HP-Tablet mit 9,7 Zoll und webOS 3.0

Das HP TouchPad - mehr als ein Schnäppchen?

24.08.2011 von Christian Vilsbeck
Egal ob Sie das Touchpad im HP Store ergattern konnten oder erwägen, im Nachgang bei Ebay & Co. zuzuschlagen. Wir zeigen Ihnen, was Sie für Ihr Geld erhalten.

Wegen der geringen Nachfrage und einem geplanten Schwenk in Richtung Software und Enterprise hat Hewlett Packard beschlossen, das Geschäft mit webOS-Produkten aufzugeben. Davon betroffen sind nicht nur Smartphones, sondern auch das erste Tablet "HP TouchPad", das der Hersteller erst vor wenigen Wochen herausgebracht hat. Um die Lager schnell zu räumen, veranstaltete HP in den USA und nun auch Europa einen radikalen Ausverkauf. Mit 99 Euro für die Version mit 16 GB (HP Touchpad) beziehungsweise 79 Euro für das Smartphone Pre3 erreichte die Company dabei offenbar einen Preispunkt, bei dem sie die Geräte problemlos von der Palette verkaufen könnte. Schwieriger gestaltete sich der Räumungsverkauf dagegen im HP Store - die Versuche zahlreicher Schnäppchenjäger, sich ein günstiges Tablet oder Smartphone zu ergattern, brachten schon bald den kompletten Online-Shop inklusive Telefon-Hotline zum Erliegen.

Während die glücklichen Käufer noch auf die Zusendung ihre Beute warten und weniger Erfolgreiche überlegen, ob sie ein Touchpad bei Ebay & Co. erwerben sollen, hier schon mal ein Eindruck, was sie von dem Gerät erwarten können. Die Kollegen vom Tecchannel haben das Gerät auf Leib und Nieren getestet.

Das iPad als Vorbild

Der ersten Tablet-Kreation mit webOS 3.0 spendiert Hewlett-Packard den Namen TouchPad. Formfaktor und Design erwecken sofort Assoziationen zum Apple iPad - wohlgemerkt, nicht zum iPad 2. Nichtsdestotrotz hat sich HP beim Preis an dessen Nachfolger iPad 2 orientiert - mit wenig Erfolg, wie sich herausstellen sollte. Das TouchPad mit 16GB Speicher kostete zu Beginn mit 479 Euro exakt so viel wie Apples Tablet in der Basiskonfiguration, die Version mit 32 GB schlug mit 579 Euro zu Buche. Kurz vor dem unrühmlichen Ende wurden die Geräte jedoch für 399 beziehungsweise 499 Euro angeboten - mit mäßigem Erfolg.

Während sich weder der Preis noch die Hardware des TouchPads außergewöhnlich von den Konkurrenten mit iOS oder Android unterscheiden, soll das verwendete webOS 3.0 als Kaufanreiz dienen. Hewlett-Packard propagiert hohen Bedienkomfort durch Kartenstapel, Flash-Support und übersichtliche Kontenverwaltung mittels Synergy. Außerdem sollen Features wie drahtloses Akku-Laden dem TouchPad zu einer Sonderstellung verhelfen.

Ausstattung & Akku-Laufzeit

Für genügend Rechenleistung sorgt beim TouchPad der Dual-Core-Prozessor Qualcomm Snapdragon APQ8060 mit 1,2 GHz Taktfrequenz. Ihm zur Seite steht ein 1 GByte fassender Arbeitsspeicher. Den verbauten Flash-Speicher dimensioniert Hewlett-Packard auf 16 GByte. Eine Variante mit 32 GByte Flash ist ebenfalls im Angebot. Außerdem steht ein TouchPad mit 64 GByte in den Startlöchern. Einen Erweiterungseinschub für SD-Karten bietet das TouchPad nicht.

Der Datenaustausch mit dem PC wird via beigelegtem Micro-USB-Kabel erledigt. Beim Anschließen des TouchPads an den PC blendet das Tablet eine Meldung ein, ob das Gerät als "USB-Laufwerk" verwendet werden soll. Beim Tipp darauf wird das Tablet während des Anschlusses gesperrt. Vom PC aus lässt sich auf das FAT32-formatierte Dateisystem mit der Ordnerstruktur für wallpapers, screencaptures, ringtones, downloads, appdata, photoApp zugreifen. Wie von einem Wechseldatenträger gewohnt, lassen sich auch beliebige eigene Ordner anlegen. Vergeblich sucht man beim TouchPad nach einer Anschlussmöglichkeit für LCD-TVs - einen HDMI-Ausgang spart sich Hewlett-Packard.

Induktiv: Als Zubehör für das TouchPad gibt es die Touchstone-Ladestation. Der Energiespender mit Induktionstechnik lädt den Akku des TouchPads drahtlos, sobald das Tablet in den Rahmen gestellt wird.

Drahtlose Verbindung nimmt das TouchPad über WLAN 802.11 a/b/g/n und Bluetooth 2.1 + EDR auf. Zwar besitzt das TouchPad bereits einen Dummy-Slot für SIM-Karten, die Belegung ist aber künftigen Modellen vorbehalten. An der Gehäusefront gibt es für Videotelefonate eine integrierte 1,3-Megapixel-Kamera. Die Funktion als Schnappschusskamera ist mit den in webOS 3.0 vorinstallierten Apps nicht vorgesehen.

Hewlett-Packard verbaut beim TouchPad einen Lithium-Polymer-Akku mit 6300 mAh. Zum Vergleich: Ein Samsung Galaxy Tab 10.1 besitzt bei wesentlich dünnerem Formfaktor und weniger Gewicht einen 7000-mAh-Akku. Beim Surfen im Internet via WLAN hält das Hewlett-Packard TouchPad mit knapp acht Stunden allerdings ähnlich lange durch wie das Samsung Galaxy Tab 10.1. Apples iPad 2 übertrumpft diesen Wert aber locker, denn es macht beim Surfen erst nach etwa zwölf Stunden schlapp.

Als Zubehör für das TouchPad gibt es die Touchstone-Ladestation. Die Induktionsladestation lädt den Akku des TouchPads drahtlos, sobald das Tablet in den Rahmen gestellt wird. Dabei ist es egal, ob im Hoch- oder Querformat. Ein kompletter Ladevorgang dauert aber schon mal über Nacht. In den Einstellungen von webOS 3.0 lässt sich wählen, ob das TouchPad automatisch die Zeit, Fotos & Videos, Agenda oder beispielsweise Facebook-Neuigkeiten anzeigen soll.

Haptik, Maße & Bildschirm

Das TouchPad von Hewlett-Packard besitzt zwar kein Aluminiumgehäuse wie das iPad, zeigt sich aber trotz Kunststoffummantelung sehr stabil und verwindungssteif. Die glatte und glänzende schwarze Kunststoffrückseite ist allerdings sehr schnell von Fingerabrücken übersät. Ein Aluminumgehäuse wie beim iPad und iPad 2 oder einem Motorola Xoom fasst sich einfach wertiger an. Nichtsdestotrotz liegt das TouchPad gut in der Hand, scharfe oder störende Kanten gibt es nicht.

Klon: Das TouchPad besitzt ziemlich identische Abmessungen im Vergleich zu Apples iPad.

Die schwarze Kunststoffrückseite ausgeblendet, erweckt das HP TouchPad sofort Assoziationen zum Apple iPad. So verwendet das HP-Tablet ebenfalls einen 9,7-Zoll-Bildschirm im 4:3-Format mit einer Auflösung von 1024 mal 768 Bildpunkten. Bei den Abmessungen von 190 x 240 x 13,7 mm gibt es zu Apples erster iPad-Generation ebenfalls kaum Unterschiede. Das iPad 2 ist mit 8,8 mm Gehäusedicke allerdings deutlich dünner als das TouchPad. Auch Samsungs Galaxy Tab 10.1 zeigt mit 8,6 mm Dicke, was bei modernen Tablets möglich ist.

Verwöhnt durch Leichtgewichte wie dem iPad 2 und Galaxy Tab 10.1 (601 beziehungsweise 569 Gramm) liegt das TouchPad mit seinen 722 Gramm "satt" in der Hand. Damit wiegt das TouchPad nochmals etwas mehr als das originäre iPad mit 680 Gramm.

Dickerchen: Auch die Gehäusedicke des TouchPads (rechts) von 13,7 mm entspricht ziemlich genau der des iPads. Das iPad 2 ist mit 8,8 mm dagegen deutlich schlanker.

Für ein Tablet ist die Qualität des Bildschirms essenziell. Und hier kann der kapazitive IPS-Touchscreen des TouchPads überzeugen. Bei einer gemessenen maximalen Helligkeit von zirka 300 cd/m² ist in hellen Umgebungen sowie im Freien noch für eine gute Ablesbarkeit gesorgt. Der Spiegeleffekt bei Lichteinfall ist allerdings, wie bei so vielen Displays, leider sehr ausgeprägt. Eine rühmliche Ausnahme stellt Fujitsus Business-Pad Stylistic Q550 mit entspiegelter Oberfläche dar. Die Einblickwinkel des TouchPad-Displays sind als sehr gut zu bezeichnen. In puncto Displayqualität ist das TouchPad gut mit dem iPad zu vergleichen. Bei der Farbbrillanz zeigt sich das iPad 2 allerdings noch eine Spur besser.

webOS 3.0 - Multitasking mit Karten

Das TouchPad verwaltet mit seinem webOS 3.0 geöffnete Programme in sogenannten "Karten". Der Nutzer kann anschließend zwischen den verschiedenen geöffneten Anwendungen hin- und herwischen. Das Ganze erfolgt sehr intuitiv und bietet einen hohen Bedienkomfort.

Kartenstapel: webOS 3.0 zeigt zusammengehörige Apps - im Beispiel sind es offene Tabs des Browsers - in Stapeln geordnet.

Mit den Karten kann man geöffnete Programme miteinander kombinieren und so etwa thematisch sortieren. Das klappt, indem man mit dem Finger ein Sekunde auf einer App bleibt - sie wird nach kurzer Zeit durchsichtig und lässt sich auf eine andere geöffnete Applikation ziehen. Das System sorgt für mehr Übersicht bei geöffneten Applikationen. So lassen sich beispielsweise Kontakte, Termine und E-Mails thematisch bequem in einem Stapel sortieren, um den Überblick zu behalten. Besonders praktisch: Wenn eine der Apps im Stapel ein neues Programm öffnet, etwa durch Tipp auf einen Link, so wird der Browser-Tab automatisch in den Stapel einsortiert.

Der "Home-Knopf" auf dem TouchPad schließt nicht wie beim iPad die App, sondern verkleinert die aktive App in die Kartendarstellung. Durch das Multitasking arbeitet die App weiter.

"Einfach lostippen …": Die Suchfunktion von webOS zeigt während des Tippens schon die passenden Ergebnisse an.

Ebenfalls ein Merkmal von webOS 3.0 ist die Funktion "Einfach lostippen". Wie der Name andeutet, wird die Funktion aktiv, sobald der Nutzer etwas tippt - allerdings nur, wenn auf dem Startbildschirm in das entsprechende Feld getippt wird. Einfach lostippen zeigt mit jedem getippten Buchstaben die Suchergebnisse kontextabhängig an. Gesucht wird in Kontakten, Inhalten wie E-Mails und Kalender und auch in Anwendungen. Die Funktion entspricht im Prinzip der Spotlight-Suche von Mac OS X 10.7.

Praktisch sind in Einfach lostippen die "Schnellaktionen". Diese nutzen die jeweiligen Eingaben, um direkt einen neuen Termin, eine SMS, ein Memo, eine E-Mail oder eine Aufgabe anzulegen.

Kontenverwaltung mit Synergy

Das von Palm kreierte webOS war eines der ersten Betriebssysteme, das Kontaktinformationen aus verschiedenen Quellen zusammenfassen und anschaulich aufbereiten konnte. Die Funktion hat Palm als Synergy bezeichnet.

Synergy: Kompatible Konten werden nun übersichtlich dargestellt. Im virtuellen Marktplatz kann man nach weiteren Synergy-Apps suchen.

HP hat bei der Weiterentwicklung von webOS dieses Feature beibehalten und weiter verbessert. In den Einstellungen von webOS 3.0 findet sich die Funktion Konten. Hier fasst webOS alle verwendeten Konten wie E-Mail, Messenger, Social Media oder Fotodienste zusammen. Ein Klick auf Konto hinzufügen zeigt alle Synergy-fähigen Dienste an: Hierzu zählen beispielsweise Google, Facebook, LinkedIn, Exchange, Dropbox oder Photobucket. Zudem kann man im Marktplatz nach weiteren Synergiediensten suchen.

Die Synergy-Funktion ist sehr praktisch. In der Bilder/Video-App werden die Inhalte beispielsweise des eigenen Facebook-Kontos angezeigt. Ist Facebook als Synergiekonto aktiv, so finden sich die "Freunde" auch in den Kontakten des TouchPad-Adressbuchs. Die Einträge der aktiven Konten werden in den Apps wie dem Kalender durch zugeordnete Farben auch sehr übersichtlich dargestellt.

Tastatur und Schreibgefühl

Als sehr gelungen lässt sich die virtuelle Tastatur beim TouchPad mit webOS 3.0 bezeichnen. Das Schreiben funktioniert flüssig, Buchstaben werden kaum "verschluckt". Die Tasten sind in einem leichten 3-D-Effekt gehalten, Anschlage sind so auch optisch gut sichtbar. Besonders gefällt der numerische Zahlenreich über den Buchstaben - wie bei einer Desktop-Tastatur. So entfällt das lästige Layout-Wechseln des Keyboards zwischen Buchstaben und Zahlen.

Virtuelle Tastatur: HP hat gute Arbeit geleistet, das Tippen funktioniert auf dem TouchPad sehr gut. Besonders gefällt die numerische Zahlenreihe oben - ein nerviges Umschalten entfällt somit.

Im Querformat geht die Tastatur über die komplette Bildschirmbreite und nimmt fast die Hälfte der Displayhöhe ein. Nach Empfinden des Autors lässt sich damit schnell und präzise schreiben, wenn das Ganze mit zwei bis vier Fingern erfolgt. Beim Halten des TouchPads mit den Händen fällt das Tippen nur mit den beiden Daumen bei den innen liegenden Tasten noch befriedigend aus - man erreicht sie einigermaßen gut. Bei einem Galaxy Tab 10.1 mit 16:10-Formfaktor funktioniert das nicht mehr.

Im Hochformat belegt die Tastatur ungefähr das untere Drittel des Bildschirms. Durch die reduzierte Tastengröße geht man jetzt primär zum Zweifingertippsystem über. Tippgeschwindigkeit und Treffsicherheit nehmen gegenüber dem Querformat zwar ab, es funktioniert aber immer noch gut. Zum Schreiben von Texten kann auf dem HP-TouchPad die vorinstallierte Office-Suite QuickOffice verwendet werden.

Browser und Flash

Beim Scrollen durch Webseiten spricht das Tablet sehr flink und verzögerungsfrei auf Wischgesten an, ein Ruckeln ist nur gering vorhanden. Auch das Zoomen von Webseiten mit den Fingern funktioniert gut, aber ebenfalls mit leichtem Ruckeln. Alles erfolgt beim iPad 2 flüssiger und noch "organischer". Im Prinzip ist das Scroll-Verhalten mit einem Android-3-Tablet zu vergleichen, vielleicht ein Nuance besser.

Vielseitig: Der Browser von webOS arbeitet flink und beherrscht HTML5 sowie Flash.

Wie Android-Tablets trumpft das TouchPad im Vergleich zum iPad durch die Unterstützung von Flash-Elementen auf Webseiten auf. Die Darstellung von Webseiten mit Flash-Elementen oder Flash-basierten Videos funktioniert im Test bei den besuchten Seiten überwiegend problemlos. Auch die Geschwindigkeit beim Surfen auf Webseiten mit Flash-Elementen ist zufriedenstellend. Der Dual-Core-Prozessor sowie der 1 GByte fassende Arbeitsspeicher machen sich hier positiv bemerkbar.

Auswahl: Bei den Browser-Einstellungen lässt sich beispielsweise die automatische Darstellung von Flash-Elementen unterdrücken.

Beim Browser nervt allerdings unabhängig vom Inhalt, dass kein schneller Sprung wieder an den Seitenanfang nach langem Scrollen möglich ist. Beim iPad / iPad 2 wird hier nur an den oberen Bildschirmrand getippt, schon scrollt die Seite nach ganz oben. Auch bei Android-3-Tablets nervt diese Tatsache.

Neue Tabs stellt webOS 3.0 nicht innerhalb des Browsers dar, sondern legt einfach eine neue Karte an. Auf dem Home-Screen sind die geöffneten Tabs in einem Stapel geordnet. Bei den Browser-Einstellungen lassen sich Popups blockieren, Cookies annehmen, JavaScript aktivieren, Flash aktivieren und Flash automatisch laden.

Technische Daten im Überblick

Hersteller

Hewlett-Packard

Produkt

TouchPad

Preis (UVP)

ursprünglich 479 Euro (16 GB) / 579 Euro (32 GB)

Technische Hotline

01805 67267864

Prozessor

Qualcomm Snapdragon APQ8060 / 1,2 GHz

Maße (L x B x H)

190 x 240 x 13,7 mm

Gewicht

722 Gramm

Betriebssystem

webOS 3.0

Bildschirm

9,7 Zoll / 1024 x 768 Pixel

Integrierter Speicher (Art)

1 GByte (Flash)

Wireless-LAN / Bluetooth

802.11 abgn / Bluetooth 2.1 + EDR

USB

Micro-USB

HDMI

nein

Kartenleser

nein

Einschub für SIM-Karte

ein

Kamera

ja (1,3 Megapixel Vorderseite)

Dockinganschluss

nein

Audioausgang

1

Mikrofon

ja

Lieferumfang

Netzteil, USB-Connector-Kabel

Lagesensor / Lichtsensor

ja / ja

Spracheingabe / Flugzeugmodus

nein / ja

Fazit

Hewlett Packards TouchPad gefällt besonders in der Bedienung auf Anhieb. Das Betriebssystem webOS 3.0 lässt sich intuitiv nutzen, Fragen kommen nur selten auf. Besitzer von iOS-Geräten kommen mit dem TouchPad auf Anhieb zurecht, insbesondere dank des Home-Buttons. Bei webOS 3.0 stellt der Browser Flash-Inhalte dar, die Anordnung der Apps in Kartenstapeln gefällt sehr gut, die Kontenverwaltung Synergy ist gut gelungen. Das Bedienkonzept von webOS 3.0 wirkt durchdachter als bei Android 3 und kommt iOS sehr nahe.

Natürlich gibt es noch Kinderkrankheiten bei webOS: Programme brauchen oft ein paar Sekunden zu lange zum Starten, das Angebot der Apps ist auch noch sehr überschaubar, die Kamera lässt sich nicht für Schnappschüsse verwenden. Zum vernünftigen Arbeiten reicht allerdings die Grundausstattung von webOS 3.0 bereits aus.

Ein großes Problem hat das TouchPad neben dem spärlichen App-Angebot natürlich: Bei gleichem Preis eines iPad 2 fragt sich der geneigte Käufer, warum er zum HP-Tablet greifen sollte. Wir sagen: Nein, sollte er nicht. Das TouchPad ist deutlich dicker und schwerer als das iPad 2, das Design wirkt "altbacken", und die für Fingerabdrücke sehr empfindliche schwarze Plastikrückseite ist auch nicht jedermanns Geschmack. Außerdem besitzt das iPad 2 eine deutlich bessere Akku-Laufzeit.

Deutlich besser sieht das Preis-Leistungsverhältnis bei einem Preis von 99 +x Euro aus - auch wenn nicht abzusehen ist, ob das System weiter gepflegt wird oder neue webOS-Anwendungen erstellt werden. Zum einen ist das Gerät von der verbauten Hardware jedem China-Tablet für 200 Euro überlegen, zum anderen laufen die Bemühungen, das Touchpad auf Android zu portieren auf Hochtouren. (cvi)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der Schwesterpublikation Tecchannel.de.