Centracon-Studie

Der IT-Arbeitsplatz der Zukunft

12.11.2010 von Klaus Manhart
Anzeige  Der IT-Arbeitsplatz der Zukunft bietet einen ortsunabhängigen Zugriff, modulare Services und aufgabenspezifische Leistungsprofile. Auch Endgeräte-Unabhängigkeit und die automatisierte Bereitstellung von Diensten gehören laut einer Centracon-Studie dazu.
Die meisten Unternehmen haben konkrete Vorstellungen worauf sie beim IT-Arbeitsplatz der Zukunft achten wollen.

Der typische Desktop-Arbeitsplatz, wie er heute in Unternehmen existiert, wird den künftigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Darauf weist neben einer Experton-Studie eine Umfrage des Beratungshauses Centracon hin. "Der Bedarf an flexiblen Nutzungsbedingungen passt nicht zu den monolithischen Desktops von heute", sagt Robert Gerhards, Geschäftsführer bei Centracon.

Viele IT-Verantwortliche sehen das ähnlich. Laut der Centracon-Umfrage unter 360 Unternehmen geben 28 Prozent der IT-Manager an, dass sie der Entwicklung zukunftsorientierter Konzepte für die IT-Arbeitsplätze eine hohe Priorität einräumen. Weitere 41 Prozent bekunden, dass sie dieses Thema als wichtig erachten, messen ihm in den gegenwärtigen Planungen aber erst eine mittlere Relevanz bei. Für die restlichen 31 Prozent scheint der Zeitpunkt noch gar nicht gekommen zu sein, sich konzeptionell auf die demnächst notwendigen IT-Arbeitsplätze vorzubereiten.

Die meisten Unternehmen haben schon konkrete Vorstellungen, in welche Richtung es gehen wird. So steht zwar im Ranking der Merkmale mit der Verfügbarkeit und Sicherheit ein Klassiker an erster Stelle; sie spielt für 82 Prozent eine große Rolle. An zweiter Position (74 Prozent) befindet sich mit dem Anspruch auf Standardisierung der Desktops samt der Organisation, Dienste und Prozesse aber bereits eine Anforderung, die in der heutigen konkreten Praxis noch weitgehend unerfüllt ist. Ähnlich viele plädieren für einen flexiblen und ortsunabhängigen Zugriff auf die Clients.

Erwartungen zu konservativ

Die Wünsche der IT-Verantwortlichen gehen aber noch weiter. So sollen die IT-Arbeitsplätze möglichst automatisiert bereitgestellt werden und eine höhere Benutzerfreundlichkeit als bisher aufweisen. Darüber hinaus erwarten sie, dass sich die Arbeitsplätze demnächst als endgeräteunabhängig darstellen - also Mitarbeiter beispielsweise im Büro auch ihren privaten portablen Rechner einsetzen können.

70 Prozent erwarten von den zukünftigen IT-Arbeitsplätzen aufwandsarme Betriebskonzepte und die Möglichkeit, die benötigten Services modular und dynamisch bereitstellen zu lassen. Gleichzeitig sollen die Desktops nach Meinung von 54 Prozent der Befragten auch aufgaben- bzw. rollenspezifisch, beispielsweise für fachliche Anforderungen, gestaltet werden können.

Für den Centracon-Consultant weisen die Ergebnisse der Erhebung zwar auf durchgreifende Weiterentwicklung der Konzepte für IT-gestützte Arbeitsplätze hin, die Erwartungen würden teilweise aber noch einen recht konservativen Charakter haben. "Allein die Einflüsse der Digital Native User als nachwachsende Generation, die sich in ganz selbstverständlicher Weise mit der digitalen Welt identifizieren, werden einen noch größeren Veränderungsbedarf in den Unternehmen entfachen, als sich viele im Moment vorstellen können", glaubt Gerhards. Außerdem sieht er weitere Entwicklungen mit Einfluss auf das zukünftige Desktop-Management am Horizont: "Warum sollen Arbeitsplätze demnächst nicht über eine Cloud bereitgestellt werden?" fragt er.