Gegenseitiges Lizenzierungsabkommen geschlossen

Compaq geht mit Intel eine zehn Jahre lange Partnerschaft ein

02.02.1996

Das Lizenzierungsabkommen hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Es gilt, wie Intel mitteilt, weltweit und umfasst alle Produkte, die Compaq und Intel derzeit vermarkten. Bezueglich zukuenftiger Produkte gestehen sich beide Unternehmen gegenseitig "Designfreiheit" zu.

In der Vergangenheit hatte insbesondere Compaq-CEO Eckhard Pfeiffer mit einiger Verve eine Anti-Intel-Kampagne lanciert. Auf der ETRE-Konferenz in Barcelona im September 1994 etwa hatte er fuer das Geschaeftsgebaren von Intel einige unfreundliche Bemerkungen uebrig.

Ganz offen verhandelte Compaq Anfang 1995 mit der Advanced Micro Devices Inc. (AMD) darueber, deren "K5"-CPU in "Prosignia"-Servern einzusetzen. Compaq ist ausserdem an der Prozessorschmiede Nexgen finanziell beteiligt.

Mit einiger Sueffisanz nimmt die Branche derweil zur Kenntnis, dass sich Compaq nun auch an Intels weltweiter Marktkampagne "Intel inside" beteiligt. Mittlerweile baut Compaq wieder in allen seinen Systemen Intel-Prozessoren ein. Wie Compaq-Sprecherin Beate Keller sagte, kaufte man frueher fuer 486-Maschinen CPUs von AMD zu. Jetzt fuehre Compaq aber nur noch Pentium-Rechner im Angebot, und entsprechende Chips beziehe man ausschliesslich von Intel.

Noch im November 1994 aergerte sich Pfeiffer in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ueber die Intel-inside-Kampagne. Diese, so der Firmenboss, suggeriere faelschlicherweise, das Wichtigste an einem PC sei der Prozessor.

Jetzt wird Compaq in eigenen Anzeigenkampagnen das hohe Lied der Intel-Prozessoren singen und auf seinen PCs den Intel-Aufkleber anbringen. Das "Intel-inside"-Logo bringt Pfeiffer dabei bares Geld: Der Prozessormogul beteiligt sich an den Anzeigenkosten.