Best of Open Source 2011

Die besten freien Business-IT-Tools

24.09.2011 von Simon Hülsbömer
Enterprise Search, Web-Content-Management, CRM, ERP, Process Management und Business Intelligence: Für alles gibt es kostenlose Open-Source-Programme. Hier kommen die besten des Jahres.
The winners are...
Foto: Infoworld

Ob professionelle Datenbanksuche, Content-Management auf der Unternehmens-Website, Kundendatenverwaltung, Prozess-Management oder Datenaufbereitung - auch alle Aufgaben der Business-IT können Sie heute mit freien Programmen erledigen. Die besten Open-Source-Vertreter in der Kategorie Business-IT-Tools haben die Experten der COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation "Infoworld" in ihren Testlabors genau unter die Lupe genommen und mit dem Bossie-Award 2011 (Bossie = Best of Open Source Software) ausgezeichnet. Insgesamt sieben Produkte haben auch in diesem Jahr die begehrte Open-Source-Trophäe erhalten.

Best of Open Source 2011
Hier die Gewinner in der Kategorie Business-Tools...
Apache Lucene / Solr
Die Lucene-Suchengine und der dazugehörige Server Solr sind die richtigen Tools für professionelle Suchergebnisse. Lucene durchsucht Dokumente im Volltextmodus. In der aktuellen Version 3.3 wurden unter anderem die Rechtschreibprüfung und die Suchgeschwindigkeit weiter verbessert. Mittlerweile ist die Lösung derart ausgereift, dass beispielsweise Twitter viele seiner Keyword-Suchroutinen mit Lucene bewerkstelligt.
Bonita Open Solution
Der neue Prozess-Designer des BPM-Tools im Whiteboard-Stil sieht schick aus und ermöglicht schnelles Modellieren ganz ohne Programmierkenntnisse. Selbsterstellte Web-Apps lassen sich dank der eingebauten Simulators direkt im Programmfenster testen. Bonita unterstützt BPMN2- und BPEL-Workflows, die der Anwender automatisieren, überwachen und verbessern kann. Schnittstellen zu den gängigsten Datenbank- und Messaging-Lösungen sind vorhanden.
Drupal
Im Januar feierte das Drupal-Projekt den Release von Version 7, die viele HTML5-Features bietet. Die WYSIWYG-Editoren sind einfacher zu bedienen, die Administrationsmenüs "schweben" über dem Inhalt und nicht zuletzt wurde die Sicherheit verbessert – vieles, was in früheren Versionen als Add-on nachgebessert werden musste, ist nun direkt in Drupal eingebaut.
Openbravo ERP
Benutzeroberfläche und Arbeitsumgebungen von Openbravo wirken frisch und aufgeräumt, alle Datenquellen und Widgets sind noch besser miteinander verknüpft und die Arbeitsgeschwindigkeit hat sich auch verbessert. Das Framework für Finanz-, Warehouse- und Einkaufs-Funktionen ist da das beste Beispiel. Die neuen Features in der Benutzerverwaltung, gerade im Bereich des rollenbasierten Zugangs und der individuell gestalteten Dashboards, machen auch einen guten Eindruck. Verschiedene neue Ausgabewege (wie die Amazon Cloud) erleichtern den produktiven Start in Openbravo zudem enorm.
Pentaho BI Suite
Die Suite für Open Source Business Intelligence erlaubt es nun auch technisch unbeschlagenen Anwendern, professionelle Ad-Hoc-Reports zu erstellen. Die GUI für das web-basierende Reporting ist einfach zu erlernen und macht komplexe Daten grafisch anspruchsvoll darstellbar. Eine wohltuende Abwechslung von vielen Alternativen, die immer einen Hauch von "erstellt durch die IT-Abteilung" in sich tragen.
SugarCRM
Salesforce-Automatisierung und Kundensupport als Open-Source-Lösung? Na klar, da kommt nur SugarCRM in Frage! Der Dauergast in diesen Charts brachte es in den vergangenen Monaten zwar nur auf kleine Updates, aber die hatten es in sich. Der mobile Zugriff und die Social-Funktionen wurden um einiges verbessert, hinzu kam ein Plug-in für Lotus Notus. Damit waren sowohl Privat- als auch Enterprise-Kunden glücklich
WordPress
Lösungen für Content-Management, Blog-Verwaltung und Publishing gibt es viele. Joomla und Drupal gehören ebenso dazu wie WordPress. Keines ist jedoch so einfach zu bedienen und zu implementieren wie letztgenanntes WordPress – auch die Anpassungsmöglichkeiten suchen immer noch ihresgleichen. Ob nun Kalender- und Bildergaleriefunktionen oder Schnittstellen zu großen Shop-Portalen wie Amazon: WordPress macht einfach das, was man erwartet.

Quelle Teaserfoto Startseite: Lane Erickson, Fotolia

Apache Lucene / Solr

Apache Lucene / Solr
Foto: Infoworld

Jede professionelle Website braucht eine ausgereifte Suchfunktion. Die Lucene-Suchengine und der dazugehörige Server Solr sind die richtigen Tools dafür. Lucene durchsucht Dokumente im Volltextmodus. Es handelt sich nicht gerade um ein brandneues Produkt, aber das Entwicklerteam hat innerhalb der vergangenen Monate die Versionen 3.1, 3.2 und 3.3 herausgebracht und unter anderem die Rechtschreibprüfung und die Suchgeschwindigkeit weiter verbessert. Mittlerweile ist die Lösung derart ausgereift, dass beispielsweise Twitter viele seiner Keyword-Suchroutinen mit Lucene bewerkstelligt.

Bonita Open Solution

Bonita Open Solution
Foto: Infoworld

Bonita Open Solution gewinnt in der Kategorie Open Source BPM. Während sich Konkurrent Intalio zunehmend auf die Enterprise Cloud konzentriert, reizt Bonitasoft das Thema Business Process Management weiter aus. Der neue Prozess-Designer im Whiteboard-Stil sieht schick aus und ermöglicht schnelles Modellieren ganz ohne Programmierkenntnisse. Selbsterstellte Web-Apps lassen sich dank der eingebauten Simulators direkt im Programmfenster testen. Bonita unterstützt BPMN2- und BPEL-Workflows, die der Anwender automatisieren, überwachen und verbessern kann. Schnittstellen zu den gängigsten Datenbank- und Messaging-Lösungen sind vorhanden. Zahlreiche Möglichkeiten für Reports und Dashboards runden die gelungene BPM-Lösung ab.

Drupal

Drupal
Foto: Infoworld

Im Januar feierte das Drupal-Projekt den Release von Version 7, die viele HTML5-Features bietet. Die WYSIWYG-Editoren sind einfacher zu bedienen, die Administrationsmenüs "schweben" über dem Inhalt und nicht zuletzt wurde die Sicherheit verbessert - vieles, was in früheren Versionen als Add-on nachgebessert werden musste, ist nun direkt in Drupal eingebaut.

Bemerkenswert auch, wie das Hauptprojektteam den Übergang zum 7er-Release organisiert hatte: Zur selben Zeit, als es mit dem Umschreiben des Quellcodes begann, setzte es den Entwicklern der interessantesten und populärsten Zusatzmodule eine Frist, zu der deren Kompatibilität mit der kommenden Version sichergestellt sein sollte und bat sie darum, dies auch öffentlich zu kommunizieren. So stellte man gleich fest, welche Module überhaupt noch aktiv weiterentwickelt wurden.

Dieser Vorgang ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich eine große Open-Source-Community verwalten lässt, denn nur wenige Entwickler sprangen ob des aufgebauten Drucks ab. Dieser (geringe) Verlust an Know-How und liebgewonnenen Features sorgte natürlich auch für Kritik in der Drupal-Gemeinschaft - die Vorteile, die die radikale Migration mit sich brachte, waren aber umso größer: eine stabilere Performance und ein insgesamt zeitgemäßes und zukunftgerichtetes Content-Management.

Openbravo ERP

Openbravo ERP
Foto: Infoworld

Openbravo holt sich mit Version 3 erneut einen Open Source Award ab. Benutzeroberfläche und Arbeitsumgebungen wirken frisch und aufgeräumt, alle Datenquellen und Widgets sind noch besser miteinander verknüpft und die Arbeitsgeschwindigkeit hat sich auch verbessert. Das Framework für Finanz-, Warehouse- und Einkaufs-Funktionen ist da das beste Beispiel. Die neuen Features in der Benutzerverwaltung, gerade im Bereich des rollenbasierten Zugangs und der individuell gestalteten Dashboards, machen auch einen guten Eindruck. Verschiedene neue Ausgabewege (wie die Amazon Cloud) erleichtern den produktiven Start in Openbravo zudem enorm.

Pentaho BI Suite

Pentaho BI Suite
Foto: Infoworld

Schon der Release Candidate von Pentaho BI 4.0 hat einen Preis verdient. Die Suite für Open Source Business Intelligence erlaubt es nun auch technisch unbeschlagenen Anwendern, professionelle Ad-Hoc-Reports zu erstellen. Die GUI für das web-basierende Reporting ist einfach zu erlernen und macht komplexe Daten grafisch anspruchsvoll darstellbar. Eine wohltuende Abwechslung von vielen Alternativen, die immer einen Hauch von "erstellt durch die IT-Abteilung" in sich tragen.

Aber auch Pentahos Wettbewerber SpagoBI verdient es, zumindest lobend erwähnt zu werden. Was die kostenfreien Editionen angeht, hat SpagoBI hier sogar die Nase vorn. Die wahren Business-Features wie In-Memory-Computing, Scorecards und Forecasting, bringt indes nur Pentaho auf die Straße - kostenpflichtig versteht sich.

SugarCRM

SugarCRM
Foto: Infoworld

Salesforce-Automatisierung und Kundensupport als Open-Source-Lösung? Na klar, da kommt nur SugarCRM in Frage! Der Dauergast in diesen Charts brachte es in den vergangenen Monaten zwar nur auf kleine Updates, aber die hatten es in sich. Der mobile Zugriff und die Social-Funktionen wurden um einiges verbessert, hinzu kam ein Plug-in für Lotus Notus. Damit waren sowohl Privat- als auch Enterprise-Kunden glücklich. Auch wenn fortgeschrittene Funktionen wie die Workflow-Automatisierung weiterhin nur in der kostenpflichtigen Version zur Verfügung stehen und die Team-Management- sowie Reporting-Funktionen den einen oder anderen Rebrush vertragen könnten, ist SugarCRM immer noch erste Wahl. Zumindest solange, bis Intalio sein CRM-Modul mit Teamfunktionen herausbringt.

WordPress

WordPress
Foto: Infoworld

Lösungen für Content-Management, Blog-Verwaltung und Publishing gibt es viele. Joomla und Drupal gehören ebenso dazu wie WordPress. Keines ist jedoch so einfach zu bedienen und zu implementieren wie letztgenanntes WordPress - auch die Anpassungsmöglichkeiten suchen immer noch ihresgleichen. Ob nun Kalender- und Bildergaleriefunktionen oder Schnittstellen zu großen Shop-Portalen wie Amazon: WordPress macht einfach das, was man erwartet. Selbst das Update funktioniert auf Mausklick - ein Standardfeature, das Movable Type bis heute in seinem fünften Major Release nicht umsetzen konnte.