Corporate Blog: Die wichtigsten Regeln für die Einrichtung

14.12.2007 von Klaus Eck
Viele Manager wissen mit einem Corporate Blog nichts anzufangen. Dabei ermöglichen es offene Diskussionen im Internet, die Kommunikation mit den Kunden auf eine neue Basis zu stellen.

Oftmals wollen Unternehmen beim Start eines Corporate Blog nur ihre bisherigen PR- und Marketing-Aktivitäten fortschreiben, ohne etwas Grundsätzliches an ihrer Kommunikation zu verändern. An direkte Online-Dialoge mit ihren Kunden denken nur wenige. Wer sich in seinem Blog jedoch nur über sein Unternehmen und seine Services verbreitet und dabei nicht auf die Informations- oder Unterhaltungsbedürfnisse seiner Leser eingeht, darf sich nicht wundern, wenn seine Aktivitäten nicht von Erfolg gekrönt sind.

1. Werbung im Corporate Blog schreckt ab

Daimler-Benz-Mitarbeiter lassen sich im Daimler-Blog über die Schultern gucken.

Um nicht auf dem Blog-Friedhof zu landen, sollten Firmen auf das Präsentieren von Dienstleistungen und Produkten, die keinen Anreiz für Kommentare bieten, verzichten. Bauchläden sind weder schön anzuschauen noch diskursfähig. Besser ist es, den Servicegedanken zu beherzigen und zu überlegen, was Leser von den Inhalten und Links im Blog haben könnten. Wenn das gelingt, werden die Besucher regelmäßig in der Kommunikationszentrale vorbeischauen. Je kompetenter Unternehmen hierbei auftreten und je weniger sie ihre Angebote in den Markt zu drücken versuchen, desto leichter fällt Online-Besuchern eine Link-, Lese- und Kaufentscheidung zugunsten des Blog-Betreibers.

Ein Corporate Blog ist mehr als ein Nice-to-have-Spielzeug, das dazu dient, dem Geschäftspartner zu zeigen, wie hip man ist. Es sollte Teil einer umfassenden Kommunikationsstrategie sein. Je klarer die damit verbundenen Ziele formuliert werden, desto einfacher ist es, die eigenen Erfolge zu überprüfen und Anerkennung in der Blogger-Welt zu erhalten.

Die populärsten Corporate-Blogs

  1. Daimler Blog,

  2. Frosch Blog (Erdal Rex),

  3. Bredl bloggt (Telekom Austria),

  4. DocMorris Blog,

  5. Frosta Blog,

  6. Google Adsense Blog,

  7. Paybackblog (Loyalty Partner),

  8. Westaflex Blog,

  9. Torsten Ahlers Blog (AOL),

  10. T-Systems Automotive Blog.

Quelle: PR-Blogger

Corporate Blogs sind am ehesten erfolgreich, wenn sie…

Folgende Ziele lassen sich mit einem Corporate Blog erreichen

Debatten schaffen Vertrauen

Überraschungserfolg: Der Blog der Erdal-Rex-Tochter Frosch.

Ein Corporate Blog sollte immer zum öffentlichen Meinungsaustausch mit allen relevanten Gruppen einladen und darüber Glaubwürdigkeit vermitteln - ein immaterielles Gut, das den Erfolg eines Unternehmens stark beeinflusst. Beiträge, die direkt von Mitarbeitern geschrieben werden, zeigen Kunden und Journalisten, wer sich im Unternehmen mit bestimmten Themen auskennt. Sie machen den Corporate Blogger zum direkten Ansprechpartner.

Die Hürde für einen Blog-Besucher, eine Frage via Kommentar dazulassen, ist nicht so hoch, wie eine E-Mail zu verschicken oder ein Telefonat zu führen. Das Blog bietet den Vorteil, dass jeder Einzelne sich mit seinen gebloggten Inhalten besser präsentieren kann. Auf diese Weise wirkt der Unternehmensmitarbeiter viel stärker durch seine persönliche Präsenz im Netz. Dagegen bleibt eine E-Mail-Adresse wie info@unternehmen.de abstrakt und leer. Die meisten Kunden bevorzugen einen konkreten Ansprechpartner und schätzen das Gefühl, mit ihrer Anfrage ernst genommen zu werden. (hv)

Der Autor

Klaus Eck (43) ist selbständiger Kommunikationsberater mit dem Schwerpunkt Corporate Blogs. Eck betreibt seit 2004 das Online-Journal "PR-Blogger" (www.pr-blogger.de), in dem er sich mit Fragen zur Web-2.0-Kommunikation beschäftigt. Sein erfolgreiches Buch "Corporate Blogs. Unternehmen im Online-Dialog zum Kunden" ist 2007 im Orell Füssli Verlag erschienen.