Russen-Handy, Powerpoint-Killer, Notebook

Die CW-Gadgets im Dezember

30.12.2008 von Frank Niemann und Jürgen Liebherr
Die CW-Redaktion präsentiert aktuelle Gadgets: Gelangweilt von Powerpoint-Präsentationen, marktüblichen Notebooks und ganz normalen Handys? Hier finden Sie Alternativen.

Der Porsche unter den Soho-Routern

Die Cisco-Division Linksys bietet mit dem "WRT610N" einen Super-Router mit Zusatzfunktionen an. Er ist der Porsche unter den Routern, und das in dreifacher Hinsicht: Erstens sieht der Simultan-Dual-N-Band-Wireless-Router (WRT610N) von Linksys (by Cisco) für einen schnöden Router verdammt gut aus, zweitens ist er sehr teuer und drittens sehr schnell. Der Clou: Dieser Edel-Funk-Router kann auf zwei Frequenzen gleichzeitig maximale IEEE-802.11n-Geschwindigkeit erreichen. Dabei funkt er parallel auf dem 2,4-Gigahertz-Spektrum sowie auf dem breiteren 5-Gigahertz-Band - also fast wie zwei N-Router in einem Gerät. Somit kann etwa der Netzverkehr während eines Video- und Audiostreamings parallel ablaufen, die Bandbreite bleibt voll erhalten.

Entertainment-Fans werden sich über den eingebauten Media-Server freuen. Über ihn lassen sich Musik, Videos und Fotos vom angeschlossenen Speichergerät auf jeden Universal-Plug-and Play-kompatiblen Media-Adapter streamen. Auch der Zugriff auf diese Dateien ist über das Internet von jedem beliebigen Ort aus möglich.

Betreiben lässt sich der WRT610N mit jeder DSL- oder Kabelbreitbandverbindung. Darüber hinaus fungiert der Super-Router auch als integrierter Vollduplex-10/100/ 1000-Switch: Vier Ports stehen für die Verbindung von Wired-Ethernet-Geräten mit Gigabit-Geschwindigkeiten zur Verfügung. Der im Lieferumfang enthaltene "Storage Link" bietet außerdem die Möglichkeit, mit Hilfe von USB-2.0-Festplatten den Speicherplatz eines vorhandenen Netzes problemlos zu erweitern.

Smartphone integriert GSM und WiMAX

Das von HTC auf den russischen Markt gebrachte "MAX 4G" ist das weltweit erste integrierte GSM/WiMAX-Handy. Das schlanke und extrem leistungsfähige Touchscreen-Smartphone soll "eine neue Erlebnisdimension in Bezug auf Multimedia-Inhalte" (so der Pressetext) ermöglichen. Hintergrund: Das HTC-Phone wird in Kooperation mit dem russischen Mobile WiMAX-Anbieter Scartel (Markenname "Yota") auf den Markt gebracht.

Auf Grundlage dieses drahtlosen Hochgeschwindigkeits-Internet-Zugangs wird Yota-Kunden ein direkter Mobilzugriff auf Online-Spiele, Stadtpläne, Messaging- und File-Exchange-Anwendungen geboten. Zusätzlich soll, dank spezieller Algorithmen zur Datenpriorisierung, das Herunterladen von Online-Filmen, -Videos und -TV-Programmen möglich sein. So können auf dem 3,8-Zoll-Bildschirm des HTC MAX 4G (mit einer Auflösung von 800 mal 480 Pixeln) insgesamt 14 frei empfangbare TV-Sender des hauseigenen "Yota TV" betrachtet werden.Das HTC MAX 4G ermöglicht GSM-Gespräche mittels einer SIM-Karte aller russischen Mobilfunkanbieter. Bei Gesprächen zwischen zwei Yota-Kunden wird der Anruf automatisch als VoIP über das WiMAX-Netzwerk geroutet. Dank einer zweiten VGA-Kamera auf der Gerätevorderseite sind auch Video-Konferenzen denkbar.

Die Hauptkamera sorgt mit fünf Megapixeln für amtliche Fotoqualität. Zudem lassen sich die Bilder über den integrierten GPS-Empfänger mit Geo-Tags (Koordinaten) versehen.

Notebook für Schreibtischtäter

Foto: dreamcom

Wer mit seinem Laptop über längere Zeit am Schreibtisch arbeiten muss, sehnt sich nach einem größeren Bildschirm, externer Tastatur und einer Maus. Mit dem Notebook "Dreamcom 10" soll dem Nutzer der Desktop-Komfort auch ohne Zusatzgeräte zur Verfügung stehen. Der Bildschirm ist mit 15,4 Zoll Bildschirmdiagonale zwar nicht größer als bei herkömmlichen mobilen Computern, lässt sich aber um bis zu 15 Zentimeter in der Höhe verstellen, so dass nach Herstellerangaben die überwiegende Zahl der Benutzer nicht mit krummem Rücken tippen muss. Der Bildschirm schützt Dreamcom zufolge vor Reflexionen.

Zusätzlich zum Rechner haben die Schweizer eine Docking-Station entwickelt, die über einen Klappmechanismus mit dem Notebook verbunden ist. Sie gestattet es dem Nutzer, den Laptop wie ein umgekehrtes Y hinzustellen. Die eingebaute Tastatur lässt sich auf diese Weise schräg stellen, was das Arbeiten zwar erleichtern dürfte, aber kein externes Keyboard ersetzen kann. Das Docking-System bietet Platz für Festplatten, verfügt über Speicherkarten-Slots und stellt Anschlüsse für Grafik, Audio sowie Netzwerkverbindungen bereit. Ein Subwoofer soll für gute Tonqualität sorgen. Über eine optionale TV-Tuner-Karte wird das Dreamcom-Gerät zum Fernseher.

Dreamcom bietet das wandelbare Notebook in den Ausführungen "Personal", "Business" und "Professional" (noch nicht verfügbar) an, die sich in Ausstattung und Preis unterscheiden. 1648 Euro kostet der kleinste Rechner und 1948 Euro die Docking-Station.

Thinkpad-Festplatte: Bieder, aber sicher

Das schwarze Kästchen sieht ein bisschen aus wie die überdimensionierte Fernabfrage-Einheit eines alten Anrufbeantworters. Doch beim Drücken der Zifferntasten wartet man auf Mehrtonwahlpiepser vergeblich. Zur Aufklärung: Bei diesem neuartigen Gerät aus dem Hause Lenovo handelt es sich ganz einfach um eine externe Festplatte. Der Clou verbirgt sich aber hinter dem Ziffernblock. Ohne die korrekte Eingabe einer Geheimzahl verweigert das "Thinkpad USB Portable Secure Hard Drive" schlichtweg seine Dienste. Ein 128-Bit-AES (Advanced Encryption Standard) verhindert unerlaubten Zugriff auf das Laufwerk. Über eine mitgelieferte Konfigurationssoftware kann der Besitzer respektive Administrator für bis zu zehn Personen eine eigene sechs- bis 24-stellige PIN einrichten. Sensible Daten sind also vor fremden Augen gut geschützt.

Das Thinkpad USB Portable Secure Hard Drive soll damit zum idealen, flexiblen Speichermedium für Firmen werden, die einerseits Wert auf Mobilität, andererseits auf höchste Sicherheit legen. Die Datenübertragung und die Stromversorgung erfolgen über das fest integrierte USB-Kabel. Zwei Versionen des Lenovo-Sicherheitslaufwerks stehen zur Verfügung: entweder mit 160 GB oder mit 320 GB Speicherkapazität.

Mittel gegen Powerpoint-Stumpfsinn

Endlose, statische Powerpoint-Präsentationen nerven und haben eine ähnliche Wirkung wie Schlaftabletten. Den durch den Beamer rauschenden Folienparaden fehlt einfach eine gewisse Lebendigkeit. Genau hier will das französische Unternehmen Hamelin Paperbrands mit deutschem Sitz in Gronau an der Leine ansetzen: Oxford Papershow ist eine digitale Präsentationslösung, mit der sich handschriftliche Skizzen, Zeichnungen, Anmerkungen oder auch Notizen vom Präsentierenden erzeugen und sofort an die Wand projizieren lassen. Dabei kann er seine Kreationen auch spontan in seinen laufenden Folienvortrag einfügen, sollte die Aufmerksamkeit des Publikums schwinden.

Das knapp 150 Euro teure Starterpaket beinhaltet einen digitalen Stift, einen Schreibblock im Format A4+ inklusive 30 Blatt Präsentationspapier und einen USB-Stick.

Der digitale Stift verwendet die aus Schweden stammende Anoto-Technik, bei der eine eingebaute Minikamera alle Bewegungen anhand eines gerasterten Untergrunds erkennt. Via Bluetooth überträgt das Schreibwerkzeug die zu Papier gebrachten Ideen des Bedieners an den Rechner, auf dem die Präsentation läuft. Kommentare, Feedbacks oder Ergänzungen des Redners lassen sich nicht nur in Präsentationen integrieren, sondern auch verändern und später an die Zuschauer versenden.