Kaufberatung

Das optimale TFT-Display

23.04.2009 von Bernd Weeser-Krell
Wer einen neues TFT-Display sucht, steht man zuallererst einmal sprachlos vor der schieren Masse an möglichen Geräten. Egal, ob Homeoffice, Multimedia- oder Game-PC – wir zeigen, wie Sie den für Sie optimalen TFT-Monitor finden.

Als die ersten TFT-Displays in den Läden erschienen handelte es sich im wesentlichen um 22-Zoll-Breitbildmonitore. Grund hierfür war, dass sie zur damaligen Zeit die einzigen, preislich für den Heimanwender interessanten Geräte waren. Die Jahre vergingen und die Preise purzelten. So kann man heutzutage in der 22-Zoll-Klasse schon für 140 Euro fündig werden. Selbst die einstmals unerschwinglichen 24- und 26-Zoll TFT-Monitore sind heute schon für teils deutlich unter 300 Euro zu haben.

Und ein weiterer Trend deutet sich an: Alle Hersteller bringen TFT-Displays auf den Markt, die nicht mehr das bei Computer-Breitbildmonitoren übliche Seitenverhältnis von 16:10 haben, sondern auf das von den Flachbild-Fernseher bekannte 16:9-Format setzen.

1. Bildschirmgröße: mindestens 22 Zoll

24-Zöller: volle HD-Auflösung von 1920 x 1080
Foto: Samsung

Unterhalb einer Bilddiagonale von 22 Zoll sollten Sie bei TFT-Displays nicht einsteigen - die Auflösung ist zu niedrig. Auf kleineren Monitoren ist das Arbeiten mit mehreren Anwendungen gleichzeitig wie Textverarbeitung, Mail und Web-Browser nicht wirklich produktiv. 22-Zoll-Breitbildschirme bieten dagegen eine Auflösung von 1680 x 1050 Pixel - genug für fast alle normalen Anwendungen. Auch mehrere Fenster lassen sich auf dem Display komfortabel verwalten. Die neuen 16:9-Monitore bieten sogar die volle HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten, womit auch HD-Filme und Videos in voller Auflösung aufs Display kommen. Doch Vorsicht: Arbeiten Sie viel mit Texten und Tabellen, könnte Ihnen die Darstellung des Bildinhaltes zu klein sein. Besser eignen sich hier die 24-Zöller mit Full-HD-Auflösung, die ein guter Kompromiss zwischen Displaygröße und ausreichend großer Bilddarstellung sind.

Schreiben Sie viel oder arbeiten Sie mit großen Tabellen, sollten Sie den Kauf eines 26-Zoll-Displays in die engere Wahl ziehen. Die Monitore haben zwar die gleiche Auflösung wie die 24-Zöller, die Darstellung ist aber augenfreundlicher, da der Bildinhalt insgesamt größer dargestellt wird. Die beiden größeren Formate eigenen sich natürlich auch hervorragend für Mulitmedia-Anwendungen wie Filme, Videos und Spiele.

2. Display: Entspiegelte Displays schonen die Augen

Entspiegeltes Display: keine störenden Reflexionen

Möchten Sie Ihr TFT-Display hauptsächlich am heimischen Arbeitsplatz einsetzen und weniger für Multimedia-Anwendungen und Spiele nutzen, sollten Sie unbedingt einen Monitor mit entspiegeltem Display kaufen - Ihre Augen werden es Ihnen danken. Bei spiegelnden Bildschirmen lassen sich Reflexionen von Lichtquellen (besonders wenn sie im Rücken des Anwenders liegen) und hellen Gegenständen nicht vermeiden. Auch der Anwender selbst spiegelt sich deutlich auf dem Monitor wieder. Gerade bei einem dunklen Bildhintergrund oder dunklen Filmsequenzen sind diese Reflexionen sehr störend. Spiegelnde Displays sollten Sie nur in Betracht ziehen, wenn Sie auf eine sehr brillante Farbwiedergabe Wert legen.

3. Bildqualität: mittlere Helligkeit, hoher Kontrast

Bildqualität: Helligkeit und Kontrast getrennt regeln
Foto: Iiyama

Für ein gutes Bild sind Helligkeit und Kontrast entscheidend. Beide Werte gehören zusammen: je heller das Bild, desto höher der Kontrast - allerdings nur, wenn beim Anstieg der Helligkeit schwarz auch schwarz bleibt. Für ermüdungsfreies Arbeiten sollten die Helligkeit bei rund 200 bis 250 cd/m2 - in hellen Räumen bei 150 cd/m2 - und der Kontrast mindestens bei 600:1 besser bei 800:1 liegen. Achten Sie darauf, dass Einstellmenü des Monitors eine getrennte Regelung von Helligkeit und Kontrast zulässt. So können Sie die Werte optimal und unabhängig voneinander an Ihre Bedürfnisse anpassen.

Blickwinkel, Anschlüsse und Ergonomie

4. Blickwinkel: Achten Sie auf Farbverschiebungen

Blickwinkel: auf Farbverschiebungen achten

Beim Blickwinkel geben fast alle Hersteller Werte von 160 bis 170 Grad an. Doch diese werte sind utopisch, denn schon kleine seitliche oder vertikale Kopfbewegungen bewirken, dass sich der Bildeindruck - sichtbar an deutlichen Farbverschiebungen - verändert. Der Wert der Hersteller bezieht sich auf den Blickwinkel, an dem sich der Kontrast sichtbar verändert, die Farbverschiebungen bleiben unberücksichtigt. Lassen Sie sich ihr Wunsch-TFT deshalb unbedingt beim Händler vorführen, um das Blickwinkelverhalten zu prüfen.

5. Anschlüsse: HDCP-Kopierschutz inklusive

HDMI mit HDCP: Erlaubt das Wiedergeben von HD-Filmen

Alle modernen TFT-Displays kommen mit digitalen Schnittstellen. Aktuell sind dies DVI- oder HDMI-Ports. Neu hinzu kommt der Displayport, eine moderne digitale Schnittstelle, die wohl mittelfristig das neue Standard-Interface für PC-Monitore wird. Wichtig bei allen digitalen Ports: Achten Sie auf die Unterstützung des HD-Kopierschutzes HDCP, der ein digitales Kopieren von HD-Inhalten verhindert. Dieser Kopierschutz muss auf allen Geräten, die beim Abspielen eines Blu-Ray-Films beteiligt sind, vorhanden sein. Neben dem Blu-Ray-Laufwerk sind dies die Grafikkarte und der Bildschirm. Unterstützt ein Monitor HDCP nicht, können sie hoch aufgelöste HD-Filme auf Ihrem Monitor nicht ansehen, der Schirm bleibt dunkel.

6. Ergonomie: Das Display sollte höhenverstellbar sein

Ergonomie: höhenverstellbares Display erleichtert die Arbeit

Arbeiten Sie länger am PC, sollte der TFT-Monitor individuell an Ihre Arbeitsumgebung angepasst werden können. Wichtigstes Feature: Der Bildschirm muss höhenverstellbar sein, damit Sie ihn ergonomisch korrekt an Ihre Sitzposition anpassen können. Ein praktisches Merkmal ist die Pivot-Funktion. Mit ihr lässt sich der Monitor auch hochkant betreiben. Damit passt eine komplette DIN-A4-Seite auf das Display.

Multimedia, Stromverbrauch und Hintergrundbeleuchtung

7. Multimedia: Achten Sie auf schnelle Reaktionszeiten

Reaktionszeit: schnelle Schaltzeiten verhindern Bildunschärfen

Die Reaktionszeit des TFT-Displays - die Schaltzeit ziwschen Sschwarz-weiß-schwarz - ist vor allem für Spieler und Mulitmedia-Anwender wichtig. Lange Reaktionszeiten führen bei schnellen Kameraschwenks in Spielen oder Videos zu Bilderruckeln, Nachzieheffekten und Bildunschärfen. Allerdings haben die in günstigen TFT-Displays verbauten TN-Panels (Twisted Nematic) hier Vorteile gegenüber anderen Fertigungs-Techniken. Ihre Reaktionszeit ist relativ kurz.

8: Stromverbrauch: Nicht über 40 Watt

Stromverbrauch: Mehr als 40 Watt ist zu viel

Grundsätzlich gilt, je größer das Display und je höher die Helligkeit, desto mehr Strom verbraucht das Display. Hinsichtlich der Reduzierung des Stromverbrauchs hat sich in jüngster Zeit aber viel getan. Es gibt mittlerweile selbst eine ganze Reihe von 24-Zoll-Monitoren, die unter 40 Watt verbrauchen. Mehr sollte Ihr neuer Monitor auf keinen Fall verbrauchen.

9. Hintergrundbeleuchtung: LEDs sparen Strom

LED-Beleuchtung: geringerer Stromverbrauch
Foto: Viewsonic

Neben der herkömmlichen Hintergrundbeleuchtung per Leuchtstoffröhren gibt es im Einsteiger-Bereich auch vermehrt TFTs mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Der Vorteil dieser Technik sind der geringere Strombedarf, die längere Lebensdauer und das homogener Bild.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der COMPUTERWOCHE Schwesterpublikation PC-Welt.