CSC steht nicht mehr zum Verkauf

30.06.2006
Der US-amerikanische IT-Dienstleister kündigte an, Aktien im Wert von zwei Milliarden Dollar zurückzukaufen.

Die Computer Sciences Corp will für zwei Milliarden Dollar rund 19 Prozent der ausstehenden Anteilsscheine erwerben. Damit, so berichtet der Brancheninformationsdienst "Computerwire", haben die Überlegungen über eine mögliche Veräußerung des IT-Dienstleisters an Anlagefirmen vorerst ein Ende gefunden. Das Top-Management hatte einen Verkauf in Erwägung gezogen, um den Aktienkurs des Unternehmens zu verbessern. Im Gespräch war unter anderem eine Übernahme durch Blackstone und Hewlett-Packard beziehungsweise Lockheed Martin. Die Planspiele sahen vor, CSC zu zerschlagen, um das Behörden- und kommerzielle Geschäft getrennt zu veräußern.

Allein eine Milliarde Dollar wird CSC an Goldman Sachs überweisen, um deren CSC-Aktien zu übernehmen. In einer ersten Tranche wird der IT-Dienstleister Anteilsscheine im Wert von 500 Millionen Dollar erwerben, neun bis zwölf Monate später wird Rückkaufaktion zwischen CSC und Goldman Sachs erfolgen. Bemerkenswert daran ist zum einen, dass Goldman Sachs in den Übernahmeverhandlungen CSC als Finanzberater zu Seite stand.

Van Honeycut, Chairman und CEO von CSC, hat für über fünf Millionen Dollar Aktien gekauft.

Zum anderen meldete erst von wenige Tagen die US-Behördenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC), CSC-Chairman und CEO Van B. Honeycutt habe Aktienoptionen eingelöst und für 5,12 Millionen Dollar 161.058 Anteilsscheine gekauft. (siehe auch "US-Skandal um Aktienoptionen weitet sich aus")

Unbenommen von der jetzigen Entscheidung, die Verkaufspläne zu beenden, treibt CSC den Stellenabbau weiter voran. Der Konzern hatte im April angekündigt, 5000 Arbeitsplätze zu streichen. Davon sind vor allem die Niederlassungen in Europa betroffen, in Deutschland sollen die Gespräche mit der Mitarbeitervertretung bereits laufen. Ersten Meldungen zufolge ist unter anderem der Standort Immenstaad gefährdet, indem vor allem Datacenter- und Helpdesk-Dienste betrieben werden. (jha)