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Das Hilton entwickelt seine Java-Anwendung lieber selbst

11.09.1998

Die Hotelkette mit Sitz im kalifornischen Beverly Hills will mit der Inhouse-Entwicklung in den kommenden Jahren etwa 500000 Dollar sparen. Vorteile erhoffen sich die Hotel-Manager insbesondere von kürzeren Entwicklungszyklen. Die zwölf Programmierer, die das Unternehmen mit dem Java-Projekt beschäftigt, sollen die Anforderungen direkter umsetzen, als das Externe könnten. Die Hoteliers errechneten sich ferner weitere 2000 Dollar an Einsparungen pro Monat, wenn die Distribution und Aktualisierung der vorhandenen Applikation, der "Hotel-Informations-Datenbank" (HIDB), entfällt.

Zum Hilton-Konzern gehören weltweit 256 durch ein Franchise-Verfahren angebundene Hotels. Die Ladbroke Group Plc. aus dem englischen Watford, ein Schwesterunternehmen der Hilton International Corp., besitzt noch einmal 166 Hotels. Die bisherige HIDB-Anwendung enthält wie das künftige System Informationen über die Hotelräume, über die Ausstattung wie Swimmingpool, Bar, Restaurant und Sauna, über die Sprachen, die in den Hotellobbys gesprochen werden, sowie die Preise und Rabatte.

Diese Anwendung, die im Front-end auf einer "Access"- Datenbank von Microsoft basiert und im Hintergrund auf einer Sybase-Installation läuft, erfuhr monatlich ein Update. Dafür beschäftigte Hilton eine Firma, die für die Wartung wie das Einfügen neuer Informationsfelder und die Änderung der Stored Procedures verantwortlich war. Ein anderes Unternehmen übernahm die Softwareverteilung. Dafür mußte jedes der 200 angeschlossenen Häuser über einen eigenen Datenbankzugang mittels Connectivity-Treiber von Sybase verfügen. Der dadurch entstandene Overhead entfällt, wenn die Anwender sich per Browser und Paßwort einloggen. Sie benutzen dann einen einzigen Datenbankzugang, eine sogenannte Pooling Connection.