TV am Notebook

Die besten DVB-T-Sticks im Vergleichstest - Teil 2

09.07.2008 von Bernd Weeser-Krell
In dem zweiten Teil unseres großen DVB-Stick-Tests präsentieren wir Ihnen die übrigen sechs Testkandidaten und ziehen abschließend unser Fazit.

Pinnacle Dual DVB-T Diversity 2000e

Der Spezialist für Bewegtbilder hat die Diversity-Technik bei seinem Dual DVB-T Diversity 2000e mit Bravour umgesetzt: An allen Test-Orten glänzte der Stick von Pinnacle mit 100 Prozent Empfangsleistung. Schade, dass er im Randbereich der Kernzone nur 18 von 22 Sendern empfing. Während die Treiber rasch installiert waren, dauerte das Einrichten der 200 Megabytes großen Media-Center-Programms geschlagene 20 Minuten. Die Software kümmert sich neben dem TV-Betrieb auch um die Steuerung von Bildern, Videos und Songs. Wenig komfortabel fanden wir die TV-Anwendung, da sie sich nur über „Einstellungen" im Programmordner konfigurieren lässt.

Neben den essenziellen Funktionen wie EPG übers DVB-T-Signal, Timeshift und „Bild in Bild" wartet die Software mit etlichen Zusatz-Features auf. Sendungen lassen sich z.B. im TS-Format oder kompatibel zu Apples iPod oder Sonys PSP aufzeichnen. Im Paket sind eine kleine Fernbedienung, zwei Antennen sowie ein Adapter und eine USB-Verlängerung enthalten. Unterm Strich ein empfangsstarker Stick, dessen TV-Software jedoch überdimensioniert und nicht besonders benutzerfreundlich wirkt. Im Vergleich zum früheren Preis von 110 Euro ist das Gerät inzwischen sogar bezahlbar.

Dieser Beitrag stammt von der COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation www.digital-world.de

Technische Daten

DVB-T-Empfänger: Pinnacle Dual DVB-T Diversity 2000e
Abmessungen (L x B x H): 84 x 32 x 15 mm
Typ: mobil
Schnittstelle: USB 2.0
Fernbedienung: Ja
Antenne: Ja
Ext. Stromversorgung: Nein

Anbieter: Pinnacle
Internet: www.pinnaclesys.de
Preis: rund 60 Euro
Garantie: 24 Monate

Pinnacle PCTV Hybrid Pro 330e

Der mobile Empfänger PCTV Hybrid Pro 330e von Pinnacle kann sowohl digitales Antennenfernsehen als auch analoges Kabel-TV empfangen. Unser Fokus lag auf dem DVB-T-Empfang. Hier schaffte der Stick meist sehr gute Werte. Weniger starke Programme wurden aber auch nur mit circa 20 Prozent empfangen. Wie schon beim Dual DVB-T Diversity 2000e nahm die Installation des mächtigen Software-Pakets 20 Minuten in Anspruch. Dazu kommt der erste Sendersuchlauf mit rund 3:40 Minuten. Am Funktionsumfang gibt es zwar nichts zu bemängeln, aber für den bloßen TV-Empfang finden wir die komplexe Applikation zur Mediensteuerung eine Nummer zu groß. Aus der Fülle an Funktionen resultiert auch die bisweilen unbequeme Bedienung der Software.

Pinnacle liefert eine Stabantenne, eine kleine Fernbedienung sowie eine USB-Verlängerung und eine kurze Kabelpeitsche mit AV-Anschlüssen mit. Insgesamt gefällt der Stick durch die sehr gute Empfangsleistung. Negativ fallen die überproportionierte Software und deren verschachtelte Bedienung ins Gewicht. Der Preis ist im oberen Segment angesiedelt, aber noch fair.

Technische Daten

DVB-T-Empfänger: Pinnacle PCTV Hybrid Pro 330e
Abmessungen (L x B x H) 84 x 32 x 15 mm
Typ: mobil
Schnittstelle: USB 2.0
Fernbedienung: Ja
Antenne: Ja
Ext. Stromversorgung: Nein

Anbieter: Pinnacle
Internet: www.pinnaclesys.de
Preis: rund 70 Euro
Garantie: 24 Monate

Pinnacle PCTV USB

Entgegen den beiden anderen Pinnacle-Modellen weist der PCTV USB mit bis zu 60 Prozent eine schwächere, aber immer noch gute Empfangsstärke auf. In der Kernzone wurden alle 22 Sender gefunden, im Randbereich schrumpfte die Zahl der verfügbaren Sender auf 18 mit einer Leistung bis 70 Prozent. Auch wenn die Installation der Hard- und Software mit 15 Minuten vergleichsweise kurz ausfiel, dauerte sie noch zu lange. Dafür war der erste Sendersuchlauf bereits nach knapp einer Minute abgeschlossen. Bei diesem Modell beschränkt sich die Software auf den TV-Betrieb. An Leistungsmerkmalen stehen EPG, Timeshift und zeitversetztes Aufnehmen parat.

Neben MPEG nimmt das Programm Sendungen auch im TS- und DivX-Format auf. Trotzdem bleiben Bedienung und Konfiguration ähnlich umständlich wie beim großen Software-Paket. Pinnacle liefert den PCTV USB mit einer kleinen Stabantenne und einer Fernbedienung im Scheckkartenformat aus. Der DVB-T-Stick bietet eine gute Empfangsleistung, die Software ist aber umständlich zu bedienen, die Ausstattung fällt dürftig aus. Positiv überrascht haben uns allerdings die recht kurzen Umschaltzeiten zwischen einer und zwei Sekunden.

Technische Daten

DVB-T-Empfänger: Pinnacle PCTV USB
Abmessungen (L x B x H) 84 x 32 x 15 mm
Typ: mobil
Schnittstelle: USB 2.0
Fernbedienung: Ja
Antenne: Ja
Ext. Stromversorgung: Nein

Anbieter: Pinnacle
Internet: www.pinnaclesys.de
Preis: rund 30 Euro
Garantie: 24 Monate

Take MS MEM-DigiTV Box

Take MS hat die MEM-DigiTV Box in ein schickes Designer-Gehäuse gepackt. Der Stick bot eine gute bis sehr gute Empfangsleistung. Fast alle Sender empfing er mit maximaler Sendeleistung. In der Randzone fand das Modell aber nur 18 der 22 Sender. Die Installation von Hard- und Software war nach rund 5 Minuten abgeschlossen, der erste Sendersuchlauf in 3:50 Minuten erledigt – das ist oberes Mittelfeld. Für das TV-Bild ist die Multimedia-Anwendung Totalmedia von Arcsoft zuständig. Sie verwaltet zusätzlich Fotos, Musik und Videos.

Das Set besteht zudem aus einer kleinen Stabantenne, einem Adapter und einer USB-Verlängerung. Auch ein Saugnapf ist mit dabei. Schade, dass die winzige Fernbedienung nur wenige Funktionen bietet. Insgesamt ein empfangsstarker und günstiger Stick. Obgleich die Software alle wichtigen Leistungsmerkmale besitzt, vermochte uns die Bedienung nicht so recht überzeugen. Ein Manko ist zudem, dass EPG-Infos nur übers Netz bezogen werden können.

Technische Daten

DVB-T-Empfänger: Take MS MEM-DigiTV Box
Abmessungen (L x B x H): 90 x 29 x 19 mm
Typ: mobil
Schnittstelle: USB 2.0
Fernbedienung: Ja
Antenne: Ja
Ext. Stromversorgung: Nein

Anbieter: Take MS
Weblink: www.takems.de
Preis: rund 40 Euro
Garantie: 24 Monate

Terratec Cinergy DT USB XS Diversity

Foto: Terratec

Als einziger Kandidat im Testfeld fand das Doppel-Tuner-Modell von Terratec an jedem Teststandort alle Sender. Positiv war auch die nur zweiminütige Installation inklusive Software. Beim ersten Programmaufruf startet automatisch ein Sendersuchlauf. Er nahm 3:20 Minuten in Anspruch. Anders als die Software der Pinnacle-Geräte hinterließ die beiliegende TV-Anwendung „Home Cinema" einen sehr guten Eindruck. Sie ist vor allem durchdacht strukturiert und kinderleicht zu bedienen. Über die rechte Maustaste wird ein Kontrollfenster mit einer Funktionsübersicht eingeblendet.

Dem TV-Freund stehen eine Senderübersicht, Timeshift sowie zeitversetzte Aufnahme und Videotext parat. Besonders gelungen finden wir den elektronischen Programmführer. Home Cinema speichert sämtliche Tonspuren und vermag Sendungen auch im TS-Format aufzuzeichnen. Darüber hinaus kann der Anwender die Diversity-Technik auf Wunsch abschalten. Der Lieferumfang besteht aus zwei Antennen plus Adapter und Saugfuß, einer USB-Verlängerung und einer vollwertigen, großen Fernbedienung. Der Leistungssieger heißt Terratec Cinergy DT USB XS Diversity – von der Ergonomie der Software kann sich die Konkurrenz eine Scheibe abschneiden.

Technische Daten

Foto: Terratec

DVB-T-Empfänger: Terratec Cinergy DT USB XS Diversity
Abmessungen (L x B x H): 82 x 33 x 14 mm
Typ: mobil
Schnittstelle: USB 2.0
Fernbedienung: Ja
Antenne: Ja
Ext. Stromversorgung: Nein

Anbieter: Terratec
Internet: www.terratec.de
Preis: rund 60 Euro
Garantie: 24 Monate

Terratec Cinergy HT USB XE

Foto: Terratec

Auch das Single-Tuner-Modell von Terratec erzielte ein hervorragendes Ergebnis bei der Sendersuche. Alle Programme wurden mit 100 Prozent Empfangsleistung angeboten. In der Randzone mussten wir aber auf die vier schwächeren Sender des ARD-Pakets verzichten. Ansonsten freute uns erneut die flotte Treiber- und Software-Installation von rund 2 Minuten. Der erste Programm-Scan fiel mit 3 Minuten sogar etwas schneller aus als beim Modell mit Dual-Tuner.

Doch der Lieferumfang – eine kleine Stabantenne – wirkt spartanisch. Darüber tröstete uns aber die ergonomische Home-Cinema-Software schnell hinweg. Sie bietet nahezu alle Funktionen, die fürs digitale Fernsehen am PC wichtig sind. Angesichts des beinahe identischen Preisniveaus empfiehlt sich der Griff zur Dual-Tuner-Ausführung.

Technische Daten

Foto: Terratec

DVB-T-Empfänger: Terratec Cinergy HT USB XE
Abmessungen: (L x B x H) 108 x 33 x 15 mm
Typ: mobil
Schnittstelle: USB 2.0
Fernbedienung: Nein
Antenne: Ja
Ext. Stromversorgung: Nein

Anbieter: Terratec
Internet: www.terratec.de
Preis: rund 60 Euro
Garantie: 24 Monate

Fazit

Die Diversity-Technik verstärkt das Signal von DVB-T-Sticks mit Dual-Tuner. Daraus resultiert eine höhere Empfangsleistung als mit Single-Tuner-Modellen. Selbst Standorte mit erschwerten Bedingungen meisterten die vier getesteten Modelle von Club 3D, Hauppauge, Pinnacle und Terratec mit hervorragenden Empfangsstärken. Allerdings fanden sie auch nicht überall alle Sender. Aber für mobiles Fernsehen sind die neuen Dual-Tuner-Modelle ganz klar ein Gewinn.

Ebenso wartet die aktuelle Generation mit Single-Tuner wie beispielsweise der Digittrade DVB-T-Stick mit einer höheren Empfangsleistung auf. Zumindest in unproblematischen Empfangslagen verrichten die Geräte ohne Murren ihren Dienst. Allerdings statten die Hersteller ihre Geräte teils mit unpassender oder schlimmstenfalls mangelhafter Software aus. Achtet man jedoch auf die Verfügbarkeit eines BDA-Treibers, verliert dies im Hinblick auf eine bessere Alternative eines Drittanbieters seinen Schrecken.