Kaufratgeber SATA Harddisks

Die besten 2,5-Zoll-Festplatten im Vergleich

28.06.2010 von Christian Vilsbeck
Unternehmen setzen die kompakten 2,5-Zoll-SATA-Festplatten heute nicht mehr nur in Notebooks ein, sondern auch in Mini-PCs, Blade-Servern und externen Stroage-Systemen. Ein Leistungs-Test zeigt, wie die schnellsten HDDs im Vergleich abschneiden.

Geht es um klassische 3,5-Zoll-SATA-Festplatten für Desktop-PCs, sind die Leistungsunterschiede der diversen Modelle heute weitgehend geläufig. Neben den Drehzahlen von 5400, 5900, 7200 und 10.000 U/min beinflussen auch die Datendichten die am Ende erzielbaren Datenübertragungsraten.

Ganz anders verhält es sich mit den kleineren 2,5-Zoll-Festplatten: Hier schauen Anwender oft nur auf die Storage-Kapazität. Die mobilen Laufwerke haben in dieser Hinsicht Boden gut gemacht gegenüber ihren 3,5-Zoll-Pendants.

Heute sind bereits Varianten mit bis zu 1 TByte Speicherplatz, beispielsweise von Western Digital erhältlich. Für viele Einsatzszenarien aber reichen Modelle mit 160 oder 250 GB schon aus. Doch neben der Kapazität unterscheiden sich die 2,5-Zoll HDDs mit SATA-Schnittstelle in der Performance erheblich. Denn auch hier gibt es Modelle mit unterschiedlichen Drehzahlen: Anwender haben die Wahl zwischen 4200, 5400 und 7200 U/min.

Nicht nur die Drehzahl entscheidet

Während die Drehzahl und die Datendichte der Magnetscheiben die sequenziellen Datentransferraten bestimmen, kommt im typischen Praxiseinsatz noch die Wirkung des Datenpuffers und der Caching-Algorithmen hinzu. Beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe sind schnell Laufwerke in Führung, die bei den sequenziellen Transferraten keine Topwerte erreichen. Der Cache der Platte mit Größen von 8 bis 32 MByte wird eben viel effizienter genutzt als bei der Konkurrenz.

Bildergalerie: Benchmarks der Top 10 aller 2,5-Zoll-Festplatten.
Maximale sequenzielle Datentransferrate
Die mit 7200 U/min arbeitenden Hitachi Travelstar 7K500 und Toshiba MK5056GSY mit 250-GByte-Plattern setzen sich deutlich an die Spitze. Nur die beiden 7200er Festplatten Seagate Momentus 7200.4 und Constellation bleiben in der Nähe. Sehr stark für ein 5400er Laufwerk ist Western Digitals Scorpio Blue WD6400BEVT – die hohe Datendichte der 320-GByte-Magnetscheiben ermöglicht die hohen Transferraten.
Minimale sequenzielle Datentransferrate
Diesen Benchmark entscheiden die Hitachi Travelstar 7K500 und Toshiba MK5056GSY – zusammen mit der Seagate Momentus 7200.4 – ebenfalls für sich. Wenig überraschend liegt bei den Laufwerken mit 5400 U/min die Western Digital Scorpio Blue WD6400BEVT durch die hohe Datendichte der 320-GByte-Magnetscheiben in Führung.
Mittlere Zugriffszeit
Durch geringere Latenzzeiten ist diese Disziplin eine klassische Domäne der Schnelldreher. Entsprechend liegen die 7200er Drives mit einer sehr schnellen Seagate Constellation vor den Festplatten mit 5400 U/min. Nur Western Digitals Scorpio-Blue-Serie sprengt die Phalanx mit überraschend flinken Zugriffen. Vergleichsweise langsam für ein 7200er Laufwerk agiert die Toshiba MK5056GSY.
Fullstroke-Zugriffszeit
Wie zu erwarten profitieren auch hier die 7200er Modelle von der geringeren Latenzzeit. Die für den Enterprise-Einsatz konzipierte Seagate Constellation setzt sich auch hier deutlich an die Spitze.
Praxistransferrate Lesen von Dateien
Die Seagate Constellation sowie Hitachis Travelstar 7K500 setzen ihre hohen sequenziellen Datentransferraten beim Lesen von Dateien bestens um. Die mit 5400 U/min arbeitenden Laufwerke Western Digital Scorpio Blue WD6400BEVT und WD5000BEVT belegen die letzten Plätze.
Praxistransferrate Schreiben von Dateien
Samsungs SpinPoint MP2 HM251JJ liegt in Führung. Die Festplatte nutzt ihren Cache beim Schreiben von Dateien am effektivsten aus. Seagates Constellation setzt sich durch den 32 MByte fassenden Cache auch deutlich von der Momentus 7200.4 (16 MByte Cache) ab – trotz ähnlicher sequenzieller Transferraten. Western Digitals Scorpio-Blue-Modelle fallen durch ihren nur 8 MByte großen Cache zurück.
Praxistransferrate Kopieren von Dateien
Hitachis Travelstar 7K500 dupliziert Daten schneller als der Rest – nur Western Digitals Scorpio Black arbeitet auf einem ähnlich hohen Niveau. Stark präsentiert sich auch Western Digitals Scorpio Blue WD5000BEVT, der ein 8 MByte großer Puffer reicht.

Wichtig ist somit die Gesamt-Performance einer Festplatte, die sich aus den sequenziellen Transferraten, den Praxistransfers sowie den Zugriffszeiten zusammensetzt. Die CW-Schwesterpublikation TecChannel.de hat alle drei Kriterien ausgewertet und daraus eine Rangliste der zehn schnellsten 2,5-Zoll-SATA-Festplatten, erstellt, die bislang im Test waren.

Fazit

Wollen Sie eine besonders schnelle 2,5-Zoll-SATA-Festplatte, so empfehlen wir die Hitachi Travelstar 7K500. Die Festplatte bietet die insgesamt höchste Performance in unserem Vergleichsfeld. Es folgt die Seagates Constellation, die insbesondere mit sehr schnellen Zugriffszeiten punktet. Seagates SATA-Drive ist aber auch für den Enterprise-Einsatz spezifiziert und wesentlich teurer. Durch seine Bauhöhe eignet sich die Constellation nicht für Notebooks.

So agiert auf dem dritten Platz die Toshiba MK5056GSY. Die 500-GByte-Festplatte hat zwar geringfügig höhere sequenzielle Transferraten als die Travelstar 7K500, unterliegt aber bei den Zugriffszeiten und Praxistransferraten.

Wenig überraschend liegen auf den ersten acht Plätzen bis hin zur Toshiba MK3254GSYF Laufwerke mit 7200 U/min. Als schnellste 2,5-Zoll-Festplatten mit 5400 U/min platzieren sich von Western Digital die Scorpio Blue WD6400BEVT und WD5000BEVT.

Im Vergleich bietet die Festplatte Hitachi Travelstar 7K500 auf Platz 1 eine 32 Prozent höhere Gesamt-Performance als die zehntplatzierte Western Digital Scorpio Blue WD5000BEVT. (wh)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.de

Foto Homepage: Christian Helmiss