Kaufberatung

Das optimale Zubehör für Ihre Systemkamera

22.04.2012 von Verena Ottmann
Wer sich eine Systemkamera kauft, der braucht auch passendes Zubehör wie Objektive, eine Tasche und ausreichend Speicherplatz. Lesen Sie im Ratgeber, auf was Sie beim Kauf achten sollten.
Foto: Samsung

Endlich gehört sie Ihnen - die Systemkamera, für die Sie sich nach langwierigen Recherchen entschieden haben, auf die Sie lange gespart haben und die Sie nun endlich in den Händen halten. Doch wenn Sie glauben, dass damit der Fotospaß losgehen kann, haben Sie nur bedingt recht. Denn jetzt geht's erst mal daran, das passende Zubehör für Ihre Systemkamera zu finden. Einen ersten Überblick verschaffen Sie sich auf der Website des Herstellers. Sie finden dort Zubehör, das genau auf ihr Systemkameramodell abgestimmt ist, etwa Aufstecksucher oder Blitze. Aber auch bei Drittanbietern können Sie fündig werden, was Zubehör anbelangt. Oft ist dabei sogar noch ein Schnäppchen drin. Am besten, Sie vergleichen die Angebote mit Hilfe unserer Kauftipps.

Die besten Foto-Komplettlösungen
Adobe Lightroom
“Adobe Lightroom” gilt als eine der besten Fotobearbeitungsanwendungen, die derzeit für Profis erhältlich sind. Die professionelle Funktionalität und die hohe Benutzerfreundlichkeit sind inzwischen schon für unter 130 Euro zu haben.
Apple Aperture
Unter Mac-Anwendern ist das robuste und umfangreiche “Aperture” von Apple sehr beliebt. Mit einem Lizenzpreis von knapp 70 Euro bietet das Produkt aus Cupertino ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis als Lightroom.
ACDsee Pro
“ACDsee Pro” für Windows überzeugt mit hochqualitativen Features, Effekten und Filtern. Vor dem Platzhirsch Lightroom braucht sich das Tool gar nicht zu verstecken. Mit einem Preis von rund 120 Euro befindet es sich in einer Kategorie wie die Adobe-Lösung.
Ashampoo Photo Commander
Mit dem “Photo Commander” bietet die deutsche Softwareschmiede Ashampoo eine leistungsstarke aber günstige Windows-Anwendung für die Digitalfotografie, die in erster Linie Einsteiger adressiert. Der Lizenzpreis beträgt knapp 40 Euro.
Corel AfterShot Pro
“AfterShot Pro” vom Multimedia-Spezialist Corel ist eine integrierte Gesamtlösung, die den gesamten digitalen Fotoworkflow verbessern und beschleunigen kann. Kostenpunkt: Knapp 90 Euro.
Magix Foto Manager
Mit dem “Foto Manager” bietet der deutsche Softwarehersteller Magix AG eins der beliebtesten Fotobearbeitungs-Tools. Für einen Lizenzpreis von rund 50 Euro erhalten User professionelle Funktionen und eine bequeme und intuitive Bedienung. Wer eine kostenlose Software sucht, kann auf eine abgespeckte Version des Foto Managers zurückgreifen.
PhotoPlus
Mit PhotoPlus erhalten Anwender eine anspruchsvolle Komplettlösung für die digitale Fotografie mit zahlreichen intuitiven Features und leistungsstarken Reparaturwerkzeugen. Preis: Rund 90 Euro.
Picasa
Mit “Picasa” bietet Google eine kostenlose und leistungsfähige Lösung, die sich in erster für Einsteiger eignet. Das Tool ist sowohl für Windows als auch für Mac und Linux verfügbar.

Objektive: Die optimale Wahl für jedes Motiv

Einer der großen Vorteile einer Systemkamera ist die Flexibilität, die durch den Einsatz von Wechselobjektiven gegeben ist. Besitzen Sie verschiedene Objekte für ihre Systemkamera, können Sie je nach Motiv - abhängig von Brennweite und Lichtstärke - die optimale Linse auswählen. Hier taucht jedoch schon das erste Problem auf: Anders als bei Kompaktkameras wird in den Herstellerdaten eines Wechselobjektivs die Brennweite nicht umgerechnet aufs Kleinbildformat (KB) angegeben. Die Umrechnung ist jedoch denkbar einfach. Sie müssen dazu lediglich die Angaben der Brennweite mit dem so genannten Crop-Faktor, auch Brennweitenverlängerung genannt, multiplizieren. Dieser ist bei Olympus und Panasonic immer 2x, bei Nikon 2,7x, bei Pentax 5,53x und bei Samsung sowie Sony 1,5x. Eine 12-Millimeter-Festbrennweite von Olympus arbeitet also mit einer KB-Brennweite von 24 Millimetern, während ein 18-55mm-Objektiv von Sony umgerechnet 27 bis 82,5 Millimeter abdeckt.

Hier eine Übersicht über alle derzeit erhältlichen Systemkamera-Objektive:

XF18mm F2.0 R

10 mm 1:2,8

9-18mm 1:4.0-5.6 

7-14 mm / F4,0 Asph.

3,2 mm / F5,6

16 mm F2.4

16 mm F2,8 Pancake

XF35mm F1.4 R

10–30 mm 1:3,5–5,6

12mm 1:2.0

Fisheye 8 mm / F3,5

5-15 mm / F2,8-4,5

18-55 mm F3.5-5.6 OIS 2, iFn

18-55 mm F3,5-5,6

XF60mm F2.4 R Macro

10–100 mm 1:4,5–5,6 PD-Zoom

12-50mm 1:3.5-6.3 EZ

14 mm / F2,5 Asph.

6,3 mm / F7,1

18-200 mm F3.5-6.3 ED OIS

24 mm F1,8 Carl Zeiss Sonnar T

30–110 mm 1:3,8–5,6

14-42mm 1:3.5-5.6 II R

14-42 mm / F3,5-5,6 Asph., OIS

8,5 mm / F1,9 AL [IF]

20 mm F2.8, iFn

30 mm F3,5

14-42mm 1:3.5-5.6 II

14-42 mm / F3,5-5,6 Asph.,Power OIS

18 mm / F8,0

20-50 mm F3.5-5.6, iFn

50 mm F1,8

14-42mm 1:3.5-5.6

14-45 mm / F3,5-5,6 Asph., OIS

30 mm F2

55-210 mm F4,5-6,3

14-150mm 1:4.0-5.6

14-140 mm / F4,0-5,8 Asph., OIS

50-200 mm F4-5.6 ED OIS 2, iFn

17mm 1:1.8 Pancake

20 mm / F1,7 Asph.

60 mm F2.8 Macro ED OIS SSA

40-150mm 1:4.0-5.6

45-175 mm / F4,0-5,6 Asph., Power OIS

85 mm F1.4 ED SSA

40-150mm 1:4.0-5.6 R 

45-200 mm / F4,0-5,6

45mm 1:1.8

3D-Objektiv 12,5 mm / F12

75-300mm 1:4.8-6.7

Leica DG Summilux 25 mm / F1,4 Asph.

Leica DG Macro-Elmarit 45 mm / F2,8 Asph., OIS

Was die Art der Objektive angeht, so unterscheidet man zwischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten. Zoomobjektive sind sehr flexibel und optimal für Einsteiger und als Allround-Linsen geeignet. Mit ihnen lassen sich je nach Brennweitenbereich auch entfernte Motive nahe heranholen. Festbrennweiten sind meist sehr lichtstark und bieten dank ihres einfachen Aufbaus eine gleichmäßig gute Bildqualität. Sie lassen sich auch günstiger fertigen als Zoomobjektive.

Sowohl Zoomobjektive, als auch Festbrennweiten lassen sich - abhängig von der Brennweite - in drei Kategorien einteilen: Weitwinkel-, Normal- und Teleobjektive.

Weitwinkel-Festbrennweite Nikon 1 Nikkor 10 mm 1:2,8 - auch in rot erhältlich
Foto: Nikon

Objektive mit einer KB-Brennweite bis 45 Millimeter tragen die Bezeichnung Weitwinkel, bis etwa 24 Millimeter nennt man sie Superweitwinkel. Eine Sonderform des Superweitwinkelobjektivs ist das Fisheye. Es hat eine Brennweite von weniger als 20 Millimetern und produziert dabei die typischen stark tonnenförmigen Verzeichnungen an den Bildrändern. Weitwinkelobjektive eignen sich gut für Naturfotografie, aufgrund ihrer hohen Schärfentiefe auch für künstlerische Aufnahmen wie Akt.

Standard-Zoomobjektiv Olympus M.Zuiko Digital 14-42mm 1:3.5-5.6 II
Foto: Olympus

Objektive mit einer KB-Brennweite von etwa 45 bis 60 Millimeter tragen die Bezeichnung Normalobjektiv. Die meisten Standard-Kit-Objektive gehören in diese Kategorie. Der Bildausschnitt eines Normalobjektivs entspricht in etwa dem des menschlichen Auges. Daher eignen sich diese Objektive für Motive, die besonders natürlich abgebildet werden sollen.

Tele-Zoomobjektiv Panasonic Lumix G Vario 45-200 mm / F4,0-5,6
Foto: Panasonic

Liegt die Brennweite eines Objektivs über 60 Millimetern, nennt man es Teleobjektiv, ab 300 Millimeter Superteleobjektiv. Teleobjektive haben eine geringe Schärfentiefe, sind jedoch oft sehr lichtstark. Daher eignen sie sich aufgrund der daraus entstehenden kurzen Belichtungszeiten optimal für Tier- und Sportfotografie, aber auch für Makroaufnahmen und Porträts.

Speicherkarten: 16 GB sollten es mindestens sein

Aktuelle Systemkameras arbeiten mit einer Auflösung von 12 bis 24 Megapixeln. Das bedeutet, dass ein Bild je nach JPG-Kompression zwischen 4 und 6 MB groß ist. Arbeiten Sie im RAW-Format, wird die Datei nochmal um ein vielfaches größer. Außerdem nehmen fast alle Modelle Videos in der Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkte auf. Auch das nimmt ordentlich Speicherplatz ein. Damit Ihnen also auf Ihrer Fototour nicht der Speicher ausgeht, sollten Sie ausreichend Speicherkarten dabeihaben. 16 GB ist dabei das mindeste, besser noch 32 GB. Denn der Straßenpreis für eine 16-GB-Karte liegt zwischen 18 und 25 Euro, für eine 32-GB-Karte um die 30 Euro. Umgerechnet auf Euro pro GB kommt man also auf etwa 1,1 Euro/GB bei 16 GB und 0,9 Euro/GB bei 32 GB.

SDHC-Karte Class 10 von Sandisk
Foto: Sandisk

Neben der Kapazität sollten Sie auch auf die Geschwindigkeitsklasse einer SD-Karte achten. Sie gibt Auskunft über die Datenrate, mit der sich die Karte mindestens beschreiben lässt. Eine Class-10-Karte können Sie also mit mindestens 10 MB/s beschreiben. Bei Class 6 beträgt die minimale Datenrate 6 MB/s, bei Class 4 liegt sie bei 4 MB/s. Class 2 ermöglicht eine Schreibrate von mindestens 2 MB/s. Anders als die Schreibgeschwindigkeit wird die Lesegeschwindigkeit nicht von der Class-Einteilung festgelegt. Normalerweise lesen Class-10-Karten jedoch mit 66facher Geschwindigkeit, Class-6-Karten mit 40facher, Class-4-Karten mit 26facher und Class-2-Karten mit 13facher Geschwindigkeit. Die Umrechnung des Geschwindigkeitsfaktors (x-fach) geschieht dabei nach der von CD-Brennern bekannten Berechnung: 1x entspricht 150 KB/s.

Übrigens: Die meisten Systemkameras unterstützen auch die so genannten SDXC-Karten, die das Dateiformat exFAT einsetzen. SDXC-Karten sind SD-Karten ab 64 GB, die neben der höheren Kapazität auch schneller sind. Sie kosten zwischen 50 und 70 Euro für 64 GB oder 1,1 Euro/GB, was okay ist. Eine 128-GB-Karte kommt auf etwa 150 Euro oder 1,2 Euro/GB.

Weiteres Zubehör: Reserve-Akku und Tasche

Ein aktuelles Smartphone müssen Sie fast jeden Tag ans Ladegerät hängen. Ganz so dramatisch sieht die Situation bei Systemkameras zwar nicht aus. Dennoch ist es wie beim Smartphone ärgerlich, wenn mitten in der schönsten Fotosession der Akku leer wird. Besorgen Sie sich als unbedingt einen Reserve-Akku, am besten vom Kamerahersteller. Zwar finden Sie im Internet häufig Angebote von Drittherstellern, die Akkus sehr viel günstiger anbieten. Bei solchen Akkus kann es aber zu Problemen kommen, etwa, weil die Original-Ladegeräte nicht mit den Akkus klarkommen oder die Ladung schnell nachlässt. Investieren Sie also lieber in den Original-Akku.

Edle Kameratasche KAAMA aus Büffelleder von Kalahari
Foto: Kalahari

Ein weiteres unverzichtbares Zubehör ist eine Kameratasche. Hier können Sie durchaus zweigleisig fahren: Kaufen Sie sich eine Tasche, in die nur die Kamera mit Objektiv und ein Reserve-Akku passt. Diese Tasche ist perfekt für Einsätze mit überschaubaren Motiven. Für eine ausgedehnte Fototour sollten Sie dagegen Ihre komplette Ausrüstung mitnehmen. Hierfür benötigen Sie eine Tasche, in die alles reinpasst: Objektive, Akkus, Speicherkarten, Reflektor und vielleicht sogar ein Stativ. Und damit der modische Aspekt nicht verloren geht, gibt es Kamerataschen in vielen verschiedenen Designs, Farben und Materialien, so dass Sie bestimmt eine finden, die Ihnen gefällt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.