Weihnachtszeit ist Lesezeit

Das große Lesevergnügen

18.12.2010 von Claudia Heinelt
Alle Jahre wieder: nun ist der Zeitpunkt gekommen, um über den IT-Tellerrand hinauszuschauen. Hier unsere Lektüre-Vorschläge dazu.

Spielend gewinnen

BUNT, quietschebunt kommt dieses Buch daher. Schon das Cover in schrillen Türkis-, Pink- und Grüntönen macht deutlich, dass es sich bei diesem Buch nicht um den üblichen 08/15 Unternehmensratgeber handelt. Und auch die Autoren sprechen dagegen: Dave Stewart dürfte vielen eher als Mitglied der Band ‚Eurythmics’ bekannt sein und Mark Simmons ist der führende Kopf hinter Punk Marketing. Deren Werbeslogan lautet ‚Get Off Your Ass und Join the Revolution’, das setzen die beiden in dem Buch munter fort.

Dave Stewart/Mark Simmons: Der Business Playground. Redline Verlag, 2010
Foto: Redline Verlag

Gleich am Anfang kein Inhaltsverzeichnis, sondern ein Würfelspiel - lassen Sie sich überraschen, in welchem der insgesamt zwölf Kapitel Sie landen: ‚Wie die Aasgeier’, ‚Spurwechsel’ oder etwa ‚Ideen abschiessen’? Völlig egal, denn jedes Kapitel ist genauso bunt wie das Cover und bietet einen wilden Mix aus Anekdoten, spannenden Fakten, reichlich Querverweisen zum Weiterlesen und lustigen Spielvorschlägen. Ein wirklich sehr unterhaltsames Buch, das ganz viele Anregungen gegen einen drögen Alltag bietet. Sie müssen es nur an genügend Menschen weiterverschenken, damit Sie auch Mitspieler finden!

Dave Stewart/Mark Simmons: Der Business Playground. Redline Verlag, 2010

Fleisch, Fleisch und Fisch

Pete Evens: Mann am Herd. Dorling Kindersley, 2010
Foto: DK Verlag

Bereits das Titelbild sagt alles. Ein Mann, ein Bier, ein Grill. Und natürlich ein Stück Fleisch! Womit eines natürlich schon mal klar wäre: Vegetarier sind hier fehl am Platz. Frauen dagegen nicht, liebe Leserinnen! Denn ich kann mir vorstellen, dass es Ihnen wie mir geht. Ich hatte einfach Spaß an diesem Kochbuch des australischen Restaurantbesitzers Pete Evans, der so gar nichts von den Allüren vieler seiner europäischen Kollegen an den Tag legt. Im Gegenteil, er schreibt: "Ich brauche es, ab und zu der Stadt und dem Alltag zu entfliehen, irgendwo ins Hinterland oder an die Küste zu fahren, einen Nationalpark zu besuchen oder mit dem Boot fischen zu gehen. Doch an erster Stelle steht für mich dabei das gemeinsame Essen mit Familie und Freunden. Die Rezepte sind genau das Richtige für einen entspannten freien Tag irgendwo da draußen. Was gibt es Schöneres als ein Lagerfeuer, beste Zutaten, gute Freunde und ein paar Drinks, um die Unterhaltung zu ölen?"

Was dann kommt, sind viele tolle Gerichte mit Fleisch und Fisch, ergänzt durch spannende Saucen und Salate, die vielfach auch ohne Fleisch denkbar sind. Alles gebrutzelt aus gut besorgbaren Zutaten, mit vertretbarem Zeitaufwand und guten Mengenangaben. Hinzu kommt die liebevolle Aufmachung des Buches: Jedes Rezept wird eingeleitet mit einer persönlichen Bemerkung des Autors, und schöne Fotos sorgen für lebhafte Vorfreude bei den Geschmacksnerven. Bleibt nur noch eins: Freunde einladen und los geht’s!

Pete Evens: Mann am Herd. Dorling Kindersley, 2010

Es lebe das Abenteuer!

Achtung, dieses Buch meint es ernst! Wer sich also in seinem Leben höchst behaglich eingerichtet hat und auch gelegentlichen Anfällen von Langeweile hartnäckig widerstehen kann, braucht an dieser Stelle nicht mehr weiter zu lesen. Wer aber unter besagter Langeweile leidet, ohne sich gleich von Job und Familie trennen zu wollen - hier kommt die Abhilfe! Genau darum ging es dem amerikanischen Autor William Gurstelle nach vielen Berufsjahren als Ingenieur. Er besann sich darum auf sein Hobby aus Studentenzeiten, die Konstruktion von Wurfgeschossen.

William Gurstelle: Messerwerfen und Absinth. Eine praktische Einführung in die Kunst des gefährlichen Lebens. Rogner & Bernhard, 2010
Foto: Rogner & Bernhard Verlag

Herausgekommen aus diesen Erfahrungen ist ein großartiges, sehr unterhaltsames Buch, das sehr ermutigend in Bezug auf neue Erfahrungen sein will. Gurstelle schreibt: "Beinahe jede neue, abwechslungsreiche und ungewöhnliche Erfahrung, die Sie machen, lässt Sie auf irgendeiner Ebene zu einem wertvolleren Menschen werden, weil sie in Ihrem Innern etwas abbildet, was man als deep smarts - Erfahrungswissen - bezeichnet." Und dann geht’s los! Experimente mit Schießpulver, Fische fangen mit der Hand, reichlich Tipps über den Umgang mit gefährlichem Essen und Trinken und als Höhepunkt der Bau eines Feuertornados - toll!

Allerdings höre ich jetzt schon den Aufschrei vieler weiblicher Leserinnen: Bäh, alles für männliche Spielkinder! Ja, ich stimme Ihnen zu. Aber das Buch ist so anregend geschrieben, dass ich anschließend losgezogen bin und herausgefunden habe, welche Sorte Abenteuer mein persönliches Erfahrungswissen bereichert. Und das ist doch im Grunde das Beste, was einem nach der Lektüre eines Buches passieren kann, oder?

William Gurstelle: Messerwerfen und Absinth. Eine praktische Einführung in die Kunst des gefährlichen Lebens. Rogner & Bernhard, 2010

Business-Kauderwelsch

Am Anfang waren Lieferschwierigkeiten: ‚Ihr gewünschtes Buch kommt erst im Februar, wir haben Ihnen einfach mal was anderes geschickt.’ schrieb der Eichborn Verlag. Ich guckte verdutzt auf ‚Dax - Deutsch’ von Dagmar Schütte und dachte ‚Achje…’ Aber dann fing ich an zu blättern und lachte. Und lachte. Blätterte weiter - denn es handelt sich bei dem Titel wirklich um ein Lexikon mit ganz vielen Querverweisen zum Weiterlesen - und grinste wieder.

Dagmar Schütte: Dax - Deutsch. Kleines Lexikon der Business-Sprache. Eichborn, 2010
Foto: Eichborn Verlag

Denn der Autorin, im Hauptberuf Professorin für Kommunikation an der FH Osnabrück ist ein wirklich sehr kurzweiliger, erhellender Blick gelungen auf das Kauderwelsch in deutschen Konzernen (Konzern: Elementarer Lebensraum der DAXe. Unwort aus Sicht des Mittelstandes. Kosename aus Sicht der Karrieristen. Letzte Hoffnung für von Sponsoring abhängige Vereine, Verbände und Parteien. Lebt vom Image sowie - was vor allem auf der Teppichetage weithin unbekannt ist - von seinen Mitarbeitern.). Und verpassen Sie auf keinen Fall das kluge Vorwort von Dagmar Schütte!

Dagmar Schütte: Dax - Deutsch. Kleines Lexikon der Business-Sprache. Eichborn, 2010

Spannung pur!

Claude Izner: Madame ist leider verschieden. Pendo 2010
Foto: Pendo Verlag

Drei Frauen, zwei Krimis, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Einerseits der deutsche Erstling der beiden französischen Schwestern Liliane Korb und Laurence Lefèvre, die unter dem gemeinsamen Namen Claude Izner schreiben. Paris im Jahr der Weltausstellung 1889: Der Eiffelturm ist soeben erbaut und schockiert viele durch seine damals absurd erscheinende Höhe, auf den Straßen sind von Pferden gezogene Omnibusse unterwegs, und die Frauen ächzen in ihren zu eng geschnürten Korsetts aus Fischgräten. Die beiden Autorinnen zeichnen einen wundervoll atmosphärischen Hintergrund für einen raffinierten Mörder und einen Helden wider Willen, der viel lieber mit schönen Frauen flirtet und seinem Beruf als Buchhändler nachgehen möchte.

Simone Buchholz: Knastpralinen. Droemer 2010
Foto: Droemer Verlag

Und nun das Kontrastprogramm: Hamburg heute, Sankt Pauli in der Sommerhitze, Männerfüße, die in der Elbe treiben - und keine Spur von den restlichen Leichen. Der zweite Fall für Simone Buchholz und ihre Heldin Chastity Riley, ihres Zeichens Staatsanwältin und unterstützt durch ein wunderbar skurriles Team. Ein Krimi, bei dem im Grunde genommen bereits auf der ersten Seite klar ist, wer hier tötet. Und der einen doch bis zum letzten Satz mitfiebern lässt, welche Entscheidung Chas Riley treffen wird: Gibt es ein Happy End für Mörder?

Claude Izner: Madame ist leider verschieden. Pendo 2010

Simone Buchholz: Knastpralinen. Droemer 2010

Zusammen leben für Fortgeschrittene

Der Punische Krieg 216 v. Chr., der Kampf der spanischen Armada gegen England im 16. Jahrhundert, die französische Revolution von 1789, gleich zwei Weltkriege im zwanzigsten Jahrhundert, etc. etc. Wer über die Geschichte der Menschheit nachdenkt, könnte rasch zu dem Ergebnis kommen, dass unser aller historisch-biologisches Erbe ein einziges blutiges Gemetzel ist, in dem stets der Stärkere gewonnen hat. Aber ist das tatsächlich so?

Werner Siefer: Wir und was uns zu Menschen macht. Campus 2010
Foto: Campus Verlag

Das neueste Buch des Biologen und Journalisten Werner Siefer zeigt faszinierende andere Deutungsmöglichkeiten auf. Bereits im ersten Kapitel, einem kurzen Streifzug durch die Forschungsgeschichte, wird deutlich, wie sehr gerade Forschung und Wissenschaft Kinder ihrer jeweiligen Zeiten sind. Unsere heutige Gesellschaft scheint diesbezüglich gerade an einem sehr spannenden Punkt zu sein, denn Siefer beschreibt eindrucksvoll und mit großem Wissen, welcher Paradigmenwechsel gerade stattfindet: Vom Ich zum Wir.

So schreibt er: "In der Wissenschaft vollzieht sich eine epochale Wende: Immer mehr Befunde zeigen, dass der Mensch nicht als Egoist entstand, sondern als Wesen, das extrem gut an das Leben in einer vielköpfigen Sippe angepasst ist." Das menschliche Gehirn "ist nicht deswegen zu so ungewöhnlicher Größe herangewachsen, weil der Homo Sapiens so intelligent oder vernünftig wäre - dabei handelt es sich um einen grundlegenden historischen Irrtum - ,sondern um die komplexen Beziehungen innerhalb einer Gruppe meistern zu können. Nicht das Ich ist also das, was den Menschen am besten beschreibt, sondern das Wir." Könnte es ein besseres Thema zum Nachdenken geben, wenn Sie alle Ihre Lieben zu Weihnachten treffen?

Werner Siefer: Wir und was uns zu Menschen macht. Campus 2010

Nieder mit dem Gute-Laune-Terrorismus!

Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass kein Mensch mehr ein ‚Danke!’ mit einem schlichten ‚Bitte’ erwidert? Stattdessen heißt es jetzt überall ‚Gerne!’ Haben Sie sich schon mal überlegt, was das über unsere Gesellschaft sagt? Genau, nur noch gute Laune, Spaß an schlichtweg allem (und sei es auch noch so öde…), eine einzige Lächel-Maskerade.

Thomas Prünte: Vom Sinn schlechter Laune. Orell Füssli 2010
Foto: Orell Füssli Verlag

Der Psychologe und Coach Thomas Prünte hat all das höchst aufschlussreich hinterfragt und in einem klugen Buch zusammengefasst. Anhand zahlreicher Beispiele aus seiner Praxis macht er rasch deutlich, wie stark wir uns selbst begrenzen, wenn wir uns diesem Gute-Laune-Diktat beugen - bis hin zu körperlichen und seelischen Erkrankungen. Aber er zeigt auch Lösungswege aus dem Dilemma auf, regt zum Nachdenken über sich selbst an. Wie erkenne ich zum Beispiel Gute-Laune-Terroristen? Gehöre ich möglicherweise selbst gelegentlich dazu? Wie komme ich raus aus diesen Kreisläufen? Und was passiert dann? Lauter spannende Fragen, mit deren Beantwortung Sie garantiert einiges Interessante, Neue über sich selbst erfahren werden!

Thomas Prünte: Vom Sinn schlechter Laune. Orell Füssli 2010

Genuß mit gutem Gewissen

Darauf habe ich schon lange gewartet: Endlich ein Ökobuch ohne erhobenen Zeigefinger! Denn, wie der Autor Lars Klaaßen gleich zu Beginn des Vorworts feststellt: "Dieses Ökogedöns kann ganz schön nerven. Wenn irgendwo Begriffe wie Klimawandel und Umweltschutz auftauchen, dauert’s in der Regel nicht lange, bis mahnende Forderungen folgen: Wir müssen unser Leben ändern, sollten dieses ganz lassen oder jenes stark einschränken. Verbot und Verzicht machen nicht gerade Lust, sich mit der Materie ernsthaft auseinanderzusetzen."

Lars Klaaßen: Kauf Dir einen Luxusschlitten! Ökotipps für Genießer. Eichborn 2010
Foto: Eichborn Verlag

Recht hat der Mann! Und auch gleich Abhilfe geschaffen in Form eines lustig illustrierten, natürlich ökologisch korrekt produzierten Ratgebers, der eine Fülle von interessanten Informationen liefert, wie man Öko und Genuss unter einen Hut bringt. Fünf Kapitel von ‚Satt &selig’ über ‚Das bisschen Haushalt’ bis hin zu ‚Geld, Sex & Macht’, ergänzt durch ein umfangreiches Sachregister, liefern wirklich reichlich Wissen zum Thema und viele, viele Tipps zum Weiterlesen. Machen Sie mit, entdecken Sie die Vereinbarkeit von Spaß und gutem Gewissen!

Lars Klaaßen: Kauf Dir einen Luxusschlitten! Ökotipps für Genießer. Eichborn 2010

Trauen Sie dem Zufall

Ich gebe es zu, liebe Leserinnen und Leser: Hier wollte ich ein Buch schlichtweg aufgrund seines schönen Titels und habe erst danach geguckt, was mir der Zufall da eigentlich beschert hat. Und damit sind wir auch schon mitten im Thema des Ganzen.

Spyros Makridakis, Robin Hogarth & Anil Gaba: Tanz mit dem Glück. Tolkemitt Verlag bei Zweitausendeins, 2010
Foto: Tolkemitt Verlag

Alle drei Autoren sind Professoren und beschäftigen sich mit spannenden Dingen wie Statistiken, kognitive Psychologie, Entscheidungsprozessen oder dem Verhältnis zwischen statischen Modellen und Bauchgefühl. Daraus ergaben sich einige gemeinsame provokante Fragen: Warum können wir Menschen nur so schwer akzeptieren, dass unser Leben zu großen Teilen durch den Zufall bestimmt wird? Warum versuchen wir ständig, das Unkontrollierbare zu kontrollieren und übersehen hartnäckig die daraus entstehenden, teilweise fatalen Folgen? Und welchen Nutzen hat es, wenn wir stattdessen dem Zufall seinen Lauf lassen?

Das vorliegende Buch gibt darauf verblüffende Antworten, indem es unter anderem nachdrücklich erklärt, warum die Medizin keine exakte Wissenschaft ist und wie man damit umgeht. Es lauscht dem ‚Geplapper des Geldes’, indem es dessen Höhenflüge und Abstürze untersucht, beantwortet die Frage, ob Gott würfelt und untersucht, wie man mit den Ungewissheiten des Lebens am besten klar kommt. Die Antwort ist ermutigend: Geben Sie diesem Buch, dem Zufall und letzten Endes auch dem Glück einfach eine Chance.

Spyros Makridakis, Robin Hogarth & Anil Gaba: Tanz mit dem Glück. Tolkemitt Verlag bei Zweitausendeins, 2010

Das Buch für Nicht-Leser

Hunderte von Brautpaaren auf einer Massen-Hochzeit in Südkorea. Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider beim Niederlegen eines Kranzes für Veteranen des zweiten Weltkriegs. Das fast nackte Fotomodell Sophie Dahl in einer Werbekampagne für Yves Saint Laurent. Eine amerikanische Postbotin mit Latex-Handschuhen und Atemmaske. Johnny Cash kurz vor seinem Tod. Papst Benedict XVI. neben Roman Abramovich, dem russischen Besitzer des englischen Fussballclubs Chelsea. Roger Federer und Rafael Nadal nach ihrem letzten Wimbledon-Match. Die Verhaftung von Piraten im Golf von Aden, etc, etc.

Eamonn McCabe (Hg.): Decade. Phaidon 2010.
Foto: Phaidon Verlag

Richtig geraten, dieses ist ein Bildband - und zwar ein GROSSARTIGER! Das Prachtstück aus dem Phaidon Verlag heißt 'Decade' und versammelt jede Menge aufregender, schöner und schockierender Fotos aus der ersten Dekade dieses Jahrhunderts. Jedem Jahr ist dabei ein Thema zugewiesen: zum Beispiel 'Promise' im Jahr 2000, 'Eclipse' für 2006 bis hin zu 'Witness' für dieses gerade zuende gehende Jahr. Darüber hinaus hat jedes Bild einen kurzen erläuternden Text, der bei der Einordnung in das Weltgeschehen hilft. Ein wirklich tolles Buch, das sehr schön veranschaulicht, in welch komplexer Welt wir leben.

Eamonn McCabe (Hg.): Decade. Phaidon 2010.

Genie und Wahnsinn?

Die ganze Zeit während der Lektüre dieses Buches habe ich mir immer wieder eine Frage gestellt: Wie lebt es sich wohl in einem Haus, dessen Erbauer man auf rund 560 Seiten als absolut unsympathischen, egozentrischen, gleichwohl aber genialischen Künstler dargestellt hat? Denn genau das ist hier der Fall: Der amerikansche Schriftsteller T.C. Boyle lebt seit etlichen Jahren in einem Haus des berühmten amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright.

T.C. Boyle: Die Frauen. dtv 2010
Foto: dtv

Vermutlich dadurch angeregt hat Boyle einen Roman geschrieben, der sich dem Helden aus Sicht eines Schülers annähert, der jahrelang mit Wright, dessen drei Haupt-Frauen und etlichen anderen Schülern in einer Art früher Kommune gelebt hat. Herausgekommen ist ein interessanter, teilweise leider aber auch etwas langatmiger Blick auf das Amerika zwischen 1909 und 1930. Natürlich geht es dabei nicht nur um das teilweise sehr komplizierte Verhältnis der vier Hauptfiguren zueinander, sondern auch um die Frage: Wie lebt es sich mitten in der von Prüderie geprägten Prärie von Wisconsin, wenn man für ein Genie arbeitet, für das keinerlei Regeln gelten?

T.C. Boyle: Die Frauen. dtv 2010

Quelle Teaserfoto Homepage: Fotolia, Jens Se