3D-Drucker mit Kameraüberwachung

Creality K1 Max im Test

12.11.2023 von Michael Söldner und Jim Martin
Der neueste 3D-Drucker von Creality überzeugt schon mit seinen Eckdaten. Aber die Realität ist noch besser.
Foto: Jim Martin / Foundry

Auf einen Blick

Pro

  • Schnelles, zuverlässiges Drucken

  • Großes Bauvolumen

  • Vollautomatische Druckbett-Nivellierung

Kontra

  • Hinten angebrachter Spulenhalter ist umständlich

  • Einige Funktionen sind exklusiv für den Slicer von Creality gedacht

  • Keine mehrfarbigen 3D-Drucke möglich

Fazit

Der K1 Max ist ein wirklich beeindruckender 3D-Drucker, der eine gute Druckqualität bei hoher Geschwindigkeit liefert. Er ist dank vieler automatischer Systeme einfach zu bedienen und verfügt über nützliche Funktionen wie eine Kamera zur Fernüberwachung des Druckvorgangs. Das Einzige, was er nicht kann: mit mehreren Farben drucken.

Obwohl es sich nicht um eine brandneue Technologie handelt, ist CoreXY in diesem Jahr so etwas wie ein Modewort im 3D-Druck geworden. Der K1 und der K1 Max sind die ersten Modelle von Creality, die diese Druckmethode anwenden und so Druckgeschwindigkeiten von bis zu 600 mm pro Sekunde erreichen.

Zum Vergleich: Die meisten 3D-Drucker für Endverbraucher drucken standardmäßig mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 80 mm pro Sekunde. Das erhöhte Tempo ist ein wichtiger Faktor, denn es bedeutet, dass die Drucke in Stunden statt in Tagen fertiggestellt werden.

Ich teste hier den K1 Max, der ein größeres Bauvolumen von 300 x 300 x 300 Millimetern hat als der K1 mit 220 x 220 x 250 Millimetern. Beide sind vollständig geschlossen, was bedeutet, dass sie die Umgebungstemperatur wärmer und stabiler halten als "offene" Drucker. Und das ist praktisch, wenn Sie mit Filamenten wie ABS, ASA und Nylon drucken wollen, die spezielle Bedingungen im Bauraum erfordern.

Aber auch wenn Sie hauptsächlich mit Standard-PLA arbeiten, gibt es am K1 Max viel zu mögen. Schauen wir uns gemeinsam die wichtigsten Funktionen an.

Design und Aufbau

Das Wichtigste zuerst: Ja, die K1-Serie ist die Antwort von Creality auf die Konkurrenz von Bambu Lab, Voron und anderen. Da der Bambu P1P eine so beliebte Wahl ist, sollte man darauf hinweisen, dass der K1 Max ein größeres Bauvolumen hat (300 mm im Vergleich zu 256 mm). Bambus teurerer X1 Carbon hat das gleiche Bauvolumen wie der P1P, sodass der K1 Max diejenigen ansprechen wird, die noch größere Modelle drucken möchten.

Das bedeutet, dass der K1 Max ein sehr großer Drucker ist. Das ist keine Kritik, sondern einfach eine Tatsache. Wenn Sie ein großes Bauvolumen wünschen, müssen Sie sich darauf einstellen, dass der Drucker entsprechend groß ausfallen wird. Seine Grundfläche von 435 x 462 Millimeter schließt noch nicht einmal die Filamentrolle ein, die an einem Pfosten aufgehängt ist, der aus der Rückseite herausragt. Sie benötigen also einen mindestens 600 Millimeter tiefen Schreibtisch.

Der Drucker ist außerdem 526 Millimeter hoch, aber Sie benötigen einen höheren Platz, um die Glasplatte bei jedem Filamentwechsel abnehmen zu können. Denn nur so haben Sie Zugang zum Entriegelungshebel oben auf dem Extruder.

Die vordere Tür (und die Oberseite) bestehen aus gehärtetem Glas, die Seiten sind jedoch aus Kunststoff gefertigt und nicht abnehmbar. Die gesamte Einheit wiegt stolze 18 Kilogramm.

Foto: Jim Martin / Foundry

Es gibt an der Front des Druckers einen 4,3-Zoll-Farb-Touchscreen zur direkten Steuerung, aber Sie können auch aus der Ferne Drucke an ihn senden: Es gibt sowohl eine WLAN- als auch eine Ethernet-Anbindung. Der Bildschirm ist eine der wenigen Komponenten, die Sie selbst installieren müssen, wenn Sie den K1 Max einrichten: Der 3D-Drucker wird ansonsten praktisch betriebsbereit geliefert.

Im Lieferumfang ist sogar eine 1 Kilogramm schwere Spule des neuesten HyperPLA von Creality enthalten, das eine leicht veränderte Zusammensetzung aufweist, um die für den Hochgeschwindigkeitsdruck erforderlichen höheren Fließgeschwindigkeiten zu ermöglichen.

Der K1 und der K1 Max sind CoreXY-Drucker. Es ist hier nicht der richtige Ort, um im Detail zu erklären, wie sie sich von herkömmlichen Geräten unterscheiden. Aber es ist wichtig zu wissen, dass der Hauptunterschied darin besteht, dass sich das Bett in einem CoreXY-Drucker auf und ab bewegt, nicht vorwärts und rückwärts.

Foto: Jim Martin / Foundry

Das bedeutet, dass der K1 Max in der Tiefe viel weniger Platz benötigt als klassischer Bed Slinger. Außerdem bewegt sich der Druckkopf sowohl in X- als auch in Y-Richtung und wird von zwei Motoren gesteuert. Das ist einer der Hauptgründe, warum der K1 Max (und alle CoreXY-Drucker) so viel schneller drucken.

Der Druckkopf ist leicht und verwendet ein proprietäres Hotend von Creality (das Teil, das das Filament erhitzt und die Düse enthält, aus der es extrudiert wird) anstelle einer Standardkomponente wie Volcano. Creality liefert den Extruder zudem als komplettes Ersatzteil zusammen mit einem Silikonsockel und Schrauben in der Verpackung mit.

Foto: Jim Martin / Foundry

Das kann man als großzügig ansehen oder als leicht besorgniserregend empfinden, wenn man sich fragt, warum das vormontierte Teil nicht ausreicht.

Das riesige Bett aus einer Aluminiumlegierung wird mit Wechselstrom (und nicht mit Gleichstrom) betrieben, wodurch es sich schnell aufheizen kann: von Raumtemperatur auf 60 °C in etwa 90 Sekunden. In drei Minuten erreicht es 100 °C, kann aber auch auf bis zu 120 °C aufheizen - 20 °C heißer als das Bett des K1.

Eingebaute Dehnungssensoren ermöglichen es dem K1 Max, ein "Ausgleichsnetz" aufzubauen, das leichte Unebenheiten im Druckbett ausgleicht und dazu beiträgt, dass die erste Schicht gut gedruckt wird. Das alles geschieht automatisch: Sie müssen nichts tun - nicht einmal einen Z-Versatz einstellen. Das ist fantastisch!

Auf dem Bett befindet sich eine magnetische PEI-Bauplatte mit einer glatten Oberfläche. Sie lässt sich nach dem Druck abnehmen und biegen - eine viel einfachere Methode, um Modelle zu entfernen, als mit einem Schaber auf einer festen Bettfläche. Creality legt einen Klebestift für bessere Haftung bei, den Sie unbedingt verwenden sollten, da sich sonst kleine Teile lösen können. Die Platte hat auf der Rückseite zwei Einkerbungen, die das Ausrichten erleichtern, wenn man sie wieder auf das Bett legt.

Foto: Jim Martin / Foundry

Einen Kritikpunkt gibt es jedoch: Es ist sehr umständlich, hinter den Drucker zu greifen, um das Filament zu überprüfen und zu wechseln. Erstens kann man nicht sehen, wie viel Filament noch auf der Spule ist, und zweitens ist es schwierig, eine neue Spule an einen verdeckten Pfosten zu hängen und dann das Ende in den langen Bowdenschlauch einzuführen.

Foto: Jim Martin / Foundry

Eine Lösung besteht darin, die Filament Trockenbox von Creality für 60 Euro zu kaufen und sie neben dem Drucker aufzustellen. Oder man druckt sich den Spulenhalter einfach selbst, der im 8-GB-Speicher des K1 Max schon enthalten ist und eine ähnliche Funktion erfüllt.

Der Schlauch wird beim Eintritt in das Gehäuse in einem ziemlich scharfen Winkel gebogen, durchläuft dann einen Rundlaufsensor und wird schließlich zum Extruder geführt. Das bedeutet, dass der Austausch von Filamenten einige Minuten dauert, nicht zuletzt, weil die Extrudier-/Rückzugsfunktionen eine Weile benötigt, um ihre Arbeit zu verrichten. Es lohnt sich also, den Knopf schon zu drücken, bevor das neue Filament bereit ist.

Funktionen und Anwendungen

Das Drucken mit einer derart hohen Geschwindigkeit ist großartig, aber es gibt auch einige Nachteile. Einer davon ist, dass der Druckkopf den Drucker bei seinen Bewegungen stark vibrieren lässt, was sich noch verstärkt, wenn Sie eine größere Fläche drucken wollen.

Creality hat daher eine automatische Bewegungssteuerung eingebaut, die diese Vibrationen so gut wie möglich ausgleicht, damit die geraden Linien Ihrer Modelle nicht wellig werden. Wenn Sie diese Funktion in den Einstellungen aktivieren, druckt der K1 Max vor jedem Druck ein Zickzack-Muster und scannt den Druckkopf mithilfe des seitlich angebrachten LiDAR-Sensors auf Unebenheiten. Diese Daten werden dann beim Drucken zum Ausgleichen verwendet.

Foto: Jim Martin / Foundry

Eine weitere praktische Neuerung gegenüber dem K1 ist die eingebaute Kamera. Mit ihr können Sie den Druckvorgang aus der Ferne überprüfen (sofern Ihr Drucker mit dem Internet verbunden ist) und sie nutzt auch "KI", um den Druck zu überwachen, beispielsweise sucht die Software nach Objekten, die versehentlich auf der Bauplatte zurückgelassen wurden. Außerdem achtet die KI darauf, ob sich aufgrund eines fehlgeschlagenen Druckvorgangs ein Haufen Spaghetti aus Filament gebildet hat.

Foto: Jim Martin / Foundry

Als Bonus zeichnet die Kamera auch Zeitrafferaufnahmen von jedem Druck auf. Die Ergebnisse sind sicherlich zum Teilen in sozialen Medien gedacht, auch wenn sie nicht gerade eine optimale Qualität vorweisen. Die einzige Möglichkeit, diese Zeitrafferaufnahmen auszulagern, bestand darin, sie auf ein USB-Laufwerk zu exportieren, was bei der von mir verwendeten Firmware-Version fast jedes Mal fehlschlug und lediglich eine .tmp-Datei auf dem Laufwerk hinterließ. Glücklicherweise konnte die Datei in .mp4 umbenannt und abgespielt werden, allerdings nur der Teil des Videos, der erfolgreich exportiert wurde.

Als Bonus zeichnet die Kamera auch Zeitrafferaufnahmen von jedem Druck auf

Der Touchscreen selbst ist größtenteils gut zu bedienen. Er ist groß genug, und die Programmoberfläche ist intuitiv. Sie könnte noch etwas verbessert werden, denn es ist nicht immer offensichtlich, ob man nach unten scrollen und mehr sehen kann oder nicht. Die Software scheint auf Klipper zu basieren, heißt aber offiziell schlicht Creality OS.

Obwohl Sie einen Slicer Ihrer Wahl verwenden können, um 3D-Modelle in einen g-Code zu verwandeln, den der K1 Max versteht, hat Creality seinen eigenen entwickelt: Creality Print. Dieser Slicer ist ziemlich gut und verfügt über alle Optionen, die man erwarten würde, und überzeugt zudem mit einer aufgeräumten Oberfläche.

Foto: Jim Martin / Foundry

Er ist so konzipiert, dass er den gesamten Prozess der Vorbereitung eines Modells abwickelt, einschließlich des Hinzufügens von Stützen - manuell, wenn Sie das möchten -, des Schneidens und des anschließenden Sendens der Datei an einen Drucker in Ihrem lokalen Netzwerk.

Es gibt aber auch eine Alternative: Creality Cloud. Sie können über das Webportal oder die mobile App darauf zugreifen, und in beiden Fällen können Sie ein Modell auswählen, es zerschneiden und drucken. Die App sieht aus und fühlt sich an wie AliExpress, denn auf dem Startbildschirm werden Modelle angezeigt, die Sie herunterladen können (von denen viele Geld kosten). Und Sie werden mit Pop-ups, Werbung und Aufforderungen zum Upgrade von der kostenlosen auf die Premium-Version für 89,99 Euro pro Jahr geradezu bombardiert.

Foto: Jim Martin / Foundry

Es ist wichtig zu verstehen, dass die meisten Menschen dieses Abo nicht benötigen. Sie können auch als kostenloses Mitglied den Druckfortschritt überwachen und die Einstellungen anpassen.

Ich habe es vorgezogen, Modelle in Creality Print zu zerschneiden, den G-Code auf ein USB-Laufwerk zu exportieren und davon zu drucken. Man muss ja sowieso vor jedem Druck sicherstellen, dass die Bauplatte sauber ist und den Klebestift auftragen.

Leistung

Auf dem K1 sind einige Testdrucke vorinstalliert, so dass Sie die Druckqualität überprüfen können, ohne irgendwelche Anwendungen installieren zu müssen. Einer davon ist ein "Speed Benchy", der in nur knapp 17 Minuten fertig gedruckt auf dem Druckbett steht. Dieses kleine Boot ist eine Benchmark-Datei, die häufig zum Testen von 3D-Druckern verwendet wird und normalerweise eine Stunde oder länger zum Drucken benötigt.

Creality behauptet auf seiner Website, dass der K1 Max einen Benchy in 13 Minuten drucken kann, aber selbst bei Verwendung des mitgelieferten HyperPLA waren insgesamt etwa 20 Minuten nötig. Dennoch ein tolles Ergebnis.

In der Zeit sind jedoch die etwa vier Minuten nicht enthalten, die der K1 Max vor jedem Druck mit dem Prüfen und allen anderen Vorbereitungen verbringt. Aber ich würde behaupten, dass es sich lohnt, sie alle aktiviert zu lassen, um einen erfolgreichen Druck in guter Qualität zu gewährleisten, insbesondere bei Drucken, die viele Stunden dauern.

Foto: Jim Martin / Foundry

Es ist unglaublich, den K1 Max mit einem Tempo von 300 mm pro Sekunde drucken zu sehen: Man kann genau erkennen, wie kleine Modelle wie der Benchy schnell wachsen - ein Effekt, den man bei 60 mm pro Sekunde einfach nicht so empfindet.

Auch die Qualität ist erstaunlich gut, ohne Auskerbungen oder andere unerwünschte Dinge auf der Oberfläche und mit schönen, sauberen Kanten. Tatsächlich ist die Druckqualität des K1 Max bei hohen Geschwindigkeiten spürbar besser als die vieler anderer 3D-Drucker, die fünfmal langsamer drucken, einschließlich des Ender 3 S1 Pro von Creality. Wie auf dem Foto oben zu sehen ist, gab es ein wenig Fadenbildung und ein paar hängende Kleckse am oberen Rand der gewölbten Tür, aber das sind alles nur kleinere Mängel.

Die Geschwindigkeit des K1 Max ist ein entscheidender Vorteil, wenn man von einem Bettschleuderer aufrüstet

Creality behauptet "bis zu 600 mm/s", aber 400 mm/s sind die realistische Höchstgeschwindigkeit, ohne dass die Qualität darunter leidet. Selbst das ist mehr als akzeptabel, und die Geschwindigkeit des K1 Max ist ein entscheidender Vorteil, wenn man von einem klassischen "Bettschleuderer" aufrüstet.

Ich habe festgestellt, dass es nicht nötig war, Ränder, Flöße oder andere Bettbefestigungen in der Slicer-Software hinzuzufügen. Im Gegenzug muss man jedoch Kleber auf der glatten PEI-Oberfläche für kleinere Teile verwenden, um sicherzustellen, dass sie sich nicht nach der ersten oder zweiten Schicht ablösen. Auf dem folgenden Foto lässt sich gut erkennen, wo sich Teile vom Druckbett gelöst haben, weil dort kein Kleber verwendet wurde:

Foto: Jim Martin / Foundry

Eines meiner Lieblingsstücke zum Drucken ist der niedliche Oktopus: ein fertig gedrucktes Modell, dessen acht Beine mehrere Gelenke haben. In der Standardgröße sind diese Gelenke extrem klein und benötigen bei den meisten Druckern ein Floß, selbst bei solchen mit strukturiertem PEI-Bett.

Foto: Jim Martin / Foundry

Nicht so beim K1 Max. Mit dem großen Bett konnte er sogar zwei hintereinander liegende Exemplare gleichzeitig drucken, ohne dass es irgendwelche Probleme gab. Der Kleber funktioniert fast zu gut, und ich musste die meisten Modelle nach dem Druck mit dem mitgelieferten Schaber entfernen.

Es gibt keinen großen Qualitätsunterschied zwischen dem neuen HyperPLA von Creality und dem regulären Sortiment an Filament, wenn man mit hoher Geschwindigkeit druckt, speziell wenn man die in Creality Print enthaltenen Profile verwendet. Das neue Filament ist für einen höheren Durchfluss und eine schnellere Abkühlung ausgelegt und führt dadurch zu saubereren Drucken. Ich habe ein zweites Benchy mit dem Regenbogen-PLA von Creality gedruckt und der einzige Bereich, der nicht so gut gedruckt wurde, war die Rückseite, wo einige der Stränge nicht schnell genug abgekühlt waren und entsprechend durchhingen. Bei der Verwendung des Standardmaterials war die Fadenbildung sogar noch geringer.

Ich habe auch ein paar Modelle mit ABS gedruckt. Dabei stellte sich heraus, dass das Gehäuse des K1 Max dafür sorgt, dass sich Drucke deutlich weniger verziehen als bei offenen Druckern. Da ich jedoch kein ASA-Filament hatte, konnte ich dieses Material nicht testen. Aber die Tatsache, dass sich das Bett des K1 Max auf bis zu 120 °C aufheizt, macht ihn sehr vielseitig in Bezug auf die Druckmaterialien, die man verwenden kann.

Ein großer Vorteil des Hochgeschwindigkeitsdrucks ist, dass er große Projekte möglich macht. Ich hatte schon lange auf eine Gelegenheit gewartet, einen CoreXY-Drucker zu testen, um eine Gitarre (den Prusacaster) zu drucken. Mit dem K1 Max konnte ich die sechs Teile endlich in nur ein wenigen Tagen statt in einer Woche drucken.

Foto: Jim Martin / Foundry

Dank der hohen Druckgenauigkeit passten die Teile sehr gut zusammen. Die einzige Enttäuschung war die Verformung eines Teils, die dazu führte, dass es nicht passen wollte. Aber das könnte auch daran gelegen haben, dass ich nicht genug Klebstoff auf das Bett aufgetragen hatte: Die anderen Teile waren praktisch perfekt, ohne "Elefantenfuß". So bezeichnet man Stellen, an denen die unteren Schichten breiter sind als die oberen.

Am beeindruckendsten ist, dass bei den Dutzenden von Drucken, die ich mit dem K1 Max ausprobiert habe, kein einziger Fehler auftrat, abgesehen von dem einen, bei dem ich den Kleber nicht auf die gesamte zu bedruckende Fläche aufgetragen hatte. Das bedeutet aber leider auch, dass ich keine Chance hatte, die KI der Kamera in Aktion zu sehen. Zweimal wurde der Druckvorgang angehalten, bevor er überhaupt begonnen hatte. Auf dem Bildschirm erschien die Fehlermeldung "Es wurde ein Problem mit der Druckqualität festgestellt und der Druckvorgang wurde angehalten". Am unteren Rand des Bildschirms wurde jedoch eine separate Meldung angezeigt: "Fremdkörper erkannt". Diesen Bug muss Creality wohl in einem Firmware-Update beheben. Bei dem Fremdkörper handelte es sich mit ziemlicher Sicherheit lediglich um meine Hand oder meine Kamera.

Was die Geräuschentwicklung angeht, so produziert der K1 Max eine ganze Menge Lärm. Das geschlossene Gehäuse ist zwar sehr hilfreich, aber bei so vielen Lüftern und dem sich schnell bewegenden Druckkopf ist das Gerät sicher nichts, was man im heimischen Wohnzimmer stehen haben will.

Preis und Verfügbarkeit

Der Creality K1 Max kostet direkt auf der Website von Creality 969 Euro. Das ist deutlich teurer als der K1 für 539 Euro, aber Sie bekommen schließlich auch mehr als nur ein größeres Bauvolumen.

Creality bietet regelmäßig Preisnachlässe an, es lohnt sich also, danach Ausschau zu halten: Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels gab es 110 € Rabatt auf den K1, aber keine Sonderangebote für den neueren K1 Max.

Wenn Ihnen das zu teuer ist, finden Sie in unserer Übersicht der besten 3D-Drucker auch günstigere Optionen.

Sollte ich den Creality K1 Max kaufen?

Ich hatte große Hoffnungen in den K1 Max gesetzt und wurde keineswegs enttäuscht. Er hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen und einen Druck nach dem anderen ohne Probleme abgeliefert.

Wenn Sie die proprietäre Technologie von Creality abschreckt, ist ein Bonus, dass das Unternehmen den Code für den K1 und den K1 Max im September als Open Source veröffentlicht hat. Das bedeutet, dass die Community in der Lage sein sollte, den Code zu ändern und neue Funktionen hinzuzufügen, was zweifellos eine gute Sache ist.

Foto: Creality

Eine interessante Alternative, die man in Betracht ziehen sollte, wenn man mit einem Bauvolumen von 256 x 256 x 256mm auskommt, ist der der Bambu Lab P1S für 999 Euro. Dieser unterstützt einen automatischen Mehrfarbendruck. Über eine solche Funktion verfügt der K1 Max leider nicht.

Insgesamt ist der K1 Max jedoch eine gute Wahl, wenn Sie einen CoreXY-Drucker mit einem großen Bauvolumen suchen, mit einfarbigem Druck zufrieden sind und keine Lust haben, sich selbst einen Voron-Bausatz zusammenzustellen und am Ende zu montieren.

Dieser Testbericht erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation Techadvisor und wurde von uns übersetzt und angepasst.

(PC-Welt)