BSI bestätigt

Datenklau schon seit Dezember bekannt

22.01.2014
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat bestätigt, dass ihm der millionenfache Klau von Online-Zugangsdaten schon seit Wochen bekannt war.

"Wir wussten seit Dezember davon. Die Vorbereitungen ein Verfahren aufzusetzen, dass datenschutzgerecht ist und einer derart großen Zahl von Anfragen gewachsen ist, das bedurfte einer Vorbereitungszeit", sagte BSI-Präsident Michael Hange im Bayerischen Rundfunk am Mittwoch. Zunächst hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet, das BSI sei spätestens seit Dezember informiert gewesen.

Die Behörde hatte am Dienstag mitgeteilt, dass 16 Millionen Benutzerkonten gekapert worden seien. Sie richtete eine Webseite ein, auf der Menschen überprüfen können, ob sie betroffen sind. So seien bis 18.00 Uhr am Dienstag 120.000 Betroffene über die Ausspähung ihrer Passwörter informiert worden, sagte Hange im Bayerischen Rundfunk. Insgesamt seien über eine Millionen Anfragen bearbeitet worden. Die Webseite https://www.sicherheitstest.bsi.de/ war wegen des Ansturms der Internet-Nutzer über weite Zeiträume schlecht zu erreichen, so auch am Mittwochmorgen.

Auf der Webseite können Nutzer ihre E-Mail-Adresse eingeben, die dann mit den Daten abgeglichen wird. Betroffene werde anschließend per E-Mail informiert - allerdings erfahren sie dabei nicht, in Verbindung mit welchem Passwort die Adresse in der Datenbank steht. Auch die Bundesregierung wies auf die Testseite hin.

Die Zugangsdaten tauchten bei der Analyse von Botnetzen auf. Das sind Netzwerke gekaperter Computer, die oft ohne das Wissen der Nutzer mit Schadsoftware infiziert wurden. Kriminelle benutzen solche Zombie-Rechner beispielsweise, um massenhaft E-Mails mit Werbung oder Schadprogrammen zu versenden.

22 Tools für mehr Sicherheit am PC -
20 Tools für mehr Sicherheit am PC
Hat ein Virus Ihren Rechner infiziert und Ihr Antiviren-Tool mundtot gemacht? Mit einem Zweit-Scanner überprüfen Sie den Sicherheitsstatus Ihres Computers.
Avira Bootsektor-Repairtool
Spezialtool, das Bootsektor nach Viren durchleuchtet. Bootsektor-Viren verursachen oft Probleme beim Hochfahren und führen zu einem instabilem Rechner.
The Cleaner 9
The Cleaner 9 spürt für Sie Schädlinge aller Art auf, die dann auch noch komfortabel entfernt werden können.
Kaspersky Security Scan
Kaspersky Security Scan untersucht Ihren Computer nach Schädlingen jeder Art. Egal ob Viren, Malware oder Trojaner, Kaspersky Security Scan verspricht alle schädlichen Inhalte aufzuspüren.
Zonealarm Firewall
Wenn Sie kein Komplett-Paket mit integrierter Firewall nutzen und der Windows-Firewall nicht trauen, sollten Sie ein Programm wie Zonealarm Firewall Free installieren.
F-Secure Online Scanner
Der F-Secure Online Scanner ist ein kleines kostenloses Sicherheits-Tool, welches Ihren PC nach Schädlingen durchsucht und entfernt. Lobenswert: Sie müssen diesen Scanner nicht installieren.
Malwarebytes Anti-Malware
Malwarebytes Anti-Malware durchsucht Ihren PC gezielt nach bösartiger Software wie Spyware, Trojaner und Viren, um diese dann zu entfernen.
McAfee AVERT Stinger
McAfee Avert Stinger können Sie immer dann einsetzen, wenn schon eine Vireninfektion Ihres Rechners vorliegt und Sie schnell Ihr System überprüfen möchten.
Avira AntiVir Removal Tool
Viren-Entferner haben sich auf die Säuberung nach der Infektion spezialisiert. Das Antivir Removal-Tool räuchert Würmer aus.
Windows-Tool zum Entfernen bösartiger Software
Anti-Malware-Tool von Microsoft, dass bösartige Software aufspürt.
Trojan Remover
Trojan Remover sucht nach eingedrungenen Schädlingen und befreit ihren Rechner von Würmern, Trojanern, Ad- und Spyware.
Avira AntiVir Rescue System 2014
Wenn Ihr System gar nicht mehr gestartet werden kann, hilft vielleicht eine Rettungs-Disc weiter.
F-Secure Rescue CD
F-Secure Rescue CD kann ein durch Malware beschädigtes System nach Viren durchsuchen. Potenzielle Bedrohungen werden in Quarantäne verschoben.
AVG Rescue CD
Auch die AVG Rescue CD hilft Ihrem Rechner wieder auf die Beine, wenn dieser durch starken Virenbefall nicht mehr starten will.
Sophos Anti-Rootkit
Sophos Anti-Rootkit hilft Ihnen versteckte Rootkits zu entdecken.
Trojancheck
Das Abwehr-Tool Trojancheck findet Trojaner auf Ihrem PC. Dazu überwacht die Software die neuralgischen Angriffspunkte Registry, Windows-Autostart-Einstellungen und offene Ports.
TrojanHunter
TrojanHunter überprüft Ihren Rechner auf eingeschleuste Trojaner und beseitigt die Schädlinge. Dabei erkennt das Programm auch veränderte Trojaner.
AppRemover
Kein zweites Antiviren-Programm - aber ein Programm, dass Ihr erstes Virenprogramm restlos entfernen soll, wenn Sie wechseln wollen.
ClamWin Free Antivirus
Der Open-Source Virenscanner ClamWin überprüft Ihren Rechner auf Computerviren und andere Schädlinge, wobei er sich auf eine Update-fähige Datenbank stützt.
Microsoft Malware Prevention Troubleshooter
Microsofts Malware Prevention Troubleshooter durchleuchtet Ihren Computer. Das Tool sucht nach fehlerhaften Systemkonfigurationen und Sicherheits-Problemen. Zudem werden Sicherheits-Einstellungen verändert, sodass Ihr System präventiv gegen Schadsoftware-Befall geschützt sein soll.
Ashampoo Anti Virus 2014
shampoo Anti-Virus 2014 schützt Sie per Echtzeitschutz und zwei Scan-Engines vor Viren, Spyware und Trojanern. Ashampoo verspricht außerdem, dass Ihr PC nicht ausgebremst wird.

Die Datensätze können nicht nur auf gekaperte E-Mail-Konten hindeuten. Dieselbe Kombination aus Mail-Adresse und Passwort verwenden viele Internet-Anwender fahrlässig auch zum Anmelden bei anderen Diensten, etwa für Online-Netzwerke wie Facebook oder bei Shopping-Seiten.

Der netzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Lars Klingbeil, forderte angesichts des Falls mehr Investitionen in die Sicherheitsforschung. "Dieser Fall zeigt, wie sich das Thema Identitätsklau im Netz entwickelt hat, und dass wir damit auch in Zukunft wohl noch viel zu tun haben werden", sagte Klingbeil der Zeitung "Tagesspiegel" (Mittwoch). Es sei Aufgabe der Politik, die digitale Selbstständigkeit des Bürgers zu unterstützen und die Sicherheitsforschung zu stärken. "Das wird Geld kosten, was wir aber investieren sollten." (dpa/tc)