Dell will Unternehmen beim Akkutausch unterstützen

21.08.2006
Bei seinem gigantischen Notebook-Akkurückruf will Dell Unternehmenskunden wenn möglich behilflich sein.

Der texanische Direktanbieter und PC-Weltmarktführer hatte vergangene Woche angekündigt, er rufe freiwillig 4,1 Millionen Notebook-Akkus wegen Überhitzungsgefahr zurück. "Wir arbeiten mit Kunden an der Entwicklung eines Verfahrens, das ihren spezifischen Gegebenheiten am besten entspricht", erklärte Firmensprecherin Anne Camden. "Aber diesen Plan passen wir fortlaufend an."

Im Prinzip gibt es drei mögliche Vorgehensweisen: In Unternehmen mit großer IT-Abteilung kann diese die betroffenen Geräte ermitteln, die Ersatzteile en bloc bestellen und nach deren Lieferung installieren. Dell könnte aber auch vor Ort beim Kunden spezielle Kiosks aufstellen und mit Personal bestücken, das sich um den Austausch der Battery Packs kümmert.

Wahrscheinliche Option: DIY

Die dritte Möglichkeit könnte indes die wahrscheinlichste sein. "In einige Fällen überlassen einige große Kunden die Sache auch dem Endanwender", sagte Camden. So geht zum Beispiel der Serviceriese Electronic Data Systems (EDS) vor, der Dell-Notebooks sowohl in Kundenprojekten als auch hausintern einsetzt.

Wenn die Mitarbeiter eines Unternehmens in Niederlassungen über das ganze Land oder gar die ganze Welt verstreut seien, dann sei es das einfachste Vorgehen, die Mitarbeiter auf Dells Self-Service-Seite für den Akkutausch zu schicken und dort individuell ihr Gerät prüfen und gegebenenfalls einen Austauschakku ordern zu lassen, erklärte EDS-Sprecher Travis Jacobsen.

Probleme schon seit zehn Monaten bekannt

Ein Sprecher von Sony hat übrigens Ende vergangener Woche bestätigt, dass die Akkuprobleme beiden Unternehmen schon seit längerem bekannt waren. Erste diesbezügliche Gespräche habe es bereits im Oktober vergangenen Jahres gegeben und dann erneute Verhandlungen im Februar 2006. Als Problem hatten sich dabei kleinste Metallpartikel herauskristallisiert, die bei der Fertigung der Akkuzellen die Lithium-Ionen-Flüssigkeit kontaminierten und die Akkus versagen beziehungsweise in einigen Fällen sich überhitzen ließen.

Sony habe daraufhin seine Produktion verändert, um das Auftreten dieser Verunreinigungen zu stoppen. Zu einem Rückruf habe man sich aber erst kürzlich gemeinsam entschlossen, weil erst dann durch die Überhitzung entstandene Schäden gemeldet worden seien, erklärte Sony-Sprecher Rick Clancy. (tc)