Macher der re:publica warnen

"Das offene Netz ist bedroht"

02.05.2016
Drei Tage lang wird auf der re:publica über Chancen und Risiken der digitalen Welt diskutiert. Zum Auftakt warnen die Veranstalter vor Plattformen, die "einseitig die Regeln diktieren". Zudem kündigten sie eine Expansion ins Ausland an.

Zum Auftakt der zehnten Internet-Konferenz re:publica (#repTen) haben die Macher die Notwendigkeit eines offenen Internets unterstrichen. "Wir machen uns immer mehr abhängig von immer weniger Plattformen, die uns einseitig die Regeln vorgeben", sagte Mitgründer Markus Beckedahl am Montag in Berlin mit Blick auf Netzwerke wie Facebook oder Twitter. "Seit der ersten re:publica reden wir über die Vorteile eine offenen Netzes. Aber dieses offene Netz ist bedroht." So komme es zu einer zunehmenden Überwachung und Kontroll-Infrastruktur, "die wir zulassen". Es gebe nicht mehr die Blogosphäre von früher, wo jeder sein eigenes Blog hatte und selbst die Regeln definierte.

Auf der Konferenz-Website stellen die Macher der zehnten re:publica ihr Programm ausführlich vor.

Deshalb müsse man darüber diskutieren, "wie wir es schaffen können, trotzdem noch als Bürger, als Menschen mit unseren Grundrechten in diesem Netz kommunizieren zu können", sagte Beckedahl.

Snowden-Schalte

Auf der 10. re:publica versammeln bis Mittwochabend rund 8000 Blogger, YouTuber und Politiker, Künstler, Netzaktivisten und Intellektuelle. Mehr als 700 Redner stehen auf 17 Bühnen, darunter der US-Soziologe Richard Sennett und Szene-Größen wie Blogger Sascha Lobo. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) spricht zum Thema Industrie 4.0. Whistleblower Edward Snowden, der sich im Exil in Moskau befindet, sollte am Montag live zugeschaltet werden. Einen thematischen Schwerpunkt bildet in diesem Jahr die Virtuelle Realität (VR).

Die re:publica wurde 2007 von den Gründern der Blogs netzpolitik.org und Spreeblick ins Leben gerufen. Am Montag verkündeten die Macher noch ein Novum: So werden die Konferenz in diesem Jahr erstmals ins Ausland expandieren. Am 20. Oktober soll es eine eintägige re:publica im irländischen Dublin geben. (dpa/sh)

Virtual Reality 2016: Diese VR-Devices wollen den Durchbruch
Zeiss VR One
Die Carl Zeiss AG ist vor allem für ihre High-End-Linsentechnik bekannt. Mit dem VR One Headset will man sich nun ein Stück vom VR-Kuchen sichern. Das Plastik-Gehäuse des Headsets nimmt viele verschiedene iOS- und Android-Smartphones auf und ist angenehm leicht zu tragen. Design und Linsen sind von hoher Qualität und die VR One ist auch für Brillenträger angenehm zu tragen. Ein spezielles Belüftungssystem verhindert, dass die Gläser im Inneren des Devices beschlagen, ein transparenter Visor soll sicherstellen, dass das VR One auch mit Augmented-Reality-Apps funktioniert.
Google Cardboard
Googles Cardboard (und seine zahlreichen Verwandten von anderen Herstellern) machen iOS- und Android-Smartphones zu Virtual-Reality-Maschinen. Dabei richtet sich Cardboard in erster Linie an VR-Einsteiger, die sehen wollen, ob der ganze Hype überhaupt gerechtfertigt ist. Für Cardboard stehen zahlreiche Anwendungen und Spiele zur Verfügung. Das Resultat ist eine minimalistische Basis-Erfahrung in Sachen virtuelle Realität. Wichtig ist dabei: Cardboard ist nur so gut wie das Smartphone, das "drin" steckt - je höher also die Auflösung des Devices, desto besser das Erlebnis.
Merge VR
Das Merge VR-Headset ist nur schwer zu übersehen. Das liegt aber nicht nur am purpurnen Design-Kleid. Das extrem leichte Set ist sehr angenehm zu tragen und mit so gut wie jedem halbwegs aktuellen Android- und iOS-Smartphone kompatibel. Einstellbare Linsen, Belüftungssystem, Audio Ports und AR-App-Unterstützung runden das Paket ab.
Homido
Homido ist eine relativ neue, Cardboard-kompatible VR-Brille, die sich ebenfalls durch ein angenehm geringes Gewicht auszeichnet. Daneben ist sie mit so gut wie allen Smartphones kompatibel. Homido soll dank 3D-Support seine Nutzer in beeindruckende 360-Grad-Umgebungen portieren.
Noon VR
Die Noon VR-Brille von Nextcore funktioniert mit Smartphones, die über einen Screen von 4,7 bis 5,7 Zoll verfügen. Eine native VR-App (Android, iOS) lässt Nutzer 3D- und 360-Grad-Umgebungen erleben - dazu gibt es Features wie Head- und Eye-Tracking oder Gestensteuerung. Eine Plattform für user-generated content entsteht in Kooperation mit Koom VR.
Freefly VR
Das VR-Headset Freefly VR richtet sich momentan ausschließlich an Besitzer der iPhone-Generationen 6 und 6S. Auch mit einem neueren Android-Smartphone hat man gute Karten. Das Design wurde so verwirklicht, dass sowohl das Smartphone sicher "verstaut" ist, als auch externe Lichtquellen ausgeschlossen werden. Im Lieferumfang ist sogar ein Bluetooth-Controller enthalten.
Mattel View-Master VR
Auch Spielzeug-Riese Mattel hat ein Virtual-Reality-Headset in petto. Der View-Master VR ist auf Basis des Google-Cardboard-Framework entstanden. Mit der zugehörigen App lassen sich fertige VR-Welten erkunden, auch Augmented Reality ist mit dem Mattel-Headset erlebbar.
Samsung Gear VR
Wer ein Samsung Galaxy Note 5, ein S6, S6 Edge oder S6 Edge+ sein eigen nennt, kann mit der Gear VR postwendend in die virtuelle Realität abtauchen. Die Technik im Inneren stammt zwar von Samsung, Software und Betriebssystem kommen allerdings von Oculus, denn das zu Facebook gehörende Unternehmen hat mit den Koreanern kooperiert. Das hat einen weiteren Vorteil: Wenn Oculus Rift an den Start geht, werden sämtliche Anwendungen auch auf der Gear VR laufen.
Oculus Rift
Das wohl berühmteste VR-Device kommt von Facebook-Tochter Oculus und heißt Rift. Die vermutlich ab Mitte 2016 erhältliche Virtual-Reality-Brille wird eine Auflösung von 2160 x 1200 Pixeln, ein Sichtfeld von 110 Grad und Sensoren für Head-Tracking bieten. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten: ein Xbox One-Controller. Später soll ein Touch-Controller von Oculus für eine natürlichere, intuitive Bedienung sorgen.
HTC Vive
HTCs Vive ist in Kooperation mit den Gaming-Spezialisten von Valve entwickelt worden. Das Ganze läuft entsprechend auch über Valves SteamVR-Plattform. Das Headset funktioniert nur im Zusammenspiel mit einem PC. Die eingebauten Kameras tasten die Umgebung per Laser ab und sollen jeden Raum in die virtuelle Welt übertragen.
Sony PlayStation VR
Einst als Project Morpheus gestartet, soll PlayStation VR künftig die ganze Welt des Gamings in die virtuelle Realität überführen. Mit einem 5,7-Zoll-OLED-Display, 100-Grad-Sichtfeld, Head-Tracking und einer Latenz von nur 18 Millisekunden wollen die Japaner die Gamer-Gemeinschaft auf VR-Linie bringen. Sonys VR-Headset wird zunächst nur im Zusammenspiel mit der PlayStation 4 funktionieren.