Rechenzentren verstehen sich heute als Dienstleister, die Unternehmensabteilungen erstklassige Services anbieten sollten. Veraltete Hardware und ineffiziente Prozesse lassen sie aber anderen Abteilungen oft weit hinterherhinken. Wenn in allen Geschäftsbereichen gute Leistungen erbracht werden, das Rechenzentrum (RZ) damit jedoch nicht Schritt halten kann, ist das kein gutes Zeichen für den CIO.
Wo also steht Ihr Rechenzentrum? Und was soll verbessert werden? Voraussetzung, um den objektiven Stand der Dinge zu ermitteln und für nachvollziehbare Fortschritte zu sorgen, ist ein verbindliches Maßsystem. Hierfür gibt es diverse Modelle. Gemeinsam ist ihnen, dass man den Reifegrad von Prozessen in einem RZ abschätzen kann. So lässt sich genauer bestimmen, wie das Zusammenspiel von Prozessen und Technologien in der IT verbessert werden muss, um Unternehmensziele zu erreichen.
Prozesse effizienter machen
Eins dieser Modelle ist das Capability Maturity Model(CMMI) von der Carnegie Mellon University. Dieser eher allgemeine Ansatz zur Prozessverbesserung analysiert Lücken mit dem Ziel, Prozesse in Organisationen effizienter zu machen. Speziell zur Analyse spezifischer Schlüsselprozesse in der IT dient das IT-Asset-Management.
Gartners Maturity-Modell
Ein bekanntes Reifemodell ist das Gartner Maturity Model. Mit dem Modell bewerten die Marktforscher IT-Infrastrukturen und kategorisieren sie in die sechs Stufen: "Basic", "Rationalized", "Virtualized", "Service-Based", "Standardized" und "Real-Time". Das Modell versteht sich als Blaupause für eine agilere, flexiblere und kostengünstigere IT und zeichnet den Weg in Real-Time-Infrastrukturen vor.
Aperture hat das Gartner-Modell etwas angepasst und kategorisiert Rechenzentren in fünf Stufen von 0 bis 4:
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Stufe 0
Rechenzentren der Stufe 0 weisen einen fehlenden oder sehr niedrigen Reifegrad der RZ-Infrastruktur auf, die von Chaos und mangelhafter Dokumentation geprägt ist. -
Stufe 1
Stufe 1-Rechenzentren beginnen mit der Dokumentation, verfügen aber über keine vollständige Übersicht über ihre RZ-Infrastruktur. Fehler und Unterbrechungen treten oft auf, bei der Fehlerbehebung wird improvisiert. -
Stufe 2
IT-Abteilungen der Stufe 2 haben Change Management Prozesse sowie Zugangskontrollen eingeführt und beginnen, die Konfiguration ihrer Systeme zu dokumentieren. -
Stufe 3
Rechenzentren auf Stufe 3 sind bereits serviceorientiert. Es werden Leistungsverträge und eine gezielte Ressourcenplanung eingeführt. -
Stufe 4
Auf Stufe 4 verfügt ein RZ schließlich über ein integriertes Regelwerk für IT-Prozesse, das vollständig auf das Erreichen von Unternehmenszielen ausgerichtet ist.
Gartner-Analyst Thomas J. Bittman hält es vor diesem Hintergrund für besonders wichtig, jederzeit die neuesten technologischen Entwicklungen im Auge zu behalten. Ein reines Setzen auf intelligentere IT-Systeme oder besseres Auto-Management von IT-Infrastrukturen reicht nicht aus. Stattdessen sollten möglichst effiziente und dynamische Infrastrukturen in die Unternehmens-IT eingeführt werden.