Mehr Prozessor-Leistung fürs Geld

Die besten CPUs von Intel und AMD

03.07.2008 von Michael Schmelzle
Die Kollegen von "PC-Welt" haben aktuelle Prozessoren auf Leib und Nieren, sprich Rechenleistung, Stromverbrauch und Preis getestet. Hier ihre Bestenliste.

Moderne PC-Prozessoren bieten heutzutage genug Rechenleistung für die meisten gängigen Programme. Zwei Rechenkerne sind mittlerweile auch Standard, so dass viele Anwendungen gleichzeitig laufen können, ohne sich gegenseitig auszubremsen. Kostspielige Prozessoren mit besonders hoher Rechenleistung und vier Rechenkernen sind also in vielen Fällen überdimensioniert und verbrauchen meist auch unnötig viel Strom. Entscheidend für die richtige Wahl beim Prozessorkauf ist daher die Frage, welche Programme bei Ihnen in der Regel gleichzeitig aktiv sind und welche rechenhungrige Einzelanwendung sie beständig einsetzen.

Multi-Tasking-Szenario: Wenn Sie häufig mit mehreren leistungshungrigen Programmen gleichzeitig arbeiten, ständig viele Fenster offen haben und zahlreiche Tools im Hintergrund werkeln, raten wir Ihnen beim nächsten CPU-Upgrade oder PC-Kauf gleich zu einem Vierkern-Prozessor. Preispunkt: ab 130 Euro. Nutzen Sie hingegen in der Regel nur wenige Programme gleichzeitig, ist möglicherweise ein Zweikern-Prozessor aus der gleichen Preisklasse mit einer höheren Taktrate die bessere Wahl. Das gilt beispielsweise immer noch für PC-Spiele - hier ist vor allem eine gute Grafikkarte entscheidend. Aber auch zahlreiche Programme für die Umwandlung von Musik und Videos in andere Dateiformate und Kompressionsstufen wie etwa das beliebte iTunes von Apple laufen mit einem taktstärkeren Doppelkerner schneller.

Multi-Threading-Szenario: Bei Einzelanwendungen können Quad Cores Ihre Stärke nur ausspielen, wenn die eingesetzte Software erstens eine hohe Rechenleistung benötigt und diese zweitens in vier Arbeitsschritte aufteilt, die parallel ablaufen. In der folgenden Tabelle haben wir Programme und Tools aufgeführt, die bereits vier Rechenkerne parallel ansprechen können - auch wenn einige davon (noch) nicht alle Kerne voll auslasten. Dabei erhebt die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Übersicht: Programme, die Quad Cores unterstützen

Software 1)

Einsatzzweck

Hersteller-Homepage

3ivx 5.0

MPEG-4-Codec

www.3ivx.com

7-Zip 4.47

Packer

www.7-zip.org

Abbyy Finereader 9

Dokumentenbearbeitung

www.abbyy.de

Adobe Acrobat Distiller Server 6.0

Dokumentenbearbeitung

www.adobe.de

Adobe After Effects CS3

3D-Animation

www.adobe.de

Adobe Photoshop (Elements) CS3

Bildbearbeitung

www.adobe.de

Adobe Premiere CS3 Version 3.1

Videobearbeitung

www.adobe.de

Arcsoft Mediaconverter 2.4

Audio- und Video-Converter

www.arcsoft.com

Autodesk 3D Studio Max

3D-Animation und Modelierung

www.autodesk.de

Autodesk Maya

3D-Animation und Modelierung

www.autodesk.de

Cinema Craft Encoder SP2

Audio- und Video-Converter

www.cinemacraft.com

Corel Ulead Videostudio 11.5 Plus

Videobearbeitung

www.corel.de

Cyberlink Power DVD Ultra X

HD-Video-Player

http://de.cyberlink.com

Cyberlink Power Director 6

Videobearbeitung

http://de.cyberlink.com

Divx 6.8

Video-Codec

www.divx.com

Flask-MPEG 0.78

Audio- und Video-Converter

http://flaskmpeg.sourceforge.net

GSA Image Analyzer 3.0.6

Bildanalyse

www.gsa-online.de

Lame MT 3.97a

MP3-Converter

www.pcwelt.de/da0

Mainconcept H264 Reference Encoder 1.0

HD-Video-Converter

www.mainconcept.com

Maxon Cinema 4D R10

3D-Animation und Modelierung

www.maxon.net

Microsoft VC1 Encoder SDK

VC1-Encoder-Entwicklungskit

www.microsoft.de

Microsoft Windows Media Encoder 9

Audio- und Video-Converter

www.microsoft.de

Microsoft Windows Movie Maker 2

Videobearbeitung

www.microsoft.de

M-JPEG 2000 Codec V2 und V3

Video-Codec

www.morgan-multimedia.com

Nero Digital

Audio- und Video-Codecs

www.nero.com/deu

Nero Recode 2

Audio- und Video-Converter

www.nero.com/deu

Newtek Lightwave 3D 9.3

3D-Animation und Modelierung

www.newtek.com

Pegasys TMPGEnc 4.0 Xpress 4

Audio- und Video-Converter

http://tmpgenc.pegasys-inc.com

Pinnacle Studio 11.1 Plus

Videobearbeitung

www.pinnaclesys.de

POV-ray

Raytracer

www.povray.org

Steinberg Cubase 4

Musikbearbeitung

www.steinberg.de

Sony Sound Forge 9

Musikbearbeitung

www.sonycreativesoftware.com

Sony Vegas Pro 8.0b

Videobearbeitung

www.sonycreativesoftware.com

Sungard Adaptiv Credit Risk 2.5

Finanzanalyse

www.sungard.com

Teavea Media Recode

HD-Video-Converter

www.teavea.com

Winrar 3.71

Packer

www.winrar.de

Xvid 1.1.3

Video-Codec

www.xvid.org

1) angegebene Versionsnummer oder höher

Stromverbrauch

Bei unseren Energieverbrauchsmessungen prüfen wir, wie viel Strom die Testplattform im Ruhezustand und unter voller Auslastung aller Prozessorkerne benötigt. Noch aussagekräftig ist allerdings die Energieeffizienz, also die Kunst möglichst viel Rechenleistung pro Watt herauszuholen. Wir ermitteln die Energieeffizienz aus der Rechenleistung unter Cinebench 10 bei Vollauslastung aller Kerne geteilt durch den Bruttostromverbrauch der Testplattform.

Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, gehen Intel-Prozessoren im Vergleich zur AMD-Konkurrenz derzeit effizienter mit Strom um. Das liegt zum einen an dem fortschrittlicheren Fertigungsprozess, der kleinere Strukturbreiten der Transistoren erlaubt. Als Faustregel gilt: Je kleiner ein Transistor, desto weniger Strom muss fließen, um in zu schalten. So stammen beispielsweise die drei effizientesten Prozessoren aus der 45-Nanometer-Fertigung von Intel, während die ineffizienteste CPU - der AMD Athlon 64 X2 6400+ Black Edition - noch eine Strukturbreite von 90 Nanometer aufweist.

Zum anderen hängt die Energieeffizienz eines Prozessors von seiner Architektur ab. Je ökonomischer das Zusammenspiel der einzelnen Funktionseinheiten ist, desto mehr Rechenleistung kitzeln die Schaltkreise aus der eingespeisten Energie heraus. Auch hier hat Intel mit seiner Core-2-Architektur derzeit die Nase vor AMDs Phenom-Baureihe. So stammen beispielsweise die beiden Vierkerner Intel Core 2 Quad Q6600 und AMD Phenom X4 9850 Black Edition aus der 65-Nanometer-Fertigung, trotzdem hat der Intel-Prozessor eine deutlich höhere Energieeffizienz.

Aber auch die Höhe der Taktfrequenz eines Prozessors spielt bei der Energieeffizienz eine Rolle. Experten sprechen dabei von der Skalierung eines Prozessors. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine zunächst lineare Beziehung zwischen Arbeitstakt und Stromverbrauch. Ab einer bestimmten Taktfrequenz steigt der Stromverbrauch dann nicht mehr linear zum Takt, sondern nimmt viel stärker zu, etwa durch die steigende thermische Verlustleistung und unbeabsichtigtem Stromfluss zwischen Transistoren - so genannte Leckströme. Ein gutes Beispiel dafür ist die geringere Energieeffizienz des Core 2 Extreme QX9770 mit 3,2 GHz gegenüber dem Core 2 Extreme QX9650 mit 3 GHz.

Energieeffizienz von PC-Prozessoren

Prozessor

Rechenleistung pro Watt (Punkte)

Intel Core 2 Extreme QX9650

59,6

Intel Core 2 Extreme QX9770

57,2

Intel Core 2 Duo E8500

42,3

Intel Core 2 Quad Q6600

40,6

Intel Core 2 Duo E7200

35,5

Intel Core 2 Duo E6750

29,9

AMD Phenom X4 9600

29,0

AMD Phenom X4 9100e

27,6

AMD Phenom X4 9850 BE

26,0

AMD Phenom X3 8750

24,8

AMD Athlon 64 X2 6400+ BE

20,0

Testsieger: Intel Core 2 Extreme QX9650

Intels 3-GHz-Vierkerner greift auf satte 12 MB L2-Cache zurück. Der bereits im fortschrittlichen 45-Nanometer-Verfahren produzierte Prozessor beherrscht zudem den zusätzlichen Befehlssatz SSE 4.1, der insbesondere Multimedia-Programme beschleunigen kann – sofern die Software den Befehlssatz auch ausnutzt, wie das etwa beim aktuellen Divx-Codec der Fall ist. Kaum zu glauben: Trotz der sehr hohen Taktrate geht der Core 2 Extreme QX9650 von allen gestesteten Prozessoren am effizientesten mit Strom um, wie unsere Verbrauchsmessung zeigte.

Stromverbrauch: Die Verlustleistung des Core 2 Extreme QX9650 gibt Intel mit heftigen 130 Watt an - nur das Spitzenmodell Core 2 Extreme QX9770 hat eine noch etwas höhere Leistungsaufnahme von 136 Watt. Wie unsere Strommessungen zeigen, ist der Energieverbrauch in der Praxis aber nicht so extrem, wie es die Thermal Design Power befürchten lässt. Bei eingeschaltetem Energiesparmodus verbrauchte das Testsystem des Core 2 Extreme QX9650 im Leerlauf lediglich 136 Watt und lag damit nur 7 Watt über dem sparsamen Doppelkerner Core 2 Duo E7200.

Aber auch der Vergleich mit AMDs Vierkern-Konkurrenz kann sich sehen lassen: Das Testsystem des 2,3-GHz-Vierkerner AMD Phenom X4 9600 genehmigte sich beispielsweise im Leerlauf bereits 162 Watt und damit gut 19 Prozent mehr Energie als Intels 3-GHz-Prozessor. Das galt auch für die Messung bei voller Auslastung aller vier Prozessorkerne: Mit 198 Watt verbrauchte die Testplattform des Core 2 Extreme QX9650 beispielsweise nur 77 Prozent der Energie, die das Testsystem des AMD Phenom X4 9600 benötigte (256 Watt). Im internen Vergleich schnitt der 3-GHz-Quad-Core ebenfalls gut ab: So verbrauchte die Testplattform des 2,4-GHz-Prozessors Core 2 Quad Q6600 mit 215 Watt fast 9 Prozent mehr Strom.

Exzellent ist die Energieeffizienz des QX9650: Mit 59,6 Punkten pro Watt setzte sich der Vierkerner an die Spitze aller bisher von uns getesteten Prozessoren. Zum Vergleich: Hausintern weit abgeschlagen waren beispielsweise der Core 2 Quad Q6600 mit 40,6 Punkten/Watt sowie der Core 2 Duo E7200 mit 35,5 Punkten/Watt. Noch nicht einmal halb so effizient gehen alle bisher getesteten AMD-CPUs mit Strom um, deren Energieeffizienz von 20 bis 29 Punkte/Watt variierte.

Ausstattung: Der Core 2 Extreme QX9650 darf auf reichlich Pufferspeicher zugreifen. Je Kern stehen 32 KB L1-Cache zur Verfügung. Hinzu kommt der gemeinsame 12 MB große L2-Cache. Der Funktionsumfang lässt keine Wünsche offen: Die 3-GHz-CPU unterstützt die Hardware-Virtualisierung Intel Virtualization Technology (IVT) und erlaubt via EM64T den Einsatz von 32- und 64-Bit-Betriebssysteme sowie die Sicherheitsfunktion Trusted Execution Techologie (TXT). Hinzu kommen alle zusätzlichen SSE-Befehlssätze bis hin zur Version 4.1 sowie der Schutz vor Angriffen durch einen Puffer-Überlauf (XD-Bit). Weitere Ausstattungsmerkmale sind der Überhitzungs-Schutz Thermal-Monitor 2 sowie die Energiesparfunktion Enhanced Intel Speedstep Technology (EIST) inklusive der Takt- und Spannungsregulierung Enhanced Halt State (C1E).

Rechenleistung: Alle Tests beendete der Core 2 Extreme QX9650 als zweitschnellste CPU - lediglich der Core 2 Extreme QX9770 mit 3,2 GHz war in der Spitze bis zu 8 Prozent schneller. Häufig konnte der Core 2 Extreme QX9650 jedoch recht gut mit Intels 3,2-GHz-Flaggschiff mithalten. So war er beispielsweise bei der Umwandlung einer Musik-CD ins MP3-Format unter iTunes mit 50 Sekunden nur zwei Sekunden langsamer. Signifikante Unterschiede ergaben sich nur bei Tests, die alle Prozessorkerne voll auslasten. So erreichte der QX9650 beim Rendering-Test von Cinebench 11810 Punkte und war damit 7 Prozent langsamer als der QX9770 (12690 Punkte).

Bei der Spieleleistung ergab sich ebenfalls ein messbarer Unterschied. So erzielte der Core 2 Extreme QX9650 etwa unter Crysis bei der 800er-Auflösung eine mittlere Bildrate von 130 Bildern pro Sekunde und war damit ebenfalls knapp 7 Prozent langsamer. Ein direkter Vergleich zur AMD-Konkurrenz verbietet sich angesichts des Preisniveaus - schließlich kostet der rund 765 Euro teure Prozessor gut vier Mal so viel wie AMDs Phenom X4 9850 Black Edition - derzeit der schnellste AMD-Vierkerner im Test.

Fazit: Die hohe Rechenleistung des Core 2 Extreme QX9650, gepaart mit seiner hervorragenden Energieeffizienz und der tadellosen Ausstattung lassen den 3-GHz-Vierkerner als Testsieger über den Zielstrich gehen. Fast 800 Euro für einen Desktop-Prozessor sind allerdings kein Pappenstiel, Sie sollten sich also genau überlegen, ob Sie die enorme Rechenleistung überhaupt abrufen können.

Alternativen: Sie wollen nicht so viel Geld für einen Prozessor mit vier Rechenkernen ausgeben. Dann empfehlen wir Ihnen die 150-Euro-CPU Intel Core 2 Quad Q6600. Sie brauchen noch mehr Rechenleistung, die Ihnen zudem einen unverhältnismäßig hohen Aufpreis wert ist. Dann kommt für Sie nur der derzeit schnellste Prozessor im Test in Frage: der Intel Core 2 Extreme QX9770 für knapp 1100 Euro.

Spartipp: Intel Core 2 Duo E7200

Der 2,53-GHz-Doppelkerner beruht auf der neuen 45-Nanometer-Architektur Wolfdale. Allerdings hat Intel den Core 2 Duo E7200 um einige Ausstattungsmerkmale erleichtert, die der 8000er-Baureihe vorbehalten bleiben. Dazu gehört etwa der gemeinsame L2-Cache, den Intel beim Core 2 Duo E7200 von 6 auf 3 MB halbiert, sowie der Front Side Bus, der statt 333 nur 266 MHz beträgt. Für Privatanwender verschmerzbar ist hingegen, dass sich bei dem Doppelkerner die Trusted Execution Techologie (TXT) nicht aktivieren lässt.

Stromverbrauch: Intel gibt die Verlustleistung des Core 2 Duo E7200 mit niedrigen 65 Watt an. Wie unsere Strommessungen zeigen, ist der Energieverbrauch tatsächlich moderat. Bei eingeschaltetem Energiesparmodus verbrauchte das Testsystem des Core 2 Duo E7200 sehr gute 129 Watt - der niedrigste Wert aller bisher von uns getesteten Prozessoren. Das galt auch für die Messung bei voller Auslastung beider CPU-Kerne: Mit 148 Watt verbrauchte die Testplattform des Core 2 Duo E7200 beispielsweise nur 56 Prozent der Energie, die das Testsystem des AMD-Rivalen Athlon 64 X2 6400+ benötigte. Nur Mittelmaß ist hingegen die Energieeffizienz des Core 2 Duo E7200. Mit 35,5 Punkten pro Watt liegt sie zwar über allen AMD-Prozessoren (20 bis 29 Punkte/Watt). Im hausinternen Vergleich schnitt aber nur die 65-Nanometer-CPU Core 2 Duo E6750 (30 Punkte/Watt) schlechter ab, alle anderen Intel-CPUs gehen effizienter mit Energie um.

Ausstattung: Außer den eingangs erwähnten Änderungen besitzt der Core 2 Duo E7200 alle anderen Funktionen der Wolfdale-Kernrevision. Dazu gehört die Hardware-Virtualisierung Intel Virtualization Technology (IVT), die 32- und 64-Bit-Unterstützung (EM64T), die komplette Palette zusätzlicher Befehlssätze bis hin zu SSE4.1 und einer Schutzvorrichtung vor Angriffen durch einen Puffer-Überlauf (XD-Bit). Hinzu kommt der Überhitzungs-Schutz Thermal-Monitor 2 sowie die Energiesparfunktion Enhanced Intel Speedstep Technology (EIST) inklusive der Takt- und Spannungsregulierung Enhanced Halt State (C1E).

Rechenleistung: Über alle Benchmarks gemittelt, schlug sich der Core 2 Duo E7200 wacker. So war er etwa im hausinternen Duell beim Rendering-Test von Cinebench 10 fast genauso schnell unterwegs wie das 120-Euro-Modell Intel Core 2 Duo E6750. Gegenüber dem fast doppelt so teuren Intel Core 2 Duo E8500 machte der E7200 auch eine gute Figur, und erreichte immerhin 78 Prozent der Rendering-Leistung des 3,17-GHz-Doppelkerners.

Den Vergleich mit der direkten AMD-Konkurrenz muss der Core 2 Duo E7200 auch nicht scheuen. Intels Schnäppchen-Prozessor war unter Cinebench genauso schnell wie die 110-Euro-CPU AMD Athlon 64 X2 6400+ Black Edition und etwa langsamer als AMDs Dreikern-Spitzenmodell Phenom X3 8750: Intels E7200 erreichte knapp 89 Prozent der Rendering-Leistung des 140 Euro teuren Triple Cores. Bei der Spieleleistung hängte der Core 2 Duo E7200 die versammelte AMD-Armada ab: So erreichte er beispielsweise unter Crysis bei der 800er-Auflösung eine mittlere Bildrate von 106 Bildern pro Sekunde. Da konnte noch nicht einmal der schnellste von uns getestete AMD-Prozessor in dieser Kategorie mithalten, der Athlon 64 X2 6400+ (96 Bilder/s).

Fazit: Neben dem attraktiven Preis glänzt der Core 2 Duo E7200 vor allem durch seinen niedrigen Stromverbrauch. Gerade im Vergleich zum direkten AMD-Rivalen tritt das deutlich zu Tage: Um die gleiche Rechenleistung wie der Core 2 Duo E7200 zu erreichen, muss der Athlon 64 X2 6400+ gut 78 Prozent mehr Strom einsetzen. Aus technischer Sicht ist das natürlich nicht verwunderlich, hinkt doch das AMD-Modell mit seinen 90-Nanometer-Strukturen gleich zwei Fertigungsgenerationen hinterher. Stellen Sie dem 2,53-GHz-Doppelkerne auch eine adäquate Grafikkarte wie AMDs ATI Radeon HD 4850 zur Seite, eignet sich der Prozessor auch für alle modernen 3D-Spiele. Für das Gebotene ist der Core 2 Duo E7200 ein echtes Schnäppchen und hat sich unsere Empfehlung „Spartipp“ redlich verdient.

Alternativen: Sie wollen einen Doppelkerner mit maximalem Tempo? Dann müssen Sie circa 70 Euro zusätzlich investieren. Dafür bekommen Sie mit dem 3,17-GHz-Prozessor Core 2 Duo E8500 den derzeit rechenstärkste Dual Core im Test. Wenn Sie häufig mit Programmen arbeiten, die mehr als zwei Prozessorkerne voll auslasten, greifen Sie besser zu einem Vierkerner. Für einen Aufpreis von 50 gibt’s beispielsweise schon den Intel Core 2 Quad Q6600. Ihr PC basiert auf einer AMD-Plattform mit AM2(+)-CPU-Steckplatz, und Sie haben keine Lust, die Hauptplatine gleich mit auszutauschen? Dann rüsten Sie mit dem Sockel-AM2-Prozessor Athlon 64 X2 6400+ beziehungsweise der Sockel-AM2+-CPU AMD Phenom X4 9850 auf.

Temposieger und CPU-Top10

Empfehlung Tempo: Intel Core 2 Extreme QX9770 Intels Spitzenmodell unter den Quad Cores arbeitet exklusiv mit der höchsten Taktrate von 3,2 GHz sowie dem höchsten Front Side Bus von 400 (effektiv 1600) MHz. So verwundert es nicht, dass der Core 2 Extreme QX9770 derzeit die höchste Rechenleistung für Ein-Sockel-Systeme bietet, die Sie für Geld kaufen können. Eine Superlative ist allerdings auch der Preis: Fast 1100 Euro dürfen Sie für den amtierenden Rechenchampion hinblättern. (Ausführlicher Testbericht: Intel Core 2 Extreme QX9770)

Platz 4: Intel Core 2 Quad Q6600 Der 65-Nanometer-Vierkerner Core 2 Quad Q6600 besteht de facto aus zwei Core 2 Duo E6600, die der Halbleiter-Riese in ein Prozessorgehäuse verpackt hat. Daher haben die beiden Doppelkerner keinen direkten Kommunikationskanal, sondern tauschen ihre Daten über den 266 (effektiv 1066) MHz schnellen Front Side Bus aus. Die Taktfrequenz der Sockel-775-CPU beträgt 2,4 GHz, der insgesamt zur Verfügung stehende L2-Cache summiert sich auf 8 MB. Der Core 2 Quad Q6600 gehört mit aktuell 150 Euro zu den günstigsten Vierkern-Prozessoren und kann sich vor allem bei Programmen gut in Szene setzen, die alle vier Kerne voll nutzen. (Ausführlicher Testbericht: Intel Core 2 Quad Q6600)

Platz 5: Intel Core 2 Duo E8500 Intels Dual-Core-Spitzenmodell arbeitet mit 3,06 GHz sowie einem Front Side Bus von 333 MHz und greift auf 6 MB L2-Cache zurück. Der Doppelkernern basiert auf der fortschrittlichen 45-Nanometer-Architektur und unterstützt deswegen den zusätzlichen Befehlssatz SSE 4.1, der insbesondere Multimedia-Programme beschleunigen kann. Der derzeit rechenstärkste Doppelkerner im Test ist erste Wahl für leidenschaftliche PC-Spieler. Auch beim Umwandeln von Musik und Videos in andere Dateiformate und Kompressionsstufen macht der Core 2 Duo E8500 eine gute Figur. (Ausführlicher Testbericht: Intel Core 2 Duo E8500)

Platz 6: Intel Core 2 Duo E6750 Der 65-Nanometer-Doppelkerner mit einem Front Side Bus von 333 MHz und einer Taktfrequenz von 2,67 GHz ist aktuell ab 115 Euro zu haben. Der Doppelkern-Prozessor basiert auf der Kernrevision G0 und bringt daher nur 4 MB L2-Cache mit, den die beiden Rechenkerne gemeinsam nutzen. Für das Gebotene besitzt der Core 2 Duo E6750 ein noch faires Preis-Leistungs-Verhältnis. (Ausführlicher Testbericht: Intel Core 2 Duo E6750)

Platz 7: AMD Phenom X4 9600 Bereits ein Auslaufmodell ist der Vierkern-Prozessor AMD Phenom X4 9500 mit 2,3 GHz (Hypertransport-Takt: 1,8 GHz), 512 KB L2-Cache je Rechenkern und einem gemeinsamen 2 MB großen L3-Cache. AMD hat seine Quad-Core-Familie inzwischen durch die fehlerbereinigten 9x50-Baureihe mit der Prozessor-Kernrevision B3 ersetzt. Ab 140 Euro wandert der Quad Core über die Ladentheke – das ist günstig. (Ausführlicher Testbericht: AMD Phenom X4 9600)

Platz 8: AMD Phenom X4 9850 Black Edition Das Flaggschiff der Phenom-X4-Baureihe ist mit 2,5 GHz der aktuell taktstärkste AMD-Vierkerner. Auch der Hypertransport-Link läuft beim Phenom X4 9850 mit der derzeit höchsten Frequenz von 2 GHz. Den Zusatz Black Edition trägt der Prozessor wegen des frei wählbaren Multiplikators. Dadurch lässt sich die CPU bequem übertakten, ohne den Referenztakt ändern zu müssen, der wie gehabt bei 200 MHz liegt. Dank der sehr guten Ausstattung und dem vergleichsweise niedrige Preis von aktuell 160 Euro ist AMDs Vierkern-Spitzenmodell empfehlenswert für alle, die das letzte Quäntchen Leistung aus Ihrem PC mit AM2(+)-Hauptplatine herauskitzeln wollen. (Ausführlicher Testbericht: AMD Phenom X4 9850)

Platz 9: AMD Phenom X4 9100e Mit einer Verlustleitung von nur 65 Watt ist der Phenom X4 9100e nach Angaben von AMD die sparsamste Vierkern-CPU auf dem Markt - deshalb das e am Ende der Modellnummer, das für „energy-efficient“ steht. Der Prozessor basiert auf der veralteten B2-Kernrevision und ist offiziell nur im Großhandel erhältlich, dürfte aber über den Graumarkt auch bald den Weg zu den Endkunden finden. Ein Straßenpreis für den Phenom X4 9100e ist daher nicht exakt kalkulierbar, die CPU dürfte aber ungefähr so viel kosten wie der Phenom X4 9550 - aktuell also circa 130 Euro. Der 1,8-GHz-Prozessor ist für AMD-Fans mit Übertaktungs-Ambitionen interessant - 2,4 GHz sind so problemlos drin, ohne die CPU-Kernspannung anheben und dafür den vergleichsweise niedrigen Stromverbrauch opfern zu müssen. (Ausführlicher Testbericht: AMD Phenom X4 9000e)

Platz 10: AMD Athlon 64 X2 6400+ Black Edition AMDs taktstärkste CPU arbeitet mit 3,2 GHz, der Referenztakt liegt bei 200 MHz, und der Hypertransport-Link läuft mit einem GHz. Dem AM2-Prozessor stehen pro Kern 128 KB L1- und 1024 KB L2-Cache zur Verfügung. Durch seine veraltete 90-Nanometer-Fertigung hat er einen sehr hohen Stromverbrauch. Auch die Rechenleistung lässt zu wünschen übrig - insbesondere wenn man die 110-Euro-CPU mit Intel-Prozessoren dieser Preisklasse vergleicht. Daher können wir AMDs 3,2-GHz-Prozessor nur fürs Aufrüsten bestehender AM2-Systeme empfehlen. (pc-welt/mb) (Ausführlicher Testbericht: AMD Athlon 64 X2 6400+ Black Edition)