Interview mit den CeBIT-Machern

"Die CeBIT ist kerngesund"

03.09.2010 von Jan-Bernd Meyer
"Arbeiten und leben mit der Wolke" heißt das Topthema der CeBIT 2011. "Work and Life with the Cloud" nennt es der CeBIT-Messeverantwortliche Frank Pörschmann im Gespräch mit COMPUTERWOCHE-Redakteur Jan-Bernd Meyer natürlich.
Frank Pörschmann zeichnet seit dem 1. Mai 2010 bei der Deutschen Messe AG als neuer Leiter des Geschäftsbereichs CeBIT verantwortlich.
Foto: Deutsche Messe AG

Seit dem 1. Mai 2010 zeichnet Pörschmann bei der Deutschen Messe AG als Leiter des Geschäftsbereichs CeBIT verantwortlich für die größte ITK-Messe der Welt. Vorher war er bei IBMs Dienstleistungssparte Global Business Services tätig. Der Sprecher der Deutschen Messe AG, Hartwig von Saß, gab ebenfalls Auskunft über die kommende CeBIT 2011, die vom 1. bis 5. März 2011 (Dienstag bis Samstag) stattfindet.

CW: Messeveranstaltungen sind allgemein unter Druck: Auch die Messe in Hannover verzeichnete in den vergangenen Jahren Defizite. Braucht die CeBIT nicht jeden Euro?

PÖRSCHMANN: Man muss deutlich unterscheiden zwischen Konzern- und Veranstaltungsergebnis. Beim Konzern gibt es - wie überall - Abschreibungen, Sondereffekte, Tilgungen und dergleichen. Blicken wir auf die CeBIT steht eines ganz klar fest: Die CeBIT ist eine kerngesunde Veranstaltung - und davon gibt es im weltweiten Wettbewerbsumfeld nicht viele.

CW: Was meinen Sie mit kerngesund? Ist die CeBIT profitabel?

Der Sprecher der Deutschen Messe AG, Hartwig VON SAß, ist sich sicher, dass die Aussteller das Thema Cloud Computing sehr verständlich darstellen werden.
Foto: Deutsche Messe AG

VON SAß: Zur Profitabilität einzelner Veranstaltungen äußern wir uns grundsätzlich nicht. Nur soviel: Wir würden nichts machen, was kein Geld bringt. Die CeBIT erwirtschaftet gute Ergebnisse.

PÖRSCHMANN: Entscheidend ist, dass wir in der Lage sind, in die Veranstaltung zu investieren, um sie für Aussteller und Besucher attraktiv zu halten. Das ist meine Definition von kerngesund: Wir sind aus eigener Kraft in der Lage, Innovationen umzusetzen und neue Themen und Trends vorantreiben.

CW: Sie reden von Quersubventionen aus anderen Veranstaltungen? Oder solchen von der Politik?

CeBIT 2011

Die CeBIT wird 2011 vom 1. bis 5. März abgehalten. Die Messeveranstalter fokussieren sich kommendes Jahr auf vier zentrale Themenfelder der ITK-Branche. "CeBIT pro" ist der Kern der CeBIT und zeigt effiziente und sichere ITK-Lösungen für Unternehmen. "CeBIT gov" präsentiert ITK-Anwendungen für die öffentliche Verwaltung und das Gesundheitswesen. "CeBIT life" macht ITK erlebbar und informiert über neue Geschäftsmodelle, die durch die veränderte Rolle des Konsumenten möglich werden. "CeBIT lab" stellt wegweisende ITK-Lösungen und präsentiert die Trends von morgen vor.

VON SAß: Es ist seit Jahren bekannt, dass es im deutschen Messewesen immer wieder auf unterschiedlichsten Wegen zu Wettbewerbsverzerrungen kommt.

Quersubventionen nicht nötig

CW: Sie reden jetzt von Baden-Württemberg und hier besonders der Messe Stuttgart?

VON SAß: Es geht um die generelle Frage. Insgesamt muss das deutsche Messewesen die Frage beantworten, in wie weit ein nationaler Wettbewerb unter verzerrten Bedingungen sinnvoll ist und die starke Position Deutschlands im Messewesen schwächt.

PÖRSCHMANN: Diese Quersubventionen brauchen wir nicht. Das gibt uns Freiheiten, durch die wir uns auch nicht nach Wünschen von Dritten ausrichten müssen.

CW: Dazu fällt uns ein, dass die Messe Hannover ja vom Land Niedersachsen und der Stadt Hannover eine Finanzspritze von 250 Millionen Euro bekommen hat im Jahr 2010.

VON SAß: Das Land Niedersachsen und die Stadt Hannover sind zu gleichen Teilen unsere beiden großen Anteilseigner. Sie haben sich im vergangenen Jahr entschlossen, das Grundkapital der Deutschen Messe AG um 250 Millionen Euro zu erhöhen, um damit auf der einen Seite das Unternehmen von den Lasten der Vergangenheit - insbesondere der Weltausstellung im Jahr 2000 - zu befreien und auf der anderen Seite in das Wachstum des Unternehmens zu investieren. Wir haben die Kapitalerhöhung als bilanzielles Gegengewicht für eine notwendige Sonderabschreibung auf das Anlagevermögen in Höhe von 192 Millionen Euro genutzt.

CeBIT-2010-Impressionen
"Connected Worlds"...
...lautet das Motto der CeBIT 2010 - schon bei der Eröffnung steht deshalb der vernetzte Globus im Mittelpunkt des Interesses.
Merkel mit Durchblick
Die Bundeskanzlerin ist auch nach Hannover gekommen, um sich neue 3D-Brillen zeigen zu lassen.
José Luis Rodríguez Zapatero
Der spanische Ministerpräsident sieht sein Land für die digitale Zukunft gerüstet, wie er im Rahmen seiner Eröffnungsrede erläutert. Spanien möchte aktiv dabei mithelfen, eine europaweite IT-Strategie zu entwickeln und den EU-Raum als fortschrittlichsten Wirtschaftsstandort zu etablieren.
Spanien 3D
Da lässt er sich es nicht nehmen, es Merkel gleichzutun und sich den vollen Durchblick zu verschaffen. (Foto: Thomas Langreder)
August-Wilhelm Scheer
Der Präsident des Branchenverbands Bitkom kündigt für das laufende Jahrzehnt rasante und revolutionäre Veränderungen an. Mit seiner Forderung nach einem Internet-Minister stößt er bei Angela Merkel dabei auf wenig Gegenliebe. (Foto: Thomas Langreder)
Enthüllen der Kugel
Merkel, Zapatero, Wulff etc. enthüllen die Weltkugel...
Prominenz an der Kugel
...um anschließend zum gemeinsamen Gruppenfoto Aufstellung zu nehmen.
Fujitsu - wolkig macht heiter
Fujitsu-Cheftechnologe Joseph Reger erläutert auf einer der ersten Pressekonferenzen die neue Cloud-Strategie seines Konzerns.
Aufhänger
Viele Aussteller auf der "asiatischen Großbaustelle" in Halle 17 legen letzte Hand an ihre Stände.
Altpapier
Dass bei dem Kartonagenchaos niemand den Überblick verliert, gleicht einem kleinen Wunder.
Mülltrennung ade
Schon nach kurzer Zeit sind die wenigen Container hoffnungslos überfüllt.
Herausgeputzt
Damit am ersten Messetag alles schön glänzt, ist der Reinigungsdienst im Dauereinsatz.
Endspurt
Und je später es an diesem Montag wird, desto erkennbarer werden die Stände.
Ansturm
Inmitten der Großbaustelle Halle 17 treffen sich Dutzende Journalisten zu einer Pressekonferenz...
Express-Präsentation mit Joseph Hsu...
...der taiwanische Komponenten-Hersteller MSI präsentiert seine Messeneuheiten. Präsident Joseph Hsu zeigte stolz, was sein Unternehmen zu bieten hat. Gegen den Aufbaulärm in der Halle hilft jedoch auch das Mikrofon nichts.
...und Jason Lee
Beinahe ehrfürchtig hält der Marketing Director Komponenten das neue MSI-Gamer-Board "Big Bang" in die Kameras.
Gruppenbild mit Notebook
Joseph Hsu und seine Intel-Kollegen präsentieren die neue Notebook-Reihe, die auf Intel-CPUs basiert.
Happa Happa
Nach soviel Technik ist das Presse-Buffet eine willkommene Abwechslung.
Dreidimensional
Und schon geht es weiter mit virtuellen Welten und dreidimensionalen Games.
Ganz in rot
Kurz vor dem offiziellen Messerundgang der Großkopferten aus Politik und Wirtschaft machen sich die Aussteller in Halle 6 bereit für den hohen Besuch.
Vielfarbig
Farbenfroh und mit viel Wasser präsentiert sich der einfallsreiche Insel-Stand von 4sellers, auf dem unter anderem Ebay, Amazon und Sage vertreten sind.
Presseauflauf 1
Der Ansturm auf den Stand des CeBIT-Partnerlandes Spanien kurz vor den Eröffnungsreden von Angela Merkel und José Luis Rodríguez Zapatero ist gewaltig...
Presseauflauf 2
...wer einen günstigen Platz zum Fotografieren und Filmen erwischt, hat mächtiges Glück.
Prominenz
Neben den beiden Regierungschefs sind unter anderem auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (links neben Zapatero am Rednerpult) und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (vordere Reihe 2. von links) sowie Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer (hinter Wulff) erschienen.
Viva Espana
José Luis Rodríguez Zapatero betont noch einmal, wie wichtig es für Spanien sei, Partnerland der Messe sein zu dürfen.
Kanzlerin und Wirtschaftsminister
Angela Merkel unterstreicht die Bedeutung der IT für Deutschlands Zukunft - Kabinettkollege Brüderle schaut interessiert (?).
Streng nach Protokoll
Mit diesem "Protokoll"-Bus fahren die Regierungsvertreter nach ihren Eröffnungsreden weiter zu Halle 2, wo anschließend der Rundgang über die Messestände startet.
Start der TeleHealth
Nur gut zwei Stunden später eröffnet Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle die "TeleHealth" in Halle 9. Vorher gibt er noch schnell einige TV-Interviews.
Immer locker bleiben
Fürs Entspannen zwischendurch lassen sich im "gesunden Bereich" der Messe Massagesesessel finden.
Über den Wolken und mitten in der Halle
Der ADAC ist gleich mit dem Rettungshubschrauber nach Hannover gereist.
Das digitale Wohnzimmer
Im verkleinerten "Future Parc" in Halle 9 zeigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen die IT von morgen. Das vernetzte Heim ist nicht mehr weit.
Touch me
Auch dank der Touchscreen-Technik sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es das komplett vernetzte Heim schlüsselfertig zu bestellen gibt.
Kunstwerke
Schnell und unkompliziert malen und zeichnen ist hier kein Problem.
Immer am Ball bleiben
Dass Roboter Fußball spielen können, ist schon länger bekannt. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) demonstriert, wie es funktioniert.
Schlachtenbummler
Public Viewing einmal anders: Die tobende Menge verfolgt robotische Zweikämpfe auch am Fernseher.
Den MUSS er machen...
Tempodribblings im Fünfmeterraum in Zeitlupe...
Rubische Magie
Das CeBIT-Partnerland Spanien hat auch im Future Parc seine Dependance: Ein überdimensionaler Würfel lädt zum Entdecken und Verweilen ein.
Auf Schienen
Es geht aber auch noch ganz klassisch mit der altbewährten Modelleisenbahn.
Geklebte Kabel
Hier ist ein Künstler verloren gegangen.
Sicherer als jeder Wachhund
Hier fühlt man sich doch leicht beobachtet...
Bürger trifft Behörde...
...lautet das Motto des "Public IT"-Bereichs, ebenfalls in Halle 9.
Die stille Treppe...
still und ziemlich leer...
Unternehmer mit einem Bein im Knast?
Auf dem G-Data-Panel in der "Security World" diskutieren u.a. Wolfgang Back (ganz links) und Wolfgang Rudolph (ganz rechts) vom Computerclub-Nachfolger "CC Zwei" die Gefahren, die einem Unternehmen drohen, wenn Mitarbeiter privat im Internet unterwegs sind.
Es ist viel passiert.
Und wie man diesem DTAG-Werbeplakat entnehmen darf, wird auch in den nächsten Messetagen noch viel passieren.
Heinz' Life
SAP-Forschungschef Lutz Heuser (3. v.l.) präsentiert im Future Talk gemeinsam mit seinen Co-Autoren das Buch "Heinz' Life - Kleine Geschichte vom Kommen und Gehen des Computers".
Dreigespann
Neben dem Haupt-Coautor Markus Brakel (Mitte) wirkte auch der DFKI-Chef Wolfgang Wahlser (rechts) am Buch mit.

CW: Glaubt man den Wirtschaftsinstituten und den Prognosen, so wird Deutschland zur Lokomotive der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa. Spüren Sie bei der CeBIT etwas von diesem Trend ?

PÖRSCHMANN: Wir spüren eine deutliche Dynamik in den Dialogen mit den Kunden und Partnern. Die Big Player kommen alle wieder und vergrößern zum Teil ihre Präsenz. Es gibt auch Aussteller, die wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage 2010 nicht auf der CeBIT waren und nächstes Jahr wieder kommen werden.

CW: Können Sie das mit konkreten Zahlen untermauern?

VON SAß: In konkreten Zahlen können wir dies derzeit nicht darstellen. Von Anmeldezahlen können wir noch nicht sprechen. Dazu ist es noch zu früh.

PÖRSCHMANN: Wir erleben aber in den Gesprächen: Die Ideen, die Belebung, die wieder da ist. Wir beobachten auch einen Kampf um attraktive Plätze, um es freundlich auszudrücken. Das macht uns hoffnungsvoll. Für eine belastbare Indikation ist es aber noch zu früh. Wir sind aber sehr zuversichtlich, von der Dynamik des Marktes profitieren und die positiven Gespräche auch in eine CeBIT-Beteiligung ummünzen zu können.

Fehlgeleitete Größe Ausstellerzahlen

CW: Trotzdem werden Sie auch gemessen an den Besucher- und Ausstellerzahlen .

PÖRSCHMANN: In der Tat bewerten die Medien nach diesen beiden Kriterien den Erfolg. Aus unserer Sicht greift das viel zu kurz: Neben dem wirtschaftlichen Ergebnis ist doch die entscheidende Frage, ob unsere Kunden mit unserer Leistung und ihrem Gegenwert zufrieden sind. Außerdem: Wenn man schon auf die Ausstellerzahlen schaut, muss man auch bedenken, dass sich der Markt in den vergangenen Jahren stark konsolidiert hat. Nehmen Sie das Beispiel Hardware-Hersteller: Deren Zahl hat sich im Vergleich zu vor zehn Jahren auf ein Fünftel reduziert. Entsprechend sind weniger Aussteller aus diesem Segment hier. Und insofern ist die Ausstellerzahl auch eine fehlleitende Größe.

CW: Welche Größe ist dann für Sie als Messeverantwortliche relevant?

PÖRSCHMANN: Eine relevante Größe ist die Frage nach dem Marktanteil. Wir wissen, dass der Marktanteil der CeBIT gestiegen ist. Aus dieser Position werden wir kraftvoll wachsen.

CW: Es gibt allerdings Konkurrenzveranstaltungen wie etwa den Mobile World Congress in Barcelona, die IFA in Berlin oder die Consumer Electronics Show , die ähnliche Themen aufgreifen wie die CeBIT. Die sind thematisch fokussierter und deshalb für Aussteller interessanter.

PÖRSCHMANN: Natürlich gibt es immer auch neue Veranstaltungen. Wichtig ist die Gesamtbetrachtung. Insgesamt werden aber mehr Veranstaltungen im ITK-Bereich eingestellt oder verschoben als neue kreiert. Konkret: Allein in den vergangenen drei Jahren sind im ITK-Bereich 60 Veranstaltungen eingestellt worden.

Sie haben Recht, manche neuen Veranstaltungen werden als ähnlich angesehen wie die CeBIT. Barcelona, also der Mobile World Congress, die IFA in Berlin und die CeBIT werden gern in einem Atemzug genannt. Diese Veranstaltungen verfolgen aber völlig unterschiedliche Ziele. Die eine Veranstaltung ist ein Hospitality-Treff für Top-Executives , die andere fokussiert auf das nationale Ordergeschäft und das allgemeine Publikum. Für uns entscheidend ist der ROI aus Kunden- und Besuchersicht. Konkreter: Was bringt einem Besucher die CeBIT? Da schlägt unsere Veranstaltung jede andere in der Welt. Wir bieten zum Beispiel den geringsten Entscheider-Kontakt-Preis auf der CeBIT und die höchste Entscheiderdichte.

CES-2010-Impressionen
CES 2010
Las Vegas heißt seine Gäste zur CES 2010 willkommen... (alle Fotos dieser Galerie: IDGNS)
Draußen vor dem Tore
Im Las Vegas Convention Center findet vom 7. bis zum 10. Januar die CES 2010 statt.
Schwerpunkt LCVV
Nicht nur Toshiba wirbt draußen vom den Messehallen für seine neuen Flachbildfernseher und -monitore.
AR Drone Helicopter
Der AR Drone Helicopter kombiniert ein Apple iPhone mit virtuellem Spielen. Ein vierschraubiger Helikopter lässt sich mit dem abgebildeten Controller wie eine fliegende Kamera fernsteuern. Der mit zwei Kameras ausgestattete Flieger sendet Live-Bilder auf das ihn steuernde iPhone (funktioniert auch mit iPod Touch).
Noch namenlos?
Lenovo stellte neue Notebooks vor.
Lichtspiele
Der Messestand von Chiphersteller Intel präsentiert sich ganz in blau getaucht.
Asus Wave Netbook
Das Asus Wave lässt sich zum Big-Screen-Tablet auffalten.
Asus Screen Watch
Ein nur zwei Zoll großer Bildschirm lässt sich zusammengerollt als Armbanduhr tragen. Beide Asus-Geräte sind noch in der Entwicklungsphase.
Keynote-Sprecher Steve Ballmer
Der Microsoft-Chef präsentierte neue Produkte aus Redmond...
Microsoft kuschelt mit HP
...unter anderem stellte er einen neuen Tablet PC von Hewlett-Packard vor, der später in diesem Jahr in den Handel gehen soll. Das Gerät ist so groß wie ein Amazon Kindle und enthält neben Amazons Ebook-Software auch Windows 7 als Betriebssystem. Mit Ballmer auf der Bühne: Ryan Asdourin, Windows Senior Product Manager bei Microsoft.
Noch mehr Gekuschel, aber Gähnen im Saal
Die ganz große Begeisterung für das Gerät blieb beim Publikum jedoch aus.
Ballmer blickt nach vorn
Da half es auch wenig, dass Ballmer noch ein wenig über Microsofts Geschäftsjahr 2009 referierte und aus seinem notorischen Zukunftsoptimismus für das neue Jahr keinen Hehl machte.
Sony Cyber-shot HX5V
Diese neue Sony-Kamera beherrscht GPS und ist mit einem zehnfachen optischen Zoom ausgestattet (25-250mm). Sie kann 1980x1080-HD-Videos im AVCHD-Format bei 17 MBit/s und 60i aufnehmen. Darüber hinaus ist die Cyber-shot HX5V eine von zwei neuen Sony-Kameras, die den überarbeiteten Intelligent Sweep Panorama Mode unterstützt, der nach Herstellerangaben das One-Touch-Panoarama-Feature verbessert, das Sony im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht hat. Damit lassen sich bewegliche Objekte verfolgen und die Aufnahmegeschwindigkeit automatisch anpassen, um ein flüssigeres Bild zu erreichen.
HTC Smart
HTCs neuestes Smartphone, das Smart, läuft mit Qualcomms Betriebssystem Brew MP.
Asus N90
Das Widescreen-Notebook wurde von Bang & Olufsen entworfen.
Bestellung über den digitalen Tisch
Mit der Light-Touch-Technologie von Light Blue Optics könnte der Restaurantbesuch schon bald zum technischen Leckerbissen werden.
MSI Dual-Screen-Netbook
... damit Sie den Überblick nicht verlieren...
Asus Dual-Screen-Netbook
... auch von Asus gibt es ein neues Dual-Screen-Netbook.
Samsung zeigte...
... viele neue E-Reader.
Project Natal
Schon im vergangenen Jahr stellte Microsoft Project Natal vor, ein neues Spielesystem, bei dem der menschliche Körper zum Controller wird. Auf der CES kündigte der Konzern nun an, dass Project Natal in diesem Sommer auf den Markt kommen soll.

CW: Eine andere Rechnung sagt allerdings, dass die CeBIT für die Aussteller sehr teuer ist etwa in puncto der Kosten pro Quadratmeter Ausstellungsfläche.

PÖRSCHMANN: Das wundert mich. Der Wert der CeBIT resultiert ja aus dem breiten Portfolio, gepaart mit der Vor- und Nachbereitung durch unsere Kunden. Wir wissen, dass wir diesbezüglich weit über allen anderen Veranstaltungen platziert sind - zumindest solchen, die die gleiche Industrie ansprechen. Der reine Vergleich der Kosten der Ausstellungsfläche sagt nichts über den Wert einer Veranstaltung aus.

VON SAß: Außerdem gehören zu solch einer Betrachtung neben den Ausstellungskosten auch weitere Posten. Nehmen Sie das Beispiel Hotelkosten: Diesbezüglich hat sich Hannover in den vergangenen Jahren sehr positiv verändert. Wenn Sie einmal vergleichen, was man etwa in anderen Städten zu Messezeiten für kleine Zimmer zahlen muss, da ist Hannover mittlerweile mehr als konkurrenzfähig. Mit dem niedersächsischen Hotel- und Gaststättenverband haben wir Vereinbarungen getroffen, nach denen wir mehr als 3000 Hotelzimmern zu sehr fairen Konditionen anbieten können. Auch diesen Vergleich brauchen wir nicht zu scheuen.

Partnerland Türkei

CW: Anderes Thema: Das CeBIT-Partnerland ist im Jahr 2011 die Türkei. War die Wahl des Landes politisch begründet? Wollte man ein Zeichen setzen, dass die Türkei als in Europa integriert angesehen wird?

PÖRSCHMANN: Die ITK in der Türkei wächst überdurchschnittlich. Sie wächst auch schneller als das Bruttoinlandsprodukt des Landes. Die ITK-Industrie der Türkei wird unterschätzt. Für die Türkei ist die ITK-Industrie ein treibendes Element. Zudem ist die Türkei als Tor zum eurasischen Markt sehr wichtig.

VON SAß: Dahinter stecken keine politischen Gedanken oder Ansätze. Diese Wahl ergibt sich aus der guten Zusammenarbeit zwischen CeBIT und Bitkom, also dem Spitzenverband der ITK-Industrie.

CW: Die CeBIT hat in der Vergangenheit immer mal wieder gependelt zwischen einer zunehmenden "Konsumierisierung", wie Gartner das nannte, und einer Konzentration auf Business-Kunden. Wie sieht das 2011 aus?

PÖRSCHMANN: Diese Konsumerisierung ist ein Weltmarkttrend. Die Rolle des Konsumenten in der Wertschöpfungskette ändert sich. Diesem Trend müssen wir in der Ausgestaltung und Ausrichtung der CeBIT Rechnung tragen.

CW: Themen wie iPad und iPhone zeigen, wie sehr Konsumententhemen Einzug halten in die Geschäftswelt. Spiegelt sich das in den Themenschwerpunkten der CeBIT wider? Eines der vier Hauptthemen (siehe Kasten "CeBIT 2011") lautet ja "CeBIT life". Das soll nach Ihren eigenen Aussagen die ITK erlebbar machen und über neue Geschäftsmodelle informieren, die durch die veränderte Rolle des Konsumenten möglich werden.

PÖRSCHMANN: Die Aufteilung in die vier Kernthemen erfolgt aus dem Blickwinkel der Anwender, das ist die Logik. Bei der CeBIT Life ist es ebenso, wir wollen damit den kompetenten Konsumenten erreichen, der mitten in der digitalen Wertschöpfungskette steht.

Überragendes Thema Cloud Computing

CW: Daneben hatte die CeBIT sich immer auch ein Kernthema gegeben, vergangenes Jahr etwa die "Connected Worlds". 2011 soll es die Wolke sein, Cloud Computing .

PÖRSCHMANN: Das überragende Thema sehen wir in "Work and life with the cloud", wobei die Betonung auf "with" liegt. Wir nennen es bewusst nicht "Cloud Computing", da es sich nicht nur um ein technisches Phänomen handelt. Vielmehr führen Cloud-Angebote zu umfassenden Struktur- und Geschäftsmodellveränderungen im weltweiten ITK-Markt. Jeder Marktteilnehmer in der ITK-Industrie ist davon betroffen. Auf verschmelzen berufliche und private ITK-Nutzung immer stärker. Das Thema Cloud hat ja schon lange im privaten Bereich Einzug gehalten. Fotos, Videos und private Daten speichern die Menschen in der Cloud. Im professionellen Segment kommen natürlich noch ganz wesentliche Fragen hinzu wie Datensicherheit und -Lokalisierung oder Leistungsmessung, um nur wenige Aspekte zu nennen.

CW: Wie bringen Sie den Messebesuchern das Thema Cloud nahe?

PÖRSCHMANN: Das Thema ist auf dem gesamten Messegelände präsent. In vielen Themen wie Netze, Infrastruktur, Hardware und allen weiteren findet sich das Thema Cloud wieder.

CW: Wird es eine gesonderte Cloud-Computing -Halle geben?

PÖRSCHMANN: Es wird keine Cloud-Computing-Halle geben. Es wird keine Cloud-Computing-Halle geben. Versuchen Sie mal eine Wolke einzusperren. Cloud Computing findet auf dem gesamten Gelände statt. Jeder Aussteller wird seinen Teil des Themas darstellen.

Was Anwender von Cloud Computing halten
CW-Umfrage im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Ergebnisse der CW-Umfrage zum Cloud Computing im Überblick.
Die meisten beobachten die Cloud
Die Cloud beschäft nahezu jeden Anwender. Knapp 85 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich mit den Thema auseinandersetzen.
Viele beziehen bereits Services
Oft lassen die Anwender den Überlegungen auch Taten folgen. Knapp 30 Prozent beziehen bereits Dienste aus der Wolke. Ausdrücklich gegen eine Cloud-Nutzung haben sich weniger als 15 Prozent ausgesprochen.
Applikationen sind beliebt
Wenn sich Anwender für Cloud-Angebote interessieren, dann vor allem für Geschäftsanwendungen und Speicherkapazitäten.
Cloud-Dienste gegen Lastspitzen
Die Befragten schätzen die Flexibilität der Cloud-Services. Sie nutzen derartige Dienste beispielsweise, um Lastspitzen abzufedern.
Die Skepsis bleibt
Die Bedenken richten sich vor allem gegen Sicherheits- und Datenschutzproblemen.
Amazon und Google führen
Nach Einschätzung der Befragten führen Amazon und Google derzeit das Feld der Cloud-Provider an.
In fünf Jahren: Platzhirsch ist Google
Auch in fünf Jahren wird Google zu den führenden Anbietern zählen, doch die traditionellen IT-Anbieter haben aufgeholt.
Klassische Provider genießen Vertrauen
Google hat ein wesentliches Problem. Die Anwender vertrauen dem Konzern nicht. Sie wenden sich lieber an etablierte Anbieter wie IBM und T-Systems.
Sympathien für die Deutsche Cloud
Der Bitkom hat auf der CeBIT 2010 vorgeschlagen, eine deutsche Cloud zu installieren. Das trifft durchaus auf Zustimmung der Anwender.
Wichtige Daten bleiben inhouse
Dennoch speichern die Nutzer ihre kritischen Daten ungern in der Wolke.
Kein Einfluss auf die interne IT
Cloud wird die heutige IT um Services ergänzen, die Arbeit der internen IT aber nicht überflüssig machen.

CW: Aber Cloud Computing ist ja sehr komplex, setzt sich aus vielen schon allein technisch schwierigen Aspekten zusammen. Hinzu kommen neue Lizenzierungsmodelle. Das gesamte Thema ist also nicht leicht vermittelbar. Wie will das die CeBIT 2011 hinbekommen?

PÖRSCHMANN: Unsere Aufgabe als CeBIT-Veranstalter ist es, die gesamte Breite der Facetten von Cloud Computing auf dem Gelände zu organisieren und darzustellen, die Diskussionen und den kritischen Dialog zu befeuern.

VON SAß: Wir haben das Topthema Work and Life with the Cloud mit der Industrie entwickelt. Dort ist die Bereitschaft sehr groß, sich kreativ der Umsetzung anzunehmen. Wenn man sich an die Messeauftritte der Unternehmen in der Vergangenheit erinnert, sind wir sicher, dass das Thema Cloud in all seinen Facetten sehr verständlich dargestellt werden wird. (jm)