Quartal 2010 aus. Ebenfalls positiv entwickelt hat sich laut dem Berliner Dienstleister AnzeigenDaten.de, der im Auftrag der COMPUTERWOCHE 89 Printmedien und 20 Online-Jobbörsen auswertete, auch der allgemeine Stellenmarkt für Fach- und Führungskräfte. 478.675 Positionen inserierten die Unternehmen aller Branchen im dritten Quartal, was einem Zuwachs von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die meisten IT-Jobs schrieben Personalvermittler im Auftrag ihrer Kunden sowie Zeitarbeitsfirmen aus. Sie boten zusammen 12.853 Jobs an, was einem Anteil von 28 Prozent aller Offerten für Computerexperten entspricht. Dass sich der Arbeitsmarkt im Allgemeinen und der für IT-Fachkräfte im Besonderen schnell erholt hat, zeigen die spektakulären Zuwächse in einigen Branchen.

Fahrzeugbau boomt

So schalteten die Arbeitgeber der Fahrzeugindustrie 283 Prozent mehr Anzeigen (1226 IT-Offerten), die des Maschinenbaus 218 Prozent mehr (2170 IT-Offerten) und Finanz- und Versicherungsdienstleister 29 Prozent mehr (1029 IT-Offerten) als im Vorjahr. Erst recht dürfte nicht überraschen, dass die Vertreter aus der Kernbranche der IT über den Fachkräftemangel jammern. Die Hardwarefirmen boten 105 Prozent mehr Arbeitsplätze (4731) als im Vorjahr, bei den Softwarefirmen machte der Zuwachs 70 Prozent auf 4488 Angebote aus.

Die meisten freien Stellen entfallen auf Bayern, das den Abstand zu den nächstplatzierten Bundesländern in diesem dritten Quartal nochmals deutlich vergrößert hat. 11.238 Offerten kommen aus dem südlichsten Bundesland, was einem Zuwachs von 101 Prozent entspricht. Nach Sachsen (145 Prozent) und Thüringen (136 Prozent) verzeichnet Bayern den drittstärksten Zuwachs, was nochmals die wirtschaftliche Stärke des Landes unterstreicht. Platz zwei belegt Nordrhein-Westfalen mit 8047 ausgeschriebenen IT-Stellen (+45 Prozent) und verdrängt damit Baden-Württemberg (7777 Stellen, Zuwachs 29 Prozent).

Bewerben
Bewerbungsgespräch
"Warum sollen wir gerade Sie einstellen?" Als Bewerber zahlt es sich aus, auf diese Frage im Vorstellungsgespräch vorbeireitet zu sein. Was Sie sonst noch über eine erfolgreiche Bewerbung wissen sollten, das sagt Ihnen Cornelia Riechers, Autorin des paradoxen Bewerbungsratgebers "So bleiben Sie erfolgreich arbeitslos.", in den folgenden zehn Tipps.
Traumberuf
Der erfolgreiche Bewerber weiß, was er will. Er hat das, was er am allerliebsten tut, zu seinem Beruf gemacht. Die Freude an seiner Arbeit gibt ihm immer genug Kraft, um sich und seine Familie damit zu ernähren, auch in schlechten Zeiten. Wenn er in einer Firma seinen Job verliert, findet er im Handumdrehen etwas Neues oder macht sich selbständig.
Eigeninitiative
Der erfolgreiche Bewerber wartet nicht, wie der Mann auf dem Bild, bis jemand an seiner Haustür klingelt und ihm seinen neuen Job auf dem Silbertablett serviert. Er wird selbst aktiv und setzt alle Hebel in Bewegung. In seine Bewerbungskampagne investiert er genauso viel Arbeit wie in eine Vollzeitanstellung. Rückschläge verkraftet er gut, weil er immer mehrere Eisen im Feuer hat.
Zielgerichtete Bewerbung
Der erfolgreiche Bewerber sieht ein Unternehmen nicht als Anlaufstelle für seine Versorgungsansprüche. Vielmehr agiert er wie ein Verkäufer, der dem Arbeitgeber einen Nutzen bietet und dafür eine Vergütung erhält. Er zeigt dem Unternehmen, was er leisten kann, um dessen Umsätze und Gewinne zu steigern.
Selbstpräsentation
Der erfolgreiche Bewerber knausert nicht und übertreibt nicht. Sein Foto misst etwa sechs mal neun Zentimeter, seine schlichte, praktische Bewerbungsmappe umfasst maximal sieben bis zehn Dokumente. Sein Anschreiben passt auf ein Blatt; sein Lebenslauf darf sich über zwei bis drei Seiten erstrecken. Beim Vorstellungsgespräch tritt er bescheiden, jedoch nicht unterwürfig auf und strahlt Selbstvertrauen aus, ohne arrogant oder anmaßend zu wirken. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung: verkrampfte Hände und unruhige Füße wirken unsicher.
Stärken und Schwächen
Der erfolgreiche Bewerber besinnt sich auf seine besonderen Stärken. Dann findet er heraus, welche Unternehmen Bedarf an seinem Können haben. An diese wendet er sich, lange bevor sie ein Stellenangebot veröffentlichen. So erschließt er den verdeckten Stellenmarkt und verschafft sich dadurch Vorteile.
Wege zum Markt
Der erfolgreiche Bewerber kennt mehr als einen Weg zum neuen Job. Er reagiert auf Angebote in Printmedien und Internet-Jobbörsen, er schaltet auch ein eigenes Stellengesuch. Die Möglichkeiten der Agentur für Arbeit schöpft er aus, einschließlich der angeschlossenen Institutionen wie ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung). Er geht von selbst auf Firmen zu, nicht nur per Telefon, Brief und E-Mail, sondern auch persönlich. Sein berufliches und privates Kontaktnetzwerk nutzt er, um seinen Aktionsradius zu erweitern. Und er optimiert seinen Auftritt mit der Unterstützung eines Outplacement- oder Karriereberaters.
Bewerbungsmappe
Der erfolgreiche Bewerber gestaltet seine Bewerbungsunterlagen so, dass der Arbeitgeber seine Eignung für den angestrebten Job erkennt. Er legt den Schwerpunkt auf diejenigen Erfahrungen und Kompetenzen, die ihn dafür qualifizieren.
Anschreiben
Der erfolgreiche Bewerber befasst sich gründlich mit einem Stellenangebot, bevor er es beantwortet. Seine Analyse beginnt ganz oben, bei der Selbstdarstellung des Unternehmens und der Beschreibung der Aufgaben. Er versteht, worauf es bei der ausgeschriebenen Position ankommt, und arbeitet in seinem Anschreiben Punkt für Punkt alles ab, was er in Bezug auf die Anforderungen zu bieten hat. Dabei vergisst er auch seine Englisch- und IT-Kenntnisse nicht.
Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch zeigt der erfolgreiche Bewerber, dass er sich mit seinem zukünftigen Unternehmen und seiner Tätigkeit dort intensiv beschäftigt hat und dass er die anstehenden Aufgaben lösen kann. Außerdem spürt man seine Freude an genau dieser Arbeit, deshalb hat er die Nase vorn und kann die Konkurrenz ausstechen.
Einarbeitungszeit
In der Probezeit achtet der erfolgreiche Bewerber vor allem darauf, sich in das bestehende Team einzufügen. Er weiß, dass sein Erfolg nur zu zwanzig Prozent von seinen fachlichen Leistungen abhängt. Weil er dafür sorgt, dass sein Chef und seine neuen Kollegen ihn mögen, umgibt ihn automatisch auch der Nimbus des Tüchtigen.