Der Betriebsrat ist skeptisch BMW plant die Auslagerung von Teilen der Datenverarbeitung

08.12.1995

MUENCHEN (CW) - Die Muenchner BMW AG hegt offenbar Outsourcing- Plaene. Aus einem internen Informationsschreiben des Betriebsratsvorsitzenden Manfred Schoch geht hervor, dass Teile der Informationsverarbeitung ausgelagert werden sollen. Schoch befuerchtet, dass BMW durch eine Fremdvergabe unternehmensspezifisches Know-how aufs Spiel setzen koennte.

In dem BMW-Mitteilungsblatt "Der Betriebsrat informiert" (Nr.3/95) zeigt sich die Mitarbeitervertretung beunruhigt ueber Plaene, die in einer Beschlussvorlage "IV-Gesamtprozess" enthalten seien. Darin werde eine Reduzierung der internen Systementwicklung vorgeschlagen. BMW plane demnach, Kernfelder mit wettbewerbskritischen und unternehmensspezifischen Anwendungen zu identifizieren und Anwendungen ausserhalb dieser Kernfelder auf Systemlieferanten zu verlagern.

Dem Blatt zufolge hat sich BMW bereits Gedanken darueber gemacht, welche Bereiche fuer eine Auslagerung in Frage kommen. Demnach gelten unter anderem Systeme fuer Lager- und Fertigungssteuerung sowie Betriebsdatenerfassung, Betriebsmittelplanung und - anforderung, Fabrikplanung, Instandhaltung und der dezentrale Benutzerservice als nicht wettbewerbskritisch.

Bei diesen Systemen sollen die BMW-Mitarbeiter offenbar nicht einmal mehr die Fachkonzepte mitgestalten. Laut Schoch koennte die Verwirklichung dieser Plaene zu einem Know-how-Verlust innerhalb des BMW-Konzerns fuehren. Es werde schwieriger, zu eruieren, welche Anforderungen sich aus den betrieblichen Ablaeufen fuer die DV- Systeme ergeben. Offenbar sind die Plaene noch im Fruehstadium, denn die grossen Dienstleister sind bisher nicht zur Unterbreitung eines Angebots aufgefordert worden