Debis erhaelt Zuschlag fuer Outsourcing-Projekt Frankfurter Flughafen trennt sich von BS2000-Rechenzentrum

22.07.1994

FRANKFURT/M. (hv) - Zu hohe Kosten haben die Flughafen Frankfurt/Main AG zu der Entscheidung gefuehrt, ihre administrative Datenverarbeitung komplett auszulagern. Nutzniesser ist die Debis Systemhaus GmbH, Leinfelden-Echterdingen, die den groessten deutschen Flughafen mit SAP-Services aus einem Frankfurter Rechenzentrum (RZ) bedienen soll.

Die Hessen betrieben bisher ein RZ mit zwei voellig verschiedenen Rechnerwelten. Fuer den Ablauf der betrieblichen Anwendungen und eines hauseigenen Informationssystems wird auch kuenftig ein Tandem-Rechner unter dem Betriebssystem Guardian eingesetzt. Dagegen schaltet der Flughafen seinen BS2000-Rechner, auf dem SAP- Anwendungen fuer die Verwaltung laufen, zum Jahresende ab. "Wir werden unsere RZ-Operationen und die Arbeitsvorbereitung nicht mehr auf einem eigenen Rechner betreiben", bestaetigt Manfred Teuber, Abteilungsleiter Informatik. Man beziehe kuenftig aus einem Frankfurter Rechenzentrum von Debis "RZ-Leistungen aus der Steckdose", behalte aber die Anwendungsentwicklung im Haus. Sie diene als "Puffer" zwischen dem Outsourcer und den eigenen Anwendern.

Die Implementierung des Outsourcing-Projektes sowie anfallende Anpassungen der SAP-Software will der Frankfurter Flughafen in gemeinsamen Teams mit Debis durchfuehren. Auch der R/2-Release- Wechsel von 4.3 auf 5.0 soll zusammen mit dem Dienstleister vorgenommen werden. Ausserdem sind Ueberlegungen im Gange, auf die Client-Server-Software R/3 von der SAP umzusteigen - allerdings hat diese Migration zur Zeit noch keinen Vorrang.

Outsourcing ist beim Flughafen Frankfurt in erster Linie eine Massnahme zur Verbesserung der Kostenstruktur. Gespart werden soll beim Personal - daraus macht der Airport kein Geheimnis. Wie die Nachrichtenagentur "vwd" berichtet, hoffen die Hessen, jaehrlich 1,5 Millionen Mark weniger ausgeben zu muessen. Zum Vertragsvolumen will Teuber keine Angaben machen - Debis sei als guenstigster Anbieter aus einer Reihe von Wettbewerbern ausgesucht worden.