Den Wissenschaftlern an der TU Brauschweig zufolge gelang dies weltweit zum ersten Mal. Sie verwendeten ein transparentes TFT-Display (Thin-Film Transistors) mit einer 100 Nanometer dünnen Zink-Zinn-Oxidschicht, die mehr als 90 Prozent des sichtbaren Lichts durchlässt. Sonst bestehen die Transistoren meist aus Silizium, das für Flüssigkristallbildschirme (LCDs) verwendet wird, aber im sichtbaren Spektrum das meiste Licht verschluckt.
In dem transparenten Display sitzen die Transistoren und OLED-Pixel (Organic Light Emitting Diode) nebeneinander. OLED-Pixel lassen sich ohne Interferenz auf den TFT-Treiber-Schaltungen aufbringen. Weil die TFT-Schichten so dünn sind, kann man sie mit konventioneller Technik auch großflächig aufbringen. Und weil dies auch bei Temperaturen unter 200 Grad Celsius funktioniert, kann man preiswerte und flexible Plastiksubstrate verwenden.
In den von den Braunschweiger Forschern gebauten Geräten erreichten die OLED-Bildpunkte eine Helligkeit von null bis zu 700 Candela pro Quadratmeter. Herkömmliche Computerbildschirme schaffen nur rund 300 Candela. Thomas Riedl, Leiter des Forschungsbereichs organische und anorganische Laser am Institut für Hochfrequenztechnik, geht davon aus, das erste Prototypen transparenter OLED-Bildschirme in zwei Jahren erhältlich sein könnten. Mögliche Einsatzgebiete wären das Einblenden zusätzlicher Informationen im Gesichtsfeld eines Chirurgen oder der Windschutzscheibe von Autos. (tc)